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Popkultur

One-Man-Show gegen jede Regel: Prince und sein Debütalbum „For You“

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Prince
Foto: DARLENE PFISTER PROIS/Star Tribune via Getty Images

Der Durchbruch gelang Prince mit seinem Debüt For You noch nicht. Doch als der junge Musiker am 7. April 1978 seine erste Platte veröffentlichte, legte er damit einen wichtigen Grundstein für seinen imposanten Werdegang. Einfach war es mit Prince nicht — das bekam auch Produzent Tommy Vicari zu spüren.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch For You von Prince anhören:

Minneapolis, 1976: Prince Rogers Nelson hat gerade die Highschool abgeschlossen und möchte Rockstar werden. Sein erster Weg führt zu Chris Moon, der ein Studio betreibt und den jungen Musiker bei der Aufnahme eines Demos unterstützt. Prince scheint Moon zu überzeugen, denn später spielt der Produzent das Demo seinem Bekannten Owen Husney vor, einem Geschäftsmann. Der nimmt den Nachwuchskünstler unter Vertrag und verschickt Bewerbungen an einige Plattenfirmen. Es dauert nicht lange und Prince hat gleich mehrere Angebote vor der Nase liegen, darunter einige der größten Labels überhaupt. Kurz danach steht Prince im Studio und nimmt sein Debütalbum For You auf.

For You: Ein Debüt unter extremen Umständen

Das Label engagiert den Produzenten Tommy Vicari, der versucht, den jungen Prince zu lenken. Heute wissen wir: netter Versuch. Prince macht natürlich, was er will — und das ist eine Menge. Nicht nur, dass der Newcomer sämtliche Songs (fast) im Alleingang schreibt. Nein, er singt und spielt Gitarre sowie Bass, Piano, Schlagzeug, Percussion und noch zahlreiche andere Instrumente. Man könnte auch sagen, dass sich Prince bereits auf seinem Debütalbum als das vorstellt, was er sein Leben lang mit Bravour sein wird: eine One-Man-Show. Im Februar 1978 ist Prince fix und fertig — genauso wie Produzent Vicari, der mächtig ausgelaugt aus den Aufnahmesessions hervorgeht.

Als „erschöpft“ beschreibt Manager Husney den Produzenten später. Außerdem berichtet er, Prince habe Vicari „behandelt wie Scheiße“. Es ist die Kehrseite von Prince’ kompromisslosem künstlerischem Anspruch, dem gelegentlich nicht einmal er selbst gerecht wird. Immer weiter distanziert er sich von Vicari und macht während der Aufnahmen sein eigenes Ding. Als die Plattenfirma später einen Art Director engagiert, um das Artwork für die Platte zu designen, bucht Prince auf eigene Faust eine Fotosession mit Joe Gianetti, der das Foto beisteuert, das heute auf dem Cover zu sehen ist. Über das Budget für dein Debüt schießt Prince weit hinaus. Doch er soll recht behalten.

Prince’ Debüt: Der Vorbote einer großen Karriere

Zwar gelingt Prince mit seinem Debütalbum noch nicht der ganz große Durchbruch, doch mit den beiden Singles Soft And Wet und Just As Long As We’re Together landet er seine ersten Erfolge. So erreicht er mit Soft And Wet bereits die US-Singlecharts; Just As Long As We’re Together schafft es immerhin auf Platz 91 der US-R&B-Hitparade. Doch an Stillstand ist nicht zu denken. Nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung seines ersten Albums stellt Prince eine Band zusammen und nimmt die Arbeit am Nachfolger Prince auf. Im Februar 1980 nimmt er seine erste Platin-Schallplatte in Empfang und wirklich jeder weiß, wer Prince ist. Doch das ist wieder einmal eine andere Geschichte.

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