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Popkultur

35 Jahre “This Is Spinal Tap”: Eine Fake-Band feiert ihr Comeback!

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Sie waren laut und wild, hatten lange Haare, trugen eine Kombination aus Spandex, Leder und Nieten und waren der Inbegriff des 70er-Jahre-Hardrock: Spinal Tap. Nach 25 Jahren, 22 Namensänderungen und sage und schreibe 13 ausgetauschten Schlagzeugern war es 1984 endlich an der Zeit, die unvergleichliche Geschichte dieser legendären Band in dem atemberaubenden Dokumentarfilm This Is Spinal Tap zu verewigen. Die Sache hatte nur einen Haken: Spinal Tap gab es eigentlich gar nicht.

von Timo Diers

Aber nur eigentlich. Denn was als Comedy-Special für den Fernsehsender ABC begann, wurde für die Komiker Michael McKean, Christopher Guest und Harry Shearer mit besagtem Film schneller zur Realität, als gedacht. Wie real, das können wir nächstes Jahr in New York sehen, denn zum 35. Jubiläum wird die Doku auf dem Tribeca Film Festival gezeigt. Und es kommt noch besser: Im Anschluss werden Spinal Tap eine Bühnen-Reunion abfeiern! Na wenn das kein Grund zum Ausrasten ist. Aber gut – Wie kam es eigentlich dazu, dass ein Comedy-Sketch weltweit Musikgeschichte schrieb?


Hört hier in This Is Spinal Tap rein:

Für das ganze Album klickt auf “Listen”.

Mit der Mockumentary This Is Spinal Tap gelang dem Trio der Sprung vom Fernsehen auf die große Leinwand. Für alle, die nicht so viel von Anglizismen und Wortneuschöpfungen halten: Eine Mockumentary ist eine Dokumentation, die ihr Thema absichtlich ins Lächerliche zieht. Jedenfalls zeigt der Film den Aufstieg und Fall der Fake-Band in bester Monty-Python-Manier und nimmt gleichzeitig so ziemlich jedes erdenkliche Rockstar-Klischee auf die Hörner. Unter Regie von Rob Reiner und lediglich mit einem groben Handlungsleitfaden ausgestattet, improvisierten sich die Komiker so dermaßen überzeugend durch ihre fiktive Bandgeschichte, dass die meisten Zuschauer den Kern des Films glatt übersahen. Sie dachten, die Band sei echt.



Auch wenn der Kinofilm an sich ein Flop war: Mit Zitaten aus den Bandhistorien der Beatles, Led Zeppelin oder The Who mauserten sich die drei zu wahren Kultfiguren des Rock’n’Roll. Irgendwann war der Hype so groß, dass Spinal Tap sogar den Soundtrack zum Film veröffentlichten. Und damit war es geschehen: Aus einer Fake-Band war etwas ziemlich Reales geworden. „This Is Spinal Tap hat nicht nur den Spirit seiner Zeit eingefangen, sondern hat ihn auch definiert“, begründet Paula Weinstein, Executive Vice President von Tribeca Enterprises, die Wahl des Films. Der Kommentar von Regisseur Rob Reiner fällt da schon etwas spitzer aus: „Spinal Tap beweist, dass es definitiv eine feine Linie zwischen dumm und clever gibt“. Na dann, in diesem Sinne warten wir schon gespannt auf die Bühnenshow!


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Headerbild: Michael Ochs Archives/Getty Images

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