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Popkultur

„Permission To Land“: Wie The Darkness mit ihrem Debüt allen eine lange Nase machten

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Titelfoto: Annamaria DiSanto/Getty Images

Witzfiguren oder Rockgötter? Da ist sich die Musikwelt zu Beginn der 2000er noch nicht so ganz sicher. Doch als The Darkness am 7. Juli 2003 ihr Debütalbum Permission To Land rausbringen, beantworten die vier Engländer damit alle kritischen Fragen. Eine Rückschau auf eins der jüngsten Rock-Meisterwerke.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Permission To Land von The Darkness anhören:

Der östlichste Punkt Englands zu Beginn der Neunziger: Die Brüder Justin und Dan Hawkins wachsen in der Küstenstadt Lowestoft auf, wo sie gemeinsam ihre ersten musikalischen Gehversuche unternehmen. Schon als Jugendliche spielen sie in einer Band, die Dan später als „ein bisschen proggy“ bezeichnet. So covern die Brüder Songs von Marillion und Genesis, aber auch von Bruce Springsteen. Seine Leidenschaft für die Gitarre entdeckt Justin wegen Brian May und Queen. Zu Beginn heißt die Gruppe der Hawkins-Brüder noch Empire — doch wenig später benennen sie sich in The Darkness um.

Die Anfangstage von The Darkness: Witz oder nicht?

Schon bevor The Darkness ihren ersten Plattenvertrag unterschreiben, erspielen sie sich einen hervorragenden Ruf als Live-Band und treten zum Beispiel im gut gefüllten Londoner Astoria auf. Die Musikindustrie zeigt der Gruppe damals noch die kalte Schulter. „Es hätte kaum weniger Nachfrage geben können“, erinnert sich A&R Nick Raphael an die Anfangstage von The Darkness. „Die Leute dachten sogar, die Band sei ein Witz und nicht echt.“ Dennoch versucht Raphael, die junge Gruppe unter Vertrag zu nehmen. Genau zwei Labels bekunden damals ihr Interesse; The Darkness entscheiden sich für das andere.

Schnell wird deutlich: The Darkness nehmen sich zwar nicht allzu ernst, ihre Musik hingegen sehr. Als am 7. Juli 2003 ihr Debütalbum Permission To Land erscheint, befindet sich darauf kein einziger schwacher Song. Ob Breitbein-Rock à la Black Shuck, vom Pop-Punk beeinflusste Stücke wie Growing On Me oder die epische Bluesrock-Ballade Love On The Rocks With No Ice: The Darkness haben das Songwriting-Spiel längst durchgespielt und wissen, wie sie klingen müssen. Eins der Stücke funktioniert sogar ganz besonders gut und beschert den Briten schon zu Beginn den internationalen Durchbruch.

Permission To Land: Mit dem Debüt zum weltweiten Ruhm

Nach der Veröffentlichung von Permission To Land landen The Darkness mit der Platte aus dem Stand auf Platz zwei der UK-Charts. Wenig später klettern sie sogar auf die Pole Position, wo sie es sich vier Wochen lang gemütlich machen. Doch das ist noch längst nicht alles. Als The Darkness am 22. September 2003 die Single I Believe In A Thing Called Love rausbringen, geht die Reise erst richtig los. Airplay, Platin und Platz zwei in den britischen Single-Charts: Der Song markiert den endgültigen Durchbruch für The Darkness — nachdem sich anfangs nur zwei Plattenfirmen für sie interessiert hatten.

Heute sind The Darkness (mit Unterbrechungen) seit über 20 Jahren im Geschäft, haben seit ihrem Debüt noch sechs weitere Alben veröffentlicht und sind nach wie vor eine gefragte Live-Gruppe. Frontmann Justin Hawkins unterhält außerdem mehr als 400.000 Follower mit seinem YouTube-Kanal, wo er allerhand Videos zum Thema Musik veröffentlicht. Ans Aufhören scheinen die Briten noch lange nicht zu denken, worum wir an dieser Stelle auch ausdrücklich bitten möchten. Manchmal dauern die Karrieren, die anfangs für lächerlich gehalten werden, zum Glück am längsten.

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