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Popkultur

Zeitsprung: Am 19.3.1982 kommt Ozzy-Osbourne-Gitarrist Randy Rhoads ums Leben.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 19.3.1982.

von Christof Leim

Was ein dämlicher Unfall: Bei einem Stopp der Ozzy-Tour am 19. März 1982 in Florida will der Busfahrer und Gelegenheitspilot Andrew Aycock angeben. Er lädt Randy Rhoads und die Kostümbildnerin Rachel Youngblood zu einer Spritztour mit einem Kleinflugzeug ein und startet riskante Manöver. Kurz darauf sind alle drei tot.

Hört euch hier Ozzys Tribute-Album mit Randy an und lest weiter:

Im März 1982 ist Randy Rhoads 25 Jahre alt. Drei Jahre zuvor hatte er den Job als Gitarrist von Ozzy Osbournes Soloband angetreten – und die Karriere des ehemaligen Black-Sabbath-Sängers gerettet. Nicht zuletzt dank des Wundergitarristen werden Ozzys Soloalben Blizzard Of Ozz (1980) und Diary Of A Madman (1981) zu Hits und Heavy-Metal-Klassikern. Bereits mit seiner vorherigen Band Quiet Riot hatte sich Randy Rhoads einen Namen als herausragender Instrumentalist gemacht, der dank seines Studiums der klassischen Gitarre neue melodische Ideen und eine herausragende Spieltechnik in den harten Rock einbrachte.

Morgendliche Spritztour

Auf der Tour zu Diary Of A Madman reist die Band durch die USA und spielt am 18. März 1982 eine Show in Knoxville. Nachts rollt der Bus los zu einem Festival in Orlando, Florida, muss aber in Leesburg einen Stopp einlegen, um ein Problem mit der Klimaanlage zu beheben. Die Reisegruppe übernachtet im Bus auf einem Anwesen eines Bekannten von Busfahrer und Pilot Andrew Aycock. Dort befindet sich auch ein kleiner Flughafen, was Aycock dazu inspiriert, sich am frühen Morgen des 19. März 1982 eine Beechcraft F35 auszuleihen und Spritztouren durch die Lüfte zu unternehmen.

Die erste Runde fliegen Keyboarder Don Airey und Tourmanager Jake Duncan mit, danach steigen Kostümbildnerin Rachel Youngblood und Gitarrist Randy Rhoads zu Aycock ins Flugzeug. Das verwundert, weil Rhoads für seine Flugangst bekannt ist. Aycock täuscht mehrfach einen Sturzflug auf den Bus an, in dem der Rest der Mannschaft schläft. Bei einem Versuch streift das Kleinflugzeug den Bus, verliert einen Flügel – und stürzt ab. Randy, Rachel und der Pilot sind sofort tot.

Ein herber Schlag für Ozzy

Wie der britische Musikautor Joel McIver in seinem Buch Crazy Train: The High Life And Tragic Death Of Randy Rhoads detailliert berichtet, können die völlig verbrannten Leichen nur anhand ihrer Zähne und diverser Schmuckstücke identifiziert werden. Mehr noch: Im Körper von Aycock werden Spuren von Kokain gefunden, bei Randy lediglich Nikotin. Ozzy selbst erinnert sich in seiner Biografie I Am Ozzy an seine letzte Konversation mit Randy, der ihn in der Nacht noch wegen seiner Trinkerei gewarnt hatte: „Eines Tages wirst du dich damit umbringen.“

Die Tour geht nach zwei Wochen Pause mit Ersatzgitarrist Bernie Tormé (aus der Ian Gillan Band) weiter, der nach kurzer Zeit von Brad Gillis von Night Ranger ersetzt wird. Die Beschäftigung hält Ozzy davon ab, komplett in einer Depression zu versinken. Trotzdem braucht der Sänger eine lange Zeit, um über den Tod seines Gitarristen und Freundes hinwegzukommen.

Ozzys Tribut an seinen verstorbenen Freund und Musiker, veröffentlicht fünf Jahre nach dem Unfall.

Durch diesen dämlichen, vermeidbaren und völlig bescheuerten Unfall verliert die Rockszene einen der heißesten Gitarristen der Zeit. Das wird mehr als deutlich auf dem Ozzy-Livealbum Tribute, mitgeschnitten während der Touren 1980 und 1981 mit Randy an der Gitarre. Es wird veröffentlicht exakt fünf Jahre nach diesem tragischen Morgen und zeigt einen Könner, der heute noch unzählige Gitarrenfreaks beeinflusst und der Welt sicher noch eine Menge toller Musik beschert hätte.

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Zeitsprung: Am 15.11.1983 erscheint “Bark At The Moon” von Ozzy Osbourne.

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