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Cream-Schlagzeuger Ginger Baker ist tot

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Ginger Baker
Foto: Neil Lupin/Redferns/Getty Images

Jetzt haben wir traurige Gewissheit: Der legendäre Drummer von Cream und Blind Faith, ist verstorben. Er wurde 80 Jahre alt.

von Björn Springorum

Schon Ende September vermeldeten wir hier den kritischen Zustand des Ausnahmeschlagzeugers Ginger Baker. Wie seine Familie am Mittag des 6. Oktober mitteilte, ist er jetzt im Alter von 80 Jahren verstorben. „Wir sind sehr traurig darüber, mitteilen zu müssen, dass Ginger heute morgen friedlich im Krankenhaus verschieden ist“, heißt es via Twitter. „Danke an alle für die lieben Worte in den letzten Wochen.“

Diese Nachricht wird dadurch umso tragischer, dass erst letzte Woche mitgeteilt wurde, dass sich der Schlagzeuger den Umständen entsprechend ganz gut mache und schon wieder viel Besuch erhalte. Die Hoffnungen waren leider umsonst. Weiter unklar bleibt die Todesursache.

Seit Jahren hatte Ginger Baker mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Schon 2013 vermeldete er, dass er unter einer vom Rauchen verursachten chronisch obstruktiven Lungenerkrankung sowie unter chronischen Rückenschmerzen litt, wegen der er sogar Morphium einnehmen müsse. Dann, im Juli 2016, unterzog Baker sich einer Operation am offenen Herzen, nachdem man eine schwerwiegende Herzerkrankung bei ihm festgestellt hatte. Zuvor war er bei sich zuhause gestürzt und musste damals auch einige Shows absagen.

Zeitsprung: Am 19.8.1939 kommt Ginger Baker zur Welt.

Geboren 1939 in London, war es vor allem die 1966 an der Seite von Gitarrist Eric Clapton und Bassist Jack Bruce gegründete Band Cream, die ihn für viele unsterblich machte. Obwohl Cream nur bis 1968 existierten, veröffentlichten sie in dieser Zeit ganze vier Studioalben – darunter das wegweisende Disraeli Gears. Cream machte Baker zum ersten Rockstar unter den Drummern. Gefeiert wurde er für seinen eklektischen Stil, der Rock mit Jazz und afrikanischer Rhythmik verband. Er war einer der ersten, der konsequent zwei Bass-Drums verwendete, und erhob das Schlagzeugsolo zur Kunstform.

Nach dem Ende von Cream formierte er mit Clapton, Steve Winwood (Traffic) und Ric Grech (Family) Blind Faith, eine der ersten Supergroups der Rock-Geschichte. Auch Traffic hielten nicht lang durch, brachten es sogar nur auf ein Album. Typisch für seine Karriere und Beziehungen. Bei all seiner Genialität galt Baker als jähzorniges und unberechenbares Genie, das erst in den Achtzigern vom Heroin loskam. „Gott bestraft mich für mein lästerliches Leben, in dem er mich mit so viel Schmerzen wie möglich am Leben hält“, sagte er 2009 dem Rolling Stone. Es scheint, dass dieser Gott jetzt ein Einsehen hatte.

Die musikalische DNA von Cream

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