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Die musikalische DNA von Iron Maiden

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Iron Maiden-Fan sein, das ist ein Vollzeitjob. Denn natürlich können alle ernsthaften Metalheads das ikonische Gitarrenlick von Run to the Hills mitquietschen, kennen die Number of the Beast aus dem Effeff und begrüßen Eddie wie einen alten Freund, wenn sie ihn sehen. Aber wer Iron Maiden-Fan ist, kann und muss noch viel mehr. Wer Iron Maiden-Fan ist, hat eine Meinung zu den verschiedenen Frontmännern und anderen Bandmitgliedern, kennt sich in der unüberschaubaren Diskografie der Band gut aus und könnte sich nebenbei noch in einem literaturwissenschaftlichen Seminar bestens behaupten – Iron Maiden-Lyrics bilden schließlich!


Hör hier in die musikalische DNA von Iron Maiden rein:

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Um Iron Maiden ranken sich viele Missverständnisse und das nicht nur bei besorgten Christengruppen in den USA oder anderswo. Als Pioniere der New Wave of British Heavy Metal wurden sie legendär, doch viele sahen die Zeit der Band wieder und wieder abgelaufen. Doch wenn Iron Maiden einen Zenit überschritten haben, suchen sie sich die nächste Herausforderung – seit über vier Jahrzehnten schon. Kaum eine Metal-Band war dermaßen ambitioniert und dennoch so konsequent. So geschwind das Besetzungskarussell sich auch drehte, die Band blieb sich und ihren Ideen treu.

Mit ihrer Musik haben Iron Maiden die ganz Großen beeinflusst. Thrash Metal? Ohne Iron Maiden nicht denkbar. Selbst Popstars lassen sich gerne mit Iron Maiden-Shirt ablichten – aus welchen Gründen auch immer. Doch noch interessanter ist die Frage, welche Einflüsse eigentlich den Sound von Iron Maiden geprägt haben. Fans wissen das vermutlich längst, allen anderen hilft ein Blick auf die musikalische DNA der Band.


1. KISS – She’s So European

Schon bevor Iron Maiden überhaupt den allerersten Ton auf Platte bannen konnten, löste sich die Band zeitweise auf. Aber von Anfang an: Steve Harris – bis heute das einzige verbliebene Gründungsmitglied bei Maiden – rief die Band ausgerechnet an Weihnachten im Jahr 1975 ins Leben. Inspiration für den Namen lieferte die Verfilmung von Alexandre Dumas’ Roman Der Mann mit der eisernen Maske, verspätete Schützenhilfe kam fünf Jahre später allerdings von Männern mit aufgeschminkten Masken: KISS tourten 1980 gemeinsam mit der jungen Band, die gerade ihr Debütalbum veröffentlicht hatte, durch Europa, um ihr Album Unmasked zu promoten.

Gene Simmons und seine Kollegen sollen sich überraschend umgänglich gegeben haben. Schon am Anfang der Tour hat der Demon Iron Maiden angeblich einen Besuch im Backstage abgestattet haben, um ihr Debüt zu loben. Ob er es denn sogar gehört hätte, fragte barsch Paul Di‘Anno, damals noch Sänger der Band. Simmons ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und ratterte der Legende nach die gesamte Trackliste der LP herunter, Stück für Stück! Nach der Tour trennten sich die Wege beider Bands jedoch und kreuzten sich nur selten. In einem Interview allerdings rügten KISS den vor ihnen sitzenden Journalisten, weil dieser ein Iron Maiden-Shirt trug. „Du bist bei uns Zuhause, zeig etwas Respekt!“, donnerten sie. Was natürlich nicht als Affront gegen die britischen Kollegen gemeint war – vor denen haben sie schließlich fast vier Jahrzehnte nach der gemeinsamen Tour Hochachtung.


2. Black Sabbath – Sabbath Bloody Sabbath

Die Metal-Szene kann ein eitler Haufen sein. Das mussten Iron Maiden auch auf die harte Tour lernen, als sie 2005 ihr letztes Konzert auf der Ozzfest-Tour spielten. Es hagelte Eier und Feuerzeuge auf die verdatterte Band. Wieso? Bruce Dickinson hatte etwas gegen den liebsten Zeitvertrieb von Ozzy Osbourne und seiner Familie zu sagen gewagt, Reality-TV… Naja. Jahre später sollte es sich aber noch einrenken: 2010 fanden sich unter anderem Tommy Iommi und Maiden-Drummer Nicko McBrain mit anderen Stars der Metal-Community zusammen, um den Song Out of My Mind aufzunehmen. Mit den Einnahmen aus dem Erlös sollte eine Musikschule im armenischen Gjumri zu sammeln, nachdem die Stadt 1988 von einem Erdbeben zerstört wurde.

„Ich bin ein Riesenfan von Black Sabbath. Sie waren ein großer Einfluss für uns, sie sind großartige Musiker“, sagte Maiden-Gitarrist Dave Murray außerdem 2013. Denn egal, was Ozzy und seine Familie der Band auch immer an diesem verhängnisvollen Tag im Jahr 2005 antaten: Dass er und seine Band als Metal-Pioniere für sie ungemein wichtig waren, steht außer Frage. Dickinson selbst hatte 1994 ihnen auf der Tribute-Compilation gemeinsam mit der Band Godspeed seinen Respekt mit einem Sabbath Bloody Sabbath-Cover erwiesen. Glasklarer Fall, schließlich gehörte nicht allein das legendäre Debüt der Band aus Birmingham zu den ersten LPs, die ihm den Weg in die Metal-Welt aufzeigten.


3. Deep Purple – Child In Time

Vor Black Sabbath aber waren Deep Purple die härteste Band der Welt. Noch bevor er sich Black Sabbath zulegte, lernte der Teenager Dickinson in seinem Internet in Northamptonshire den Sound von Ian Gillan – selbst im Laufe seiner langen Karriere kurzzeitig Black Sabbath-Mitglied – und seinen Kollegen kennen, als Child in Time aus dem Nebenzimmer dröhnte. „Als Kind habe ich meine ersten Erfahrungen mit Purple gemacht“, erinnerte er sich. „Damit bin ich aufgewachsen, das hat mich morgens in Sachen Rock’n‘Roll aus dem Bett geholt!“ Insbesondere der expressive Gesang von Gillan hatte es ihm natürlich angetan.

Dickinson ist nicht das einzige Maiden-Mitglied, das sich auf Purple beruft. Auch Steve Harris nannte die Band als ausschlaggebend für sein Songwriting und Gitarrist Janick Gers nennt den Stil von Ritchie Blackmore als vorbildlich für sein Spiel. Kein Wunder, hatte er doch selbst mit dessen Kollegen Gillan in der NWOBHM-Band White Spirit gespielt, bevor er in der Gruppe Gogmagog Sänger Paul Di‘Anno und den 2013 verstorbenen Clive Burr kennenlernte. So führte eins zum anderen – und um Deep Purple kein Weg vorbei!


4. UFO – Cherry

„Oh ja“, rief Steve Harris auf die vielen Stilwechsel seiner Band im Laufe der Zeit angesprochen aus. „Das ist der Einfluss von Yes, Genesis, Pink Floyd, Jethro Tull, all dieser Kram. Wir wollten deren Taktwechsel mit der Heaviness von Black Sabbath und Deep Purple mit einer Prise Led Zeppelin zusammenbringen.“ Ganz schön viele Namen und insbesondere der von Led Zeppelin überrascht in dieser Liste keineswegs. Fans kennen sicherlich Iron Maidens Coverversion vom ikonischen Led Zep-Stück Communication Breakdown! Und wer den Song je gehört hat, wird darin ganz klar die Vorlage für Harris’ galoppierendes Bassspiel ausmachen.

Gerüchteweise soll ein Musiker einen noch bleibenderen Eindruck bei Harris hinterlassen haben, der UFO-Bassist Pete Way. Angeblich soll er sein Spiel ganz nach dem des Idols ausgerichtet haben. Insbesondere der Song Cherry hat es ihm angetan. Way lachte in einem Interview, als er darauf angesprochen wurde. „Naja, Steve hat uns in Anfangszeiten oft zugeschaut“, schmunzelte er. „Er stand immer in der ersten Reihe. Er hat nette Dinge über mich gesagt und ich denke, dass ich schon behaupten darf, dass er sich von mir nicht allein die gestreiften Hosen abgeschaut hat…“ Also, bei allem Respekt vor John Paul Jones: UFO waren demnach dann doch etwas wichtiger für Iron Maiden…


5. Wishbone Ash – The King Will Come

Und an der Gitarrenfront? Keine Frage, die zuweilen drei Gitarristen von Iron Maiden haben sich viel von den Helden der Doppel-Gitarre abgeschaut: Wishbone Ash zum einen und des Weiteren Thin Lizzy. „Ich denke, wenn irgendjemand Iron Maidens Frühwerk verstehen will, vor allem die Gitarrenharmonien, hilft nur der Griff zu Wishbone Ashs Argus-Album“, sagte Harris in einem Interview. „Thin Lizzy waren auch wichtig, aber nicht so sehr.“

Okay, aber was sagen die Gitarristen der Band denn dazu? Harris ist zwar ein Hansdampf in allen Gassen, beschränkt sich aber zumeist auf den Viersaiter. In einem Interview über ihr Zusammenspiel erzählten Adrian Smith und Dave Murray davon, wie sie den Wishbone Ash-Sound weiterentwickelten. „Wir haben uns diesem Doppel-Gitarren-Ding angenommen und waren nach Wishbone Ash eine der ersten Bands, die das getan haben“, sagte Smith. „Wir ergänzen uns, es ist echtes Teamwork“, stimmte Murray zu. Wobei natürlich auch andere Gruppen schon ähnliche Stilmittel eingesetzt hatten, etwa die Allman Brothers Band.


6. Jimi Hendrix – Voodoo Chile (Slight Return)

Es ist bei Iron Maiden nicht immer leicht, herauszuhören, wer da gerade spielt. Murray, Smith und Gers aber haben eine jeweils sehr bestimmte Art, zu spielen. Murray beispielsweise ist für seine Legato-Technik bekannt, er zieht die Töne auch gerne mal genüsslich lang und lässt sie voll ausklingen. Anders als seine Kollegen, die lieber Vollgas geben! Seine Wurzeln hat dieser Stil natürlich im Blues, perfektioniert aber wurde er Ende der sechziger Jahre.

Von wem? Von keinem Geringeren als vom besten Gitarristen aller Zeiten natürlich! „Ich habe Jimi Hendrix legato spielen gehört, als ich ein Teenager war, und mochte es auf Anhieb“, erinnerte sich Murray. Als das erste Mal Voodoo Chile (Slight Return) im Radio ertönte, war er sofort gepackt. „Du weißt, du hörst da etwas – ein Instrument – und du kannst nicht genau sagen, was es ist. Und das war das Wah Wah-Pedal für mich!“, erinnerte er sich an die rätselhafte, aber prägende erste Begegnung mit Hendrix’ Musik.


7. Genesis – Dancing With the Moonlit Knight

Der Psychedelic Rock von Hendrix ist nicht der einzige Einfluss Iron Maidens, der auf den ersten Blick ungewöhnlich wirkt. Auch vom Prog Rock, wie ihn Bands wie Genesis, Yes oder später Pink Floyd perfektioniert hatten, schnitten sie sich eine dicke Scheibe ab. Das Resultat waren nicht immer ewig lange Songs, zumindest aber komplexe Strukturen und fantastische Erzählmotive. Eine Band wie Genesis legte dafür einerseits mit theatralischen Bühnenshows und andererseits einer Musik vor, die insbesondere zur legendären Peter Gabriel-Phase alle Konventionen sprengte.

„Es war einfach nicht mehr dasselbe, nachdem Gabriel die Band verließ“, seufzte der erklärte Fan Harris in einem Interview über den markanten Bruch in der Karriere der Band. „Ich erinnere mich noch genau an den Tag. Ich kaufte mir den Melody Maker und es stand auf der Titelseite, ich war fix und fertig. Sie waren zu der Zeit meine absolute Lieblingsband!“ Alben wie Selling England by the Pound stehen bei ihm aber nach wie vor ganz oben auf der Liste. „Bei den frühen Genesis kriege ich Gänsehaut!“ Wer nicht?


8. Jethro Tull – Aqualung

Ein ganz eigener Gänsehautgarant steht seit geraumer Zeit (wieder) in Harris’ Band am Mikrofon. Quälende sechs Jahre war Dickinson, der erstmals auf The Number of the Beast den Gesang übernommen hatte, nicht Teil der Band, bevor er zurückkehrte. Mit ihm kam das Charisma auf die Bühne zurück, denn sein operettenhafter Stil fügt der Band erst das gewisse Etwas hinzu. Gelernt hat er das schon früh und zwar nur von den Besten: Jethro Tull waren eine der Bands, die er bereits zu Schulzeiten live erleben durfte. Das hinterließ Spuren!

Neben Arthur Brown, Peter Hammill von Van der Graaf Generator sowie natürlich Ian Gillan nennt Dickinson Ian Anderson von Jethro Tull als eines seiner großen Vorbilder. „Vor allem in Hinsicht auf die Lyrics!“, betonte er. Neben großen Poeten wie William Blake gehört der Aqualung-Komponist zu seinen Haupteinflüssen beim Texteschreiben. Umso schöner, dass die beiden sich 2011 sogar die Bühne teilen durften: Um Geld für den Wiederaufbau der berühmten Canterbury-Kathedrale zu sammeln, standen sie für zwei Duette – Jerusalem und Revelations – gemeinsam auf der Bühne.


9. Wolfsbane – Killing Machine

Doch vergessen wir nicht, dass neben Di‘Anno und Dickinson noch jemand anderes am Mikro stand. Gut, die fünf Jahre mit Blaze Bayley sind bei Fans umstritten – viele meinen, er könne Dickinson niemals das Wasser reichen. Der Arme hatte allerdings kein gutes Los gezogen. Nachdem mit Dickinson die Fetzen flogen, suchte die Band einen neuen Sänger und erhielt auch ein Tape von dem Briten. Die Band kannte Bayley noch seiner Gruppe Wolfsbane, mit der sie 1990 auf Tour gewesen waren. Obwohl er stimmlich lange nicht dasselbe Register bedienen konnte wie Dickinson, heuerten sie ihn an.

Wie wohl Bayleys Karriere verlaufen wäre, hätte er dafür seinen Job bei Wolfsbane nicht an den Nagel gehängt? Nur wenig später nämlich war er wieder arbeitslos. Die offizielle Begründung lautete, dass Bayley während der Virtual XI World-Tour Stimmprobleme erlebt hätte. Gers aber gab zerknirscht zu, dass die Band einen Fehler gemacht hatte, als sie ihn dazu bringen wollte, mehr zu leisten, als sein natürliches Talent es zuließ. Schade eigentlich, denn obwohl Bayley der Theatralik eines Dickinsons nicht das Wasser reichen konnte, so brachte er doch den schnoddrigen Punkrock-Flair mit, der auch schon immer Teil von Iron Maidens musikalischer DNA war.


10. Avenged Sevenfold – Hail to the King

Mit ihrer atemberaubenden Geschwindigkeit, ihrem technischen Können und ihren fantastischen Lyrics haben Iron Maiden die Metal-Welt geprägt wie keine zweite Band. Die Big Four der Thrash-Ära? Nicht auszumalen ohne die Vorarbeit von Iron Maiden! Bis heute hält der Einfluss der Band an und noch immer gehört eine kleine Grundausbildung in Sachen Iron Maiden unbedingt auf den Lehrplan jedes angehenden Metalheads.

Auch die jüngeren Generationen haben nichts als Respekt für die hart arbeitende Band übrig. Avenged Sevenfold beispielsweise gründeten sich 1999 unter dem Einfluss der Platten von Dickinson und seinen Kollegen. Sänger M. Shadows erinnerte sich gegenüber dem Rolling Stone an seine erste Berührung mit der Band. „Als ich sie mit 12 Jahren entdeckte, waren sie nun wirklich nicht die bekannteste Metal-Band in Amerika. Dann aber kaufte ich mir Piece of Mind und konnte kaum fassen, wie lang die Songs waren, mit so vielen Soli!“ Bald schon fraß er sich durch den Backkatalog und wurde ein Die-Hard-Fan. Seine Band übernahm den Doppel-Gitarren-Stil und wurde damit weltweit erfolgreich. Sogar Harris konnten sie überzeugen. Neben Biffy Clyro nannte er sie als eine der zwei Rock-Bands, die ihm dieser Tage die meiste Hoffnung für die Zukunft des Genres geben. Wenn das mal kein Kompliment ist!


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In klangvollem Gedenken: 10 essentielle Prince-Songs

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Prince
Foto: Richard E. Aaron/Redferns/Getty Images

Am 21. April 2016 starb Prince. Die Wundertüte des Pop war laut, schrill, exzentrisch, aber vor allem eines: ein Jahrhundertkünstler. Diese zehn Songs unterstreichen sein außerirdisches Talent.

von Björn Springorum

Um Prince in den Achtzigern zu verstehen, reicht dieses Faktum: Seinetwegen wurde der Parental-Advisory-Sticker auf Platten erfunden. Mit anderen Worten: Prince war zu sexy, zu offen, zu explizit für die USA. „Am I black or white? Am I straight or gay?“ singt er schon 1981 in Controversial. Kontroversen, sie waren ihm wohl vertraut.

Aber reicht das, um ihn ganz zu erfassen? Welche Geschichten kann man noch bemühen, um Leben und Wirken des Pop-Giganten aus Minneapolis einzufassen? Sagt es genug aus, dass er über 100 Millionen Platten verkauft hat? Oder dass er ein Ausnahmespieler an der Gitarre war? Sänger mit einer Jahrhundertstimme? Eine enigmatische Kunstfigur zwischen Funk, R’n’B, Rock, Soul, Wave und Pop, ebenso schillernd wie exzentrisch? Bringt uns irgendwie alles nicht weiter.

Lassen wir also das Einzige sprechen, das wirklich zählt: seine Musik, mit der er das 20. Jahrhundert prägte, veränderte, bereicherte. Unter den Myriaden an Songs, die Prince geschrieben hat (verteilt auf nahezu 50 Alben), die besten auszuwählen, ist eine fast schon unmögliche Aufgabe. Einigen wir uns also darauf, dass diese zehn Songs – präsentiert in chronologischer Ordnung – sinnbildlich für das Genie Prince Rogers Nelson stehen.

1. When You Were Mine

Wie um jeden Klassiker, ranken sich auch um die Entstehung von When You Were Mine von seinem dritten Album Dirty Mind (1980) mehr als genügend Legenden. Eine besagt, dass ihm diese Nummer zuflog, als er in einem Hotel in Alabama John Lennon lauschte. Eine andere, dass er in einem Hotelzimmer in Florida war und der Band gerade einen Ausflug nach Disney Land verboten hatte. So oder so steht fest: Die Musen meinten es gut mit Prince, der hier eine bisexuelle Dreiecksbeziehung süffig und sinnlich vertont. Blondie lässt grüßen.

2. Controversy

Noch delikater wird es 1981. Controversy vom gleichnamigen Album macht den schwierigen Spagat des Prince deutlich: Längst ist er ein gefragter und erfolgreicher Künstler in den USA, zur selben Zeit jedoch gerät er mehr und mehr ins Fadenkreuz der religiösen Rechten. Denen ist Prince mit seiner offen gelebten Sexualität und seinem angeblich unzüchtigen Verhalten ein Dorn im Auge, zusätzlich befeuert von dieser saftig-funkigen Nummer, mit der er sichtlich genussvoll Öl ins Fegefeuer der Empörung gießt. Nimm das, prüde Welt!

3. Little Red Corvette

Prince will nicht immer provozieren. Manchmal will er der Welt auch einfach nur zeigen, wie sich aus banalsten Ereignissen pures Popmusik-Gold schmieden lässt. 1982 zum Beispiel, als er nach einer kräftezehrenden Aufnahmesession im pinken Mercury Montclair Marauder seiner Musikerin Lisa Coleman immer wieder kurz einschläft. Jedes Mal ist ein weiterer Teil der Lyrics fertig, der elegant-rockige Song vom 1999-Album wenig später.

4. Purple Rain

1984 zeigt Prince der Popwelt dann einfach mal kurz, wie man ein perfektes, technisch brillantes und kompositorisch umwerfendes Stück Musik schreibt. Princes bekanntester Song ist zweifellos auch einer seiner stärksten, ein neunminütiges Epos, das als Destillat seiner ersten Jahre gelten darf. Und jede*n andere*n zeitgenössische*n Pop-Künstler*in vor Ehrfurcht erstarren ließ.

5. The Beautiful Ones

Sein Album Purple Rain ist mehr als der längst heilig gesprochene Titeltrack. Das sinnlich-evokative The Beautiful Ones zählt zu seinen emotionalsten Stücken – und wird in der Folge unter anderem von Mariah Carey und Beyoncé gecovert.

6. Darling Nikki

Dieser stampfenden, steril-maschinellen, kühl-erotischen Nummer, ebenfalls von Purple Rain, haben wir die Parental-Advisory-Sticker zu verdanken, die noch jede*n Jugendliche*n heiß auf eine Platte gemacht haben. Wie nonchalant-lässig Prince die Zeile „I met her in a hotel lobby, masturbating with a magazine“ singt, war für die überaus prüde Mary Gore, die Frau des ehemaligen US-Präsidenten, zumindest Grund genug, gegen „Schmutz“ wie diesen zu Felde zu ziehen und die Jugend der Welt vor Sittenstrolchen wie Prince zu bewahren.

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7. Kiss

Als Parade 1986 erscheint, liegt Purple Rain zwei Jahre zurück. Dennoch klingt Prince in Stücken wie dem unsterblichen Kiss schon wieder wie ein vollkommen anderer Künstler. Eigentlich als Song für die Band Mazarati gedacht, doktort Prince eine Nacht im Studio an der Nummer herum, um dann festzustellen: Nö, die behalte ich lieber selbst! Gute Entscheidung: Kiss schießt in den USA auf die Eins und berauscht noch heute mit dem straighten Beat, der kurz angespielten Funk-Gitarre, den punktgenauen Vocals und herrlichem Pop-Minimalismus.

8. Sign O’ The Times

Genau ein Jahr später veröffentlicht Prince Sign O’ The Times. AIDS, Heroin, Bandenkriminalität und das Raketenabwehrprogramm der USA finden Eingang in diese unterkühlt-elektronische Nummer, die für viele zu den ganz großen Glanzmomenten des Superstars zählt.

9. Diamonds And Pearls

Wieder so ein bockstarker Titelsong. Diamonds And Pearls trägt 1991 seinen Anteil zu Princes anhaltendem Erfolg in den Neunzigern bei – mit betont massivem Drumming, markanten Keys und jeder Menge schwelgerischem Groove. Es darf durchaus aus Vorläufer zum folgenden Song gesehen werden…

10. The Most Beautiful Girl In The World

…mit dem Prince zusätzlich R’n’B in seinem eklektischen Sound Willkommen heißt. 1994 gelingt ihm sein erster und einziger Nummer-eins-Hit in den UK-Charts, ein echter Schmachtfetzen, bei dem es allerdings ordentlich Plagiatsvorwürfe hagelt. Wie ein italienisches Gericht entscheidet, hat sich Prince hier etwas zu sehr bei einem Lied von Bruno Bergonzi und Michele Vicino bedient. Passiert offensichtlich selbst den Besten.

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„Findet Nemo“ und Pfannkuchen: 6 Anekdoten, die nur aus dem Leben von Prince stammen können

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Zeitsprung: Am 7.6.1993 ändert Prince seinen Namen in ein unaussprechliches Symbol.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 7.6.1993.

von Christof Leim

An seinem 35. Geburtstag ändert Prince seinen Namen in ein unaussprechliches Symbol. Damit will er gegen seine Plattenfirma protestieren, von der er sich künstlerisch eingeschränkt fühlt. Der Rest der Welt wundert sich…

Hört hier in die besten Prince-Songs rein:

Seinen ersten Plattenvertrag unterschreibt Prince Rogers Nelson 1977. Darin einigt sich der 18-Jährige mit Warner Bros. Records darauf, die völlige kreative Freiheit zu behalten und sämtliche Alben selbst zu produzieren. Das funktioniert für alle Beteiligten gut, macht Prince zum Star und bringt Warner Millionenseller wie Purple Rain (1984) und Sign O’ The Times (1987). Deshalb stört es auch niemanden, wenn der Mann zwischendurch zum Beispiel ein fertiges Album in die Tonne kloppt und schnell mal eben ein neues aufnimmt (siehe Lovesexy, 1988). 1992 wird der Deal sogar verlängert.

Grundlegende Meinungsverschiedenheit

Dem unglaublich produktiven Künstler liegt Anfang der Neunziger viel daran, seine unzähligen unveröffentlichten Songs – angeblich über 500 – so schnell wie möglich unter die Leute zu bringen. Verständlich, denn dafür hat er das Zeug ja geschrieben. Die Plattenfirma lehnt das jedoch ab, denn sie legt (nicht weniger verständlich) Wert darauf, nur das beste Material in die Läden zu stellen und vor allem den Markt nicht zu überschwemmen. Prince macht keinen Hehl daraus, dass ihm das so gar nicht gefällt und malt sich für öffentliche Auftritte das Wort „Slave“ (dt.: Sklave) ins Gesicht. Nur nützt ihm das nichts, denn Warner Bros. besitzen die Rechte an Princes Künstlernamen und kreativem Output, wie es für Plattenverträge völlig üblich ist. Kurz gesagt: Warner wollen nicht einfach Hunderte an Liedern raushauen, Prince will nicht nur eine Marke sein, mit der die Firma Geld verdient.

Also lässt sich unser Mann etwas einfallen: Er verkündet am 7. Juni 1993, seinem 35. Geburtstag, dass er von nun an nicht mehr den Namen Prince nutze, sondern ein Symbol, das aussieht wie ein Mashup aus den astrologischen Zeichen für Mann und Frau. „Es ist ein unaussprechliches Symbol, dessen Bedeutung nicht erklärt wurde“, heißt es in einer kryptischen Erklärung des Künstlers. „Es geht darum, in neuen Wegen zu denken.“ Prince lässt sich das Ding als „Love Symbol #2“ schützen, packt es auf das Cover seines 1992er-Albums und nutzt es fortan als Bezeichnung für sich selbst.

Ändert aber nix…

Das ist natürlich alles ein bisschen unpraktisch. Zum einen kann man das „Symbol“ nicht schreiben, weshalb Warner Floppy Disks mit einer Grafikdatei an die Medien verschickt. Außerdem weiß niemand, wie man dass denn nun jetzt aussprechen soll. MTV lösen das Problem angeblich, indem sie in ihren Sendungen immer ein metallisches „Klonk!“ einspielen, wenn das „Symbol“ genannt werden müsste. Doch es hilft alles nichts, ein Name muss her. Irgendwann einigt man sich auf „The Artist formerly known as Prince“ oder „TAFKAP“. Das ist offensichtlich ziemlich bescheuert, und für die Fans bleibt ihr Held ohnehin Prince. Vor allem aber: Der Vertrag mit Warner gilt natürlich trotzdem weiter, und juristisch, also „in echt“, heißt der Mann weiterhin Prince Rogers Nelson. Und beides weiß er auch.

Viele in der Musikindustrie halten die Aktion für verrückt, die Fans wundern sich, aber immerhin bringt „TAFKAP“ seinen Standpunkt deutlich zum Ausdruck. Die folgenden Alben und Singles gelten allerdings nicht als Höhepunkte seines Schaffens, die Verkaufszahlen gehen deutlich zurück.

Erst im Jahr 2000, als der Vertrag mit Warner ausläuft, nutzt Prince wieder seinen alten Namen. Statt sich erneut an eine Firma zu binden und die herkömmlichen Wege für Vertrieb und Vermarktung zu wählen, agiert er als sein eigener Herr, setzt auf das Internet und baut eigene Strukturen auf. In einem Interview mit Larry King erklärt sich Prince beziehungsweise „TAFKAP“ beziehungsweise „Klonk!“.

2014 jedoch setzt sich der Künstler wieder mit Warner an einen Tisch, weil sein Erfolgsalbum Purple Rain zum 30. Jubiläum neu aufgelegt wird. Das Einlenken lohnt sich, denn Prince gewinnt die Rechte an all seinen alten Platten zurück. Leider stirbt der Ausnahmemusiker am 21. April 2016 mit nur 57 Jahren.

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Zeitsprung: Am 10.5.1988 veröffentlicht Prince das kurzfristig aufgenommene „Lovesexy“.

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Von Woodstock bis Fyre: Die größten, besten und schlimmsten Festivals aller Zeiten

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Woodstock 1999 Header
Foto: Frank Micelotta Archive/Getty Images

Die Sonne knallt, die ersten Mega-Festivals sind schon über die Bühne gegangen. Zum Start der Freiluftsaison stellen wir Open-Air-Festivals vor, die in die Geschichtsbücher eingegangen sind – positiv wie negativ.

von Björn Springorum

Sommer, Sonne, Bier in der Hand und eine Band unter freiem Himmel sehen: Seit über 50 Jahren sind Musikgfestivals ein integraler Bestandteil des Sommers und ein Übergangsritus für unzählige Generationen. Manche Festivals sind bis heute unvergessen, manche würde man lieber sofort wieder vergessen – Bühne frei für unsere Top 10 der denkwürdigsten Festivals aller Zeiten.

Der Pionier: Monterey Pop Festival (1967)

Bei der Mutter aller Festivals denken alle immer gleich an Woodstock, und das aufgrund der Symbolkraft auch nicht zu Unrecht. Der eigentliche Pionier der Gegenkulturfestivals findet aber im Juni 1967 statt – also rund zwei Jahre vor Woodstock. In Nordkalifornien wird Musikgeschichte geschrieben, als Jimi Hendrix sein US-Debüt gibt (nur echt mit brennender Gitarre), als The mamas And The Papas, Eric Burdon And The Animals, The Who, The Byrds oder Big Brother And The Holding Company das Zeitalter von Aquarius herufbeschwören. Sogar der offizielle Werbesong San Francisco (Be Sure To Wear Flowers In Your Hair) von Scott McKenzie wird zur Legende.

Der Mythos: Woodstock (1969)

Vieles ging schief bei Woodstock. Die Organisatoren waren nicht auf die Massen vorbereitet, statt der geschätzten 50.000 kamen 400.000 überwiegend junge Menschen. Es regnete, alles versank im Schlamm, der Zaum ums Gelände wurde nicht rechtzeitig fertig, die PA war schwach und das Essen ging aus. Alles egal: Woodstock ist dennoch die Urmutter aller Festivals, der Aufschrei des jungen Amerikas gegen den Vietnamkrieg. Fast schon nebensächlich, wer da auf der Bühne spielte (unter anderem Jimi Hendrix, Santana, Jefferson Airplane, The Who, Sly & The Family Stone, Crosby, Stills, Nash & Young, Mountain, The Grateful Dead, Creedence Clearwater Revival und Janis Joplin). Als Jimi Hendrix die Nationalhymne verzerrt besessen spielte, waren nur noch 40.000 Menschen da. Der Hippietraum war bald darauf vorbei, auch Woodstock konnte ihn nicht retten. Der Mythos, der wird aber für immer derselbe bleiben.

Der Riese: Isle Of Wight Festival (1970)

Ein Jahr nach Woodstock ist der Vietnamkrieg immer noch nicht zu Ende. Also kommen auf der Isle Of Wight bei bestem englischen Sommerwetter (nasskalt, windig, grau) 600.000 Besucher zusammen – die bis dato größte Menschenansammlung in Europa. Jimi Hendrix und Joan Baez verbreiten auch in Europa ihre Botschaft des Friedens, außerdem spielen Miles Davis, The Doors, The Who, Lighthouse, Ten Years After, Emerson, Lake & Palmer, Joni Mitchell, The Moody Blues, Leonard Cohen oder Jethro Tull. Ausgerechnet nach dem Event 1970 ist erst mal Schluss mit dem Isle of Wight Festival – bis 2002.

Der Anarchist: Love-And-Peace-Festival

Die Ostseeinsel Fehmarn geht im September 1970 in die Geschichtsbücher ein: Hier spielt Jimi Hendrix sein letztes Konzert vor seinem Tod am 18. September. Der Auftritt ist allerdings lustlos, unmotiviert, überhaupt läuft auf dem Festival nichts wirklich rund: Das Wetter ist schlecht, die Organisation mangelhaft, zudem zwingen 180 Rocker der Bloody Devils die Veranstalter dazu, als Security eingesetzt zu werden. Ganz miese Idee. Procol Harum und Ten Years After sagten ab, die Besucher bauten sich aus den Türen der Latrinen Windschutz. Am Ende spielen Ton Steine Scherben (damals noch als Rote Steine). Während sich die veranstalter mit der Tageskasse aus dem Staub machten, spielte die Band Macht kaputt, was euch kaputt macht – und die Besucher nahmen das sehr ernst. Man kann also sagen, dass das desaströse Festival nicht gerade seinem Namen gerecht wurde.

Der Millionenflop: US Festival (1983)

Schon das erste US Festival 1982 von Apple-Gründer Steve Wozniak wird trotz Fleetwood Mac, The Grateful Dead, The Police oder Tom Petty zum Mega-Flop, der den Veranstalter zwölf Millionen US-Dollar kostet. Hält Wozniak nicht ab, es im nächsten Jahr gleich noch mal zu versuchen. Diesmal kamen Stevie Nicks, David Bowie oder Van Halen (die allein 1,5 Millionen US-Dollar kosteten), doch selbst die 670.000 Besucher können einen weiteren katastrophalen Flop nicht verhindern. Am Ende bricht Chaos aus, es wird randaliert, zwei Menschen sterben. Zu einer dritten Auflage kommt es nicht.

Der Hipster: Coachella (1999)

Die erste Ausgabe von Coachella ist 1999 ein massiver Flop: Die Veranstalter hofften auf 70.000 Besucher, bekamen gerade mal die Hälfte und verloren eine knappe Million US-Dollar. Am Line-Up mit unter anderem Beck, Tool, Rage Against The Machine, The Chemical Brothers und Morrissey kann es zumindest nicht gelegen haben, so oder so sah alles danach aus, dass das erste Coachella gleich auch das letzte Coachella bleiben würde. Nach zwei Jahren Pause war Coachella wieder da – und wurde dann sehr schnell das beliebteste Festival der USA. Nur Rage Against The Machine treten hier mittlerweile wahrscheinlich nicht mehr auf.

Der Gewalttätige: Woodstock 1999 (1999)

30 Jahre nach Woodstock wird das zweite Sequel des Hippe-Jahrhundertereignisses zur Katastrophe: Über 200.000 Leute kommen in den Bundesstaat New York, doch statt love, peace and music wird das Festival zum Kriegsgebiet: Essen und Getränke sind extrem teuer, die sanitären Anlagen in schlechtem Zustand, es kommt zu zahlreichen Vergewaltigen, sexueller Nötigung, Diebstahl, Plündereien, Brandstiftung und brutaler Gewalt. Der Name Woodstock wurde 1999 für immer beschmutzt

Der Kriminelle: Fyre Festival (2017)

Auch dank der Netflix-Doku ging das Fyre Festival als größter Betrug in die Festivalgeschichte ein. Gepusht von Influencern als paradiesisches Glamour-Event auf den Bahamas, fanden die Festivalbesucher Notzelte und verpackte Sandwiches statt Strandvillen und Gourmetküche vor. Das Festival wurde angesagt, Veranstalter Billy McFarland musste für sechs Jahre ins Gefängnis und wurde zu 26 Millionen US-Dollar Schadenersatz verklagt. Im April 2023 verkündete er dann tatsächlich, dass es Fyre Festival II geben soll. Das kann ja was werden.

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Zeitsprung: Am 28.5.1983 bringt das 2. US Festival tolle Bands und verheerende Kosten.

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