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Popkultur

The Edge: Die 7 unvergesslichsten Momente des Gitarrenwunders von U2

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U2-Gitarrist The Edge
Foto: Sergione Infuso/Corbis via Getty Images

Natürlich denken die meisten bei U2 erst an Bono. Mindestens ebenso wichtig für den Trademark-Sound der irischen Stadion-Rock-Giganten ist aber seit Tag eins Gitarrist The Edge, dessen Spiel unter tausenden anderen herauszuhören ist. Wir schauen auf einige seiner strahlendsten Momente, die ihren festen Platz im großen Buch der Gitarrenweltklasse haben.

von Björn Springorum

Gebt diesem Mann seine Gibson Explorer, einen Vox-Verstärker und ein paar Pedale – und er kann die Welt aus den Angeln heben. David Howell Evans, deutlich mehr Menschen bekannt als The Edge, prägt U2 seit ihrem Debüt Boy (1980) mit seinem schwerelosen, hallenden, minimalistischen Stil. Ohne sein Spiel wären viele der größten U2-Momente nur Rock-Songs – und diese Songs künden in besonderem Maße davon:

1. I Will Follow

So klingt also der Beginn einer Weltkarriere: Mit I Will Follow steigen U2 mit einem fiebrigen, schwelenden Post-Punk-Riff in ihr Debüt Boy ein, ein Klassiker, der den ganzen Song trägt und dafür gesorgt hat, dass man schon beim allerersten Track des allerersten Albums nicht mehr weghören kann. Kein Wunder, dass sie diesen Song bis heute am häufigsten live gespielt haben.

2. One

1991 sind U2 äußerlich globale Superstars, innerlich zerrissen und uneins. Noch vor der Wiedervereinigung vertrauen sie sich dem Mojo der Berliner Hansa Studios an, um den Geist Bowies heraufzubeschwören. Klappte nicht ganz, doch fast zufällig wurde aus dem Mittelteil eines anderen Songs One, einer ihrer größten Hits, umgarnt und liebkost von The Edges liebevollem, sanftem, melancholischem Spiel. Auch hier ist weniger mehr: The Edge verlässt sich lieber auf viele flirrende Schichten anstatt als auf allzu ausuferndes Griffbrettgehüpfe. Ruhig und fordernd zugleich.

3. Bullet The Blue Sky

Alchemist The Edge versucht auf diesem The-Joshua-Tree-Meisterstück von 1987, mit dem Gitarrensound das Geräusch von Kampffliegern nachzuahmen, die über unseren Köpfen durch den Himmel schießen. Musikalisch und kompositorisch durchaus ambitioniert, wird die düstere, fiebrige Stimmung des Songs immer wieder von gleißenden Gitarrenblitzen erhellt. Anscheinend hat Bono The Edge gebeten, „El Salvador durch einen Verstärker zu jagen“, um die US-Außenpolitik der Achtziger in diesem Land scharf zu kritisieren.

4. Bad

Subtil ist das Zauberwort auf dieser Nummer von 1984: The Edges Gitarre schlängelt sich fast schon zurückhaltend durch den Song von The Unforgettable Fire. Dennoch kann sein beseeltes, dynamisches Spiel die richtigen Akzente setzen. Simple Noten, Hall und Echo erheben es auf eine hypnotische Ebene, die sich nach und nach in einen Klimax steigert. Da haben sich Coldplay eine Menge abgeschaut, kein Zweifel.

5. Mysterious Ways

Huch! Wenn schon Achtung Baby das nicht zeigt, dann auf jeden Fall die zweite Single der Platte, Mysterious Ways: U2 sind in den Neunzigern angekommen! Damals sorgte The Edges artifizieller, funkiger, fast schon elektronischer Gitarrensound für Stirnrunzeln, heute ist das Riff eines seiner bekanntesten. Lohnenswert für The Edge war auch der Videodreh in Marokko: Am Set lernte er seine spätere Frau Morleigh Steinberg kennen. Mysterious Ways eben…

6. With Or Without You

Über den Song muss man keine Worte verlieren. Unsterblich wird auch diese Nummer von The Joshua Tree durch The Edges minimalistische, sphärische Bedienung seines Instruments. Der fließende, Ambient-artige Sound ist das Resultat seiner ersten Experimente mit Michael Brooks Unendlicher Gitarre. Die erlaubt es, eine Note unendlich lang mit derselben Kraft und Intensität zu halten. Und klar, dann ist da noch das unfassbare Riff, mit dem der Song über die Ziellinie geführt wird…

7. A Sort Of Homecoming

Der Opener von The Unforgettable Fire macht schon mit den ersten Takten klar, dass die Band nach War durchaus zu Experimenten aufgelegt war: Clevere Rhythmen, ein synthetischer Drum-Sound, ungewöhnliche Muster und Effekte, getaucht in Verzerrung und Hall. Angeführt wird das Feld der Experimente natürlich von The Edge, der Schicht auf Schicht türmt, leere Saiten spielt, eine Akustische darüberlegt, eine Slide-Gitarre ausgräbt… Vielleicht ist A Sort Of Homecoming kein riesiger Hit, aber allemal ein Beweis für The Edges geniales Spiel.

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