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Popkultur

5 Dinge, die ihr über Henry Rollins noch nicht wusstet

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Henry Rollins
Foto: Frans Schellekens/Redferns

Ob als Frontmann der legendären Hardcore-Punk-Truppe Black Flag, Spoken-Word-Künstler, politischer Aktivist oder Schauspieler: Den Namen Henry Rollins hat man in der Regel schon einmal gehört, auf die eine oder andere Art. Wir haben fünf Fakten über den Tausendsassa zusammengetragen.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Keep Talking, Pal von Henry Rollins anhören:

1. Henry Rollins hat mal in einer Eisdiele gearbeitet — bis zu seinem Engagement bei Black Flag.

Nach seiner Zeit in der High School arbeitet Henry Rollins in dem ein oder anderen merkwürdigen Nebenjob, zum Beispiel als Organkurier. In einer Häagen-Dazs-Eisdiele in Georgetown arbeitet er sich sogar bis zum Assistenten der Geschäftsführung hinauf. Was für die einen schon der Traumjob schlechthin wäre, hilft Rollins allerdings nur dabei, eine EP für seine Band S.O.A. zu finanzieren.

Dann kommt aber sowieso alles ganz anders: 1980 erhält Rollins eine Kopie der Black-Flag-EP Nervous Breakdown. Ihm gefällt, was er hört und er entwickelt sich zu einem Fan der Band. Er beginnt eine Brieffreundschaft mit Bassist Chuck Dukowski und als die Gruppe 1980 an der US-Ostküste tourt, übernachten Black Flag bei Rollins’ Eltern. Nur ein Jahr später kehren die Hardcore-Punks zurück in den amerikanischen Osten, diesmal reist Rollins ihnen hinterher. In einer New Yorker Bar darf er den Song Clocked In singen. Da weiß er noch nicht, dass Black-Flag-Frontmann Dez Cadena an die Gitarre wechseln möchte. Und so führt eins zum anderen, bis am 5. Dezember 1981 das Debütalbum der Gruppe erscheint — mit Rollins am Mikro.

2. Er pflegt eine enge Freundschaft zu William „Captain Kirk“ Shatner.

2004 veröffentlicht Star-Trek-Schauspieler William Shatner sein zweites Soloalbum Has Been — ganze 36 Jahre nach seinem Debüt. Für die Produktion und das Arrangement holt er sich Unterstützung von Ben Folds. Doch auch darüber hinaus versammelt „Captain Kirk“ ein Star-Aufgebot auf seinem zweiten Werk. Zu That’s Me Trying steuert Aimee Mann eine Gesangsspur bei, Real stammt aus der Feder von Country-Superstar Brad Paisley. Auch Henry Rollins ist mit von der Partie und zwar beim Song I Can’t Get Behind That.

Durch die Albumproduktion freundet er sich mit Shatner an, die beiden bleiben in Kontakt. Als 2007 ein Ballett nach der Vorlage von Has Been entsteht, besucht Shatner die Premiere. Ebenfalls an Bord: ein Kamerateam. Daraus entsteht die Dokumentation William Shatner’s Gonzo Ballet, die am 17. April 2009 zum ersten Mal über die Leinwand flimmert. Zu den Interviewgästen für die Dokumentation gehört natürlich auch Henry Rollins.

3. Er hat schon an der Seite von Charlie Sheen gespielt.

Zugegeben, die Actionkomödie The Chase (1994) mit Charlie Sheen und Kristy Swanson gehört nicht unbedingt zu den Sternstunden Hollywoods. In etwa 100 Minuten erzählt der Streifen die Geschichte von Jack Hammond, einem Kriminellen auf der Flucht. Während eines Zwischenstopps an einer Tankstelle begegnet er zwei Polizisten, die per Funkspruch die Information erhalten, dass Hammonds Fluchtauto als gestohlen gemeldet wurde. Der gerät in Panik und nimmt Unternehmertochter Natalie Voss als Geisel, die sich zufällig auch in der Tankstelle befindet.

Einer der beiden Gesetzeshüter wird von Josh Mostel verkörpert, den man zum Beispiel aus Jurassic Park (1993) oder Space Jam (1996) kennt. Und ganz genau: Den anderen Officer gibt Henry Rollins. Dass der im echten Leben nicht das Beste Verhältnis zur Polizei hat, ist kein Geheimnis. Und schaut man sich seine Darstellung in The Chase an, merkt man das. Was Rollins verkörpert, gleicht nämlich streckenweise eher der Parodie eines Gesetzeshüters.

4. Um ein Haar hätte Henry Rollins den Negan in The Walking Dead gespielt.

Nach seiner ersten Rolle in The Chase tritt Rollins noch in vielen weiteren Filmproduktionen auf, zum Beispiel in Heat (1995), Jack Frost (1998) und Bad Boys II (2003). Auch in Serien spielt die Hardcore-Punk-Legende wiederholt mit, zum Beispiel in Sons Of Anarchy (2009). Um ein Haar hätte Rollins sogar den Negan in The Walking Dead (2010) gespielt, also einen Super-Bösewicht über mehrere Staffeln. Diese Rolle musste er allerdings Jeffrey Dean Morgan überlassen, der letztlich den Zuschlag erhielt. Ob das die bessere Wahl war, sei einmal dahingestellt …

5. Rollins wünscht sich weder Kinder noch eine Ehefrau.

Auf freundschaftlicher Ebene pflegt Rollins wenige, dafür aber sehr innige Beziehung, wie zum Beispiel zu Ian MacKaye, den er bereits aus Kindheitstagen kennt. An einer Partnerschaft hat der ehemalige Black-Flag-Frontmann weniger Interesse. Laut eigener Aussage hatte Rollins seit seinen Zwanzigern keine romantische Beziehung mehr — und wünscht sich auch keine. „Ich möchte weder eine Ehefrau, noch Kinder“, gibt er in einem Interview zu Protokoll. „Das würde meine Kreativität zerstören.“ Dieser Lebensstil sorgt immer wieder für das Gerücht, dass Rollins homosexuell sei, doch in einem Interview mit Zoiks! Online erklärt er dazu: „Vielleicht ist das Wunschdenken. Wenn ich schwul wäre, wüsstet ihr das, glaubt mir.“

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