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Die Sache mit der guten Titelliste: Bryan Adams veröffentlicht sein neues Best-Of „Ultimate“!

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Bryan Adams

Unser Lieblings-Kanadier und James-Bond-Style Gentleman des Feelgood-Rock meldet sich wieder zum Dienst! Meine Damen, meine Herren, Sie haben richtig gehört. Bitte verfallen Sie jetzt hysterisch kreischend in Ekstase: Bryan Adams ist wieder da! Und das eigentlich schon seit letztem Freitag, denn am 3. November brachte das gut frisierte Ahorn-Zuckerstückchen mit dem Best-Of Album Ultimate sein neuestes Release in die Plattenläden. Und da so ein einfaches Best-Of Album ja auf den ersten Blick nicht mehr ist, als die wichtigsten Songs in chronologischer Reihenfolge der jeweiligen Veröffentlichung hintereinander abzuspielen, legt der gute Bryan noch zwei ganz neue Songs oben drauf! Grund genug, mal wieder tief in den Adams-Kosmos einzutauchen und herauszufinden, warum uns der gute Mann mit einer neuen Compilation so begeistern kann und warum hinter einem solchen Release vielleicht mehr steckt, als wir das eben so flapsig in den Raum geworfen haben.


Hört euch hier Ultimate als Playlist an und lest weiter: 


Schwer behängt mit einer beträchtlichen Reihe an Edelmetallen, angefangen vom Grammy, über den American Music Award bis hin zu einem ganzen Haufen Juno Awards, sowie zahlreichen Nummer-Eins Hits, Kuschel-Balladen und Coole-Typen-Rocksongs, hat unser kanadischer Freund eigentlich alles auf dem Kerbholz, was man sich als amtlich geprüfter Rockstar so anrechnen lassen muss. Ach ja, und Gründer seiner eigenen Wohltätigkeits-Organisation ist er auch noch. Da kann man sich ja eigentlich zur Ruhe setzen, Angeln gehen, ein neues Auto kaufen, oder sich irgendeinem neumodischen Glauben verschreiben, um endlich die Erleuchtung zu finden.

Aber: „Als Songwriter und Musiker ist man ständig im Schaffensprozess, man ist immer kreativ beschäftigt, so ist das einfach“, kontert Adams gegen einen derartigen Gedankengang. Oder in anderen Worten: So etwas wie Ruhestand oder Rente ist in der Jobbeschreibung als Rockstar nicht vorgesehen. Wäre ja auch irgendwie langweilig. Und so gibt es auch auf einer „ultimativen“ (sorry, aber das Wortspiel war in dem Zusammenhang obligatorisch) Compilation immer noch neue Songs, die von einem aktiven, und keinem antiquierten Adams zeugen. Die Sache mit dem „ultimativ“ als Grundlage für die Titelgebung weist im Übrigen noch dezent auf eine Angelegenheit hin, die dem Otto-Normalfan in Sachen „Best-Of Album“ vielleicht auf dem ersten Blick gar nicht so bewusst ist: Wie entscheidet man sich für das Beste vom Besten aus einer Musikerkarriere? In diesem Fall sogar das ultimative Beste vom Besten (also ein paradox gesteigerter Superlativ, den es wahrscheinlich nur bei Rockstars, und nicht bei Deutschlehrern gibt). Keine leichte Aufgabe, zumal wir hier von einer Karriere sprechen, die bereits 1983 mit Cuts Like A Knife ihren Durchbruch feierte und über die Schaffensjahre stattliche 13 Studioalben, 5 Livealben, schon ganze 5 weitere Compilations und über 75 Singles umfasst. Der ganze Spaß soll nun also durch nur 21 Songs repräsentiert werden und den Kern von Bryan Adams Karriere darstellen. Well, good luck with that!



Erfrischender Weise macht das Ultimate Best-Of nicht – wie es eben sonst immer der Fall wäre –den Aufschlag mit dem ersten erfolgreichen Adams Song und endet mit dem bis dato neusten, sondern haut uns mit dem 2015er Go Down Rockin’ einen lässig coolen Rock-Stampfer mit Dive-Bar Feeling um die Ohren. Guter Anfang, denn der Song fasst das Motto der noch folgenden 20 Tracks schon ganz gut zusammen: „I ain’t gonna slow down, I’m gonna go down rockin’!“ Das ist doch mal eine passende Geisteshaltung für so einen Anlass!

Nach Can’t Stop This Thing We Startet aus den frühen Neunzigern folgt dann an dritter Stelle endlich einer der ersten frühen Hits des Kanadiers. In diesem Fall ein knüller Song von seinem Erfolgs-Album Reckless: Run To You fand bisher noch auf jeder von Adams Compilations Berücksichtigung und darf natürlich auch auf Ultimate nicht fehlen!

Neben all den anderen großen Hits wie Summer of ’69, (Everything I Do) I Do It For You, Have You Ever Really Loved A Woman, sowie seine Zusammenarbeit mit Sting und Rod Steward für All for Love, finden sich aber auch zwei brandheiße neue Songs auf der Platte, die schon fast unauffällig unter die anderen Tracks gemischt wurden. Ultimate Love und Please Stay drücken die Suche nach Liebe aus, nach der wir – laut Adams – in diesen turbulenten Zeiten mehr und mehr streben. Hach, immer wieder herzerwärmend, diese Kanadier!

Aber wie man sieht, bei einer guten Compilation geht es um die reine Kunst der Titelliste. Und das, liebe Musikfreunde, ist nicht immer eine einfache. Ultimate hat den Nagel jedoch so ziemlich auf den Kopf getroffen und zeigt uns, was ein richtiges Best-Of Album ausmacht!

Hier, hier und hier könnt ihr Ultimate kaufen.


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