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Popkultur

25 Jahre Black Sabbath außerhalb des Rampenlichts: Keyboarder Geoff Nicholls

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Geoff Nicholls
Foto: Richard E. Aaron/Redferns/Getty Images

Black Sabbath, das sind vor allem Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward, klar. Doch auch Keyboarder Geoff Nicholls gehörte stolze 25 Jahre zum Line-up der Briten. Obwohl er den Sabbath-Sound über Jahrzehnte hinweg mit prägte, kennt bis heute kaum jemand seinen Namen. Das möchten wir nun ändern!

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Heaven & Hell von Black Sabbath anhören:

1979 stehen Black Sabbath vor einem Scherbenhaufen. Ozzy Osbourne musste die Band aufgrund seines ausufernden Drogen- und Alkoholkonsums verlassen. Auch Bassist Geezer Butler packt aufgrund seiner Scheidung zwischenzeitlich seine Sachen und verduftet. Übrig bleibt vor allem Tony Iommi, der sich überlegt, wie er das Überleben der Band sichern kann. Soll die Gruppe auch weiterhin Black Sabbath heißen? Und welche Musiker können die Abgänge ersetzen? Schnell entschließt sich Iommi dazu, den Namen zu behalten und ihn mit neuem Leben zu füllen. Zu seinem Plan gehört auch Geoff Nicholls von Quartz, den Iommi als zweiten Gitarristen an Bord holt. Als Butler aussteigt, wechselt Nicholls an den Bass. Nach wenigen Monaten kehrt Butler wieder zurück, Nicholls soll trotzdem bleiben — und stellt sich ans Keyboard.

Geoff Nicholls und Black Sabbath: eine wechselhafte Liebesbeziehung

Seinen ersten Auftritt hat Nicholls auf dem neunten Black-Sabbath-Album Heaven And Hell. Ein offizielles Mitglied ist er zu jener Zeit noch nicht. Nicht nur das: Bei Live-Auftritten soll er sich im Hintergrund halten. Teilweise ist Nicholls bei Konzerten nicht zu sehen, sondern nur zu hören. 1986 ändert sich einiges: Nicholls steigt als offizielles Mitglied bei Black Sabbath ein; bei der Tour zum zwölften Sabbath-Album Seventh Star steht er mit seinen Bandkollegen auf der Bühne. Bis 1991 dauert seine Mitgliedschaft in der Gruppe, anschließend arbeitet er wieder als Angestellter für Sabbath. Von 1993 bis 1996 darf er noch einmal fest dazu, doch als 1997 sogar Ozzy Osbourne zu Black Sabbath zurückkehrt, wird Geoff Nicholls endgültig ins Angestelltenverhältnis verbannt. Bis 2004 bleibt er Black Sabbath noch erhalten. Dann übernimmt Adam Wakeman seinen Job.

Nach seiner Zeit bei Black Sabbath spielt Nicholls jahrelang für den ehemaligen Sabbath-Sänger Tony Martin und dessen Projekt Tony Martin’s Headless Cross. Schon vorher hatte der Keyboarder auf beiden Soloalben des Frontmannes in die Tasten gehauen und Martin auf seinen Tourneen begleitet. Zu Black Sabbath kehrt er nicht noch einmal zurück, obwohl die Gruppe im Jahr 2013 mit 13 sogar noch einmal ein Studioalbum veröffentlicht. Am 28. Januar 2017 erliegt Nicholls nach jahrelangem Kampf seiner Krebserkrankung; er wird nur 68 Jahre alt. „Ich bin sehr traurig über den Verlust eines meiner liebsten und engsten Freunde“, verkündet Tony Iommi kurz nach Nicholls Tod. Auch Geezer Butler meldet sich zu Wort: „Ich bin sehr traurig, vom Tod meines alten Freundes und Black-Sabbath-Keyboarder Geoff Nicholls zu hören.“

Eins der langjährigsten Black-Sabbath-Mitglieder

Noch heute kennt kaum jemand Geoff Nicholls Namen, obwohl er ähnlich lange zu Black Sabbath gehörte wie Gründungsmitglied Bill Ward und nur unwesentlich kürzer als Ozzy Osbourne. Auf insgesamt neun Studioalben von Black Sabbath ist der Keyboarder zu hören, zuletzt auf Forbidden von 1995. Zugegeben, die Phase von 1980 bis 1995 ist nicht unbedingt die Glanzzeit von Black Sabbath, doch es finden sich unter den neun Platten mit Nicholls auch echte Perlen, wie zum Beispiel Dehumanizer von 1992. Sabbath-Bassist Geezer Butler veröffentlichte am 28. Januar 2022 einen Tweet mit dem Text: „Wir gedenken Geoff Nicholls, der vor 5 Jahren von dieser Welt gegangen ist. Ein fester Bestandteil von Sabbath seit 1980.“ Zumindest in musikalischer Hinsicht, ja — und das werden wir nie vergessen, Geoff, versprochen!

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