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Popkultur

40. Todestag von John Bonham: Die wildesten Legenden rund um Led Zeppelin

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Led Zeppelin
Foto: Robert Knight Archive/Redferns/Getty Images

Sie haben nichts ausgelassen und den Rock’n’Roll-Lebensstil wie wir ihn kennen erfunden: Um Led Zeppelin ranken sich gefühlt mehr Mythen als Fakten. Zum 40. Todestag ihres einzigartigen Drummers John Bonham werfen wir mal einen prüfenden Blick auf diese Legenden.

von Björn Springorum

Alles nur erfunden, alles unterproportional aufgeblasen, sagen Jimmy Page und Robert Plant heute zu den meisten der Mythen, Mären und Schauergeschichten, die sich um Led Zeppelin ranken. Damals war das natürlich anders. Da streuten sie Gerüchte willentlich oder dementierten Geschichten von diabolischen Ausschweifungen und wildesten Partys zumindest nicht. Bestreiten können sie natürlich so viel sie wollen, man ist ja heutzutage hoffentlich nicht mehr auf alles stolz, was man vor 50 Jahren so getrieben hat. Aber an einer Tatsache ändert das nichts: Led Zeppelin war die wahrscheinlich exzessivste Band des Rock’n’Roll, die die meisten Klischees rund um diese Musik überhaupt erst erfand.

Zum 40. Todestag der unnachahmlichen Schlagzeug-Dampflock John Bonham wollen wir mal einen Blick auf einige der skurrilsten und langlebigsten Mythen aus dem endlosen Led-Zep-Kosmos werfen. Einige von ihnen reichen mit ihrem Einfluss sogar über das Leben hinaus, wie wir gleich bei diesem ersten Mythos sehen werden.

Die These: John Bonham hat mal 40 Wodkas getrunken.

Die Geschichte: John Bonham war ein Ausnahmedrummer. Und ein Ausnahmetrinker. Er steckte hinter den meisten der besonders expliziten Ausschweifungen seiner Band und ließ nichts aus, hartes Zeug wie Heroin inklusive. Von dem war er 1980 zwar weg, dafür nahm er aber höchstwahrscheinlich ein Medikament gegen Angstzustände und Depression ein. Das, dafür muss man kein Experte sein, vertrug sich nicht gerade gut mit Alkohol, weshalb Bonham eigentlich schon am 24. September 1980 sein Todesurteil unterschrieb, als er sich auf dem Weg zu den Proben für die anstehende Tour zum Frühstück vier vierfache Screwdriver gönnte, also ungefähr 16 Wodkas. Nach den Proben ging es genauso wild weiter, er trank in Jimmy Pages Haus in Windsor weiter, bis er umkippte. Am nächsten Morgen war er tot, erstickt an seinem eigenen Erbrochenem.

Ist es wahr? Ja. Die Autopsie ergab, dass Bonham binnen 24 Stunden 40 Shots Wodka konsumiert hatte. Das ist weit über ein Liter.

Die These: Jimmy Page ist Satanist.

Die Geschichte: Im Rock’n’Roll schadet es ja nie, wenn man mit dem Teufel liebäugelt. Satanismus wurde schon den Beatles und den Stones nachgesagt, bevor Black Sabbath das Spiel auch visuell auf die Spitze trieben. Led Zeppelin gingen es immer schon etwas philosophischer an: Die Gerüchte, die Band habe ihre Seele für den Erfolg an den Teufel verkauft wie einst Faust, ließ man unkommentiert, was natürlich dazu führte, dass sie sich verselbstständigten. Zudem war Jimmy Page ein großer Anhänger des Magiers Aleister Crowley, insbesondere von dessen Anspruch Do what thou wilt – tu, was du willst. Der ist sogar auf der letzten Schallplattenrille der Erstauflage von Led Zeppelin III zu lesen. Seine Bewunderung für den Okkultisten führte sogar so weit, dass er 1970 dessen ehemaliges Haus am Loch Ness kaufte und später behauptete, es würde in ihm spuken. „Hier wurde ein Mann geköpft und man hört seinen Kopf immer noch die Treppe hinunterrollen“, sagte er mal dazu.

Ist es wahr? Wissen wir nicht. Page selbst hat es nie zugegeben, aber auch nie abgestritten. Und sicherlich allein deswegen ein paar Platten mehr verhökert.

Die These: John Bonham ist Motorrad durch das Chateau Marmont gefahren.

Die Geschichte: Wie viele Drummer seiner Zeit, wusste auch John Bonham einfach nicht, wohin mit seiner Funken schlagenden Energie. Sie musste raus, raus, irgendwie raus. Da war es Bonham auch egal, ob er sich gerade auf der Bühne, zuhause, in einem Motel am Highway oder im ehrwürdigen Chateau Marmont, dem Promi-Hotel schlechthin in Hollywood, befand. Dem bescherte er den Klimax einer langen Geschichte denkwürdiger Zwischenfälle: Er bretterte mit einer Harley Davidson direkt durch die Lobby des Hotels und zerstörte den teuren Teppich. Bis das Hotel 1990 den Besitzer wechselte, soll man Bonhams Reifenspuren noch auf dem Teppich gesehen haben – als Andenken an den Aufenthalt der englischen Rockstars.

Ist es wahr? Wahrscheinlich schon. Es ist aber möglich, dass sich dieser Vorfall zuerst im Hyatt House am Sunset Strip zugetragen hat. Was es mit dem auf sich hat, lest ihr weiter unten.

Die These: Led Zeppelin haben das Hyatt in Los Angeles komplett zerlegt.

Die Geschichte: Uns Normalsterblichen wird sich wahrscheinlich nie erschließen, worin der Reiz besteht, einen Fernseher aus einem Hotelzimmerfenster zu werfen. Oder haben wir es hier einfach nur mit einer besonders unsubtilen Version von moderner Medienkritik zu tun? Wie auch immer: Immer, wenn die Band in Los Angeles weilte, verlor sie komplett die Kontrolle. Und meistens passierte das im Hyatt House am Sunset Strip, das bald schon den Spitznamen Riot House bekommen sollte. Led Zeppelin mieteten die komplette obere Etage und trieben dort, was auch immer sie wollten: Sie fluteten ganze Flure mit Schaum und flitzten mit ihren Begleiterinnen bäuchlings durch die Gegend, sie verwüsteten ganze Stockwerke und knöpften sich alle Fernseher vor. Als ihr Tourmanager Richard Cole die mal an der Rezeption bezahlen musste und dabei gefragt wurde, wie es sich wohl anfühlt, einen Fernseher aus dem Fenster zu schmeißen, sagte der nur: „Junge, es gibt Dinge, die musst du selbst erleben.“ Er schob einen 500-Dollar-Schein hin und raunte: „Hier, Kumpel, schmeiß einen Fernseher durch die Gegend – mit freundlicher Genehmigung von Led Zeppelin.“

Ist es wahr? Ja. Jedes einzelne Wort.

Die These: Led Zeppelin haben jemanden mit einem Oktopus baden lassen.

Die Geschichte: Aufrichtige Menschen und Tierfreund*innen sollten jetzt aufhören zu lesen. Denn bei all den lustigen Eskapaden, die sich Led Zeppelin in ihren zwölf Jahren geleistet haben, gab es auch manchen Moment, der schlichtweg bescheuert, sexistisch und verachtungswürdig ist. Wie der, als mal zwei junge Mädchen ein Bad in der Wanne der Led-Zep-Suite nahmen und Jimmy Page reinkam. Gerüchten zufolge soll Page vier lebende Oktopusse zu ihnen in die Wanne geworfen haben. „Oh mein Gott“, soll eine von ihnen ausgerufen haben. „So einen brauche ich auch. Das ist ja wie ein achtarmiger Vibrator.“

Ist es wahr? Wollen wir gar nicht wissen.

50 Jahre „Immigrant Song“: Led Zeppelins Weg durch Feuer und Eis

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Zeitsprung: Am 26.9.2005 starten Volbeat mit „The Strength / The Sound / The Songs“.

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Foto: Cover

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 26.9.2005.

 

von Christof Leim

Es dauert ein bisschen, bis die Welt etwas mit dem neuen Sound anfangen kann, aber irgendwann knallt’s: Mit ihrer eigenständigen Melange aus Metal, Elvis und Groove-Riffs treffen Volbeat am 26. September 2005 auf ihrem Debüt The Strength / The Sound / The Songs einen Nerv…

Hier könnt ihr das Volbeat-Debüt hören:

2001 hat der Frontmann der dänischen Death-Metal-Combo Dominus die Nase voll vom Todesgeprügel und will mehr Rock’n’Roll in seinen Metal bringen. Also gründet Michael Poulsen eine Band, die er nach dem dritten Dominus-Album Vol.Beat von 1997 benennt, auf dem der große Elvis-Fan bereits zaghafte Fifties-Einflüsse untergepflügt hatte: Volbeat sind geboren. (In der Videospielserie Pokémon gibt es ein Wesen gleichen Namens, aber wir dürfen davon ausgehen, dass das so gar nichts mit den Rockern zu tun hat.)

Die eigene Kante zählt

Die ersten Aufnahmen interessieren kaum jemanden, das zweite Demo Beat The Meat verkauft sich dann aber schon vierstellig und wird in den Magazinen Metal Hammer und Heavy oder was!? zum „Demo des Monats“ gekürt. Die großen Plattenfirmen reißen sich jedoch noch nicht um die Kapelle, Volbeat kommen schließlich bei Mascot Records aus den Niederlanden unter, die eigens das Sublabel Rebel Monster gründen – weil, so heißt es, Volbeat nicht so recht zum Rest des Portfolios passen.

Die Rückseite des Albums: So viel freie Haut gibt es auf Poulsens Arme heute nicht mehr.

Und genau liegt der Gag des Quartetts aus Dänemark: Volbeat haben einen eigenen Sound. Die Mischung aus Metal mit Rock’n’Roll und ziemlich speziellem Gesang zwischen Mina Caputo und James Hetfield klingt ungewohnt, aber dafür eigenständig. Das hat was. Die Musik klingt fett, dröhnt tief und fährt einen guten Groove auf. Das erinnert nicht selten an die frühen Life Of Agony mit mehr Black Sabbath als Hardcore. Vor allem aber die Stimme, die Gesangslinien und die vokale Rhythmik von Michael Poulsen geben dem Ganzen einen eigenen Charakter – und der ist in einem stilistisch stagnierenden Genre Gold wert.

Viel Elvis

Das Debütalbum entsteht im Sommer 2004 in anderthalb Wochen in den Hansen Studios im dänischen Ribe unter der Aufsicht von Jacob Hansen, der zum Stammproduzent der Band werden wird. Zur Mannschaft gehören damals neben Gitarrist, Sänger und Hauptsongwriter Poulsen noch die beiden Ex-Dominus-Mitstreiter Bassist Anders Kjølholm und Gitarrist Franz „Hellboss“ Gottschalk sowie (bis heute) Schlagzeuger Jon Larsen. Ein doch ungewohnt aussehendes Bandfoto von damals findet sich hier.

Die Scheibe trägt den unhandlichen, aber eigenständigen Titel The Strength / The Sound / The Songs und bietet ein paar frühe Bandschätzchen, etwa Pool Of Booze Booze Booza, das sich heute noch auf vielen Volbeat-Setlisten findet, daneben Caroline Leaving und Soulweeper. In Caroline #1 zitiert Poulsen ausschließlich Elvis-Presley-Songtitel, zum Cover des Dusty-Springfield-Klopfers I Only Wanna Be With You dreht die Combo ein Video. Auch die Grundlage für eine Fortsetzungsgeschichte findet sich hier: Fire Song und   Danny & Lucy (11pm) stellen ein Liebespaar vor, dessen Schicksal auf späteren Alben weitererzählt wird.

Durchmarsch

Damit treffen Volbeat einen Nerv: Die Platte klettert auf Platz 18 der dänischen Charts, was damals kaum eine einheimische Krachkapelle schafft. Bei den Danish Metal Awards wird das Album als bestes Debüt 2005 ausgezeichnet, das deutsche Rock Hard zückt die Höchstnote 10 von 10. Nur folgerichtig spielt die Band im folgenden Sommer am 4. Juni 2006 auf dem Rock Hard Festival ihr erstes Deutschlandkonzert. Die erste Clubshow passiert am 1. September im Headbanger’s Ballroom in Hamburg. 

Fortan gastieren Volbeat oft hierzulande und spielen sich generell den Arsch ab. Da werden ganz klassisch Tausende Kilometer im Van geschrubbt, dass es nur so eine Art hat. Das scheint sich rumzusprechen, denn der Name des Quartetts taucht immer öfter auf, eine Fanbase bildet sich, die zweite Scheibe Rock The Rebel / Metal The Devil erscheint 2007, und von da an geht es ab: Platz eins in Dänemark, Shows in ganz Europa, zwei Platten später springt auch Nordamerika auf die Truppe an. Heute gehören Volbeat weltweit zu den großen Rockbands. Mit The Strength / The Sound / The Songs fing der Spaß an.

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Popkultur

„Electric Warrior“ von T. Rex: Das erste Glamrock-Album in der Rückschau

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Marc Bolan HEADER
Foto: United Archives /Getty Images

„Glamrock starts here“ — So oder so ähnlich könnte sich ein Aufkleber auf dem fünften T. Rex-Album Electric Warrior lesen. Damals wagten Marc Bolan und seine Band einen Neuanfang und revolutionierten den Rock. Vor allem ein Song verhalf der Gruppe zu weltweitem Erfolg — auch jenseits des großen Teichs.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Electric Warrior von T. Rex anhören:

Jedes Genre hat seine Türöffner, seine Meilensteine, seine großen, großen Platten. Im Eingangsbereich der Glamrock-Ruhmeshalle prangt vor allem ein Album: Electric Warrior von T. Rex. Hieß die Gruppe von 1968 bis 1970 noch Tyrannosaurus Rex und bewegte sich vor allem im Folk, krempelte Bandleader Marc Bolan sein Baby zu Beginn der Siebziger um, änderte den Namen in T. Rex und schlug rockigere, elektrisch verstärkte Wege ein. Die Herr der Ringe-beeinflussten Schmusetöne gehörten fortan der Vergangenheit an. Besonders sichtbar wurde das bei einem Fernsehauftritt, der auch als Startschuss des Glamrock bezeichnet wird.

Electric Warrior: Das prägende Werk des Glamrock

Selten lässt sich die Grundsteinlegung einer Musikrichtung auf nur einen Moment reduzieren. Das funktioniert auch im Glamrock nicht, doch wer den Top Of The Pops-Auftritt von Marc Bolan und T. Rex am 25. März 1971 als ersten Glamrock-Gig aller Zeiten bezeichnet, liegt damit schonmal nicht daneben. So tritt Bolan an jenem Abend in einem schimmernden Satin-Anzug vor das Publikum und hat sich unter einem Auge mit goldfarbenem Glitter verhübscht. Das hatte sich vorher noch niemand getraut, noch nicht einmal Bowie. Mit dem Auftritt weist Bolan einer Jugend den Weg, die Geschlechterklischees für antiquiert hält. Wenig später legt er das passende Album nach.

Schon die ersten Töne von Electric Warrior verdeutlichen: Im Hause T. Rex weht jetzt ein anderer Wind. In Mambo Sun singt Bolan auf seine einzigartige Weise über ein lockeres E-Gitarrenriff, vielleicht, um seine Hörerschaft langsam an den neuen Stil heranzuführen. Anschließend folgt die Ballade Cosmic Dancer, einer der schönsten Songs der Rockgeschichte. Auf’s Gaspedal tritt Bolan erst danach, und zwar mit Jeepster. So klingen T. Rex nun: rockig, exzentrisch, poppig. Doch das war noch längst nicht alles. Den großartigsten Song von Electric Warrior hatten T. Rex bereits als Vorab-Single veröffentlicht. Mit Get It On soll die Gruppe ihren mit Abstand größten Erfolg feiern.

Get It On: Der Erfolgskatalysator für Electric Warrior

„Get it on / Bang a gong / Get it on“ — eine Textzeile, große Wirkung. Nicht nur, dass Electric Warrior durch Get It On auf Nummer eins der britischen Albumcharts landet und zum meistverkauften Album des Jahres 1971 wird. Nein, mit dem Song landen Marc Bolan und T. Rex auch ihren einzigen Hit in Nordamerika. Die Nummer steigt nämlich in die Top Ten der US-Singlecharts ein, was den Briten nachher nie wieder gelingt. Der Erfolg in den Staaten passt, denn auch einige Ideen für Get It On entstehen in den USA. Als T. Rex im März 1971 in New York City gastieren, bittet Bolan den Schlagzeuger Bill Legend um ein wenig Hilfe bei einer neuen Komposition: der Urfassung von Get It On.

Schon als Electric Warrior am 24. September 1971 erscheint, lösen T. Rex damit Begeisterungsstürme aus. Doch auch im Nachgang können die Briten um Bolan mit ihrem fünften Album überzeugen. Bis heute gilt die Platte als Meilenstein des Glamrock, wenn nicht als allererste Platte des Genres. Einen weiteren Mega-Erfolg landen T. Rex 1972 mit ihrer sechsten Veröffentlichung The Slider; 1973 folgt Tanx. Es ist die Phase, in der Marc Bolan die Welt gehört. Ab 1974 verliert er an Relevanz und rückt in den Hintergrund. 1977 stirbt er bei einem tragischen Autounfall. In unseren Herzen wird der „Electric Warrior“ ewig weiterleben.

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Zeitsprung: Am 25.9.1965 bekommen die Beatles ihre eigene Zeichentrickserie.

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Foto: Mark And Colleen Hayward/Redferns/Getty Images

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 25.9.1965.

von Timon Menge und Christof Leim

Mitte der Sechziger gehört den Beatles bereits die Welt. Überall verkaufen John, Paul, George und Ringo Platten ohne Ende, deshalb soll der sagenhafte Erfolg der „Fab Four“ auch auf das Fernsehen ausgeweitet werden. Am 25. September 1965 flimmert zum ersten Mal die Cartoon-Serie The Beatles über die Mattscheiben.

Hier könnt ihr euch die bekanntesten Songs der Beatles anhören:

Wenn man sich die Beatles als Zeichentrickfiguren vorstellt, denkt man vor allem an den legendären Kinostreifen Yellow Submarine. Drei Jahre zuvor läuft allerdings bereits The Beatles an; ein Cartoon im Samstagmorgenprogramm des US-Fernsehsenders ABC. Wenig überraschend: Die Serie fährt aus dem Stand sagenhafte Erfolge ein.

Die Musiker zeigen wenig Begeisterung

Hierbei erleben die gezeichneten Versionen von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr frei erfundene, 30-minütige Abenteuer, die mit der Musik der vier Briten untermalt werden. Die Synchronstimmen stammen nicht etwa von der Band selbst, sondern von Paul Frees (John Lennon, George Harrison) und Lance Percival (Paul McCartney, Ringo Starr). 

39 Episoden werden von 1965 bis 1967 gesendet. Zum ersten Mal handeln Zeichentrickfilmchen von Menschen, die tatsächlich existieren. Das Buch Beatletoons: The Real Story Behind The Cartoon Beatles analysiert die Serie; hier wird erzählt, dass die „Fab Four“ ihre animierten Alter Egos zu Beginn schrecklich finden, sich über die Jahre aber damit anfreunden. „Ich habe immer noch großen Spaß daran, mir die Beatles-Cartoons anzuschauen“, beichtet John Lennon 1972.

„So dumm und schlecht, dass sie schon wieder gut waren.“

1980 und 1987 läuft The Beatles (der Cartoon) noch einmal auf MTV, später strahlt der Disney Channel die Serie ein weiteres Mal aus. „Ich mochte die Cartoons irgendwie“, sagt George Harrison 1999. „Die waren so dumm und schlecht, dass sie schon wieder gut waren, wenn Sie wissen, was ich meine. Und ich glaube, dass die Serie mit dem Alter besser geworden ist.“

Die Produktion der Reihe hatte neben einem Herren namens Al Brodax auch ein gewisser George Dunning übernommen. Und den kennen wir doch von irgendwoher? Genau. Drei Jahre später fungiert er als Regisseur und Produzent für Yellow Submarine. Al Brodax gehört hier ebenfalls wieder zum Team, diesmal als Drehbuchautor. Doch diese Geschichte erzählen wir in einem anderen Zeitsprung.

Zeitsprung: Am 11.9.1971 bekommen die Jackson 5 ihre eigene Zeichentrick-TV-Show.

 

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