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Popkultur

10 Songs, die jeder Berliner kennen muss – Teil 1

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Brandenburger Tor

Kebabträume und Kreuzberger Nächte: Berlin ist eine der am meisten besungenen Städte überhaupt. Künstler aus der ganzen Welt ließen sich hier nieder, saugten den Vibe der Stadt auf und ließen sich zu neuen Platten inspirieren. Es gibt aber auch genug Berliner Eigengewächse, die das Lebensgefühl der aufregendsten deutschen Stadt in ihre Songs einfließen ließen. Weil es viel zu viele gute Berlin-Lieder gibt, wollen wir uns nicht auf zehn Stücke beschränken – hier kommt der erste Teil unseres Berlin-Soundtracks!


Hört euch hier den ersten Teil unseres Berlin-Soundtracks als Playlist an und lest weiter:

 


1. Element of Crime – Am Ende denk ich immer nur an dich

Sven Regener ist als gebürtiger Bremer zwar streng genommen ein Zugezogener, aber mit seiner Kunst und seinen Kunstfiguren ist er nicht nur zu einer Art Kreuzberger Original geworden, sondern hat auch enorm viel zur Berliner Kultur beigetragen. Da wären seine Romane, allen voran „Herr Lehmann“ einerseits, und seine Band Element of Crime andererseits, die schon seit 1985 aktiv ist. Am Anfang spielten sie noch kratzigen Punk-Trompeten-Blues auf Englisch, aber bald textete Regener unnachahmlich romantische Pop-Songs wie diesen hier.


2. Seeed – Dickes B

Reggae und Dancehall aus Deutschland? Gab es natürlich immer schon ein bisschen. Doch als Seeed im Jahr 2000 „Dickes B“ in die Welt posaunten, war das wie ein Urknall. Lieder über Berlin gibt es ja wie Sand am Meer, doch das hier war eine ganz andere Nummer. Seeed wurden schnell auch zu einer Lieblingsband von Leuten, die mit Reggae bis dato eigentlich nichts am Hut hatten. Und die Jungs um Peter Fox haben so recht mit dem, was sie singen: „Dickes B, oben an der Spree / im Sommer tust du gut und im Winter tuts weh!“ Da erschaudert jeder Berliner, wenn er an die sich ankündigende kalte Jahreszeit denkt.


3. Max Herre – King von Prenzlauer Berg

Neben dem unerbittlichen Winter ein anderes Top-Thema in Berlin: der Hipster. Schon 2004 hat Max Herre diesen Stereotyp herrlich auseinandergenommen: Projekte hier, Galerie da, Milchkaffee sowieso. Geht heute noch genau so, nur dass die nervigsten Typen wohl nicht mehr in Prenzlauer Berg unterwegs sind. Herre bewegt sich dabei als Schwabe in Berlin natürlich auf ganz dünnem Eis, aber hier schwingt ja auch genügend Selbstironie mit. Hipster, das sind immer die anderen.


4. Savas & Sido – Royal Bunker

Kommen wir zu echtem Rap aus dem Hauptstadt. Sido und Kool Savas sind Pioniere von böse-witzigem Berliner Battle-Rap. Der eine wurde mit seiner Crew „Die Sekte“ bekannt, der andere mit M.O.R., den „Masters Of Rap“. Beide waren Teil der Berliner Rap-Keimzelle Royal Bunker, wo Ende der 1990er ein paar Kids in einer Kreuzberger Kellerbar legendäre Open-Mic-Sessions veranstalteten. Damals hatten die beiden wohl noch Pickel, heute gehören sie schon zum etwas betagteren Hip-Hop-Adel. Und mit ihrem neuen gemeinsamen Album „Royal Bunker“ blicken sie zurück auf ihre Anfänge Geschichte. Allerdings: Sie können es immer noch!


5. Ton Steine Scherben – Rauch-Haus-Song

Auch (zugezogene) Berliner Legenden, aber ganz andere Ecke: Rio Reiser und Ton Steine Scherben. Der „Rauch-Haus-Song“ ist eine Hymne auf die Westberliner Hausbesetzer und erschien 1972 auf der Platte „Keine Macht für Niemand“. Bis heute werden die Scherben als eine der wichtigsten politischen Bands Deutschlands verehrt. Klar, dass eine solche Gruppe aus der linksanarchistischen Szene Berlins hervorging.


6. Beatsteaks – Cut Off The Top

„Kreuzberg, Kreuzberg!“ schreit eine Kinderstimme irgendwann in „Cut Off The Top“. Auch wenn man es den Beatsteaks und ihrem internationalen Sound nicht anhört, handelt es sich hier wirklich mal um waschechte Berliner. Nicht nur deshalb stehen sie in der Tradition der Ärzte (oder auch der Hosen) als eine der erfolgreichsten deutschen Punkbands. Zehn Jahre ist dieser Song schon wieder alt! Aber die Beatsteaks sind immer noch genau so munter wie früher.


7. Iggy Pop – The Passenger

Die Musikhistoriker unter euch wissen natürlich Bescheid, was es mit diesem Song auf sich hat. Iggy Pop zog 1976 mit seinem Kumpel David Bowie nach Westberlin, um von den harten Drogen wegzukommen und den kreativen Anschluss wieder zu finden. Ob Ersteres geklappt hat, sei dahingestellt. Aber sowohl Iggy als auch Bowie nahmen in ihren Berliner Jahren einige ihrer besten Platten auf. Iggy unter anderem „Lust For Life“, das von Bowie produziert wurde und den Hit „The Passenger“ beinhaltete. Die textliche Inspiration für diesen Song kam Iggy übrigens beim S-Bahnfahren.


8. DAF – Kebap Träume

Die drei großen deutschen Punk-Zentren Anfang der 1980er-Jahre waren neben Berlin Hamburg und Düsseldorf. Reger Austausch gehörte da natürlich dazu! Als die Düsseldorfer Elektropunks von D.A.F. noch nicht existierten, waren Gabi Delgado und Peter Hein (Fehlfarben) zusammen in der Band Mittagspause, und als sie einmal unterwegs in die Mauerstadt Berlin waren, schrieb Gabi diesen Text. Bei Mittagspause und später auf dem Debütalbum von Fehlfarben hieß der Song noch „Militürk“, Gabi nannte ihn kurz darauf bei DAF „Kebap Träume“. Definitiv der schönere Titel und ein legendärer Song über das Lebensgefühl im geteilten Berlin.


9. Rammstein – Rammstein

Eines kann man mit Sicherheit behaupten: Rammstein sind die erfolgreichste und bekannteste Ost-Band aller Zeiten. Rammstein gingen aus der DDR-Punkformation Feeling B hervor, die Anfang der 1990er auf einen härten Stil umschwenkte. Man erdachte sich einen Sound, ein Image, dazu kam gutes Marketing und der Rest ist Geschichte. Rammstein wurden immer schon leidenschaftlich geliebt oder gehasst. Wie radikal, genial und eingängig aber insbesondere die Musik auf ihren frühen Alben war, müssen auch die Hater anerkennen.


10. Hildegard Knef – Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen

Die Knef, die unvergessene Berliner Grande Dame darf hier natürlich nicht fehlen. Ihre wundervollen deutschen Chansons sind ein Blick zurück in die Zeit, machen aber auch eines klar: Berlin war immer schon die einzigartiger Stadt, die sie heute ist. Eine anziehende, anrüchige Metropole, mit vielen Licht- und Schattenseiten. Ein Ort, den man erlebt haben muss.


In 50 Liedern ein mal quer durch Deutschland:

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