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Popkultur

Als die Staaten versuchten, John Lennon rauszuwerfen

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Es klingt schon ein bisschen seltsam: Vor gut 40 Jahren hat die US Regierung versucht, John Lennon aus dem Land zu werfen – angeblich weil Präsident Nixon wegen dem Ex-Beatle bereits um seine Wiederwahl bangte. Aber der Reihe nach…


Hör dir hier einen Vorgeschmack unseres Best of John Lennon an, zur ganzen Playlist kommst du über den “Listen”-Button:


Am 23. März 1973 wurde John Lennon erstmals aufgefordert, die Vereinigten Staaten zu verlassen. Er ignorierte diese Aufforderung ganz elegant, sodass die US-amerikanische Zeitungen am 18. Juli wieder titelten, der Beatle habe das Land zu verlassen. Wenn dies nicht bis zum 10. September geschehe – so wurde ihm angedroht – würde er deportiert werden.



Der zuständige Regierungsausschuss der Immigrationsbehörde lehnte Lennons Antrag, die Entscheidung zu verschieben bis laufende Prozesse, die diese Deportation anfochten, gelöst waren, ab. Aber Leon Wildes, Lennons Anwalt, legte Einspruch ein, was den beiden viel viel Zeit brachte. Yoko Ono andererseits wurde die Erlaubnis garantiert, dauerhaft in den Staaten leben zu dürfen.

Lennons bekanntes Profil als Friedens-Aktivist und sein Engagement gegen den Vietnam-Krieg hatten ihn seit Jahren zu einem Dorn im Auge der US-Regierung werden lassen. Und Präsident Richard Nixon hat tatsächlich geglaubt, Lennon könne seine Wiederwahl gefährden.

John Lennon ging bereits gegen eine Anordnung aus dem Vorjahr vor, in der ein unabhängiger Immigrations-Richter von ihm verlangte, das Land zu verlassen, da er in Großbritannien bereits wegen des Besitzes von Marihuana verurteilt worden war.


2006 wurde das Hin und Her zwischen Lennon und der U.S.-Regierung in einem interessanten Dokumentarfilm aufgearbeitet, sieh dir hier den Trailer an:


Der Immigrations-Ausschuss stimmte vier gegen null ab, die Regelung zu erlassen, wobei ein Mitglied nicht teilnahm. „Wir stehen der misslichen Situation des Beklagten und anderen in einer ähnlichen Lage nicht verständnislos gegenüber, die nur einmal durch Marihuana gegen das Gesetz verstoßen haben und dafür bereits bestraft worden sind“, hieß es in ihrer Mitteilung. „Dennoch müssen Argumente für eine Gesetztes-Änderung eher im legislativen, als im exekutiven Sektor der Regierung beachtet werden.“

Wie es das Schicksal wollte war Nixon am 31. August, als Lennon Einspruch erhob, bereits wegen der Watergate-Kontroverse abgetreten. Sein Nachfolger Gerald Ford zeigte wenig Lust daran, die Deportationsbeschlüsse weiter voran zu treiben.

Der Beschluss wurde 1975 aufgehoben und ein Jahr später erhielt John Lennon seine “Green Card”, die ihm einen dauerhaften Aufenthalt in den Staaten gewähren sollte.



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