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Popkultur

Es lebe der Moog: 10 Songs, die zeigen, wie Robert Moogs Erfindung die Musikgeschichte prägte

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Robert Moog
Foto: Jack Robinson/Hulton Archive/Getty Images

Zum 15. Todestag des Pioniers Robert Moog, dem Erfinder des Moog-Synthesizers, blicken wir auf seinen Einfluss auf die Pop- und Rockmusik – und widmen uns zehn Bands der Rockgeschichte, die beweisen, wie wesentlich für die Entwicklung der Musik Moog tatsächlich war.

von Markus Brandstetter

Als Instrumentenbauer und Innovator ist Robert Moog (1934-2005) für die Populärmusik in einer Reihe mit Leuten wie Leo Fender und Les Paul einzuordnen. Während die beiden eben genannten aber die Gitarrenwelt revolutionierten, definierte die Innovation Moogs die Synth-Welt. Seit den 1950er-Jahren hatte sich der studierte Physiker mit der Erzeugung elektronischer Klänge beschäftigt, ehe 1964 der erste Moog erschien. Der Moog, ein Modular-Kasten mit Klaviatur, war revolutionär, brachte neue Klänge hervor, war aber auch klobig und vor allem sehr teuer. Das sollte sich 1970 ändern – da wurde nämlich der Mini-Moog veröffentlicht – und der war kompakt, erschwinglich … und fortan aus der Studio-Welt nicht mehr wegzudenken. Wir widmen uns zehn Beispielen, die den historischen Einfluss von Robert Moog und seiner Erfindung veranschaulichen.

1. The Doors – Strange Days (1967, auf The Doors)

Strange Days gilt als eines der ersten Stücke der Rockmusik, in dem ein Moog genutzt wird. Gespielt wird der Synth allerdings nicht von The-Doors-Keyboarder Ray Manzarek, sondern von Jim Morrison.

2. Emerson, Lake & Palmer: Lucky Man (1970, auf: Emerson, Lake & Palmer)

Ganz vorne mit dabei waren auch Emerson, Lake & Palmer: Die Ballade Lucky Man vom selbstbetitelten Album endet mit einem Moog-Solo, das von Keith Emerson gespielt wurde.

3. The Beatles – I Want You (She’s So Heavy) (1969, auf Abbey Road)

Die Beatles waren Pioniere in Sachen Studioarbeit – da verwundert es nicht, dass sie zu einer der ersten Bands zählten, die einen Moog nutzten. Auf Abbey Road ist der Synth auf vier Stücken zu hören: Maxwell’s Silver Hammer, I Want You (She’s So Heavy), Here Comes The Sun und Because. „Ich hörte das erste Mal vom Moog-Synthesizer in Amerika. Ich musste meinen extra anfertigen lassen, Herr Moog hatte ihn gerade erst erfunden. Er war riesig, mit Hunderten von Klinkensteckern und zwei Tastaturen“, erinnerte sich George Harrison an seinen ersten Kontakt mit dem Synth.

4. George Harrison – Electronic Sound (1969)

Zuvor hatte Harrison ein ganzes Album mit dem Moog aufgenommen. Electronic Sound erschien im selben Jahr wie Abbey Road über Harrisons damaliges Label Zappel – und besteht aus zwei Stücken, die er auf einem Moog Series 3 Synth einspielte.

5. Pink Floyd – Shine On You Crazy Diamond (1975, auf Wish You Were Here)

1975 veröffentlichten Pink Floyd das Epos Shine On You Crazy Diamond. Zum Einsatz kamen neben einer Hammondorgel, einem Clavinet und einem elektronischen Piano auch ein Mini-Moog, der dafür eingesetzt wurde, einen Trompetensound zu imitieren.

 6. Donna Summer – I Feel Love (1977)

Giorgio Moroder, der auf einem Donna-Summer-Track einen Moog spielt? Besser geht’s nicht – und genau so passiert bei Summers Track I Feel Love aus dem Jahr 1977. Dabei ist der pulsierende und treibende Synth das Hauptelement des Stücks – und leistete Pionierarbeit in der Dance-Musik.

7. Kraftwerk – Autobahn (1974, auf Autobahn)

In der Geschichte der elektronischen Musik hat Deutschland nicht zuletzt wegen Kraftwerk einen Fixplatz. Ralf Hütter und Florian Schneider waren Pioniere der Synth-Musik und beeinflussten Heerscharen an Bands – nicht nur im Elektronik-Beirech. Der Mini-Moog wurde dabei zum wichtigen Instrument – nachzuhören auf dem legendären Stück Autobahn.

8. Gary Numan – Cars (1979, auf The Pleasure Principle)

Als Gary Numan während Aufnahmen mit The Tubeway Army das Studio betrat, sah er einen Synthesizer in der Ecke stehen, der sein Interesse weckte. Es handelte sich um einen Mini-Moog Model D. „Ich wusste nicht, wie man den Mini-Moog einstellt, also drückte ich einfach eine Taste mit irgendeinem vorinstallierten Sound, und er brachte diesen berühmten Moog-Sound, dieses berühmte tiefe Knurren, hervor und der Raum vibrierte.“ Für Numan änderte sich dadurch alles – und er wandte sich immer mehr in Richtung Elektronik.

9. New Order – Blue Monday (1983)

Und schon wieder so eine wichtige Band für die elektronische Popmusik, und schon  wieder ein Moog: Allerdings war es kein Moog oder Mini-Moog, der die legendäre Basslinie von New Orders Stück Blue Monday verantwortete – sondern der Moog Source, der in den Jahren 1971 bis 1980 gefertigt wurde. New Order waren übrigens nicht die einzigen, die dieses Gerät nutzten – von Depeche Mode über Tangerine Dream bis zu King Crimson kam es immer wieder zum Einsatz.

10. Nine Inch Nails – Head Like A Hole (1989, auf Pretty Hate Machine)

Auch für Nine-Inch-Nails-Chef Trent Reznor war und ist der Moog, genauer: der Mini-Moog, ein wichtiger Bestandteil seiner Musik. Nachzuhören bereits auf dem 1989 erschienenen NIN-Meilenstein Pretty Hate Machine.

Robert Moog: Der Pionier des Synthesizers

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