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Blind vor Schnee: Black Sabbath erinnern sich an die Entstehung von „Vol. IV“
Ein Meisterstück, befeuert von Drogen, Exzessen und Größenwahn: Black Sabbath blicken zurück auf die berauschten Aufnahmen zu Vol. IV. Eigentlich erstaunlich, an was sie sich noch alles erinnern können!
von Björn Springorum
Hier könnt ihr den Rausch von Vol. IV nacherleben:
Im Frühjahr 1972 wälzen sich Sabbath nasentief in dem, was Falco so poetisch als „Schnee, auf dem wir alle talwärts fahren“ bezeichnete. Los Angeles heißt sie im Juni mit Palmen und Sonnenschein willkommen, im örtlichen Record-Plant-Studios-Ableger wollen die relativ frischgebackenen Superstars ihr viertes Album aufnehmen. Oder sagen wir: Sie wollen eine Menge anderes tun und ganz nebenbei ein paar Songs einspielen.
Hauptrolle ihrer Westküsteneskapaden spielt ein weißes Pulver namens Kokain, das der Band in ausgehöhlten Lautsprechern ins Studio geliefert und nasenweise weggeputzt wurde. Soweit, so bekannt. Im Rahmen der Promotion rund um das pralle Vol.-IV-Boxset spricht die Band nun mit dem Rolling Stone ungewohnt ausführlich und detailreich über die Aufnahmen, die allen Pülverchen zum Trotz zu einem ihrer stärksten Momente werden sollen.
Könige des Planeten
„Man darf nicht vergessen: Wir kamen aus den Hintergassen von Birmingham und wohnten auf einmal in einem Haus in Bel-Air, hatten ein Hit-Album draußen, man kannte unsere Musik und wir waren die Könige des Planeten“, reflektiert Ozzy Osbourne und kommt zu einem logischen Schluss: „Also nahmen wir alles mit, was wir konnten.“ Mit anderen Worten: Man schnupft, zieht und rotzt, was die Nasenschleimhäute hergeben. „Glaubt es oder nicht, aber ich glaube, die Platte kostete 65.000 Dollar und das Kokain 75.000“, resümiert Basser Geezer Butler. 75.000 Dollar, das sind heute ungefähr 470.000 US-Dollar.
Auch Tony Iommi hat die eine oder andere Anekdote beizutragen. „Damals war das Kokain wirklich gut und es wurde uns mit einem Privatflugzeug eingeflogen. Deswegen gingen all diese Musiker bei uns ein und aus und taten so, als würde sie uns besuchen. Wenn man es genau nimmt, waren wir verdammte Schmuggler.“ Unter den Besuchern war auch Pete Townshend.
„Es war Pandämonium!“
Mit Snowblind ehren Sabbath die Droge ihrer Wahl mit einer eigenen Hymne. Aus heutiger Sicht natürlich ein kindischer Akt, damals der ultimative Ausdruck ihrer Egozentrik. „Wir schrieben diesen Song, weil Kokain für uns die unglaublichste Entdeckung unseres Lebens war. Wir dachten, so fühlt sich Erfolg an, doch letztlich wurde die Droge zu unserem größten Feind“, so Ozzy. „Wir steckten bis über beide Ohren in diesem Scheiß.“ Merkte man lange nicht: Wie Iommi sich erinnert, drückte Ozzy gelangweilt auf einem Knopf herum, dessen Funktionsweise sich ihm nicht erschloss. Ohne es zu wissen, hatte er den Alarmkopf betätigt und die Polizei gerufen. „Als die kam, mussten wir erst mal den riesigen Berg Koks vom Tisch wischen. Es war Pandämonium!“
Dass die Band trotz aller Drogen ein Monument wie Vol. IV aus massivem Stein herausmeißeln kann, verdeutlicht die überlegene Stärke der Akteure. Nicht mal Lawinen von Koks können Black Sabbath davon abhalten, ein Meisterwerk einzuspielen. Supernaut, Cornucopia oder Changes… die Songs schreiben die Erfolgsgeschichte der Briten fort. Und wer’s ganz genau wissen will, der kann in die Deluxe-Variante des neuen Boxsets abtauchen: Alternative Versionen, Studio-Gespräche, ein unveröffentlichtes Live-Album von 1973, ein Hardcover-Buch und der Print eines seltenen Ankündigungsposters, als das Album noch Snowblind hieß erzählen die endgültige Geschichte dieses frühen Heavy-Metal-Referenzwerks.
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6 Anekdoten, die nur aus der Geschichte von Black Sabbath stammen können

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Ace Frehley droht Paul Stanley und Gene Simmons: „Dann ist ihre Karriere ruiniert“
Ace Frehley ist mächtig sauer auf seinen ehemaligen KISS-Bandkollegen Paul Stanley — und droht, ein paar schmutzige Geheimnisse über Stanley und seinen Co-Chef Gene Simmons öffentlich zu machen.
von Markus Brandstetter
Der Grund für seinen Ärger: Eine Aussage Stanleys über den Grund, warum Frehley und Peter Criss bei der Feier zur Einführung der Band in die Rock and Roll Hall of Fame im Jahr 2014 nicht auf der Bühne standen. „Sie verlangten, ehrlich gesagt, dass wir mit den beiden Originalmitgliedern, Peter und Ace, spielen sollten, und zu diesem Zeitpunkt wäre das für die Band erniedrigend und hätte auch bei einigen Leuten Verwirrung gestiftet. Denn wenn man Leute auf der Bühne sieht, die wie KISS aussehen, aber so klingen, sollten wir vielleicht eher PISS heißen“, so Stanley in einem Interview. Das möchte Frehley nicht auf sich sitzen lassen.
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Ace Frehley: „Paul, wenn du nicht selbst zuhörst…“
In der Sirius-FM-Radioshow von Eddie Trunk richtete Frehley sein Wort direkt an Stanley und dessen Team: „Paul, wenn du gerade nicht selbst zuhörst, bin ich mir sicher, dass einer deiner Mitarbeiter zuhört“, so der Gitarrist. Frehley erwarte innerhalb von sieben Tagen eine Entschuldigung und einen Widerruf der Aussage von Stanley. Sollte das nicht passieren, gäbe es Konsequenzen: „Wenn ich das nicht innerhalb von sieben Tagen bekomme, komme ich zurück in Ed Trunks Show und erzähle ein paar schmutzige Dinge, die niemand über Paul und Gene weiß und die ich immer für mich behalten habe, weil ich die Art von Typ bin, der nicht darüber spricht. Ich spreche lieber über die positiven Dinge.”
Frehleys Drohung
Dann holt Frehley ordentlich aus — und behauptet, einiges gegen Stanley und Simmons in der Hinterhand zu haben. „Wenn es um Negativität geht, und wir alle haben im Laufe der Jahre Dinge getan, die wir bereuen – sie ist da. Ich habe ein 120-seitiges Manuskript, das ich geschrieben habe, nachdem ich mein Buch beendet hatte. Mein Anwalt hat es in einem Bankschließfach aufbewahrt. Gott bewahre, dass mir etwas zustößt. Mein Anwalt ist angewiesen, es freizugeben … So können sie mich nicht einschüchtern, indem sie versuchen, mich zu verletzen, oder sagen: Du sagst besser nichts über mich live im Radio‘. Denn dann sind sie völlig am Ende. Ihre Karriere wird ruiniert sein.“
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„Rock ist tot“: Das sagt Paul Stanley über Gene Simmons’ umstrittene Aussage
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Episch, hart, überlang: Metallica veröffentlichen furiosen Titeltrack aus „72 Seasons“!
Jetzt nehmen sie aber Fahrt auf: Soeben haben Metallica den über achtminütigen Titeltrack ihres kommenden Albums 72 Seasons veröffentlicht. Das Urteil: mit Abstand der beste der neuen Songs – und ein echter Banger!
von Björn Springorum
Metallica sind auch 40 Jahre nach Bandgründung gut für gewaltige Überraschungen. Zwei Wochen vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums 72 Seasons hauen sie den gewaltigen Titeltrack raus – und lassen damit erst mal reihenweise die Kinnladen klappen. Warum? Das erfahrt ihr genau hier:
Surreales Energielevel und Mörder-Riffs
Also, da weiß man ja erst mal gar nicht, was man sagen soll, oder? Mit knapp neun Minuten ist der Song eine kleine Reise für sich, eine Odyssee zu verschiedenen Stationen in der langen und ruhmreichen Karriere der größten Metal-Band der Welt. Mit einer Energie, die für eine derart altgediente Band einfach surreal ist, bringen sie das Beste als alt und neu, aus Master Of Puppets und Hardwired…To Self-Destruct an einem Tisch, um daraus eine explosive, aus vollen Rohren feuernde Allianz zu schmieden. Die Riffs, das Solo, der Refrain, Hetfields Gesang… Hier stimmt einfach alles.
72 Seasons ist somit locker der beste Song, den Metallica bislang vom neuen Album gezeigt hat. Und das heißt was: Schon Lux Æterna, Screaming Suicide und If Darkness Had A Son waren alles andere als kleinkalibrige Vorgeschmäcker auf dieses 77-minütige Monster, das da auf uns zurollt. Wer weiß also schon, was die anderen acht Songs zu bieten haben, die wir noch gar nicht kennen.
Jetzt in unserem Shop erhältlich:
Regie bei dem furiosen, futuristischen, dystopischen und sehr kunstvollen Clip führte wieder Tim Saccenti, der auch schon die letzten drei Clips aus 72 Seasons als Regisseur betreute. Da haben sich offensichtlich zwei gefunden. Und am Ende sind die noch lange nicht: Metallica haben zu jedem der zwölf Songs ein Video gedreht, die sie bei der offiziellen und weltweiten Kino-Vorpremiere des Albums am Donnerstag, den 13. April 2023, mit jeder Menge Bonusmaterial auf die große Leinwand bringen werden. 72 Seasons erscheint dann einen Tag später am 14. April 2023 – Metallica-Day!
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Underdogs: 10 Metallica-Songs, die viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen
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Warum die Rolling Stones Hollywoodstar Owen Wilson seinen All-Access-Pass wieder wegnahmen
Wie gewonnen, so zerronnen: Hollywoodstar Owen Wilson bekam von den Rolling Stones ein ganz besonderes Geschenk überreicht — einen Lifetime-All-Access-Pass. Wenig später nahm Mick Jaggers Security-Team Schauspieler den Pass aber wieder weg — aufgrund eines Fehlverhaltens.
von Markus Brandstetter
Wie das kam, erzählte Wilson in der Late Late Show with James Corden. „Ich habe mir die Rolling Stones in Argentinien angesehen — und ich war mit einigen Mitgliedern der Band befreundet, und ein Freund war mit Mick Jagger befreundet. Und wir bekamen diese speziellen Laminatpässe geschenkt, eine Art All-Access, die für den Rest deines Lebens gültig waren.“
Odyssee im Backstageraum
Für Wilson war das Anlass genug, mal auszutesten, wie weit er mit diesem Pass gehen konnte. Er rannte im gesamten Backstagebereich herum und testete, ob er abgewiesen würde. „Niemand wollte mich irgendwo aufhalten, und ich landete genau an dieser Stelle, von der aus ich Mick Jagger auf der Bühne sehen konnte, genau dort“, so Wilson.
So nahm das Unglück seinen Lauf
Anschließend nahm das Unglück seinen Lauf: „Dann ist [Jagger] plötzlich während Jumpin’ Jack Flash abgehauen und kam heruntergerannt, und es stellte sich heraus, dass die Stelle, an der ich mich befand, ein wenig Teil der Bühne war, also bin ich irgendwie erstarrt und habe versucht, unauffällig zu sein… Und dann kam jemand herübergerannt und [schrie]: ‚Raus hier! Weg da! Du hast hier nichts zu suchen!‘”
Am nächsten Tag habe Wilson einen Anruf von Jaggers Security-Team erhalten. „‚Hast du das Laminat?’ ‚Ja, ich habe es noch.‘ ‚Okay, wir kommen vorbei und holen es ab.‘” Wilson muss künftig für Rolling-Stones-Tickets also wieder selbst bezahlen — versteht die strenge Maßnahme aber auch: „Er hat eine hat eine Show zu absolvieren, er braucht nicht irgendeinen Idioten, der einfach herumfährt und ihn ablenkt.“
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