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Popkultur

Mit Eimer auf dem Kopf zum Erfolg: Buckethead wird 55!

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Buckethead wird 55: So kam er auf sein Alter Ego
Foto: Tim Mosenfelder/Getty Images

Was den meisten als Aufbewahrungsmöglichkeit für Chicken Wings dient, verwendet er als Kopfschmuck: Buckethead mit dem Eimer auf dem Kopf gilt als virtuoser Gitarrist und arbeitete bereits mit musikalischen Größen wie Guns N’ Roses. Sein wohl wichtigstes Soloalbum hat er aber noch nicht veröffentlicht.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Veins Of Institution von Buckethead anhören:

Brian Patrick Carroll alias Buckethead ist schon ein Kuriosum. Als Studiomusiker arbeitet er mit den ganz Großen des Musikgeschäfts zusammen; solo bewegt er sich irgendwo zwischen Progressive Metal, Funk und Avantgarde-Musik. Zugegeben, ob es wirklich jede seiner drölf Veröffentlichungen im Jahr braucht, sei einmal dahingestellt. So hat er seit Anfang der Neunziger mehr als 500 Alben rausgebracht, von denen die meisten mehr als 30 Minuten Spielzeit umfassen. Doch Buckethead gehört zweifelsohne zu den versiertesten Gitarrist*innen unserer Zeit und setzt in der Welt der Rockmusik immer wieder neue Maßstäbe. Seine Geschichte ist mindestens so einzigartig wie der Musiker selbst — und sie beginnt quasi in Disneyland.

Buckethead: Gitarrist aus Leidenschaft

Zur Welt kommt Brian Carroll am 13. Mai 1969 in Pomona (Kalifornien). Der Ort liegt im Los Angeles County, wo Carroll auch aufwächst. Eine Besonderheit: Bis zum Disneyland Resort in Anaheim sind es gerade einmal 30 Minuten Autofahrt, also verbringt er eine Menge Zeit in dem Freizeitpark. Randnotiz: Noch Jahrzehnte später veröffentlicht Carroll eine Platte mit dem Titel Roller Coaster Track Repair, und zwar 2014. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit Büchern, Videospielen, Martial-Arts-Filmen und Spielzeugen. Carroll ist sehr introvertiert und ein Eigenbrötler. Mit zwölf entdeckt er ein neues Hobby für sich: die Gitarre. Ein älterer Herr aus seiner Straße bringt ihm das Spielen bei und ab da gibt es kein Zurück mehr.

Carroll nimmt Unterricht bei zahlreichen unterschiedlichen Lehrern und wird besser und besser. Als er 19 ist, lobt das Magazin Guitar Player einen Wettbewerb für Nachwuchsgitarrist*innen aus und Carroll reicht den Song Brazos ein. Die Redaktion ist begeistert und stellt ihn als neues großes Talent vor. Er sei ein erstaunlich fähiger Gitarrist und Bassist, der wahnsinnig schnell und genau spiele, gefiltert durch eine hohe Sensibilität für Harmonien. Und er sei weit entfernt von den üblichen Klischees der Rock- und Metal-Welt. Es ist der erste Schritt in Richtung einer großen Karriere, die bis heute anhält. Doch wie kommt es eigentlich, dass Carroll als Buckethead erfolgreich wird? Und woher kommt die Idee mit dem Eimer? Eigentlich ist es ganz einfach.

Buckethead: Ein Eimer auf dem Kopf und ein unveröffentlichtes Album in der Schublade

Auf sein Alter Ego Buckethead kommt der Musiker durch zweierlei. Zum einen sieht Carroll im Jahr 1988 den Horrorstreifen Halloween 4, in dem die Hauptfigur Michael Myers eine weiße Maske trägt, genau wie Buckethead. Zum anderen sitzt der Gitarrist wenig später in einem Schnellrestaurant, verdrückt etwas Hühnchen und kommt auf die Idee, seinen „Bucket“, also einen der Eimer, in dem Hühnchen in den USA oft serviert wird, als Kopfschmuck zu tragen. „Ich war gerade am Essen, zog die Maske auf und setzte mir den Bucket auf den Kopf“, erklärt er später in einem Interview. „Ich habe nur gesagt: ‚Buckethead. Das ist Buckethead.’ So war das. Danach wollte ich einfach immer Buckethead sein.“

Heute kann Buckethead auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist er ein fester Bestandteil der Musikwelt. Er hat mit Bassist Les Claypool kollaboriert, genauso wie mit Mike Patton. Für die Filme Mortal Kombat (1995), Beverly Hills Ninja (1997) und Ghosts Of Mars (2001) hat er Soundtracks aufgenommen. Außerdem liegt in einer seiner Schubladen ein Album namens Buckethead Plays Disney, in Anlehnung an seine Kindheit. Laut seiner Website muss er dieses Werk allerdings erst noch fertigstellen. „Es handelt sich dabei um Bucketheads wichtigstes persönliches Projekt, also wird er das Album erst aufnehmen, wenn er weiß, dass es fertig ist.“

Wer weiß, vielleicht wird die Platte ja bei den nächsten 500 Veröffentlichungen dabei sein.

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