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Popkultur

SparkNotes, Eisentore und Marihuana: 10 Anekdoten zum 79. Geburtstag von Bob Dylan

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Bob Dylan
Foto: Kevin Winter/Getty Images for AFI

Happy 79. Birthday, Bob Dylan! Der wahrscheinlich größte Songschreiber der Musikgeschichte feiert seinen letzten Geburtstag vor der großen Acht-Null. Wir gratulieren mit einigen Anekdoten eines einzigartigen Lebens – von bekannten Legenden über aktuellere Geschichte, mit denen er einmal mehr verblüffen konnte.

von Markus Brandstetter

Hört hier einige von Dylans größten Hits:

1. Er nahm Teile seiner Nobelpreis-Lesung angeblich von SparkNotes.

Nachdem er bereits seit Jahrzehnten als Kandidat galt, bekam Bob Dylan 2016 endlich den Nobelpreis für Literatur verliehen. Dylan tat etwas sehr dylaneskes: Er, der sich bekanntermaßen ganz im Sinne der Folk-Ethik immer gerne an anderen Quellen bediente, reichte eine Nobel-Vorlesung ein, die für viele frappante Parallelen zu einem Artikel von SparkNotes hatte. Richtig: SparkNotes, jener Plattform, bei der Schüler*innen gerne Inhaltsangaben zu Büchern copy-pasten, die sie nicht lesen wollten. Außerdem soll Dylan ein Zitat von Moby Dick erfunden haben. Ob es tatsächlich stimmt oder nicht: Es wäre the most Dylan thing ever.

2. Er erschien zu seiner Nobelpreis-Verleihung nicht.

Apropos Nobelpreis: Natürlich erschien Dylan nicht selbst zur Verleihung. Wahrscheinlich hatte er Pläne für diesen Tag. Vielleicht ja irgendwas mit Eisentoren fertigen.

3. Sein Hobby: Metalltore bauen.

Auch wenn er mal nicht auf Tour oder im Studio ist, ist Dylan kreativ. Zum Beispiel fertigt er Metalltor-Skulpturen – und greift dabei zu Schweißgerät. Diese Tore wurden, genau wie seine Bilder, auch bereits ausgestellt.

4. Er machte es der Presse nicht immer leicht.

Pressekonferenzen mit Dylan waren in den 1960er-Jahren nicht immer einfach. Weder für die Presse noch für Dylan. Die Pressevertreter*innen wollten immer großspurige Antworten von der angeblichen Stimme einer Generation. Dylan hingegen wollte darüber eindeutig nicht reden, sah sich nicht in dieser Rolle – und reagierte mit Sarkamus, Ironie, Spott und trockenen Antworten.

Einem Reporter des Time-Magazins gegenüber zeigte sich Dylan besonders ungedulgig. Ein Highlight:  „I don’t need Time Magazine and I don’t think I’m a folksinger. You’ll probably call me a folk singer but the other people know better.“

5. Er zeigte den Beatles die Sache mit dem Marihuana.

Die Beatles waren nicht immer die abgeklärten, langhaarigen Superstars, die mit Drogen experimentierten und ihre Spiritualität entdeckten. Das sollte sich am 28. August 1964 ändern – denn da traf sich Dylan mit dem Liverpooler Quartett und rauchte mit ihnen ihren ersten Joint.

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6. Er besuchte Woodie Guthrie am Krankenbett und sang ihm seine Songs vor.

Einer von Dylans wesentlichen frühen Einflüssen war der Folksänger Woody Guthrie, den Dylan zu Beginn seiner Karriere regelrecht imitierte. Als Dylan begann, war Guthrie bereits mit der Erbkrankheit Chorea Huntington im Krankenhaus, wo er mehrere Jahre bleiben und später sterben sollte. Dylan besuchte Guthrie oft im Krankenhaus – und spielte für ihn seine Songs.

7. Wenn Dylan im TV Auftritt, dann wirbt er im Zirkus für seinen Whiskey …

Interviews gibt Dylan längst nur noch alle heiligen Zeiten und ins TV geht er sowieso nicht mehr. Eine Ausnahme machte er im November 2018 – für die Tonight Show von Jimmy Fallon. Allerdings war es natürlich kein regulärer Gast-Slot auf der Couch (Dylan ist ja nicht gerade geschwätzig), sondern eine Art Traumsequenz, in der der Musiker für seine eigene Whiskey-Marke wirbt, die er vor einigen Jahren auf den Markt gebracht hat. Sehen Sie selbst:

8. … oder jammt mit Dharma bei Dharma & Greg.

Manchmal hat Dylan aber auch Lust auf Klamauk – das letzte Mal war das 1999 so, als er in der Sitcom Dharma & Greg auftrat. In der Folge sucht Dylan Musiker*innen – und Dharma bewirbt sich als Drummerin. Dabei spielt Dylan sich selbst – aber eine ungewohnt freundliche Version!

9. Weniger Lust als Dylan bei We Are The World hatte nie jemand auf irgendetwas.

Wenn ihr jemals auf irgendetwas keine Lust habt, dann seht euch die Mimik von Dylan beim Charity-Song We Are The World an – und ihr merkt, dass es Menschen gibt, die noch weniger Lust auf etwas haben, als ihr.

10. Er überraschte kürzlich mit einem 17-Minuten-Epos.

Und als keiner damit rechnet, taucht Dylan in der Corona-Krise plötzlich mit einem Epos über die Ermordung von John F. Kennedy und den Zustand der USA auf und begeistert die ganze Welt.

Was Dylan sonst noch getan hat?

  • Einige der größten Folksongs aller Zeiten schreiben.
  • Dem Folk den Rücken kehren und dafür ausgebuht werden.
  • Die Rockmusik für immer verändern.
  • Die größten Werke der Rockmusik schaffen.
  • Die Poesie in den Rock bringen.
  • Zur Stimme einer Generation erkoren werden und dies abstreiten.
  • Sich immer wieder aufs Neue erfinden.

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