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Popkultur

„Sound Of … Resistance“: Diese 5 politischen Folk-Artists musst du kennen

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Woody Guthrie
Foto: Library of Congress/Getty Images

Die achte Folge unseres Podcasts Sound Of … Resistance macht eines klar: Im Grunde führen alle Straßen zu Bob Dylan. Das soll aber natürlich nicht heißen, dass es keine anderen politischen Folk-Artists gibt. Hier kommen fünf, die man kennen muss.

von Björn Springorum

Er war nur eine kurze Zeit wirklich politisch aktiv in den Sechzigern. Und doch reichten diese wenigen Monate, um ihn für immer zur Galionsfigur der Protestmusik zu machen: Bob Dylan, das ewige Enigma, der Titan, hat der Bürgerrechtsbewegung ihren Soundtrack gegeben und die Stimmung der Sechziger beispielhaft eingefangen. Er war aber weder der erste noch der letzte, der Kritik in flammende Folk-Plädoyers packte, wie diese fünf Ausnahmestimmen zeigen.

1. Joan Baez

Machen wir es kurz: Ohne Joan Baez kein Bob Dylan. Sie ist es, die den jungen Dylan entdeckt, die sein kolossales Potential erkennt, ihn unter ihre Fittiche nimmt und letztlich berühmt macht. Das macht sie auf ihre originäre Weise: Indem sie seine Songs live singt und aufnimmt. Eine Zeit lang sind die beiden auch ein Paar, das Postermotiv der Protestbewegung schlechthin natürlich, vor allem aber ist Joan Baez seit Ende der Fünfziger eine integre, einzigartige, engagierte Stimme im Kampf gegen Unterdrückung und Rassismus.

2. Woody Guthrie

Woody Guthrie ist die vielleicht wichtigste Figur der Folkmusik Amerikas, mehr Mythos als Mann, ein Gigant der linken, antifaschistischen Musik. Seine streng sozialistische Ader, Songs wie This Land Is Your Land und seine Nähe zu kommunistischen Zirkeln bringen ihn häufig ins Visier der Politik, machen ihn aber gleichzeitig zur Blaupause für all das, was in den Sechzigern entstehen wird. Bob Dylan nennt Guthrie einen seiner größten Einflüsse, aber im Grunde hat er alle beeinflusst, die mit ihrer Musik die Welt zum Besseren verändern wollten.

3. Joni Mitchell

Joni Mitchell und Bob Dylan tauchen praktisch zur selben Zeit in der Folkszene Nordamerikas auf. Heute heißt es zwar gern, Dylan habe sie beeinflusst, aber genau genommen könnte es andersrum genauso gewesen sein. Fest steht: Mitchell ist die vielleicht beste Songwriterin, die die USA jemals hervorgebracht haben. Gerüchte besagen, dass die beiden nie besonders gut miteinander auskamen, was natürlich daran liegen könnte, dass Dylan bisweilen nicht allzu gut mit Konkurrenz klarkam. Fest steht: Mitchell ist eine der Größten, viele ihrer Songs sind politischer Natur und konzentrieren sich gern auf Umweltangelegenheiten.

4. Neil Young

Der ewige Grantler, der Gegner der Big Bosses aus der US-amerikanischen Industrie, der Typ, der ganze Konzeptalben über die Zerstörung der amerikanischen Natur durch raffgierige Unternehmen schreibt: Die politische Folkszene Nordamerikas wäre ohne Neil Young nicht vorstellbar. Kein einfacher Typ, bestimmt nicht, wie man nicht zuletzt bei der ganzen Sachen mit seinen ehemaligen Kumpels von Crosby, Stills & Nash gesehen hat. Aber hey, ein Kanadier, der nur deswegen Bürger der USA wird, um gegen Trump zu stimmen – den muss man doch einfach lieben, oder?

5. Hozier

Erben von Dylan gab es insbesondere in den Sechzigern und Siebzigern viele. Die kulturelle Landschaft hat sich jedoch stark gewandelt, klassische Folk-Barden mit dem Herz am rechten Fleck tingeln zwar noch durch die Bars, aber nicht mehr durch die Charts. Eine Ausnahme ist der Ire Hozier. Mit gerade mal 33 blickt der schon auf über ein Jahrzehnt im Rampenlicht zurück, getriggert durch den Hit Take Me To Church, dessen Video als Protest gegen Russlands harte Vorgehensweise gegen Schwule gedacht ist. Andere Songs würdigen Nina Simone und nehmen Trump ins Visier.

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