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Popkultur

Zum 75. Geburtstag von Mick Taylor: Seine 10 genialsten Momente

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Mick Taylor
Foto: Michael Putland/Getty Images

Seine Karriere verdankt er einem Patzer von Eric Clapton, mit den Rolling Stones wird er zum Weltstar, Bob Dylan vertraut ihm blind: Zum 75. Geburtstag des Ausnahmegitarristen Mick Taylor genießen wir noch mal seine zehn hellsten Momente.

von Björn Springorum

Nicht viele Musiker*innen können noch zu Lebzeiten auf solch eine Mythenbildung zurückschauen: Mick Taylor ist einer der meistverehrten Gitarristen aller Zeiten. Seit er mit zarten 18 Jahren für den absenten Eric Clapton bei John Mayall’s Bluesbreakers einspringt, wollen die größten und legendärsten Namen der Rockgeschichte mit ihm arbeiten. Das hat zu zahlreichen Höhepunkten geführt, von denen wir uns diese zehn in chronologischer Reihenfolge herausgepickt haben.

1. John Mayall’s Bluesbreakers – Snowy Wood (1967)

Irgendwie schafft es ein 18-jähriger Mick Taylor, John Mayall zu beschwatzen und ihn in seine Bluesbreakers aufzunehmen. Er ersetzt Peter Green und unterstreicht die Rolle von Mayalls Band als Trainingslager für große britische Gitarristen. Das lässige, groovende Instrumental Snowy Wood ist sein erster Credit als Songwriter – was für ein Einstieg!

2. John Mayall’s Bluesbreakers – No Reply (1968)

Ein Jahr später darf Mick Taylor erneut ran: Gemeinsam mit Mayall schreibt er No Reply, einen funkig blubbernden Song mit Hendrix-Aroma und entspannt-jammiger Grundattitüde. Eher eine spontane Skizze und weniger ein Song, aber verwöhnt von Taylors ungewöhnlich luziden Spiel.

3. The Rolling Stones – Honky Tonk Women (1969) 

Ohne Mick Taylor kein Honky Tonk Women: Ursprünglich klingt die Nummer wie Country Honk von Let It Bleed; durch ihn packt sie ordentlich Rock-Muskel drauf. Selbst die Cowbell ist auf seinem Mist gewachsen. Und die Maxime kennen wir ja eh alle: More cowbell!

4. The Rolling Stones – Bitch (1971) 

Sticky Fingers war das erste Stones-Album, an dem sich Mick Taylor als vollwertiges Mitglied beteiligte. Und es würde ohne ihn total anders klingen. Das zeigt auch Bitch, ein weiterer furioser Höhepunkt, verfeinert von seinen melodischen Gitarrenlinien, die die fetten Bläser aufs Genialste konterkarieren.

5. The Rolling Stones – Sway (1971) 

Sticky Fingers ist, klar, ein großartiges Album. Und Sway einer seiner besten Songs. Vielleicht kein Zufall, dass es der einzige Songwriter-Credit ist, den Taylor während seiner Zeit bei den Stones bekommen hat (obwohl er sehr wahrscheinlich für viele weitere Passagen verantwortlich war). Der Song ist ein einziges Highlight, bei dem sogar der bluesige Slide in der Mitte des Songs und die großartige Leadgitarre am Ende von ihm stammen.

6. The Rolling Stones – Tumbling Dice (1972)

Die Sessions zum großen Auswandererepos Exile On Main St. verliefen deliriös, chaotisch, unzusammenhängend. Die Mitglieder gingen in Frankreich ein und aus, wie es ihnen gefiel, und die Musik wurde immer dann aufgenommen, wenn gerade mal jemand da war. Bei Tumbling Dice ist Bill Wyman am Start, also spielt Taylor Bass und Slide-Gitarre. Und wie! 

7. The Rolling Stones – Winter (1973) 

Als sich die Stones 1973 an die schwierigen Aufnahmen von Goats Head Soup machen, ist Keith Richards nicht mal anwesend. Also spielt Taylor kurzerhand alle Gitarren dieses Songs selbst ein – einschließlich des wehmütigen Slide-Spiels. Es gilt außerdem als wahrscheinlich, dass er den Song auch zusammen mit Mick Jagger geschrieben hat. Offiziell aber natürlich nicht.

8. Mick Taylor – Leather Jacket (1979)

Im Dezember 1974 verlässt Mick Taylor die Rolling Stones – nicht nur, aber auch wegen der fehlenden Anerkennung, die er für seinen Input bekommt. Erst mal tobt er sich in den verschiedensten Konstellationen aus, bevor er 1979 sein Solo-Debüt Mick Taylor vorlegt. Es mag sanfter und bluesiger sein als seine Arbeiten mit den Stones; sein Gitarrenspiel, das scheint aber auch hier strahlend und hell. Leather Jacket stammt sogar noch aus seinen Sessions mit den Stones.

9. Bob Dylan – I And I (1983) 

1982 ist Taylor wieder mit seinem früheren Mentor und Vorbild John Mayall auf Tour. 1982 lernt er Bob Dylan kennen, der damals schwer beeindruckt von Taylor ist. An der Seite von Mark Knopfler spielt er Dylans Comeback-Triumph Infidels ein. Besonders spannend: I And I mit seinem herrlich seelenvollen, versunkenen Duett zwischen Knopfler und Taylor und dem Reggae-Flair von Jamaikas Drum-Heros Sly Dunbar.

10. Keith Richards – I Could Have Stood You Up (1988)

Des einen Freud, des anderen Leid: In den späten Achtzigern können sich Keith Richards und Mick Jagger so gar nicht ausstehen. Also schreibt Keef mit Talk Is Cheap ein Blues-Rock-Album, wie es Jagger bei den Stones nicht mehr will – und holt sich für den Honkytonk-Kracher I Could Have Stood You Up gleich noch Mick Taylor zurück. Kein großer Klassiker, aber bis heute ein herrlich treibender Song.

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Zeitsprung: Am 17.1.1949 erblickt Mick Taylor das Licht der Welt.

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