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Popkultur

Zeitsprung: Am 12.1.1969 veröffentlichen Led Zeppelin ihr legendäres Debüt

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Led Zeppelin Cover

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 12.1.1969.

von Christof Leim

Das Luftschiff startet: Heute vor 52 Jahren veröffentlichen die großen Led Zeppelin ihr erstes Album und legen damit die Blaupause für so ziemlich alles, was danach in Sachen harter Rockmusik kommen sollte. Led Zeppelin I erscheint am 12. Januar 1969 in den USA, am 31. März in Europa. Darauf vereinen die vier Musiker den harten, elektrischen Blues von Hendrix, Cream und Konsorten mit subtilen Arrangements und dynamischen Wechselspielen aus Folk und Psychedelic. So etwas hatte es in der Rockmusik noch nicht oft gegeben: Deep Purple hatten 1968 zwar schon zwei Alben rausgebracht, griffen aber erst zwei Jahre später mit In Rock so richtig in die Vollen. Der Erstling von Black Sabbath kam ebenfalls erst 1970.

Hört euch die Platte hier an und lest weiter:

Für ein solch monumentales Album entsteht Led Zeppelin I überraschend schnell, fast nebenbei: Mehr als 36 Stunden, verteilt über ein paar Wochen, verbringt die Band laut Gitarrist und Produzent Jimmy Page nicht im Studio. Denn das Material steht schon weitestgehend, „rundgespielt“ auf einer Skandinavien-Tour unter dem Namen The New Yardbirds. Die Scheibe nehmen Jimmy Page, Sänger Robert Plant, Bassist John Paul Jones und Trommeltier John Bonham deshalb größtenteils live auf und zahlen dafür 1.782 englische Pfund. Led Zeppelin-Historiker Dave Lewis hat ausgerechnet, dass die Platte mittlerweile mindestens den 2000-fachen Betrag, also mehrere Millionen, eingespielt hat.

Gitarrist, Produzent, Visionär: Jimmy Page im Oktober 1969 in Paris. Credit: Pascal P Chassin

Alte Blues-Standards

Die neun Songs basieren im Wesentlichen auf Pages Riffs und alten Blues-Standards. Good Times Bad Times, Dazed And Confused und Communication Breakdown klingen ungewöhnlich heavy, bei Black Mountain Side und Babe I’m Gonna Leave You kommen auch Akustikgitarren zum Einsatz. Dieser Wechsel von Licht und Schatten sollte typisch werden und Led Zeppelin von ihrer Krachmusikkonkurrenz abheben. Mit You Shook Me und I Can’t Quit You Baby covern sie zudem gleich zwei Nummern des Bluesers Willie Dixon.

Inspirationen?

Ein bisschen was klauen sich die Buben hier auch zusammen oder lassen sich zumindest wie damals durchaus üblich inspirieren: Black Mountain Side erinnert stark an eine Version des traditionellen Folksongs Black Water Side von Bert Jansch. Bei Babe I’m Gonna Leave You stellt sich raus, dass er nicht wie von Page angenommen auf einem Traditional basiert, sondern von einer Dame namens Anne Bredon in den Fünfzigern komponiert wurde. Die taucht mittlerweile in den Credits auf. Dazed And Confused basiert auf einem gleichnamigen Stück von Jake Holmes. Der klagt 2010 und erreicht eine außergerichtliche Einigung. How Many More Times schließlich enthält Passagen von The Hunter (Albert King), How Many More Years (Howlin’ Wolf) und Beck’s Bolero (Jeff Beck).

Die ersten Kritiken für Led Zeppelin I fallen gar nicht mal so gut aus: So sieht der US-Rolling Stone in Truppe eine weitere Hype-Band aus England. Immerhin lobt der britische Melody Maker das Teil. Den Hörern allerdings ist das alles egal: Schon im Juli bekommt die Scheibe Gold in den Staaten, wo sie es bis auf Platz zehn geschafft hatte. In Deutschland kommt das Werk immerhin auf Platz 32, in Großbritannien auf sechs, in Spanien sogar auf eins. Heute ist Led Zeppelin I natürlich mehrfach platinüberzogen und gehört zum Goldstandard der Rockmusik. Und die Band hatte da gerade erst angefangen…

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Zeitsprung: Am 10.12.2007 stehen Led Zeppelin für ein einziges Mal wieder auf der Bühne

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