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Robert Plant und The Sensational Space Shifters Live auf David Lynchs “Festival of Disruption“ – DVD-Release

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Wenn das künstlerische Multitalent David Lynch irgendwo seine Finger im Spiel hat, wird es meist außergewöhnlich, das beweisen nicht nur seine zahllosen Filme und Serien, sondern auch sein Schaffen im Bereich der bildenden und darstellenden Kunst. Kein Wunder reißen sich viele Künstler darum, einmal mit dem Twin Peaks-Erfinder zusammenzuarbeiten.


Hör dir hier Robert Plant musikalisches Schaffen als Playlist an während du weiter liest:


Die Begeisterung war also groß, als der 72-Jährige im Oktober 2016 zum ersten Mal ein Festival of Disruption ausrichtete: Eine surreal anmutende Multimedia-Melange aus Ausstellungen zeitgenössischer Künstler, aus Vorträgen, Konzerten, Workshops und Parties fand im Ace Hotel in Los Angeles statt und wurde so begeistert aufgenommen, dass das Festival seither jedes Jahr stattfindet. Die Erlöse kommen Lynchs Stiftung zugute, die mithilfe von Meditation Opfer von Krieg und Gewalt unterstützt.

Während auf der Bühne keine Geringeren als St. Vincent, Robert Plant und seine Band The Sensational Space Shifters oder John Hopkins auftraten, sprach der betagte Stararchitekt Frank Gehry in einem anderen Saal über sein langes Leben. Auf anderen Panels wurde meditiert oder über die Zukunft virtueller Realitäten diskutiert, dazwischen die Fotografien von Lynch bewundert. Im vergangenen Jahr bestritten Bon Iver, The Kills, TV On The Radio oder Laura Marling das Line-up, abends legte Moby auf. Kurz, das Festival of Disruption ist ein absoluter Hotspot für Liebhaber von Musik, Kunst und Film gleichermaßen.



Als besonderes Schmankerl darf der Auftritt des ehemaligen Led Zeppelin-Sängers Robert Plant auf der Festivalpremiere 2016 gelten, den es ab dem 9. Februar als Konzertmitschnitt auf DVD und als Digital Video zu kaufen gibt. Plant, der seit einigen Jahren mit den Sensational Space Shifters auftritt, ist ein alter Bekannter von Lynch.

Nun kann man es beinahe als Herabwürdigung von Plants musikalischem Schaffen auffassen, denselben immer wieder auf seine Led Zeppelin-Zeit zu reduzieren – eine Band, die es seit 30 Jahren nicht mehr gibt – von der eventgebundenen Reunion mal abgesehen. Aber es ist nun mal die fruchtbare Ursuppe aller Kreativität von Plant. Und so außergewöhnlich sein Werdegang seit Ende von Led Zep auch gewesen sein mag, so nimmt er doch auch selbst immer wieder Bezug auf die frühen Jahre.

Von dort aus jedoch zog Plant aus, um seine eigentümliche Mischung aus Blues-Rock mit afrikanischen Rhythmen und karibischen Einflüssen stetig weiterzudenken. Zahllos sind die Kollaborationen mit anderen Künstlern, kaum messbar der Einfluss, den der inzwischen 69-Jährige auf andere Künstler hat und hatte.



Ob aus Nostalgie, aus Rücksicht auf das junge Publikum oder aus Bewusstsein für den eigenen Beitrag zur Rock-Historie: Auf Lynchs Festival spielten Plant und seine Band reichlich Bekanntes aus dem Ursuppentopf, etwa Black Dog, Babe, I’m Gonna Leave You oder Going to California. Dazu gab es ein Medley aus Whole Lotta Love mit Muddy Waters’ Hoochie Coochie Man and Bo Diddley’s Mona. Die Festival Crowd – viele von ihnen jung, hip und urban – feierte die legendären Songs frenetisch.

Während Robert Plants neuestes Album Carry Fire erst 2017 entstand und jede Minute Hören wert ist, spielte er im Oktober 2016 zudem Songs von seinem vorletzten Soloalbum, unter anderem die fantastischen Stücke Turn It Up, The Enchanter/Rainbow und Little Maggie.

Ebenfalls auf der Konzert-DVD finden sich drei Vorträge von Lynch, die er auf dem Festival über die Themen Meditation, Musik und Kreativität hielt.

Für Fans von Led Zeppelin wie den neueren Arbeiten von Plant ist diese Veröffentlichung eine wundervolle Gelegenheit, den legendären Frontmann in Aktion zu erleben.


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