Popkultur
Zeitsprung: Am 29.10.1971 stirbt Duane Allman bei einem Motorradunfall.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 29.10.1971.
von Timon Menge und Christof Leim
Duane Allman steht für virtuoses Slide-Gitarrenspiel, Kompromisslosigkeit und die Grundsteinlegung des Southern Rock. Mit seinem Bruder Gregg und der Allman Brothers Band schafft er es Anfang der Siebziger in die Champions League der US-amerikanischen Musikwelt. Doch am 29. Oktober 1971 verunglückt er mit nur 24 Jahren tödlich.
Hört hier in At Fillmore East rein:
Klickt auf „Listen“ für das gesamte Album.
Zur Welt kommt Duane Allman am 20. November 1946 in Nashville, Tennessee. Sein kleiner Bruder Gregg folgt ein Jahr später. Weil der Vater der beiden ermordet wird, wachsen die Brüder bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf. Als Auslöser für eine musikalische Karriere nennen die Allman Brothers ein B.B. King-Konzert in Nashville. „Wir müssen das auch lernen“, soll Duane zu Gregg gesagt haben.
Seine ersten Griffe auf der Gitarre lernt Duane im Alter von 14 Jahren von seinem Bruder, der zuvor Unterricht bei einem Nachbarn nimmt. Als Gregg genug Geld gespart hat, um sich ein eigenes Instrument zu kaufen, investiert Duane lieber in ein Motorrad. Als auch er die Gitarre für sich entdeckt, gibt es Streit — bis zu dem Zeitpunkt, an dem Duane sein Motorrad wieder verkauft und den Erlös in eine eigene Teisco Silvertone steckt. Schon bald beherrscht er das Instrument besser als sein Bruder, weshalb Gregg im Verlauf seiner Karriere zu Orgel und Klavier wechselt.
Duane Allman live im Sommer 1971. Credit: Ed Barman
Duane verlässt sogar frühzeitig die Schule, um sich ganz auf sein Instrument zu konzentrieren. Die Slide-Gitarre lernt er an seinem 18. Geburtstag kennen. Der junge Musiker erholt sich zu jener Zeit von einer Armverletzung, die er sich durch den Sturz von einem Pferd zugezogen hat. Gregg möchte Duane ein Geschenk machen und lässt eine Taj-Mahal-Platte samt einer Flasche Coricidin-Pillen auf der Veranda seines großen Bruders zurück.
„Etwa zwei Stunden später klingelte mein Telefon“, erinnert sich Gregg. Duane hatte die Coricidin-Flasche ausgeleert, das Etikett abgewaschen und benutzte sie, um Slide damit zu spielen. „Er hatte das noch nie gemacht“, erzählt Gregg Allman in der Filmdokumentation Muscle Shoals. „Duane nahm einfach die Gitarre und legte los. Er war ein Naturtalent.“ Weil die Coricidin-Flaschen irgendwann nicht mehr hergestellt werden, unter Gitarristen inzwischen aber große Beliebtheit genießen, entstehen Replica-Produkte.
Bevor die Brüder ihre Allman Brothers Band gründen, zieht Duane nach Muscle Shoals, Alabama und mausert sich zum hochdekorierten Sessionmusiker. So spielt er Gitarrenspuren für Aretha Franklin, Otis Rush, Percy Sledge, Boz Scaggs und Herbie Mann ein. Für die Aufnahmen mit Aretha Franklin reist der junge Musiker nach New York City, wo er ein Johnny Winter-Konzert im Fillmore East besucht. Dem Gitarristen Jimmy Johnson soll er anschließend versichert haben: „In einem Jahr werde ich selbst auf dieser Bühne stehen.“ Gesagt, getan: Noch nicht einmal ein Jahr später treten die Allman Brothers im Fillmore East auf. Im März 1971 spielen sie erneut in der Halle und nehmen das Konzert für ihr legendäres Livealbum At Fillmore East auf.
Das Debüt der Allman Brothers Band von 1969.
Ab jetzt sind die Allman Brothers kaum aufzuhalten und entwickeln sich zu einer der einflussreichsten Rockgruppen der Siebziger. Rolling Stone-Redakteur George Kimball beschreibt sie im Jahr 1971 als „verdammt nochmal beste Rock‘n‘Roll-Band, die dieses Land in den letzten fünf Jahren hervorgebracht hat.“
Vor allem Duanes Slide-Gitarre ist aus dem Sound nicht wegzudenken. Der junge Wilde wird für seinen melodischen und ausschweifenden Stil bewundert und erzählt mit jedem Solo eine Geschichte. Ganz nebenbei erschafft er einen neuen Musikstil und prägt die Eigenschaften, die später unter dem Namen Southern Rock zusammengefasst werden sollen. So beeinflusst er unter anderem Lynyrd Skynyrd-Gitarrist Gary Rossington. Gemeinsam mit der Urbesetzung der Allman Brothers Band nimmt Duane Allman vier Platten auf, davon zwei Doppelalben.
Eine besondere Beziehung pflegt er zu Eric Clapton, der den jungen Rocker gerne für seine eigene Band gewonnen hätte. Als Clapton gerade Layla And Other Assorted Love Songs einspielt, besucht Duane die Gitarrenlegende in Miami. Die beiden jammen die ganze Nacht, und Allman steuert schließlich zahlreiche Spuren zu der Aufnahme bei, unter anderem das legendäre Outro des Songs Layla (dessen Geschichte steht hier). In seiner Biografie nennt Clapton Allman später den „musikalischen Bruder, den ich nie hatte, aber immer haben wollte“.
Doch Duane Allman lebt am Limit. So experimentiert er nicht nur mit den unterschiedlichsten Drogen, sondern genießt auch den Ruf, regelmäßig gefährliche Motorrad-Rasereien zu unternehmen. Als er am 29. Oktober 1971 in Macon, Georgia einem überraschend ausscherenden LKW ausweichen möchte, kostet ihn sein Hobby das Leben. Er wird nur 24 Jahre alt. Ende 1972 verunglückt auch Bassist Berry Oakley tödlich mit dem Motorrad — an beinahe derselben Stelle. Er wird direkt neben dem Gitarristen begraben.
Die Grabstätte von Duane Allman und Berry Oakley in Macon, Georgia
Headerbild Credit: Michael Ochs Archives/Getty Images
Zeitsprung: Am 29.4.1970 mordet der Tourmanager der Allman Brothers

Popkultur
Als Led Zeppelin facettenreicher wurden: „Houses Of The Holy“
Vier durchnummerierte Platten brauchten Led Zeppelin, um die Spitze des Rockolymp zu erklimmen. Auf ihrer fünften Veröffentlichung Houses Of The Holy schlugen die Briten experimentierfreudigere Pfade ein — mit großem Erfolg. Den Titeltrack mussten sie allerdings auf das nächste Album verschieben.
von Timon Menge
Hier könnt ihr euch Houses Of The Holy von Led Zeppelin anhören:
Pause? Für Led Zeppelin ist das zu Beginn ihrer Karriere ein Fremdwort. In gerade einmal drei Jahren veröffentlichen die Briten vier legendäre Alben, touren mehrfach um den Globus und spielen weltweit vor ausverkauften Häusern. Großbritannien, Nordamerika, Japan, Australien — und wieder von vorn. Ein wenig zur Ruhe kommen Led Zeppelin erst 1972, als sie mit der Aufnahme ihres fünften Albums Houses Of The Holy beginnen. Die Gruppe schlägt darauf experimentellere Wege ein und setzt auf aufwändige Arrangements und neue Einflüsse statt auf schnodderigen Hardrock-Sound. Doch wie genau kam es zu dieser Typveränderung — und hatten auch die Fans Freude an den neuen Led Zeppelin?
Houses Of The Holy: Ein Album unter anderen Umständen
Anfang der Siebziger ist das Bankkonto von Led Zeppelin bereits gut gefüllt — so gut, dass sich Gitarrist Jimmy Page und Bassist John Paul Jones ihre eigenen Heimstudios einrichten. Zum ersten Mal können die beiden Musiker ihre Ideen in aller Ruhe aufnehmen, noch einmal hören, bearbeiten und ergänzen. Dadurch werden die Songs ausgeklügelter als sonst — weg vom Bluesrock, hin zum AOR, wenn man so möchte. Als Led Zeppelin mit den offiziellen Aufnahmen von Houses Of The Holy beginnen, sind die vier Musiker deutlich besser vorbereitet als bei ihren vorherigen vier Alben. Zu gut, wie es scheint, denn die Band spielt mehr Songs ein als auf die Platte passen.
Während der Sessions zu Houses Of The Holy sammeln Led Zeppelin so viel Material, dass sie ein paar ihrer neuen Kompositionen für später aufbewahren müssen. Das betrifft zum Beispiel den Song Walter’s Walk, der erst 1982 auf der Zusammenstellung Coda erscheint. The Rover und Black Country Woman packen die Briten auf ihr sechstes Album Physical Graffiti (1975). Besonders kurios: Sogar den Titeltrack verschieben Led Zeppelin auf später, sodass der Song Houses Of The Holy nun nicht auf dem Album Houses Of The Holy zu finden ist, sondern ebenfalls auf dem Nachfolger Physical Graffiti. Trotzdem klingt Houses Of The Holy stimmig — auch wenn „Led Zep“ darauf einige Experimente wagen.
Da wäre zum Beispiel die Funk-lastige Nummer The Crunge, die man den Briten vorher wohl nicht unbedingt zugetraut hätte. Auch das Reggae-beeinflusste Stück D’yer Mak’er klingt nicht wie ein typischer Led-Zeppelin-Song. Genau das war das Ziel, wie Gitarrist Jimmy Page in dem Buch Light & Shade: Conversations With Jimmy Page erklärt: „Auch wenn alle ein zweites Led Zeppelin IV wollten: Es ist sehr gefährlich, sich selbst zu kopieren. Ich werde keine Namen nennen, aber jeder kennt Bands, die sich ewig wiederholen. Nach vier oder fünf Alben sind sie ausgebrannt. Bei uns hingegen wusste man nie, was als nächstes kommt.“
Eine Tour der Superlative — und der anschließende Burnout
Das gilt auch für die Tour zu Houses Of The Holy, mit der Led Zeppelin einmal mehr neue Live-Show-Maßstäbe setzen. Laser, Discokugeln, aufwändige Outfits, Pyrotechnik: Die britischen Rocker lassen sich nicht lumpen und feuern auf ihrer insgesamt dreimonatigen Tour aus allen Rohren. 55 Konzerte geben Led Zeppelin, darunter auch in Nürnberg, München, West-Berlin, Hamburg, Essen und Offenburg. Überall feiert wird die Band gefeiert; später ist sogar die Rede davon, dass die Tour der technische Höhepunkt der Gruppe gewesen sein muss. Doch der Preis ist hoch: Nach der Konzertreise sind Led Zeppelin so fertig, dass sie eine fast zweijährige Pause einlegen.
Was die Verkaufszahlen und den Erfolg von Houses Of The Holy betrifft, geht die Platte im Vergleich zum direkten Vorgänger Led Zeppelin IV beinahe unter. „Nur“ elffaches Platin gelingt den Briten bis heute mit dem Album; bei Led Zeppelin IV ist es mehr als doppelt so viel und auch der Houses Of The Holy-Nachfolger Physical Graffiti kann insgesamt 16 US-Platinveredelungen abräumen. Dennoch: Led Zeppelin zeigen sich auf Houses Of The Holy von ihrer erwachsenen Seite und das kommt an. Drei Alben bringen die Briten anschließend noch raus, bis der Tod von Schlagzeuger John Bonham die Karriere der Gruppe im Jahr 1980 beendet. Doch das ist wieder einmal eine andere Geschichte.
Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert!
5 Dinge, die ihr über John Paul Jones von Led Zeppelin noch nicht wusstet
Popkultur
Zeitsprung: Am 28.3.1985 tritt Alicia Keys zum ersten Mal im TV auf. Sie ist 4.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 28.3.1985.
von Timon Menge und Christof Leim
Mehr als 150 Preise gewinnt Alicia Keys im Lauf ihrer Karriere, darunter 15 Grammys. Ihre Premiere im Showgeschäft feiert sie allerdings am 28. März 1985 in einer TV-Serie – mit vier Jahren.
Hier könnt ihr euch Here anhören:
Übernachtungsparty! Die kleine Tochter der Familie hat ihre Freunde und Freundinnen eingeladen, alle sind bestens gelaunt, vor allem als sie reihum mit dem Herrn Papa Rodeo spielen. Die Regeln: Wer sitzen bleibt, gewinnt. Ein Mädchen mit Lockenkopf kann sich trotz wildester Bewegungen halten und geht als Siegerin hervor. Vier Jahre alt ist die junge Schauspielerin in dieser Szene der Bill Cosby Show, ihr Name lautet Alicia Cook. Damals kennt sie niemand, heute schon…
In den Achtzigern kann man sich ein Fernsehprogramm ohne die Familie Huxtable kaum vorstellen. In acht Staffeln thematisiert die Sitcom das Leben einer afroamerikanischen Familie aus der Mittelschicht, die sich mit alltäglichen Situationen und Problemen auseinandersetzt. Dass dieses Format auch bei der weißen Bevölkerung gut ankommt, ist zu jener Zeit noch nicht selbstverständlich. Den Familienvater Dr. Heathcliff Huxtable gibt Schauspieler Bill Cosby, nach dem die Sendung auch benannt ist. (Heute ist Cosby weltweit und zurecht in Ungnade gefallen, weil er wegen dreifachen sexuellen Missbrauchs zu mehreren Jahren Haft verurteilt wird. Aber das ist eine andere, unschöne Geschichte.)
Wer ist Alicia Cook?
Diese kleine Alicia Cook, die da einen Gast der Übernachtungsparty der kleinsten Huxtable-Tochter Rudy spielt, lernen wir Jahrzehnte später unter einem anderen Namen kennen: Alicia Keys. Mit dem Auftritt in der Show feiert sie sozusagen ihren Einstand im Showgeschäft. Hier könnt ihr euch den Ausschnitt mit ihr angucken:
In einem späteren Interview mit der Teleschau erzählt Keys: „Ich erinnere mich vor allem daran, dass es ein wahnsinnig langer Tag war. Bis das alles abgedreht war, war es später Abend – und ich und die anderen Kinder waren so müde, dass wir irgendwann einfach auf dem Sofa eingeschlafen sind. Aber ich erinnere mich auch daran, dass es extrem witzig war. Bill Cosby war super. Und hey, immerhin habe ich beim Reite-Spiel auf seinem Knie gewonnen.“
Nur der Anfang
Gewinnen wird Keys nachher noch so einiges, nämlich mehr als 150 Auszeichnungen und 14 Platinschallplatten (allein in den USA). Mit Alben wie Songs In A Minor (2001), The Diary Of Alicia Keys (2003), As I Am (2007) und The Element Of Freedom (2009) räumt sie in den 2000er Jahren wirklich alles ab. Wer hätte 1985 gedacht, dass aus der kleinen Alicia Cook einer der größten Popstars des 21. Jahrhunderts wird?
Zeitsprung: Am 7.9.1984 sind die Jacksons auf Tour und Janet brennt durch.
Popkultur
Zeitsprung: Am 27.3.1970 veröffentlicht Alice Cooper „Easy Action“.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 27.3.1970.
von Bolle Selke und Christof Leim
Die Rock’n’Roll-Welt steht nicht gerade in Flammen für die Alice Cooper Band, als sie am 27. März 1970 ihr zweites Album Easy Action veröffentlicht. Das könnte nicht zuletzt an der lustlosen Produktion liegen. Trotzdem bietet sich hier ein perfektes Zeitdokument einer sich entwickelnden Band, das man fast als Vorproduktion für den Meilenstein Love It To Death im folgenden Jahr ansehen könnte.
Hier könnt ihr euch Easy Action anhören:
Geneigte Fans und Hardrock-Aficionados wissen vermutlich, dass Alice Cooper für eine Band steht, die sich 1975 auflösen wird. Erst danach adaptiert deren Sänger Vincent Furnier den Namen und wird so zu einem hochgeschätzten Heavy-Metal-Entertainer und Gottvater des Shock Rock.
Psychedelische Scheißmusik
1970 allerdings stehen solche Superlative noch in weiter Ferne. Die Truppe schraubt an ihrem zweiten Album, das ebenso wie der Vorgänger Pretties For You bei Frank Zappas Plattenfirma Straight erscheinen soll. An den Reglern sitzt David Briggs, der heutzutage vor allem bekannt dafür ist, mehr als ein Dutzend Neil-Young-Alben produziert zu haben. Schlagzeuger Neal Smith sagt später über Briggs: „David hasste unsere Musik und uns. Ich erinnere mich, dass unsere Song für ihn ‚psychedelischer Scheiß‘ waren. Wenn man mich fragt, klang Easy Action zu trocken, eher wie eine TV- oder Radiowerbung. Er half in keiner Weise beim Arrangement der Lieder oder lieferte irgendwelchen positiven Input.“ Und so wird kein einziges der Stücke von Easy Action nach der Love It To Death-Tour jemals wieder live von Cooper aufgeführt.
Nichtsdestotrotz bezeichnen manche gerade diese Scheibe als das „große unentdeckte“ Cooper-Album. Während Pretties for You eine schwierige Platte ist und Love It to Death ein Klassiker, könnte man Easy Action als das perfekte Bild einer sich entwickelnden Band ansehen. Beim ersten Stück Mr. And Misdemeanor lässt sich zum Beispiel miterleben, wie Sänger Furnier seinen bösartig klingenden Gesangsstil definiert. Alice Cooper steht später für drei Minuten lange Hits mit eingängigen Melodien und negativen Themen, welche dann gegen Ende der Alben durch längere Stücke ergänzt werden. So gesehen liefern die Rocker mit Easy Action also fast eine Vorproduktion für Love It to Death, obwohl die Band auf ersterem mehr Erfindergeist zeigt.
Unisex, roh und gewalttätig
Hinter dem Albumtitel steckt eine Zeile aus einem Lieblingsfilm von Furnier und Bassist Dennis Dunaway, dem Musical West Side Story mit der Musik von Leonard Bernstein. Zitate daraus wie „got a rocket in your pocket“ und „when you’re a Jet, you’re a Jet all the way“ werden auch bei dem Song Still No Air verwendet. Das Motiv der halbstarken Gang aus West Side Story wird auch an anderen Stellen von Alice Copper aufgegriffen. Auf dem Cover wendet sich die Band von der Kamera ab, deren unbedeckte Rücken sind nur durch ihr langes Haar bedeckt. Eine Radiowerbung von 1970 pries die Band dann auch als „unisex, roh, miteinander und gewalttätig – genau wie ihr, amerikanische Mitbürger“.
Als ob die Band den fehlenden kommerziellen Erfolg von Easy Action geahnt hätte, beginnt der letzte Song, das psychedelisch abgedrehte Lay Down And Die, Goodbye, mit den Worten des Komikers Tom Smothers: „Ihr seid der einzige Zensor. Wenn euch das, was ich sage, nicht gefällt, habt ihr die Wahl: Ihr könnt mich ausschalten.“
Die Kritiker zerreißen das Album hauptsächlich. Robert Christgau bezeichnet es im Magazin The Village Voice als „unmelodisches Singen, unmelodisches Musizieren, unmelodische Melodien und pseudomusikalischen Beton“. Erst bei Love It To Death entdeckt die Band mithilfe von Produzent Bob Ezrin den Sound für den Alice Cooper heutzutage geliebt wird…
Zeitsprung: Am 5.6.1977 gibt es einen Todesfall bei Alice Cooper – wegen einer Ratte.
-
6 Anekdoten, die nur aus dem Leben von Keith Moon stammen können
-
Zeitsprung: Am 21.4.1959 kommt Robert Smith von The Cure zur Welt.
-
Herzschmerz, Todesfälle und der Wunsch nach Frieden: 20 Rockballaden für die Ewigkeit
-
„Bohemian Rhapsody“: Die Geschichte des Klassikers, für den Queen alle Regeln brachen