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Popkultur

„Echoes, Silence, Patience & Grace“: Wie die Foo Fighters endgültig ihre Unplugged-Angst verloren

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Foo Fighters
Foto: Shirlaine Forrest/WireImage

Mit Echoes, Silence, Patience & Grace setzen die Foo Fighters Anfang 2007 den Weg fort, den sie bereits auf ihrem Doppelalbum In Your Honor eingeschlagen hatten: eine Mischung aus geradlinigem Rock und akustischen Nummern. Doch diesmal geht die Gruppe um Frontmann Dave Grohl das Ganze ein wenig anders an.

Hier könnt ihr euch Echoes, Silence, Patience & Grace von den Foo Fighters anhören:

Als die Foo Fighters 2005 an ihrem fünften Album In Your Honor arbeiten, verfolgt Frontmann Dave Grohl eine klare Vision für die Platte: Den reinen Rocksound der vergangenen Jahre hat er satt, stattdessen möchte er etwas Neues ausprobieren. Ein Doppelalbum soll es werden, mit einer elektrisch verstärkten und einer akustischen Hälfte. Aus dieser Idee gehen nicht nur Hit-Singles wie Best Of You und DOA hervor, sondern auch Unplugged-Leckerbissen wie Virginia Moon und A Cold Day In The Sun. Grohl findet Gefallen an der Akustikgitarre und möchte ihr auch nach In Your Honor eine Chance geben. Das Ergebnis hört auf den Namen Echoes, Silence, Patience & Grace und ist eine Art „Best Of In Your Honor“.

Ein Cello-Album von den Foo Fighters?

Geplant war der Unplugged-Einfluss für das sechste Album der Foo Fighters nicht unbedingt, doch durch In Your Honor hatte Grohl die Scheu vor akustischen Nummern verloren. Sprach er nach dem Doppelalbum noch mit Plattenfirmenchef Clive Davis darüber, dass man die Shows der Gruppe zweiteilen könne, um sowohl das Rockpublikum als auch die Fans akustischer Musik anzusprechen, ließ Davis ihn wissen: „Ihr könnt ruhig beides gleichzeitig machen.“ Im August 2007 erzählt Grohl in einem Interview mit Kerrang!: „Wir hatten nicht geplant, dass das neue Album halb rockig und halb akustisch wird. Wir haben einfach die besten Songs ausgesucht. Als wir mit den Aufnahmen begonnen haben, haben wir die Albumdynamik sich selbst überlassen, denn wenn für alle großartigen Songs ein Cello nötig gewesen wäre, wäre es ein verdammtes Cello-Album geworden!“ Gute Songs gibt es auf Echoes, Silence, Patience & Grace zur Genüge — doch einer von ihnen ragt besonders heraus.

An vielen der Kompositionen für Echoes, Silence, Patience & Grace arbeiten die Foo Fighters wochenlang, doch für den größten Hit The Pretender reicht den Alternative-Rockern ein einziger Tag. „Das Stück entstand erst später während der Sessions“, erzählt Dave Grohl im Interview mit dem Radiosender XFM. „Wir hatten den Song zu Beginn der Aufnahmen noch nicht dabei, sondern erst später, als wir schon viel Material eingespielt hatten. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich mir nicht sicher, ob wir einen guten Opener hatten oder nicht. Nachdem wir The Pretender aufgenommen hatten, dachte ich: ‚Oh, das ist perfekt, wir haben den Song, mit dem wir die Platte eröffnen können‘, und er wurde einfach jedermanns Lieblingssong. Das ist die Art von Song, auf die ich mich freue, wenn ich eine Show eröffne und das hat sich ganz einfach so ergeben.“

Echoes, Silence, Patience & Grace: Das richtige Album zur richtigen Zeit

Auch sonst ist Dave Grohl mit dem fertigen Album mehr als nur zufrieden, wie er im XFM-Interview verrät. Wo In Your Honor noch ein Doppelalbum gewesen sei, weil sich Grohl „schizophren“ gefühlt habe, sei es Produzent Gil Norton gelungen, Echoes, Silence, Patience & Grace wie aus einem Guss klingen zu lassen. Das sieht Schlagzeuger Taylor Hawkins genauso, wie er im Gespräch mit dem Magazin Rhythm zu Protokoll gibt: „Bisher waren wir noch nicht bereit, eine Platte wie diese zu schreiben. Ich weiß, dass sich Dave vorher nicht wohl damit gefühlt hätte, Geigen in einen Song einzubauen. Aber warum auch immer: Es hat sich einfach richtig angefühlt, diese Dinge jetzt zu erforschen. Die letzte Platte bestand zur Hälfte aus harten Songs und zur Hälfte aus akustischen Liedern. Das war wie zwei Seiten einer Medaille. Es klingt so offensichtlich, aber dieses Mal hatten wir keine Angst davor, alles in einen Song zu packen, wenn es sich richtig angefühlt hat.“

Der Erfolg gibt den Foo Fighters Recht. Als Echoes, Silence, Patience & Grace am 25. September 2007 erscheint, stürmt die Band damit in mehr als zehn Ländern in die Top 5, ob in den USA, in Großbritannien oder in Deutschland. Angst vor akustischen Einflüssen hat die Gruppe heute schon längst nicht mehr und covert teilweise sogar ihre eigenen Songs in Unplugged-Versionen. Zum Glück, denn der akustische Sound steht den Foo Fighters genauso gut wie ihre rockige Seite.

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