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Popkultur

Der König der Parodien: Vor 40 Jahren veröffentlicht „Weird Al“ Yankovic sein Debütalbum

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Weird Al Yankovic
Foto: Denver Post via Getty Images

Am 26. April 1983 veröffentlichte der König der Songparodien „Weird Al“ Yankovic sein Debütalbum — und legte den Grundstein für eine einzigartige und höchst erfolgreiche Karriere.

 von Markus Brandstetter

Hier könnt ihr Weird Al Yankovic  hören:

Parodien bekannter Lieder, auch als „Novelty Songs“ bezeichnet — und noch dazu mit dem Akkordeon als Hauptmerkmal: Das ist jetzt nicht zwingend etwas, nachdem sich Plattenlabelbosse Anfang der 1980er-Jahre rissen. Das bekam auch Alfred Matthew Yankovic aus der kalifornischen Stadt Downey nahe Los Angeles zu spüren. Er selbst bezeichnete das einmal als die Ironie seines Lebens:  Man habe ihm prophezeit, dass er mit einer solchen Karriere möglicherweise einen Hit landen, dann aber in der Versenkung verschwinden würde – ein kurzzeitig unterhaltsamer Witz, der später ins Nichts verhallen würde, quasi. Wie falsch die Plattenfirmen damit lagen, ist heute längst bekannt: 40 Jahre später ist Weird Al längst US-amerikanisches Kulturgut und international bekannt und geliebt. Nicht nur von Fans, auch vom Großteil jener Künstler und Künstlerinnen, die er parodierte.

The Rocky Road to  Rock’n’Roll

Aber zurück ins Jahr 1982: Da hört ein gewisser Jake Hooker Yankovics Song I Love Rocky Road, eine Hymne auf die höchst beliebte Eissorte. Das besondere: Hooker war einer der beiden Autoren des Originals — wir reden hier freilich vom Klassiker I Love Rock’n’Roll. Hooker ist begeistert und will Yankovic zu einem ganzen Album verhelfen. Er schlägt ihm einen befreundeten Musiker vor, den Gitarristen Rock Derringer. Derringer, so meint Hooker, sei der perfekte Mann, um Weird Als Erstlingswerk zu produzieren. Derringer ist dabei und kommt Yankovic sogar noch extrem entgegen: Er überzeugt die Inhaber des Cherokee Studios in Los Angeles, für die Studiozeit vorerst nichts zu verlangen, bezahlt werden würde das später von den Einnahmen. Eine durchaus optimistische Einschätzung — aber der Vorschlag stieß nicht auf taube Ohren. Im März 1982 betrat Yankovic zum ersten Mal in seinem Leben ein professionelles Tonstudio.

Weird Al bekommt einen Labeldeal

Weil wir vorhin von Plattenfirmen gesprochen hatten: Das war noch das fehlende Puzzleteil in Weird Als Karriere, denn anno 1982 ging ohne natürlich gar nichts. Keiner wollte den 22-Jährigen zunächst unter Vertrag nehmen. Dass Yankovic doch noch bei einem Label unterkam, ist dem Künstlermanager Jay Levey zu verdanken. Der schickte einer Radiostation den Song I Love Rocky Road — und die war so begeistert davon, dass sie den Song sofort ins Programm aufnahm. Einen Tag später wollten die Publikumsanfragen nach dem Song gar nicht aufhören. Das führte dazu, dass sich Scotti Brothers Records bereit erklärten, Yankovics Debütalbum unter dem Tochterlabel Rock’n’Roll Records zu veröffentlichen. Man einigte sich auf April 1983 als Veröffentlichungszeitpunkt.

Zwölf Stücke sind auf „Weird Al“ Yankovic, so der Name des Debüts, enthalten. Davon sind acht Stücke Eigenkompositionen , der Rest Parodien. Eröffnet wird das Album mit Ricky — Yankovics Antwort auf Toni Basils Stück Mickey. Weitere Parodien sind Stop Draggin’ My Car Around (Weird Als Version von Stop Draggin’ My Heart Around von Stevie Nicks & Tom Petty & The Heartbreakers) sowie – zwei heutige Klassiker im Yankovic-Repertoire — Another One Rides The Bus (im Original natürlich der Queen-Song Another One Bites The Dust) sowie My Bologna (My Sharona). Während Weird Al auf späteren Alben das Akkordeon eher wohldosierte, kommt es hier in jedem einzelnen Song vor.

Achtungserfolg für Yankovic

Das Album schaffte es auf Platz 139 der US-amerikanischen Billboard Charts. Kommerziell gesehen war das natürlich kein Mega-Erfolg – aber es zeigte Weird Als Kunst zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit und legte den Grundstein für Yankovics weitere Karriere.  Die Kritiker*innen waren allerdings nur wenig begeistert von Weird Als Debütalbum, nur die wenigsten glaubten, dass man es hier mit einem Künstler zu tun hatte, von dem man in den kommenden Jahren noch hören würde. Wie’s, allen Unkenrufen zum Trotz, weiterging, wissen wir ja: Schon mit seinem Zweitlingswerk wurde Al zum Star. Grund dafür war seine Jackson-Persiflage Eat It. Die brachte ihm Platz 19 der Billboard Charts ein — eine Steigerung. Der Rest… nun, der ist Novelty-Act-Geschichte, die mittlerweile auch in einem semi-fiktiven Biopic nachgesehen werden kann.

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