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Popkultur

Guns N’ Roses: Alle Studioalben im Ranking

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Guns N' Roses
Foto: Ross Marino/Getty Images

Musste Use Your Illusion wirklich ein Doppelalbum werden? Und ist Chinese Democracy wirklich so schlecht wie alle sagen? Wir haben es herausgefunden – in unserem ultimativen Ranking aller sechs Platten von Guns N’ Roses.

von Björn Springorum

Zwischen 1987 und 1993 veröffentlichen Guns N’ Roses fünf Alben, dann kommt 15 Jahre nichts. Im Zuge der Ankündigung eines neuen Studioalbums und der Neuauflage von Use Your Illusion I & II kommt hier unser endgültiges und ultimatives Ranking aller sechs Gunners-Platten von der schwächsten zur besten.


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Rang 6: „The Spaghetti Incident?“ (1993)

Die chaotische, exzessive, zügellose Tour zu ihren beiden Teilen von Use Your Illusion bedeutet mehrfach fast das Ende der Band. Nach fast 200 Shows geht sie im Juli 1993 zu Ende, Gilby Clarke kommt währenddessen für Izzy Stradlin, alle sind mit den Nerven am Ende. Schon verständlich, dass Guns N’ Roses danach erst mal Abwechslung brauchen: Sie nehmen ein rohes, räudiges Album voller Punk-Coversongs auf, das komplette Gegenteil zum aufgeblasenen Bombast-Sound des letzten Albums. Das kommt mit Tributen an die Stooges oder die New York Dolls ganz witzig und unterhaltsam daher, wirkt aber irgendwie halbgar und bemüht.

Rang 5: Chinese Democracy (2008)

Ach herrje, nicht auf dem letzten Platz?? Aber ja! Die Krux mit dem nach wie vor aktuellen Album von Guns N’ Roses ist doch eben: Es ist nicht mal schlecht! Doch die 15-jährige Wartezeit, gepaart mit der Tatsache, dass Axl Rose mit Ausnahme des Keyboarders Dizzy Reed einfach die komplette Band auswechselt, sind einfach zu viel. Die Fans sind entweder genervt oder enttäuscht von Rose, vermissen Slash oder nehmen es der Band übel, dass die Platte so oft verschoben wird. Als sie erscheint, rechnet eigentlich niemand mehr damit. Doch das Erstaunliche: Chinese Democracy hat seine Stärken! Shackler’s Revenge oder Street Of Dreams zum Beispiel sind echt gute Songs, Axl Rose hat zahlreiche gute Momente.

Rang 4: GN’R Lies (1988)

Der Schnellschuss nach dem überraschenden Mega-Erfolg von Appetite For Destruction: GN’R Lies liegt irgendwo zwischen Studioalbum und EP und soll nur ein Jahr nach dem Debüt den Status der Band ausbauen. Klar, dank Patience enthält das Werk einen der größten Momente der gesamten Bandkarriere; alles in allem ist das Ding aber zu unausgegoren und zu hastig kompiliert worden, um wirklich ganz oben mitzuspielen. Dennoch: Gerade die akustischen Nummern der Platte zeigen schon damals, dass Guns N’ Roses mehr sind als ihr Debüt.

Rang 3: Use Your Illusion I (1991)

Woran merkt man, wie gigantisch übermächtig Appetite For Destruction ist? Daran, dass es Guns N’ Roses für notwendig hielten, darauf mit einem Doppelalbum reagieren zu müssen. Und während beide Teile einige der größten Rock-Songs aller Zeiten enthalten, hat Teil eins knapp das Nachsehen. Klar, hier ist November Rain drauf, hier ist Don’t Cry drauf, hier ist Live And Let Die drauf, dieses kongeniale Cover der McCartney-Nummer. Auch das große Abschlussmonument Coma wird nie wieder übertroffen werden. Beide Parts erweitern das Spektrum der Band merklich, sind reifer, erwachsener; unterm Strich ist der zweite Teil aber eine Ecke stimmiger, kohärenter.

Rang 2: Use Your Illusion II (1991)

Düsterer als sein Zwilling, in den Charts anfangs sogar ein wenig erfolgreicher: Use Your Illusion II  ist das knapp bessere der beiden Mammutereignisse: Vom eröffnenden Epos Civil War über Knockin’ On Heaven’s Door, mit dem GN’R einmal mehr ihr Händchen für Cover unter Beweis stellen, und den furiosen Shotgun Blues bis hin zum dramatischen Estranged und dem galoppierenden You Could Be Mine: Wer so viele grandiose Songs auf einer Platte hat, kann sich auch ein, zwei Schwachstellen leisten – das uninspirierte Get In The Ring oder das blasse So Fine.

Rang 1: Appetite For Destruction (1987)

Aus heutiger Sicht kann man sagen: Appetite For Destruction war erfolgreicher als der Band gutgetan hat. Bis heute ist es das meistverkaufte Debüt aller Zeiten – und aus gutem Grund: Auch 35 Jahre später sprüht es vor urbaner Energie, vor Sex, Drogen und purem Rock’n’Roll. Wir bezeugen die Geburt einer Band, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und gerade so richtig zu sich selbst gefunden hat. Nach anfänglich schleppenden Verkäufen bahnen sich die Singles Welcome To The Jungle und Paradise City ihren Weg durch die Radios in die Plattenläden und katapultieren die Band 1988 in den Olymp.

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„Use Your Illusion“: Als Guns N’ Roses erwachsen wurden

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