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Popkultur

So brutal wurden Venom von EMI abgelehnt

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Venom
Foto: Fin Costello/Redferns/Getty Images

Da hat wohl auch das Bündnis mit Satan nichts gebracht: Als sich Venom im Jahr 1980 bei der britischen Plattenfirma EMI bewarben, fiel das Urteil des Labels vernichtend aus. Nein, im Ernst: vernichtend. Aber seht selbst …

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Welcome To Hell von Venom anhören:

Eigentlich ist Großbritannien für seine Höflichkeit bekannt. Bei EMI in London scheint man davon noch nicht viel gehört zu haben, denn als sich die britischen Metal-Legenden Venom im Jahr 1980 bei der riesigen Plattenschmiede bewerben, antwortet das Label alles andere als freundlich auf die Anfrage — und wir meinen wirklich alles andere als freundlich.

Wie brutal Venom von EMI abgelehnt wurden

Kommen wir zum Punkt: Auf der Absage von EMI an Venom prangt ein riesiges „Fuck off“. Immerhin setzt die Plattenschmiede noch ein „Dear Venom“ davor und ein „with compliments“ dahinter. Man möchte schließlich den guten Ton wahren. Doch die Deutlichkeit, mit der das Label die Bewerber 1980 zum Teufel jagt, könnte selbst hartgesottene Metaller wie Cronos, Mantas und Abaddon ein Tränchen abgerungen haben.

https://twitter.com/DannyDutch/status/685566726847750145

Ausgegraben wurde der verblüffende Brief vor ungefähr zehn Jahren von Produzent und Journalist Bart Gabriel. Und obwohl sich die Antwort von EMI so unfreundlich liest, können Venom stolz auf den Brief sein. In der Kunst kann heftige Ablehnung nämlich mehr bringen als Gleichgültigkeit. Sogar die Beatles waren im Lauf ihrer Karriere schweren Anfeindungen ausgesetzt.

(K)Ein Brief mit Folgen

Besonders interessant ist ja die Frage, was genau hinter der rüden Nachricht steckt. Schließlich kostet es in der Ära der Schreibmaschine deutlich mehr Zeit, ein riesiges „Fuck off“ auf die Seite zu tippen, als einen Standardbrief mit einem freundlichen „Danke, aber nein danke“ zu verschicken. Da muss schon jemand mächtig schlechte Laune gehabt haben … oder einen Clown gefrühstückt … oder eine riesige Begeisterung für das Alphabet.

Geschadet hat Venom die Absage nicht. Noch heute zählen die Briten zu den legendärsten Metalbands aller Zeiten und haben Einfluss auf Größen wie Metallica, Slayer und Sodom genommen. Eine Chance bekamen Venom schließlich von Neat Records aus der Nähe ihrer Heimatstadt Newcastle — und die dürften sich in den Jahren danach über ein paar verkaufte Platten gefreut haben.

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