Popkultur
Die musikalische DNA von Madonna
Madonna ist ein Gesamtkunstwerk. Und zwar eins, das sich ständig wandelt. Von ihren bescheidenen Anfängen Ende der siebziger Jahre in der Punk- und Dance-Szene New Yorks über ihre Blütezeit während der MTV-Ära bis heute prägt die Queen of Pop das Musikgeschehen. Nicht alle lieben sie dafür, aber Neid und Ablehnung gehört eben zum Business dazu. Ihr unvergleichlicher kommerzieller Erfolg allein scheint ihr Recht zu geben. Vor allem ist es ihr beständiger Einfluss auf die Pop-Welt, der Madonna zu einer der größten Künstlerinnen des letzten und diesen Jahrhunderts macht.
Madonnas explizites Spiel mit Sex und Körperlichkeiten, ihre popularisierende Koketterie mit ethnischen wie religiösen Fragen gehören genauso zum unüberschaubaren Erbe der Madonna Louise Ciccone wie ihre ikonischen Videos, die rekordverdächtigen Live-Shows und nicht zuletzt ihre Musik. Anders als viele andere im Business verließ sich die US-Amerikanerin nie allein auf die Hilfe ihrer Entourage, sondern legte beim Songwriting und der Produktion stets selbst Hand an. Heißt: Wo Madonna drauf steht, da ist auch Madonna drin.
Dennoch muss sich selbst eine Queen of Pop regelmäßig böse Worte anhören. Die meisten ihrer regelmäßigen Auftritte als Schauspielerin fielen bei der Kritik durch, so manche Neuerfindung wurde im Laufe ihrer Karriere vorschnell als gescheitert verurteilt. Hartnäckig hält sich auch der Vorwurf, Madonna würde sich bedenkenlos bei Subkulturen bedienen und ihren Profit aus der Arbeit des Undergrounds schlagen. Fest steht zumindest, dass sie immer ein Ohr am Puls der Zeit hat und Trends entweder vorhersieht oder sie gar selbst ins Leben ruft. Ein Blick auf ihre musikalische DNA verrät uns also einiges über ihr unübertroffenes Erfolgsrezept. Live out your fantasy here with her, just let the music set you free!
Hört euch hier die musikalische DNA von Madonna in einer Playlist an und lest weiter:
1. Marvin Gaye – I Want You
Wenn wir an die junge Madonna denken, dann kommt uns sofort New York in den Sinn. Kaum jemand verkörperte den freigeistigen Spirit des Big Apple besser als die Tänzerin, die mit ein paar Dollars in der Tasche und ohne Plan B in der Hinterhand dort ankam und es zum Weltstar schaffte. Aufgewachsen ist Madonna aber in der Nähe einer nicht weniger inspirierenden Stadt, Detroit.
Obwohl er selbst nicht in der City of Champignons aufwuchs, wurde Marvin Gaye eine der prägendsten Stimmen des hiesigen Motown-Sounds. Gemeinsam mit Massive Attack nahm Madonna wiederum 1995 eine Version von Gayes I Want You auf, die den bittersüßen Soul-Song eng am Puls des Trip Hop-Zeitalters in eine nachtschattige Ballade verwandelte. Das war jedoch nicht das erste und bestimmt nicht das letzte Mal, dass sie ihrer Heimat Tribut zollte. Als Madonna 2008 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde, bat sie die ebenfalls aus dem Bundesstaat Michigan stammenden Stooges, Coverversionen ihrer Songs Burning Up und Ray Of Light zu spielen. Weder der Detroiter Soul noch ihren Heimatstolz hat die Künstlerin hinter sich gelassen.
2. Blondie – One Way Or Another
Madonna wollte aber weiter hinaus als es ihr das beschauliche Vorstadtleben im Speckgürtel der Motor City je erlaubt hätte. New York hingegen bot ihr Ende der siebziger Jahre alles, was sie sich nur wünschen konnte. Von klassischer Musik – Mozart, Chopin und die Kompositionen des Barockzeitalters waren für die junge Ciccone wichtig – über Tanz bis Punkrock konnte sie dort alles erleben und ausprobieren. Ganz klar: Madonna wäre nie zu dem schillernden, sich ständig verwandelnden Star geworden, hätte sie nicht in New York die volle kreative Freiheit und ein paar Vorbilder vorgefunden.
Eines ihrer role models war in frühen Zeiten Debbie Harry, die Frontfrau von Blondie. „Ganz am Anfang, als ich gerade erst begann, mich für Musik zu interessieren, war ich total von Debbie Harry beeindruckt“, gab sie in einem Fernsehinterview zu. „Sie hatte die totale Kontrolle über alles, was sie machte. Sie hatte Witz. Sie war clever. Ich mochte das.“ Neben Chrissie Hynde ist Harry damit eine von Madonnas frühen Idolen. Unter anderem von Blondie beeinflusst waren auch die Bands Breakfast Club und Emmy, in der Madonna dem Vorbild auch in musikalischer Hinsicht nacheiferte und mit Wave- und Punk-Klängen experimentierte.
3. ABBA – Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)
Ob nun Marvin Gaye oder Blondie: Madonna konnte Beides miteinander vereinen und vor allem auf Beides tanzen. Nicht nur auf ihren frühen Platten, auch im späteren Verlauf ihrer Karriere war Dance Music im weitesten Sinne einer der Eckpfeiler von Madonnas Sound. Kein Wunder, denn neben Wave, Punk und Hip Hop war Disco eine der wichtigsten Zutaten im musikalischen Schmelztiegel der Stadt New York. Noch heute wird Madonna allerdings vorgeworfen, sich allzu großzügig bei der Disco-Community bedient zu haben. Ihre Tanzperformances beinhalteten Elemente der sogenannten Ballroom-Szene, in der die LGBTQ-Szene mit dem Voguing ihre eigene Ausdrucksform entwickelte.
Ganz ähnliche Kritik bekam das schwedische Quartett ABBA Zeit seiner Karriere zu hören, als es mit Dancing Queen seine Version der schwarzen Tanzmusik auf die Bühnen der Welt brachte. Einige mögen deshalb mit der Nase gerümpft haben, als Madonna als zweite Künstlerin der Musikgeschichte überhaupt die Erlaubnis bekam, einen ABBA-Song für eine eigene Komposition zu samplen. Die markante Streicherfigur aus Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight) tauchte 2005 im Stück Hung Up auf. Doppelt schlimm für manche, immerhin aber lobte ABBA-Mitglied Björn Ulvaeus die Kollegin mit den Worten: „Es ist ein wundervoller Track – 100%ig solide Pop-Musik!“
4. David Bowie – Rebel Rebel
Zur Ehrenrettung Madonnas wird gerne drauf hingewiesen, dass sie ohne die eine oder andere Leihgabe aus den verschiedensten Subkulturen wohl kaum jemals zu einer dermaßen wandelbaren Persönlichkeit geworden. Auch dafür allerdings hatte sie ein Vorbild! David Bowie zeigte der jungen Madonna noch vor ihrer Reifezeit in New York, dass Popstars sich über erstarrte Geschlechterrollen hinwegsetzen und sich allenthalben neu erfinden können.
„David Bowie hat mein Leben für immer verändert“, schrieb Madonna kurz nach seinem Tod im Januar 2016 in einem aufgewühlten Facebook-Post. „Ich fand ihn so inspirierend und innovativ. Einzigartig und provokativ. Ein echtes Genie.“ Und weil ihr erstes Konzert ein Auftritt Bowies in Detroit war, scheint es nur eben sinnig, dass sie diesen zarten Worten im Rahmen ihrer zeitgleich laufenden Rebel Heart-Tour eine deftige Live-Interpretation von Bowies Klassiker Rebel, Rebel hinterher schickte.
5. John Lennon – Imagine
Ihre rebellische Haltung vereinte Bowie und Madonna weit über die Musik hinaus. Und obwohl sich die Sängerin zuletzt mit deutlich scharfen Worten in Richtung des Weißen Hauses unter Donald Trump richtete, so bleibt die eifrige Kabbala-Schülerin und Kinderbuchautorin doch eine friedfertige Seele. Derweil sie neben Bowie oft Led Zeppelin als eine für die prägende Band zitiert, so war ein britisches Quartett für ihre Sozialisation keinesfalls weniger wichtig. Ist ja auch klar, die hatten schließlich einen Song, der ihr wie auf den Leib geschrieben schien: Lady Madonna. Obwohl, wenn wir uns die Lyrics der McCartney-Komposition mal genau anschauen… Naja, lassen wir das und wenden wir uns hoffnungsvolleren und ausgesprochen friedfertigen Tönen zu.
2005 stimmte Madonna im Rahmen des Tsunami Aid-Benefizkonzerts für die Opfer der Flutkatastrophe im indischen Ozean John Lennons Imagine an und unterstrich dabei zugleich ihre karikative Ader wie sie ihre sanfte Seite zeigte. Sie kann eben nicht nur pumpende Pop-Songs aus dem Ärmel schütteln, sondern auch feinfühlige Balladen mit sozialpolitischem Anspruch auf ihre ganz eigene Weise interpretieren.
6. Don McLean – American Pie
Ihre größten Karriere-Highlights hat Madonna aber unzweifelhaft immer dann gehabt, wenn sie die emotionalen Aspekte ihrer Musik auf mitreißende Art und Weise verpackte. Als Schauspielerin hat sie wieder und wieder dasselbe versucht, aber ach – naja, sagen wir so: Es glückte ihr nur manchmal. Ihre Ambitionen auf der Leinwand allerdings brachten des Öfteren tolle Musik mit sich. So auch ihr einerseits neckisches wie andererseits bewegendes Cover von Don McLeans Klassiker American Pie für den Soundtrack des Films The Next Best Thing, in dem sie selbst mitspielte.
In American Pie erzählte McLean gleichermaßen melancholisch wie jubilierend die Geschichte des Rock and Rolls von 1959 bis 1969 nach. Wie das Original schwankt Madonnas Interpretation zwischen tragischen Tönen und Euphorie, die in ganz neuem Gewand präsentiert werden. Madonna ist eben selbst dann noch eine visionäre und einzigartige Künstlerin, wenn sie von der Filmkritik in der Luft zerrissen wird. Wie es ihr just widerfuhr, als The Next Best Thing im Jahr 2000 in den Kinos anlief. Zumindest der Soundtrack passte.
7. Public Enemy – Security Of The First World
Nein, Madonna war nicht immer erfolgreich, wenn sie andere darzustellen versuchte. In Sachen Selbstdarstellung aber hat sie sich das Prädikat „Queen of Pop“ redlich verdient. Eine gehörige Portion Selbstbewusstsein und ein bisschen Ellbogenfett gehört wohl ebenso dazu wie absolute Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Strömungen. Wie Blondie und deren Sängerin Debbie Harry zuvor liebäugelte Madonna schon früh mit der Hip Hop-Szene, wo Selbstdarstellung und ein manchmal etwas rüder Umgangston an der Tagesordnung liegen. Keine Berührungsängste!
Zumindest zeigte sie keine, als sie 1985 die damals noch recht unbekannten Beastie Boys mit auf Tour nahm oder 1990 den Song Justify My Love veröffentlichte, der von Lenny Kravitz produziert wurde und dessen Lyrics auf einem Gedicht Ingrid Chavez’ basierten. Der von unterkühlten Synthesizer-Akkorden umspielte Beat aber stammte nicht aus Madonnas Feder, obwohl sie gewöhnlich als Songwriterin immer ihre Finger im Spiel hat. Tatsächlich handelt es sich um einen Track von Public Enemys ikonischer LP It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back. Dass Chavez Kravitz vor Gericht zog, weil ihr kein Credit zugesprochen wurde, war dabei noch der geringte Skandal. Vor allem war es das Video zum Song, das wegen seiner BDSM-Anleihen Kontroversen auslöste. Wie effektive Provokation geht, hatte Madonna schließlich unter anderem im Hip Hop gelernt – auch wenn sie ihr auf ganz eigene Art und Weise gelang, zum „Public Enemy“ des prüden Amerikas zu werden.
8. Aaliyah – Try Again
Die Hip Hop-Elemente zogen sich auch weit über die neunziger Jahre hinweg durch Madonnas Musik. Für ihr elftes Studioalbum Hard Candy kollaborierte sie mit dem Hit-Produzenten Timbaland, der um die Jahrtausendwende mit seinen Bhangra-inspirierten Beats einen ganz neuen Sound berühmt gemacht hatte. Das Video zum Song 4 Minutes war vielen ein erneuter Aufreger wert. Obwohl es in dem Text zum Lied eigentlich eher um sozialpolitische Fragen ging, nutzten sie und ihr Kollaborationspartner Justin Timberlake die Gelegenheit, um sich auf dem TV-Bildschirm nahe zu kommen. Und sich dabei gegenseitig der einen oder andere Klamotte zu entledigen, versteht sich. Neues Futter für die ständig überköchelnde Gerüchteküche um Madonnas Liebesleben!
Vielleicht hätte doch vielmehr über den Text oder aber die Musik diskutiert werden können. Schließlich handelt es sich bei 4 Minutes um einen von Timbalands aufwändigsten, um nicht zu sagen ausgefeiltesten Beats. Eine direkte Verbindung zwischen dem Produzenten und Madonna findet sich übrigens in Aaliyah, die Madonna bereits 1994 auf ihrem Album Bedtime Stories sampelte und die mit Timbaland hinter den Reglern im Jahr 2000 ihren Überhit Try Again landete. Verbindungslinien, wie sie zuhauf in Madonnas Werk zu finden sind.
9. Britney – Toxic
Nicht wenige empfangen Madonnas Zusammenarbeit mit Timbaland und Timberlake jedoch als anbiedernd. Dabei hat es im Hause Ciccone doch Tradition, die Nähe von spannenden Artists zu suchen. Nicht nur Timbaland, auch Missy Elliott gehörte dem Aaliyah-Umkreis an und fand sich schon 2003 gemeinsam mit ihr auf der Bühne wieder. Die beiden waren aber nicht allein, sondern hatten mit Christina Aguilera und Britney Spears zwei Sängerinnen dabei, die unter der Hand schon seit langer Zeit als Madonna-Erbinnen gehandelt wurden. Mit ihrer gemeinsamen Performance von Like A Virgin und Hollywood aber zeigte das Quartett, wer die Hosen an hat – und zwar buchstäblich.
Während Aguilera und Spears im Hochzeitskleid auftraten, feierte Madonna einen pompösen Einzug mit Zylinder, langen Stiefeln und Reithosen. Und was hätte die so als Bräutigam verkleidete Diva denn auch anderes tun sollen, als ihren beiden Bräuten einen Kuss zu verpassen? Die kurzen Knutscher wurden schnell von Elliotts wirbelnder Performance von Work It abgelöst, natürlich aber war der nächste Skandal damit perfekt. Die Beziehung insbesondere zwischen Madonna und Spears sollte aber noch weitere Früchte tragen: Im selben Jahr holte Sears das Idol für den Song Me Against The Music ins Studio. Ein noch größerer Hit gelang Spears aber mit der ebenfalls 2003 veröffentlichten Single Toxic. Fand wohl auch Madonna, die den Song 2016 als bizarre Kabarettnummer live aufführte, um gegen Donald Trump zu protestieren.
10. Lady Gaga – Poker Face
Keine Frage, Madonna hat Erfolgsgeschichten wie die von Britney Spears und Christina Aguilera erst ermöglicht. Obwohl häufig darüber diskutiert wurde, ob ihr nicht eine der beiden früher oder später den Rang ablaufen würde, konnte sie sich immer künstlerisch gegen den Nachwuchs behaupten und zollte ihnen trotzdem den gebührenden Respekt. 2008 aber schien Madonna erstmals kräftig Konkurrenz zu bekommen. Als Lady Gaga wie aus dem Nichts auftauchte und mit Songs wie Poker Face die Pop-Welt im Sturm eroberte, erinnerte sie nicht von ungefähr an die große Ikone.
Madonna wie Gaga haben italienische Wurzeln und lernten in der New Yorker Szene ihr Handwerk, sie beide provozierten mit sexuell zwei- oder manchmal auch eindeutigen Performances und grellen Bühnenoutfits. So richtig warm wurden sie dennoch nie miteinander. Heutzutage hat Gaga für ihr ehemaliges Idol kaum noch gute Worte übrig. In der Dokumentation Gaga: Five Foot Two teilte Gaga gegen Madonna aus, die ihre Musik zuvor in einem Interview als „reductive“ bezeichnet hatte – was ungefähr bedeutet, dass sie die jüngere Kollegin für eindimensional und simpel hält. „Sie sagt mir übers Fernsehen, dass ich ein Stück Dreck bin? Das ist so, als würde ein Typ mir mittels eines Freundes einen Zettel zustecken“, konterte Lady Gaga. So viel die beiden wohl gemeinsam haben – Freundinnen werden sie wohl nicht mehr.
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Popkultur
Zeitsprung: Am 21.9.1993 erscheint Nirvanas drittes und letztes Album „In Utero“.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 21.9.1993.
von Christof Leim und Timon Menge
Im Jahr 1993 haben Nirvana die Schnauze voll vom Superstar-Dasein. Sie möchten nicht länger auf ihren Megahit Smells Like Teen Spirit reduziert werden und stattdessen ein authentisches, rohes Album aufnehmen. Das Ergebnis: In Utero.
Hört hier in In Utero rein:
Mit ihrem dritten Album verfolgen Nirvana ein klares Ziel: In Utero soll sich deutlich von seinem eingängigen Vorgänger Nevermind abheben und die Extreme der Band in den Vordergrund rücken. „Einige Songs klingen härter, andere noch radiotauglicher“, gibt Songwriter, Sänger und Gitarrist Kurt Cobain im Vorfeld der Aufnahmen zu Protokoll. „Das Album wird nicht so eindimensional wie Nevermind.“
Produziert wird die Platte von Steve Albini, der bereits Erfahrung mit der US-amerikanischen Punk- und Indieszene hat. Das Album trägt zunächst den Arbeitstitel I Hate Myself And I Want To Die, benannt nach einem Stück, das während des Aufnahmeprozesses entsteht. Eigentlich hat Albini keine Lust auf Nirvana und bezeichnet sie als „R.E.M. mit Fuzzbox“. Den Job habe er nur aus Mitleid mit der Band angenommen. Seine Meinung ändert sich im Zuge der zweiwöchigen Aufnahmephase im Pachyderm Studio in Cannon Falls, Minnesota, wo die Musiker sich unter dem Namen The Simon Ritchie Bluegrass Ensemble eingemietet haben. „Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr meine Bewunderung für diese Band zugenommen hat“, korrigiert er sich. Kurt Cobain und er teilen sogar eine gemeinsame Leidenschaft: Telefonstreiche. So rufen sie während der Sessions zum Beispiel Pearl Jam-Frontmann Eddie Vedder an und geben sich als Produzent Tony Visconti aus.
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Eigentlich soll In Utero bereits im Sommer 1992 eingespielt werden, doch die Bandmitglieder leben zu jener Zeit in verschiedenen Städten, was eine Zusammenkunft erschwert. Außerdem erwarten Cobain und seine Partnerin Courtney Love ihre gemeinsame Tochter Frances Bean. Die Plattenfirma DGC wird ungeduldig und veröffentlicht kurzerhand Incesticide, eine Compilation mit B-Seiten, Studio-Outtakes und raren Songs.
Vom Umfeld der Band hält Produzent Albini nicht viel, wie der NME in diesem Artikel berichtet. „Alle Personen, die an Nirvana beteiligt waren und nicht zur Band gehörten, waren Arschlöcher“, schimpft er. Tatsächlich stehen die Parteien während der Albumproduktion auf Kriegsfuß: auf der einen Seite Albini und die Band, auf der anderen Seite das Management und die Plattenfirma. Mehrfach stellen Albini und Nirvana klar, dass sie während der Arbeiten nicht gestört werden möchten, doch immer wieder erscheinen DGC-Abgesandte und möchten Zwischenstände hören — ein Verhalten, dass Albini bestraft, indem er alle Nichtmusiker eiskalt ignoriert. Für seine Arbeit erhält der Produzent stolze 100.000 US-Dollar, weigert sich aber, zusätzliche Royalties anzunehmen und bezeichnet derartige Beteiligungen als „Beleidigung für den Künstler“. Stark.
Als das Material fertig ist, halten Management und Plattenfirma es für unzureichend und werfen der Band und Albini vor, ein Album aufgenommen zu haben, das nicht veröffentlicht werden kann. Der Gesang sei nicht zu hören, das Schlagzeug viel zu laut und zu überladen mit Effekten. Zwar sind auch Nirvana selbst der Überzeugung, dass die Scheibe kein kommerzieller Erfolg werden kann, haben mit dieser Vorstellung aber keine großen Schwierigkeiten.
Die konservativen US-amerikanischen Einzelhandelsgiganten Wal-Mart und Kmart finden In Utero inhaltlich zu heiß, weshalb sie eine alternative Version fordern. Der Song Rape Me wird zu Waif Me umbenannt, die Cover-Collage von Kurt Cobain wird retuschiert und zeigt nun Frösche statt Babys und Föten. An den Song All Apologies legt R.E.M.-Produzent Scott Litt Hand an und befreit ihn von strittigen Textzeilen. Die Band stimmt den Änderungen zu, weil Cobain und Bassist Krist Novoselić in ihrer Kindheit nur zwei Möglichkeiten hatten, an neue Musik zu kommen: bei Wal-Mart und Kmart. Dass In Utero gleich auf Platz eins der Billboard-Charts landet und innerhalb der ersten Woche 180.000 Mal über die Ladentheke geht, erwartet niemand. Bis heute verkaufen sich mehr als 15 Millionen Exemplare des Albums.
In Utero zeigt Nirvana von ihrer aggressivsten Seite. Ob Scentless Apprentice, eine Vertonung des Romans Das Parfüm von Patrick Süskind, oder Pennyroyal Tea, eine Anspielung auf das als Abortivum benutzte (also einen Schwangerschaftsabbruch induzierende) Küchenkraut Polei-Minze – Nirvana wühlen in menschlichen Abgründen, dass es wehtut. Die Songs stammen alle von Kurt Cobain; lediglich Scentless Apprentice wird als Gemeinschaftswerk angegeben und maßgeblich von Dave Grohl beeinflusst, der das Riff und einige Drum-Parts für das Stück liefert. Marigold, der erste und einzige Song, den Grohl im Alleingang schreibt, schafft es zwar nicht auf das Album, wird aber als B-Seite für Heart-Shaped Box verwendet. Auch auf dem Foo Fighters-Livealbum Skin And Bones ist er zu hören. Das Cover gestaltet Cobain gemeinsam mit Robert Fisher, der schon das legendäre Nevermind-Artwork realisiert hat (alles dazu hier).
Mit Heart-Shaped Box (1993) und All Apologies/Rape Me (1993) flankieren zwei erfolgreiche Singles das Album. Letzteres zieht den Ärger zahlreicher Feministinnen auf sich, bis Cobain klarstellt, dass es sich um einen Anti-Vergewaltigungssong handelt. Hätte man auch so drauf kommen können. Überhaupt: Rape Me liefert Diskussionsstoff. Schon bei den MTV Music Awards 1992 lehnt der Musiksender die Aufführung des Songs vor einem größeren Publikum ab. Stattdessen soll die Band Smells Like Teen Spirit spielen, ein Stück, das Kurt Cobain selbst nicht mehr hören kann. MTV droht sogar damit, Amy Finnerty zu entlassen, eine enge Freundin des Frontmanns und Mitarbeiterin des Senders. Man einigt sich auf die damals aktuelle Single Lithium, doch Cobain lässt es sich nicht nehmen, den Auftritt mit den ersten Takten von Rape Me zu beginnen. Kurz bevor MTV zur Werbung schaltet, geht er wie besprochen in Lithium über, und die MTV-Verantwortlichen kommen mit einem ordentlichen Schreck davon. Die legendäre Performance endet mit Novoselić, der sich sein Instrument ins Gesicht schlägt (zu sehen hier – aua!), und ironischen Grüßen von Cobain und Grohl an Axl Rose.
Die Message von Nirvana, eingefangen in einem Pressefoto.
Legendär sind auch die Entstehungsgeschichten zu Cobains Songs. So gibt seine Witwe Courtney Love zu Protokoll, dass er Heart-Shaped Box innerhalb von fünf Minuten in einem Kleiderschrank geschrieben habe. Die Inspiration für die Nummer, die ursprünglich Heart-Shaped Coffin heißen soll, liefert eine herzförmige Schachtel, der Sänger von seiner Partnerin erhält. Love behauptet, der Text handele von ihrer Vagina. Für die Geduldigen hält In Utero einen Hidden Track namens Gallons Of Rubbing Alcohol Flow Through The Strip bereit, der etwa 20 Minuten nach All Apologies einsetzt. Sowas gibt’s heute gar nicht mehr. Der verborgene Song ist ein spontaner Jam, der im Januar 1993 in Rio de Janeiro entsteht.
Im Anschluss an die Albumveröffentlichung gehen Nirvana mit dem heutigen Foo Fighters-Mann Pat Smear an der zweiten Gitarre auf die Welttournee, in deren Rahmen auch das Livealbum MTV Unplugged in New York (1994) entsteht. Am 1. März 1994 spielen Nirvana in München ihr letztes Konzert. Die dritte In Utero-Single Pennyroyal Tea (1994) wird kurz nach Auslieferung an den Handel zurückgezogen, weil Kurt Cobain sich am 5. April 1994 das Leben nimmt. Nur wenige hundert Exemplare gelangen in den Verkauf und sind bis heute gefragte Sammlerstücke. In Utero setzt damit ein krachiges, schräges, selbstbewusstes Ausrufezeichen an das tragische Ende von Nirvana.
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Zeitsprung: Am 18.11.1993 nehmen Nirvana ihr legendäres „MTV Unplugged“ auf.
Popkultur
Zeitsprung: Am 20.9.1973 verschwindet die Leiche von Byrds-Gitarrist Gram Parsons.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 20.9.1973.
von Christof Leim
Die vielversprechende Karriere von Gram Parsons endet leider typisch für viele der zu wilden Musiker der Siebziger: Der Country Rock-Pionier und zeitweilige Byrds-Gitarrist stirbt im September 1973 mit nur 26 Jahren an einer Überdosis. Sein Leichnam soll nach Louisiana zu seiner Familie überführt werden, doch seine Kumpels haben da ganz andere Pläne – immerhin aus ehrenhaften Gründen…
Hört hier in Sweetheart Of The Rodeo rein, Parsons Album mit The Byrds:
Unter Eingeweihten genießt Gram Parsons einen hervorragenden Ruf: Als Gitarrist hat er seit Ende der Sechziger maßgeblich die Genres Country und Rock zusammengebracht. Einem größeren Publikum wird er wegen seinen kurzer Zeit bei den Byrds bekannt, deren Album Sweetheart Of The Rodeo (1968) er prägte. Nach einem ebenfalls kurzen Intermezzo bei den Flying Burrito Brothers startet er eine Solokarriere und hängt mit vielen hochkarätigen Freunden rum, etwa mit einem gewissen Keith Richards in dessen Villa im französischen Villa Nellcôte. Für sein Soloalbum GP entdeckt Parsons die Sängerin Emmylou Harris.
Gram Parsons auf dem Cover seines Soloalbums „GP“
Oft und gerne verbringt der Musiker seine Zeit im Joshua Tree National Park östlich von Los Angeles. Am 17. September 1973 begibt sich der Gitarrist mit ein paar Freunden wieder dorthin, um sich vor einer anstehenden Tour noch ein wenig zu erholen. Und selbstredend wird ordentlich gefeiert: Gram Parsons trinkt Alkohol in rauen Mengen und wirft Drogen ein, dass es nur so eine Art hat. (Später sagt sogar Keith Richards, dass sein Kumpel es hätte besser wissen müssen, was die Kombination von Opiaten und Schnaps angeht.)
Es kommt, wie es kommen muss: Der erst 26-Jährige erleidet nach einem Schuss Morphin eine Überdosis. Seine geschockten Freunde können ihn nicht wiederbeleben, kurz nach Mitternacht des 19. September wird Gram Parsons für tot erklärt.
Bis hierhin klingt das wie eine typische Live-fast-die-young-Geschichte des Rock’n’Roll, aber dann wird es bizarr: Schon vor seinem Tod hatte Parsons erklärt, dass seine Asche über die Felsformation Cap Rock im geliebten Joshua Tree Park verstreut werden soll. Allerdings plant seine Familie, ihn nach Hause, nach Louisiana zu bringen. Deswegen befindet sich der Sarg mit dem Leichnam am 20. September am Los Angeles Airport.
Von den Überführungsplänen halten Parsons Kumpels Phil Kaufman und Michael Martin nichts. Sie wollen dem Verstorbenen lieber seinen letzten Wunsch erfüllen, zumal zum privaten Familienbegräbnis in New Orleans kein einziger Wegbegleiter aus der Musikwelt eingeladen wurde. Die beiden verfolgen also noble Beweggründe für die folgende Aktion, doch vielleicht, ganz vielleicht schießen sie ein bisschen über das Ziel hinaus.
Kaufman und Martin fahren in einem Leichenwagen am Flughafen vor, erzählen dort einem Mitarbeiter ein Märchen von „geänderten Plänen“ und laden den Sarg ein. Die entsprechenden Papiere unterschreiben sie mit „Jeremy Nobody“. Auf dem Weg ins 150 Meilen entfernte Joshua Tree kaufen sie mehrere Liter Benzin und halten an einer Bar, um auf ihren Freund zu trinken. Am Ziel angekommen, schleppen sie ihre Fracht bis Cap Rock, angeblich sogar im Mondschein (wenn schon, denn schon). Dort öffnen sie den Sarg, in dem der nackte Leichnam von Gram Parsons liegt, schütten das Benzin darüber und werfen ein brennendes Streichholz hinein. Den resultierenden Feuerball kann man über Kilometer sehen.
Das erregt die Aufmerksamkeit der Polizei, die die beiden Kollegen jedoch nicht zu fassen bekommt. Erst zwei Tage später werden sie gestellt. Allerdings gibt es verblüffenderweise kein Gesetz, dass den Diebstahl eines Leichnams verbietet. Kaufman und Martin erhalten eine kurze Bewährungsstrafe und müssen eine Stange Geld zahlen für die Entwendung des Sarges. Von ihrem Freund bleiben nur 16 Kilogramm an verbrannten Überresten zurück, die schlussendlich in New Orleans ihre letzte Ruhe finden.
Kaufman und Martin verteidigen sich damit, nur den letzten Wunsch Parsons ausgeführt zu haben. Das ist ehrenvoll. Und eigentlich bietet diese Episode ein aufsehenerregenderes Ende für die Lebensgeschichte des Musikers als eine einsame Überdosis in einem Hotelzimmer.
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Zeitsprung: Am 10.11.1969 erscheint „Ballad Of Easy Rider“ der Byrds.
Popkultur
Zeitsprung: Am 18.9.1978 veröffentlichen die Kiss-Musiker am gleichen Tag Soloalben.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 18.9.1978.
von Christof Leim
Wenn schon dicke Hose, dann richtig: Ende der Siebziger läuft es bei Kiss. Die Schminkemonster sind vor allem in den USA zu einem Phänomen geworden, das wirklich jeder kennt. Insbesondere der legendäre Konzertmitschnitt Alive! von 1975 hat die Truppe zu Stars gemacht. In den fünf Jahren nach der ersten Probe der Urbesetzung sind sechs Studioalben und zwei Liveplatten erschienen, dank üppiger Verkäufe, ausverkaufter Hallen und eines lukrativen Merch-Imperiums inklusive Kiss-Comics haben die vier New Yorker Millionen auf dem Konto. Und erst einer von ihnen ist über 30. Allerdings lässt die Stimmung in der Band zu wünschen übrig…
Hört hier in die vier Kiss-Soloalben rein:
Kiss mögen 1978 auf ihrem kommerziellen Höhepunkt angekommen sein, doch Paul Stanley, Gene Simmons, Ace Frehley und Peter Criss streiten sich über die kreative Ausrichtung, Kontrolle und Drogenkonsum, und vermutlich haben sie nach etlichen Jahren ununterbrochenen Arbeitens einfach die Nase voll voneinander. Um die Spannungen zu entschärfen, fassen die Kollegen zusammen mit ihrem Manager Bill Aucoin den Entschluss, dass jeder der Musiker völlig frei und unabhängig von den anderen ein Soloalben veröffentlicht. So lautet zumindest die am häufigsten kommunizierte und durchaus einleuchtende Begründung. Tatsächlich sieht manchen Quellen zufolge der Plattenvertrag von 1976 solche Einzelveröffentlichungen explizit vor.
Gene, Ace, Paul und Peter können so ihre musikalischen Vorlieben ausleben und komponieren, was immer sie wollen. Die Ergebnisse fallen durchaus unterschiedlich aus: Paul Stanleys Solowerk klingt am meisten nach den Kiss der Siebziger, vielleicht sogar noch ein bisschen dramatischer. Gene Simmons lässt die Beatles, Siebziger-Disco-Funk und Disney-Soundtracks durchklingen. Auf seiner Scheibe, der „buntesten“ der vier, spielen Joe Perry von Aerosmith, Donna Summer und seine Freundin Cher mit. Bei den Background-Vocals singt auch eine unbekannte Schauspielerin namens Katey Sagal, die später als Peggy Bundy aus Eine schrecklich nette Familie berühmt werden sollte.
Ace Frehley haut ein kräftiges Hard Rock-Scheibchen raus und kann sogar entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten als Sänger punkten. Mit seinem Cover der Siebziger-Disco-Nummer New York Groove, im Original von der Band Hello, schafft er als einziger einen Single-Hit. Drummer Peter Criss hingegen überrascht mit vergleichsweise entspannten Nummern zwischen Soul und frühem Rock’n’Roll.
Natürlich hauen Kiss für die ganze Aktion mit beiden Händen auf die Sahne: Alle vier Soloalben erscheinen unter großem Getöse am gleichen Tag, dem 18. September 1978. Das hat es bis dahin nicht gegeben, und nachher auch nicht. Jede Platte ziert ein ähnliches Cover, nämlich ein Gemälde des jeweiligen Musikers im vollen Make-up.
Das Label fährt dazu eine megafette Werbekampagne für einen siebenstelligen Dollar-Betrag und stellt von jeder Platte über eine Million Exemplare in die Läden. Das heißt, die Alben erhalten quasi von Tag eins an eine Platinauszeichnung. Ein voller Erfolg? Nicht ganz.
Denn „Platin ausliefern“ und „Platin verkaufen“ sind zwei verschiedene Dinge. Da der Markt ohnehin von Kiss-Produkten überflutet ist, kommen viele der Soloalben nach einer Weile wieder zurück zum Label oder landen preisreduziert auf Wühltischen. Insgesamt sollen sich die vier Scheiben zusammen so gut verkauft haben wie das letzte Studiowerk Love Gun von 1977. Das lief allerdings beachtlich gut, und in Sachen PR und öffentlichkeitswirksamer Kackehauerei liegen Kiss mit der Aktion natürlich weit vorne. Und schlecht sind die Platten tatsächlich nicht…
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