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Popkultur

New Wave Of British Heavy Metal: Die 10 mächtigsten Stahlhymnen

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Def Leppard
Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Der New Wave Of British Heavy Metal fußte auf zwei Säulen: Der Vorreiterrolle von Giganten wie Led Zeppelin. Und der Botschaft des Punk, dass jede*r eine Band gründen kann. Entstanden ist ein Genre, heute eher Mythos als greifbar, das neben Giganten wie Iron Maiden, Judas Priest oder Saxon binnen kürzester Zeit Dutzende beachtenswerte Bands hervorgebracht hat. Der Größenwahn von Led Zep und die rohe Energie des Punk, gegossen in ein stählernes neues Fundament.

von Björn Springorum

Manche dieser Bands von ihnen füllen heute noch Arenen, manche sind seit Jahrzehnten vergessen im Staub der Musikgeschichte, manche brachten es nicht mal zum ersten Album. Ein Rundgang durch unverzichtbare, obskure oder lange nicht gehörte Stahlhymnen des NWOBHM.

1. Saxon – Motorcycle Man (1980)

Im Grunde könnte man hier einfach das gesamte Album Wheels Of Steel aufführen. Neun frenetische, ungestüme, Blasen schlagende Songs, roh, schnell, quasi Motörhead mit Biff Byford statt Lemmy. Und das ist auch gut so: Der Sänger hat nicht nur eine der besten, sondern auch ikonischsten Stimmen der harten Rockmusik. Und dieses tollwütige Riff, das sagt einfach alles.

2. Diamond Head – In The Heat Of The Night (1982)

Schon mit dem wunderbaren „Böser Erzmagier vor Felsenfestung im Nebel“-Cover empfehlen sich Diamond Head als echte Heavy-Metal-Aficionados. Musikalisch natürlich auch. Die Band ist nicht nur ein großer Einfluss für Metallica und Megadeth, sie schreibt auch grandiose Hymnen wie In The Heat Of The Night (von ihrem zweiten Album Borrowed Time), das die monumentale Aura von Led Zeppelin durch die NWOBHM-Brille reflektiert. Große Nummer!

3. Blitzkrieg – Blitzkrieg (1981)

Ein echtes One-Hit-Wonder sind Blitzkrieg, berühmt geworden mit dem gleichnamigen Song. Klar, den meisten wurde er wahrscheinlich erst durch das Metallica-Cover ein Begriff, aber allein das sagt ja schon genug über den massiven Einfluss der Band aus. Was für ein Riff! Was für ein Song! Was für ein Gesang! Die Band ist bis heute aktiv, noch immer angeführt von Sänger Brian Ross. Legendär wurden sie aber schon mit ihrer ersten Single. Und auf der war Blitzkrieg sogar die B-Seite!

4. Iron Maiden – Phantom Of The Opera (1981)

Es muss nicht erwähnt werden, dass Iron Maiden vor Bruce Dickinson eine komplett andere Band waren. Sänger Paul Di’Anno steht für einen roheren, ungestümen auch offensiven Stil, der gut zum Frühwerk der Engländer passt. Von (zu) vielen Möglichkeiten bietet sich für diese Liste das ungewöhnliche Phantom Of The Opera an, ein Song, der die rohe Kante der späten Siebziger mit dem monumentalen Stil der späten Achtziger und irrsinniger Gitarrenexherei zu verbinden weiß.

5. Samson – Hammerhead (1980)

Wo wir gerade bei Bruce Dickinson sind: Der sang sich vor Maiden bekanntlich bei Samson die Lunge aus dem Leib. Warum der sich damals Bruce Bruce nannte, kann nur er beantworten. Doch Musik und Gesang, die lassen sich auf den ersten drei Platten mit Dickinson nicht lumpen. Sägend, furios, gesanglich schon längst auf dem richtigen Weg – ein Song wie Hammerhead ist natürlich ein gutes Bewerbungsschreiben für seine späteren Arbeitgeber.

6. Judas Priest – Breaking The Law (1980)

Wie bei Maiden, kann man auch bei Priest nur alles falsch machen, wenn man sich in einer solchen Liste auf einen Song beschränken muss. In diesem Fall muss es aber einfach Breaking The Law von der British Steel sein. Der Furor, die Anarchie, die Energie, die Melodie – in zweieinhalb Minuten wird hier mal eben so ein Genre definiert. Maiden brauchen dazu irgendwie immer länger.

7. Fist – Name, Rank And Serial Number (1980)

Noch so eine Band, deren Weg nach oben schon nach ihrer ersten Single ein jähes Ende war. Nachdem Fist mit ihrem Debüt-Song Name, Rank And Serial Number 1980 einen echten Hit landen und mit kratziger Wucht begeistern, geht ihr Debüt Turn The Hell On dank einer unglücklichen Produktion  sang- und klanglos unter. Was bleibt, ist diese unglaubliche Nummer. Und die Tatsache, dass das ein geiles Metallica-Cover gegeben hätte.

8. Angel Witch – Angel Witch (1980)

Die unheilvolle Energie dieses Songs ist auch 40 Jahre später omnipräsent: Der erste Song der ersten Platte von Angel Witch ist ein Klassiker nicht nur des NWOBHM, treibend, triumphal und atemlos.

9. Def Leppard – Wasted (1980)

Man kann und sollte darüber streiten, ob Def Leppard eine NWOBHM-Band sind oder nicht. Und während ihre späteren Megaseller klar woanders verortet sind, kann niemand erzählen, dass ihr Debüt On Through The Night (1980) nicht ein klassischer Vertreter des britischen Stahls ist. Ein Song wie Wasted zeigt exemplarisch, dass die Band schon damals weiter war als die meisten ihrer Kollegen. Das hier ist eher Thin Lizzy als Motörhead – und bis heute ganz ganz starker Stoff.

10. Satan – Trial By Fire (1983)

Satan waren, so könnte man es böse behaupten, Venom in gut. Diabolisch, satanisch, düster, im direkten Vergleich zu Cronos und seiner Rumpelkammer musikalisch über jeden Zweifel erhaben. Trial By Fire klingt wie eine Band, die durch die Verschmelzung von frühen Metallica und Misfits entstanden ist.

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