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Popkultur

Zeitsprung: Am 26.6.2005 macht Pink einen ungewöhnlichen Heiratsantrag.

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Pink & Carey Hart
Foto: Jean-Paul Aussenard/WireImage/Getty Images

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 26.6.2005.

von Victoria Schaffrath und Christof Leim

Konventionen machen wenig Spaß. Das denkt sich Alecia Moore schon bei der stilisierten Schreibweise ihres Künstlernamens („P!NK“) und den Verhaltensregeln für Pop-Sternchen Anfang der Zweitausender. Warum also bei der Verlobung eine Ausnahme machen? Am 26. Juni 2005 schlägt die Reibeisen-Röhre vor, aus Freund Carey Hart einen ehrbaren Mann zu machen.

Hört hier in Try This rein:

Eigentlich vermutet man in der Musikerin Pink nicht gerade den häuslichen Typ, wenn man zu Beginn der Nullerjahre das Radio aufdreht. Die Frau mit dem kurzen, pinken Haarschopf setzt sich dort und bei den gängigen Musiksendern nämlich ziemlich fest und heimst dank Zeilen wie „I’ll be burnin’ rubber, you’ll be kissin’ my ass“ (aus Get The Party Started) und einer recht kompromisslosen Attitüde erstmal den Ruf einer Rotzgöre ein.

„Voulez-vous épouser moi (ce soir)?

Dann gibt es da noch Projekte wie Lady Marmalade mit Christina Aguilera, Lil’ Kim und Mýa im Jahr 2001, das Pink neben einem Grammy auch einige Schlagzeilen ob der schlüpfrigen Kostümierung einbringt. Doch solche Klischees interessieren die selbstbestimmte junge Frau wenig: Sie bezeichnet sich als burschikos und liebt dennoch feminine Kleider, sie macht Popmusik mit rohen und dennoch verletzlichen Texten, und privat sehnt sich das Scheidungskind eben doch nach Zweisamkeit.

Gut, dass sie im selben Jahr auf den Motocross-Fahrer Carey Hart trifft. Zwar gibt es 2003 eine kurze Beziehungspause, doch Moore merkt: „Ich habe achtmal versucht, ihn loszuwerden, und er ist einfach nicht abgehauen. Er ist der beständigste, verlässlichste Mann, den ich kenne.“ Da sie auch hier herzlich wenig interessiert, welches Procedere die gesellschaftlichen Traditionen gemeinhin vorgeben, fasst sie einen Entschluss.

Zwischen Sandbergen und heulenden Motoren

Für den 26. Juni 2006 steht mal wieder ein Motocross-Rennen im gemeinsamen Kalender des Paares. Pink bewegt sich mittlerweile so vertraut auf dem Gelände, dass sie die Wettkämpfe sogar betreut und an der Strecke aushilft. So auch an diesem Sonntag, an dem der Weltstar sich mit Baggy-Hose, Kappe und Turnschuhen in die sehr lässige Schale ihrer Wahl wirft.

Außerdem führt sie eine Requisite bei sich: Ein weißes Schild, auf das sie in Großbuchstaben „Willst du mich heiraten?“ krakelt. Während Harts dritter Runde hält sie es ihm entgegen. Der vermutlich sehr konzentrierte Fahrer bekommt von seinem Glück zunächst nichts mit; Moore erweitert den wortgewaltigen Vorschlag kurzerhand um ein „Ernsthaft!“. In der nächsten Runde dann erregt die Tafel seine Aufmerksamkeit.

„Willst du mich heiraten? Ernsthaft!“

Man stelle sich das Geräusch laut quietschender Bremsen vor, als der Sportler das Rennen kurzerhand abbricht und seiner Freundin sehr passend „Machst du Witze?“ entgegenschleudert, bevor er sie in die Luft hebt und den Antrag annimmt. Geheiratet wird wenige Monate später, nämlich am 7. Januar 2006 in Costa Rica.

Seitdem läuft es im Hause Moore-Hart herrlich unprätentiös. Eine Krise zwischen 2008 und 2010 verarbeitet man mit Paartherapie und Pinks Single So What, in deren Video ihr Gatte sogar auftritt und sich ziemlich uneitel zum Deppen machen lässt. Töchterchen Willow und Sohn Jameson ergänzen das Familienglück. So selten, wie man meinen könnte, ist der weibliche Antrag übrigens gar nicht: Stars wie die olympische Skifahrerin Lindsey Vonn, die Schauspiellegende Liz Taylor und Designerin Diane von Fürstenberg stellten die große Frage allesamt selbst.

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