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Popkultur

10 Songs von Reinhard Mey, die man kennen sollte

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Reinhard Mey
Foto: Christian Augustin/Getty Images

Er ist der deutsche Liedermacher. In den letzten sechs Jahrzehnten hat Reinhard Mey mehr als drei Millionen Platten verkauft; Kinder singen seine Kompositionen schon in der Grundschule. Über 500 Stücke stammen aus seiner Feder. Diese zehn gehören zu Meys Meilensteinen.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch einige der besten Songs von Reinhard Mey anhören:

Das Licht der Welt erblickt Reinhard Friedrich Michael Mey am 21. Dezember 1942 in Berlin. Er wächst im Bezirk Wilmersdorf auf, gemeinsam mit seinem Vater Gerhard, einem Rechtsanwalt, und seiner Mutter Hertha, einer Lehrerin. Seine erste Klavierstunde nimmt Mey mit zwölf; als Jugendlicher kauft er sich seine erste Gitarre. Zuerst versucht er sich in einer Skiffle-Band, merkt jedoch schnell, dass sein Herz für die Liedermacherei schlägt. Jahrelang tingelt er als Solokünstler durch Provinzkneipen und Studentenspelunken. Anfang der Siebziger gelingt ihm der große Durchbruch.

1. Der Mörder ist immer der Gärtner (1971)

Heutzutage spielen Kriminalromane und -filme in der Tradition von Edgar Wallace und Agatha Christie nicht mehr so eine große Rolle. In den Sechzigern waren die spannenden Sendungen allerdings äußerst beliebt. Mit Der Mörder ist immer der Gärtner schuf Reinhard Mey 1971 eine gewitzte Parodie auf die oft vorhersehbaren Handlungen der Krimigeschichten – und landete damit seinen großen Durchbruch.

2. Gute Nacht, Freunde (1974)

Gute Nacht Freunde schrieb Reinhard Mey eigentlich für den Eurovision Song Contest 1972, wo Inga & Wolf das Stück zum Besten geben sollten. Im Vorentscheid erreichte das Duo allerdings nur den vierten Platz; stattdessen reiste Mary Roos mit Nur die Liebe lässt uns leben zu dem Wettbewerb. Also veröffentlichte Reinhard Mey das Stück ein paar Jahre später einfach selbst und landete damit einen seiner größten Erfolge.

3. Über den Wolken (1974)

Es gibt hierzulande wohl kaum jemanden, der Über den Wolken noch nie gehört hat. Für Reinhard Mey hat das Stück quasi autobiografischen Charakter, denn der Liedermacher landet nicht nur gerne große Hits, sondern auch Flugzeuge. Auf die Idee zu dem Song kam Mey, als er den Flugzeugen am Flughafen Wilhelmshaven-Mariensiel beim Abheben zusah. Dort erwarb er übrigens auch seine Fluglizenz.

4. Es gibt Tage, da wünscht’ ich, ich wär’ mein Hund (1975)

Mit diesem Stück schuf Mey Mitte der Siebziger eine Ode an die Einfachheit und das Nichtstun. „Denn ich hätte zwei Int’ressen / Erstens Schlafen, zweitens Fressen“, besingt der Liedermacher das gemütliche Hundeleben. Zum Schluss stellt er aber auch fest: „Nur in einem bin ich als Mensch besser dran / Darum mag er mich beneiden / Denn ich bin der von uns beiden / Der die Kühlschranktür allein aufmachen kann“.

5. Keine ruhige Minute (1979)

Als 1976 der kleine Frederik zur Welt kommt, wird Reinhard Mey zum ersten Mal Papa. Kein Wunder, dass ihn dieses Erlebnis in den Jahren danach sehr stark beschäftigt. Das erkennt man unter anderem an dem Song Keine ruhige Minute, in dem Mey einerseits feststellt, dass er keine ruhige Minute mehr hat, seit sein Sohn zur Welt gekommen ist. Doch dass er auch gar nicht mehr weiß, was er vorher stattdessen gemacht hat.

6. Sommermorgen (1980)

Liebeslieder kann Mey auch, das steht außer Frage. In Sommermorgen beschreibt er wenig überraschend einen Sommermorgen und wie sehr er es genießt, neben seiner Frau Hella aufzuwachen. „Wie gern hab ich es, neben dir geborgen / Noch nachzudenken über dich und mich“, singt Mey. „Wie gern mag ich die hellen Sommermorgen / Wie lieb ich dich“. Heute sind die beiden seit 45 Jahren verheiratet.

7. Alle Soldaten woll’n nach Haus (1990)

Zur Tradition der Liedermacher gehört es auch, Gesellschaftskritik zu üben. 1990 waren noch immer Soldaten der Besatzungsmächte USA und Sowjetunion in Deutschland stationiert. Auch die Bundeswehr und die Nationale Volksarmee waren noch mit den Nachwehen des Zweiten Weltkrieges beschäftigt. Schon der Titel verrät Meys Empfehlung: „Alle Soldaten woll’n nach Haus / Sie woll’n die Uniform nicht mehr“.

8. Ich liebe dich (1992)

Im Gegensatz zu Sommermorgen geht Reinhard Mey das Thema Liebeslied mit Ich liebe dich ein wenig direkter an. „Ich hab geredet als ging’s um mein Leben / Und doch nur immer eins gemeint“, beteuert er im Text. „Ich liebe dich / Ich brauche dich / Ich vertraue auf dich / Ich bau auf dich / Wollte nicht leben ohne dich / Ich liebe dich“. Besonders facettenreich ist das nicht, aber seine Frau Hella hat sich bestimmt trotzdem gefreut.

9. Das Narrenschiff (1998)

Auch in diesem Stück von Reinhard Mey verbirgt sich eine Menge Gesellschaftskritik. So erzählt er von einem „Narrenschiff“, dessen Steuermann lügt und dessen Kapitän betrunken ist. Im Grunde geht es um eine Besatzung, die feiernd ins Verderben steuert. „Volle Fahrt voraus und Kurs auf’s Riff / Am Horizont wetterleuchten die Zeichen der Zeit / Niedertracht und Raffsucht und Eitelkeit“, heißt es. Kommt einem bekannt vor, oder?

10. Zeit zu leben (2016)

Als Mey im Jahr 2016 den Klaus-Hoffmann-Song Zeit zu leben veröffentlicht, hat er schon einiges erlebt, manches gut, anderes schrecklich. Seinen Status als deutsche Musiklegende kann ihm zu jener Zeit keiner mehr nehmen. Er musste aber auch schwere Schicksalsschläge verarbeiten, wie den Tod seines Sohnes Maximilian, der nur 32 Jahre alt wurde. Wohl auch deshalb möchte Mey die Botschaft verbreiten: Nutze die Zeit, die du hast.

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