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Popkultur

Zeitsprung: Am 6.4.1974 gewinnen ABBA den Eurovision Songcontest.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 6. April 1974.

von Andrea Leim und Christof Leim  

Mit 24 Punkten gewinnt die Popgruppe ABBA mit Waterloo am 6. April 1974 den Eurovision Song Contest. Damit schafft die Gruppe endlich den ersehnten Durchbruch über Skandinavien hinaus …

Hört hier in die besten ABBA-Songs rein:

Die Siebziger gehen langsam los für die Band, die später einmal Millionen von Platten verkaufen sollte: Im März 1972 erweitern Benny Andersson und Björn Ulvaeus ihr Duo um die Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad. Zwar hatten die beiden Frauen bereits im Hintergrund auf den Platten gesungen, waren sogar schon mit beiden Männern gemeinsam aufgetreten, doch jetzt wird die Gruppe offiziell zum Quartett. Sie nehmen den Song People Need Love auf, im März 1973 erscheint das Album Ring, Ring unter dem Namen Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid, womit die Vier vor allem in skandinavischen Ländern hohe Chartplatzierungen erreichen. Doch das reicht nicht…


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Die Bezeichnung der Gruppe erweist sich allerdings als unhandlich. Als Manager Stig Anderson seine Schützlinge immer wieder mit „Abba“ abkürzt (nach den Anfangsbuchstaben der Vornamen), bekommt die Band ihren neuen Namen: ABBA. Daneben sind die vier sogar privat liiert: Lyngstad und Andersson haben sich verlobt, Fältskog und Ulvaeus schon geheiratet.

Zweiter Versuch

Bereits 1973 bewirbt sich das Quartett mit dem Stück Ring Ring für den Eurovision Songcontest, kann sich jedoch nicht qualifizieren. Anderson macht sich sofort an die Vorbereitungen für eine Teilnahme im nächsten Jahr. Den Vorentscheid gewinnt das Quartett diesmal und darf am 6. April schließlich für Schweden im englischen Brighton antreten – mit ihrem Song Waterloo.

Der Abend wird zum riesigen Erfolg: Mit 24 Punkten und großem Vorsprung gewinnen ABBA den wichtigen Musikwettbewerb – und legen genau hier den Grundstein für eine unvergleichliche internationale Karriere. Waterloo wird in 54 Ländern veröffentlicht, klettert in vielen davon an die Chartspitze und landet sogar in den USA unter den Top 10. Die Single verkauft sich über fünf Millionen mal. Das gleichnamige Album markiert die erste internationale LP-Veröffentlichung und schafft es ebenfalls in etliche Charts. Damit sind ABBA zum ersten Mal auf dem Radar eines weltweiten Publikums aufgetaucht.

Der Knoten platzt

Die kommenden Jahre werden zur Achterbahnfahrt für das Quartett: Zwar bleiben die Musiker in Schweden sehr erfolgreich, doch international gibt es noch Luft nach oben. Als im August 1975 das Video zum Song Mamma Mia in der australischen Musiksendung Countdown gezeigt wird, platzt ein Knoten: Beim Fernsehsender ABC gehen zahlreiche Anrufe mit der Bitte um wiederholte Ausstrahlung ein. Die Plattenfirma der Band, Polar Music, veröffentlicht das Lied auf Druck der australischen Fans sogar als weitere Singleauskopplung des dritten Albums ABBA. Im Oktober klettert I Do, I Do, I Do, I Do, I Do auf Platz eins der Charts „down under“, bleibt dort drei Wochen lang und wird schließlich von Mamma Mia abgelöst, das zehn weitere Wochen auf Platz eins verweilt.

Durch den riesigen Erfolg in Australien erscheint Mamma Mia weltweit als Single und sorgt unter anderem in Deutschland und England für vergleichbare Begeisterung. Im November bringen ABBA dann ein (erstes) Greatest Hits-Album raus und setzen damit ihren Siegeszug um die Welt fort. Allein in Australien verkauft sich die Platte mehr als eine Million mal und stellt einen neuen Verkaufsrekord auf, in Großbritannien wird das Album zum zweiterfolgreichsten der Siebziger, in Schweden hält es sich acht Wochen lang auf Platz eins.

In der Folgezeit bricht in vielen Ländern die „ABBAmania“ aus, und die Band wird zur regelrechten Ohrwurmmaschine. Es folgt Hit auf Hit: Dancing Queen, The Winner Takes It All, Super Trouper, Money, Money, Money und Knowing Me, Knowing You – die Liste der Knaller ist lang. Und wir kennen sie alle. Im Dezember 1977 erscheint sogar ein Film über die erfolgreichen Vier.

Kein offizielles Ende

Trotz aller Rekorde kriselt es in der Band – oder besser gesagt in der Ehe von Agnetha und Björn. Angeblich schreien sie sich selbst im Studio lautstark an, gute Zusammenarbeit wird da schwierig. Trotzdem geht die Band für mehrere Wochen auf Promotiontour durch die USA, die der Gruppe auch in den Staaten noch einmal ordentlich Auftrieb gibt. Während Anni-Frid und Benny im Oktober 1978 nach acht Jahren Verlobung schließlich heiraten, trennen sich Agnetha und Björn im Dezember vorerst räumlich. Zwei Jahre später lassen sie sich schließlich scheiden, Anni-Frid und Benny tun es ihnen 1981 gleich.

Noch wollen die vier ihre Band aber nicht aufgeben und beginnen im März 1981 mit den Aufnahmen zu ihrem achten Album The Visitors. Es soll ihr letztes werden. Gerüchte um ein Ende von ABBA häufen sich, doch die Band dementiert anfangs vehement. „Auch wenn die einzelnen Mitglieder von Zeit zu Zeit ihre eigenen Projekte verfolgen, besteht keine Absicht, die Gruppe aufzulösen“, heißt es in einer Presseerklärung vom 14. Juni 1982.

Nur wenige Monate später, am 11. Dezember 1982, treten ABBA in der The Late Late Breakfast Show auf. Sie werden aus einem Studio in Stockholm via Satellit live zugeschaltet und kündigen im Interview „eine Pause“ an. Offiziell wird die Band nie aufgelöst, dieser Auftritt bleibt jedoch der letzte gemeinsame der vier legendären Musiker.

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Zeitsprung: Am 13.9.1979 starten ABBA ihre letzte Tour.

 

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