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Popkultur

Zeitsprung: Am 10.12.2007 stehen Led Zeppelin für ein einziges Mal wieder auf der Bühne

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By p a h, United Kingdom profile (Led Zeppelin by p a h) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 10.12.2007."

von Christof Leim

Niemand hatte mehr daran geglaubt, am 10. Dezember 2007 passiert es: Led Zeppelin stehen wieder für ein komplettes Konzert auf der Bühne, fast 30 Jahr nach dem Tod ihres Schlagzeugers John Bonham. Versuche einer Reunion hatte es vorher zwar schon gegeben, aber das kurze Set bei der legendären Live Aid-Veranstaltung 1985 ging musikalisch völlig in die Hose, bei der Feier zum 40. Jubiläum ihrer Plattenfirma Atlantic Records spielten sie nur fünf Songs. Led Zeppelin haben also etwas zu beweisen…

Hört euch hier die Aufnahme von der Reunion-Show an und lest weiter:

Unglaubliche Nachfrage

Anlass der Reunion einer der größten, wenn nicht der größten Rockband der Geschichte, ist das Ahmet Ertegun Tribute Concert in London zu Ehren des verstorbenen Gründers von Atlantic Records. Die Nachfrage sprengt alle Dimensionen: Als die 16.000 Eintrittskarten für je 250 Dollar über ein Online-Verlosungssystem angeboten werden, brechen die Server augenblicklich zusammen. Die Anzahl der Anfragen beläuft sich laut Veranstalter auf eine Million, andere Quellen sprechen sogar von unfassbaren 20 Millionen. Das Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet das als Weltrekord für die „Höchste Ticketnachfrage für ein einziges Konzert“.

Ursprünglich wird die Show für den 26. November angesetzt, doch am 1. November verkündet Jimmy Page, dass er sich bei einem Sturz im Garten am kleinen Finger seiner linken Hand verletzt hat. Die Veranstaltung wird deshalb auf den 10. Dezember 2007 verschoben. Was ein kleiner Finger alles ausrichten kann…

Legendenstatus

Das Konzert selbst gilt als legendär: Jimmy Page, Robert Plant und John Paul Jones zeigen sich in bestechender Form, am Schlagzeug nimmt Jason Bonham den Platz seines verstorbenen Vaters ein. Die 16 Songs auf der Setlist umfassen alle Phasen des Schaffens der Briten, von frühen Rockern wie Good Times Bad Times über späte Kracher wie Black Dog und In My Time Of Dying bis zu psychedelischen Ausflügen (Dazed And Confused) und getragener epischer Breite in No Quarter und Since I’ve Been Loving You. Zwei Stücke, nämlich Ramble On und For Your Life, hatten Led Zeppelin sogar noch nie in ganzer Länge live gespielt. Nicht wenigen Anwesenden dürfte es bei den ganz großen Hits schließlich eiskalt den Rücken runtergelaufen sein, denn von Songs wie Stairway To Heaven, Kashmir, Rock And Roll und Whole Lotta Love können viele andere Bands nur träumen. Am Mischpult an diesem Abend sitzt übrigens Big Mick Hughes, der Soundmann von Metallica. Jimmy Page bezeichnet das Konzert später als „wundervolle Würdigung der Musik, eine Feier der Tatsache, dass die Essenz und die Energie noch vorhanden sind“. Doch damit war der Zauber auch schon wieder vorbei…

Grammy als Belohnung

Zwar haben Led Zeppelin die Show professionell mit 16 Kameras gefilmt, doch erst fünf Jahre später werden die Aufnahmen unter dem Titel Celebration Day als Audioversion und Konzertfilm veröffentlicht. Vorher geisterten etliche Bootlegs durch die Welt, darunter eine DVD mit einem Surround-Sound-Mix, der aus zehn verschiedenen Mitschnitten zusammengemischt worden sein soll. Celebration Day erscheint am 17. Oktober 2012, landet in der Liste der weltweit meistverkauften Alben des Jahres auf Platz 13 und wird mit einem Grammy für „Bestes Rock-Album“ ausgezeichnet. Daneben fährt der Song Kashmir eine Nominierung als „Beste Rock-Performance“ ein.

Das letzte Mal

Natürlich wünschen sich die Fans nichts sehnlicher als eine Wiederholung, am besten eine Reunion-Tour. Page und Jones wären dafür zu haben, doch Robert Plant lehnt das wiederholt und konsequent ab. Damit dürfte am 10. Dezember 2007 der letzte Auftritt von Led Zeppelin über die Bühne gegangen sein. Als finales Live-Denkmal kann sich das durchaus sehen lassen.

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