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Popkultur

5 Wahrheiten über James Brown

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Hier nehmen wir uns mal ein paar Minuten Zeit und prüfen gängige Klischees und Falschannahmen in der Musikwelt… Einfach, weil wir es können bzw. einfach, weil es so viel mehr Vorurteile gibt als alle Beatles, Rolling Stones und Queen-Singles zusammenaddiert (lies: sehr viele). Wir nehmen uns also ein Genre oder einen Künstler und schauen wie stichhaltig die gemeinhin als richtig wahrgenommenen Annahmen sind.

Über 120 Singles in den Charts, mehr als 50 nicht minder erfolgreiche Alben, ein Status als Godfather of Soul – keine so schlechte Leistung für einen, der einst als Baumwollpflücker und Schuhputzer arbeitete, sich danach erst als Boxer und Baseball-Pitcher versuchte, ehe er schließlich einer der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten und als Symbolfigur für schwarzes Selbstbewusstsein in die Geschichte eingehen sollte. Wir haben fünf Fakten über James Brown.


1. Sendungsbewusstsein

James Brown wusste sein vieles Geld geschickt anzulegen. Ein Nachtclub sowie eine Restaurantkette gehörten genauso zu seinen Investements wie zwei Radiostationen. 1967 kaufte Brown den Sender 1430 WGYW-AM in Knoxville, benannte den Sender in WJBE um, ehe er in den Jahren darauf noch mehr Stationen in Augusta und Baltimore kaufte und unter dem Claim „Raw Soul“ vor allem Rhythmn & Blues auf die Playlisten setzte und dieser Musik endlich eine große Öffentlichkeit bot. Aber nicht nur das: Als es 1970 nach dem Tod eines Schwarzen durch Polizisten zu Gefängnisunruhen kam, gab Brown Gouverneur Lester Maddox auf seinem Sender die Möglichkeit, Ruhe in die Sache zu bringen.


2. Von der Bühne vor die Kamera

James Brown präsentierte seine Musik nicht nur auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Im Laufe seiner Karriere steuerte er immer wieder auch Songs zu Film- oder Fernsehsoundtracks bei – und spielte sogar selber mit. So war er zum Beispiel als Teil einer Showband in „Rocky IV“ oder als Reverend in zwei „Blues Brothers“-Filmen zu sehen.


3. Auf Kriegsfuß mit der Band

James Browns Papa Don’t Take No Mess ist durchaus wörtlich zu nehmen. Als Teil von Browns Band musste man ständig auf Abruf bereit sein – und zwar in voller Montur, um die man sich natürlich selbst zu kümmern hatte. Sonst gab es Ärger. Genau so auf der Bühne: Wenn Brown sich während Auftritten manchmal tanzenderweise zu seiner Band umdrehte und Handbewegungen machte, dann hatte das nicht nur choreografische Gründe, sondern war immer auch eine Bewertung der Leistung am jeweiligen Instrument oder eine Kritik an der nicht ganz akkurat gebundenen Fliege


4. Die Cape-Routine

Bei Live-Auftritten von James Brown war während dem Song Please, Please, Please immer die gleiche Routine zu beobachten. Brown sank erschöpft auf die Knie, um dann von seinem MC, Ansager und modischen Berater Danny Ray ein Cape um die Schultern gelegt zu bekommen und schließlich von der Bühne zu gehen. Nur, um kurz darauf wieder ans Mikrofon zu gehen und das Cape in einer energetischen Bewegung von sich zu schleudern. Gestern und Abläufe dieser Art kamen nicht von ungefähr: Als James Brown mit 5 Jahren zum ersten Mal mit seiner Familie einem Gottesdienst von Bischoff Charles „Sweet Daddy“ Manuel Grace beiwohnte, war er von dessen Charisma und Präsenz beeindruckt – und orientierte sich folglich in den Jahren darauf an dessen Erscheinung.


5. Er hat viel für den Hip Hop getan

Keine Frage: Die Musik von James Brown hat einen immensen Einfluss auf das derzeit erfolgreichste Musikgenre überhaupt. Rapper liehen sich sein Charisma oder seinen Groove – und vor allem seine Musik, um über die Samples des Godfather of Soul zu rappen. The Vapors von Biz Markie bediente sich bei Papa Don’t Take No Mess, Public Enemy verwendeten für Welcome to the Terrordome Browns Cold Sweat und Kanye West und Jay-Z beauftragen Pharrell Williams für ihren gemeinsamen Song Gotta Have It Browns My Thang zu samplen.


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