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Popkultur

Zeitsprung: Am 21.4.1959 kommt Robert Smith von The Cure zur Welt.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 21.4.1959.

von Timon Menge und Christof Leim

Zerzauste Haare, roter Lippenstift und ein kreidebleich geschminktes Gesicht: Robert Smith zählt zu den eher exzentrischen Vertretern der Rock- und Popmusik. Als Frontmann von The Cure veröffentlichte er 13 erfolgreiche Alben und prägte unterschiedliche Musikstile wie Post Punk, Wave und Alternative Rock. Heute feiert er Geburtstag. Wir rufen „Glückwunsch!“ und schauen mal, was der Mann so gemacht hat bisher…


Hört hier in die besten Songs von The Cure rein:

Klickt auf „Listen“ für das gesamte Album.

Robert James Smiths Leben beginnt am 21. April 1959 in der britischen Küstenstadt Blackpool. Als drittes von vier Kindern wächst er dank seiner Eltern ausgesprochen musikalisch auf. So singt sein Vater gerne, seine Mutter spielt Piano. Kurz vor seinem siebten Geburtstag zieht die Familie nach West Sussex bei London.

Sowohl Robert als auch seine jüngere Schwester kommen in den Genuss von Klavierstunden. Dabei entpuppt sich Janet schnell als Wunderkind, weshalb er selbst lieber zur Gitarre greift. An diesem Instrument läuft er nämlich nicht Gefahr, von seiner Schwester übertrumpft zu werden, weil ihre Hände zu klein für den Gitarrenhals sind. Die ersten Akkorde lernt er von seinem Bruder Richard, mit neun Jahren nimmt er in London Unterricht beim später Grammy-prämierten Gitarristen John Williams aus Australien. „Ich habe eine Menge von ihm gelernt, aber irgendwann ging mir der Spaß an der Sache verloren“, gibt er 1992 in einem Interview mit dem Guitar Player zu. „Heute wünschte ich, ich hätte weitere Stunden genommen.“ Seinen Lehrer bringt er damals regelmäßig auf die Palme, indem er die Regeln Regeln sein lässt und stattdessen nach Gehör übt. Bis zum Dezember 1972 besitzt Smith keine eigene Gitarre, zu Weihnachten erhält er dann das Instrument seines Bruders. „Ich hatte das Ding sowieso völlig eingenommen“, erinnert er sich später. „Es war also egal, ob er mir die Gitarre schenkt oder nicht: Ich hätte sie so oder so bekommen!“


Seine erste Combo gründet Smith im Alter von 14 Jahren; sie besteht aus seinem Bruder Richard, einigen Kumpels sowie seiner Schwester Janet. Der Name: Crawley Goat Band. Bereits in den Monaten davor spielt er mit einigen Schulfreunden, darunter Gitarrist Michael Dempsey und Percussionist Laurence „Lol“ Tolhurst, die später auch zu den Gründungsmitgliedern von Smiths größtem Projekt gehören: The Cure. In der zweiten Hälfte des Jahres 1972 wechseln die Musiker gemeinsam die Schule und jammen weiterhin zusammen. Damals nennt man sie noch The Group, weil es an der Schule sowieso keine andere Band gibt, von der man sich hätte abgrenzen müssen. Nach einigen Namenswechseln tritt Paul „Porl“ Stephen Thompson als Gitarrist ein. Ab 1977 nennen die Herren sich Easy Cure, 1978 wird daraus schlicht The Cure.



13 Alben erschaffen die Briten von 1979 bis 2008, angefangen mit Three Imaginary Boys. Ungewöhnlich: Bereits in ihrem ersten Jahr veröffentlichen The Cure mit Boys Don’t Cry eine Single, die bis heute Bestand hat und auch Jahrzehnte später noch im Radio läuft. Auch Just Like Heaven von Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me (1987) gehört nach wie vor auf jede gut sortierte Achtziger-Playlist. Die erste Nummer-eins-Platzierung gelingt 1992 in Großbritannien mit Wish, nicht zuletzt, weil die Platte Friday I’m In Love enthält, den bis heute größten Hit.



Legendär ist auch Smiths exzentrische Erscheinung auf der Bühne. Mit seinen rot geschminkten Lippen, seinen schwarzen, zerzausten Haaren, seinem puderweißen Gesicht und der ständig schwarzen Kleidung prägt er in den Achtzigern die Entwicklung der Gothic-Szene. Sein persönlicher Einfluss entspringt allerdings dem Glam Rock von David Bowie, Slade, The Sweet und T. Rex. „Es ist bedauerlich, dass wir immer noch mit dem Wort ‚Goth‘ in Verbindung gebracht werden“, stellt er 2006 in einem Interview mit Stereogum fest.



Seine Ehefrau Mary Theresa Poole kennt Smith seit seinem 14. Lebensjahr. Das Paar hat keine Kinder. Später räumt er ein, dass seine Frau nicht immer an seine Karriere geglaubt habe, was ihn schließlich noch stärker motiviert habe, auch abseits seiner Hauptgruppe. Immer wieder widmet er sich Nebenprojekten, ob Siouxsie And The Banshees oder The Glove. Sein Baby bleiben aber The Cure, denen er bis heute die Treue hält. So kündigt er 2019 sogar das erste neue Album seit mehr als zehn Jahren an. Man darf gespannt sein!

Zeitsprung: Am 27.7.1986 sticht ein Mann bei einem The-Cure-Konzert auf sich ein.

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