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Popkultur

Ron McGovney: Der vergessene erste Metallica-Bassist

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Metallica No Life Til Leather

Cliff Burton, Jason Newsted, Robert Trujillo: Das ist die heilige Dreifaltigkeit der Metallica-Bassisten, die den meisten bekannt ist. Doch bevor Burton im Jahr 1982 als Tieftöner einstieg, gab es noch einen Vierten im Bunde: Ron McGovney. Wie lautet seine Metallica-Geschichte und was macht er heute?

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch das Demo Power Metal von Metallica anhören:

Immerhin ein Jahr spielt Ron McGovney in der Band, die heute völlig zurecht als größte ihrer Art gilt: Metallica. Im Oktober 1981 schnallt er sich den Viersaiter für die kalifornische Truppe um; im Dezember 1982 muss er seinen Posten für Nachfolger Cliff Burton räumen, mit dem Metallica zum ersten Mal Musikgeschichte schreiben sollen. Doch schon mit McGovney schlagen die Thrash-Legenden den Weg ein, der sie später zu unvergleichlicher Größe führen soll. Schauen wir uns an, wie McGovney bei Metallica gelandet ist, was er mit der Band erreicht hat und was er heute treibt. Unsere Geschichte beginnt Anfang der Sechzigerjahre in Kalifornien.

Ron McGovney: der erste Metallica-Bassist

Zur Welt kommt Ronald J. McGovney am 2. November 1963 in Los Angeles. Schon zu Schulzeiten lernt er einen Herrn namens James Hetfield kennen, was sein Leben nachhaltig beeinflussen soll. So gründen die beiden Kumpel zusammen die Band Leather Charm. Für McGovney handelt es sich um das erste Projekt, Hetfield hatte vorher bereits mit Phantom Lord gelärmt. Im Oktober 1981 starten Hetfield und Lars Ulrich das große M, holen dafür auch McGovney an Bord und rekrutieren den jungen wilden Gitarristen Dave Mustaine. Nach nur wenigen Monaten spielt das Quartett in Anaheim seinen ersten Gig — und das ist noch nicht alles.

Die Bandproben finden damals in McGovneys Garage statt. Es ist ein Ort, an dem Metal-Geschichte geschrieben wird. Denn im April 1982 beschließen Metallica, ihre Songs aufzunehmen, schmeißen ein vierspuriges Aufnahmegerät an und spielen ihr erstes Demo Power Metal ein. Die Trackliste: Hit The Lights, The Mechanix (später: The Four Horsemen), Jump In The Fire und Motorbreath. Das Wortdoppel „Power Metal“ findet sich übrigens auch auf der ersten Metallica-Visitenkarte, die McGovney entworfen hat. Heute verstehen wir unter dieser Bezeichnung etwas anderes, doch damals verwendet noch niemand den Begriff.

Befreundet sind Metallica und Ron McGovney bis heute

Weiter geht’s im Juli 1982. Erneut starten Metallica das Aufnahmegerät, diesmal für ihre legendäre Demo No Life ‘Til Leather. Hier finden sich weitere frühere Metallica-Klassiker, wie zum Beispiel Seek & Destroy, Metal Militia und Phantom Lord. Noch immer spielt McGovney den Bass, doch auf der Name Cliff Burton taucht im Inlay der Demokassette bereits auf. Hit The Lights kann Lars Ulrich zudem auf dem Metal Massacre-Sampler von Metal-Blade-Records-Gründer Brian Slagel unterbringen. Es ist eine Compilation, die Metallica viele Türen öffnen wird, auch wenn sie auf der Rückseite als „Mettallica“ vorgestellt werden.

Im Winter 1982 gehen Metallica und McGovney schließlich getrennte Wege. Immer wieder geraten die beiden Bandleader Hetfield und Ulrich mit ihrem Bassisten aneinander. Am 10. Dezember hat McGovney genug, nimmt seinen Hut und verkauft sein Musikequipment. Erst 1986 steigt er wieder in die Band Phantasm ein; 1988 löst sich die Gruppe wieder auf. Metallica ist er auch heute noch verbunden, und postet in den sozialen Medien zum Beispiel oft alte Fotos aus seiner Zeit mit James, Lars und Dave. Das Verhältnis zwischen den ehemaligen Kollegen sei freundschaftlich, berichtet er. Das ist schön zu hören. Schließlich war er von Anfang an dabei.

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