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Wandas neues Album „Niente“ – Rock’n’Roll trifft auf melancholische Leichtigkeit

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Wanda 2017

2014 kamen fünf junge Wiener Burschen quasi aus dem Nichts, um Freundeskreise und Familien zu spalten: Wanda liebte oder hasste man, es gab nichts dazwischen. Am 06. Oktober 2017 veröffentlichen Marco Michael Wanda (Gesang), Manuel Christoph Poppe (Gitarre), Christian Hummer (Klavier), Ray Weber (Bass) und Lukas Hasitschka (Drums) ihr drittes Studioalbum Niente.

Mit ihrer nonchalanten Rock’n’Roll-Attitüde, Texten leicht außerhalb der Politischen Korrektheit und eingängigen Melodien eroberten Wanda die Herzen von Redaktionen und Ewigjunggebliebenen. Mit Wanda wollte man gerne mal in der Eckkneipe einen trinken gehen um sich hinterher den Herz- und Weltschmerz von der Seele zu grölen. Die Band entlieh ihren Namen Wanda Kuchwalek, Wiens einzige und szenebekannte Zuhälterin, die furchtlos, wild und frei war. Der Name ist damit auch eine Hommage an ihre Heimatstadt Wien – trotzdem will die Band nicht Wien, nicht Austro-Pop sein. Immer wieder grenzen sich Wanda von Zuschreibungen ab, entziehen sich jeglichen Deutungen, mit denen die Medien nur so um sich werfen: Sie wollen ihre Musik im Vordergrund sehen.


Hört hier 0043, die erste Single von Niente, und lest weiter:


Ihr erstes Album Amore hielt sich stolze 102 Wochen in den Österreichischen Albumcharts, drei Jahre lang spielten sie nur ausverkaufte Konzerte in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Wenn der Hype so groß ist, sind die Erwartungen an die nächsten Veröffentlichungen groß. Nach Bussi, das wieder mit dem verruchten Image kokettierte und Wanda zeitweise Sexismusvorwürfe einbrachte, folgt nun Niente. Schon der Albumtitel, Nichts, lässt erahnen, dass Wanda sich wieder den großen existenzialistischen Themen und Sehnsüchten widmen wird: Leben, Liebe, Tod. Das Kunststück besteht darin, dass die Band es schafft, diesen schweren Gefühlen eine melancholische Leichtigkeit zu verleihen. In 0043, der ersten Single, besingen sie ihre „traurig schöne Kindheit“ in Wiens Häuserschluchten, untermalt wird die wehmütige Zeitreise von Klavier und Streichern. Die Strizzi-Rocker können also auch ruhige Töne anschlagen und überraschen mit dieser Ballade.


Schaut euch hier das Video zu Columbo an und lest weiter:


Mit der zweiten Single, Columbo, kehren Wanda wieder zu ihrem treibenden Rock’n’Roll zurück. Sie handelt von dem unaufhaltsamen Fall einer Beziehung, dem verzweifelten Festhalten an einer Liebe, obwohl man weiß, dass das Ende bevorsteht: „Am Ende fällt Columbo etwas ein / Lass es unsere Rettung sein / Es wird eine schöne Lösung sein / Doch wir beide passen nicht hinein“. Die Texte sind poetisch und schlicht zugleich: Wanda entziehen sich jeder Intellektualität, intelligent jedoch sind sie allemal. Und Marco Wandas raue Stimme lädt wieder mit Hingabe zum mitgrölen ein.

Auf eines kann man sich bei Niente verlassen: Die Jungs bleiben schnörkelfrei, ihrem Wien-Schmäh treu und werden weiter ihr rebellisches Image pflegen. Dieses kann sich der Hörer, zumindest zeitweise, einverleiben, was – wie eine durchzechte, von Rauch und Alkohol geschwängerte Nacht in der Kneipe – eine kathartische Wirkung entfaltet.


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