Popkultur
Janis, Amy, Freddie: 10 Stimmen, die die Welt zum Beben brachten
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Dieser Artikel wird euch präsentiert von isla® Halspastillen. Wenn ihr viel reden müsst, auf Konzerten gerne mitsingt oder einfach ein Kratzen im Hals loswerden wollt, dann sind isla® Halspastillen genau das Richtige für eure Stimmen.
Ist ein Song immer nur so stark wie der Mensch, der am Mikrofon steht? Wenn ja, dann wird er in den Händen dieser Sängerinnen und Sänger zu einem Werkzeug mit der seltenen Macht, die Welt zu verändern. Ein Rundgang durch die ruhmvolle Halle der puren Stimmgewalt.
von Björn Springorum
In der Geschichte der Pop- und Rockmusik gibt es jede Menge schlechte, sehr viele durchschnittliche, einige gute und eine Handvoll sehr gute Stimmen. Die Macht, die Welt aus den Angeln zu heben und die Musikgeschichte neu zu schreiben, die haben und hatten nur die wenigsten. Ihre Stimmen hielten die Zeit an, veränderten den Stoff, aus dem die Realität besteht, hören auch Jahrzehnte später nicht auf, die Menschen zu bewegen, zu inspirieren, zu retten. Zehn Beispiele für die heilende Kraft der Musik – und die unerklärliche Magie, die irgendwo zwischen Lunge, Stimmbändern und Mund entsteht.
1. Amy Winehouse
Im Juli jährt sich der tragische Tod der Amy Winehouse bereits zum elften Mal. Ihre dramatische Geschichte ist ebenso unvergessen wie ihr beispielloser Stimmumfang. Ihre Gabe, traditionellen Jazz-Gesang mit R‘n‘B und innig empfundenem Soul derart elegant und anmutig unter einen Hut zu bringen, wird wohl nie von ihrem Zauber verlieren. Dass sie sich nicht scheute, die Risse in ihrer Seele mit ihrem Gesang nach außen zu tragen, macht ihre Stimme zusätzlich zu einer Kostbarkeit, die man eigentlich zum nationalen Kulturgut erklären müsste.
2. Freddie Mercury
Diese Power! Dieses Charisma! Diese Stimme! Freddie Mercury Stimmgewalt hat längst auch Wissenschaftler*innen und Forscher*innen auf den Plan gerufen. Sein epischer Stimmumfang (übrigens eher Bariton als Tenor, wie Studien herausfanden) umfasste schwindelerregende drei Oktaven, was aber noch nicht mal das Erstaunlichste an diesem Jahrhundertkünstler ist: Mercury konnte deutlich schneller als andere Sänger zwischen einzelnen Tonlagen umschalten. Seine Stimmbänder eilten allen anderen voraus, könnte man also auch sagen.
3. Adele
Adele hat eine gewaltige Stimme. Und mit gewaltig meinen wir: epochal, weltbewegend, umwerfend. Ohne die allergrößte Technikerin zu sein, liefert sie mit ihren Stimmbändern pure, volle, tiefe Emotion, vollendet mit einem Timbre, das automatisch dafür sorgt, dass man ihr jedes Wort glauben möchte. 2017 sang sie sich dann sprichwörtlich die Seele aus dem Leib und beschädigte ihre Stimmbänder.
4. Stevie Nicks
Eine starke Stimme ist die halbe Miete. Wenn sie dann noch mit einer mystischen, ätherischen und ganz und gar andersweltlichen Bühnenpräsenz daherkommt, dann haben wir es mit dem Stoff zu tun, aus dem die Musiklegenden bestehen. Stevie Nicks ist so ein Fall, bei dem auch noch wunderbar poetische, bildhafte Texte dazukommen. Einerseits verletzlich und pur, andererseits kraftstrotzend und überlegen: eine Stimme für die Geschichtsbücher.
5. Janis Joplin
Roh, gequält und durchdringend schrie Janis Joplin ihren Schmerz in die kranke Welt hinaus. Es war aber eben nicht nur ihr Schmerz, es war der kollektive Schmerz einer paralysierten amerikanischen Nation, den sie in sich trug. Ihre Schreie, ihre langgezogenen Töne, ihr Flüstern, ihr Gesang… Hier ging es um weit mehr als nur um Musik. Janis Joplin – der fatalistische, stürmische, freie, Mensch gewordene Sturm.
6. Axl Rose
Die harten Fakten gleich mal zu Beginn: Der Stimmumfang von Axl Rose toppt sogar den von Mariah Carey! Und während wir nicht extra erwähnen müssen, dass von seiner früheren Wucht nicht mehr allzu viel übrig geblieben ist, erinnern wir uns doch gern an sein kolossales Jaulen, das die Achtziger nachhaltig formte. Nur Mike Patton (Faith No More) schafft noch mehr: Wo Rose bei unglaublichen fünf Oktaven eingeordnet wird, kommt Patton sogar auf sechs.
7. Joni Mitchell
Man muss nicht unbedingt laut singen, um gehört zu werden. Insbesondere in ihren frühen Jahren betörte die Liedermacherin mit ihrer fast schon zurückhaltenden, aber doch durchdringenden Stimme. Vom Mezzo-Sopran wandelte diese sich schon Mitte der Siebziger in das tiefere Alt. Anfangs, so sagte sie, sang sie so hoch, weil sie es eben konnte. Gute Entscheidung!
8. Steven Tyler
Wer Demon of Screamin‘ genannt wird, betört uns gewiss nicht mit lieblichem Gesäusel. Und in der Tat ist Steven Tyler einer dieser Sänger, die selbst Geschrei noch virtuos wirken lassen. Aus seiner Bewunderung für James Brown schmiedete der Tenor-Gigant seinen ganz eigenen Signature-Gesang, der mit seinen spitzen Schreien längst in die Annalen der Rockwelt eingegangen ist.
9. Aretha Franklin
Keine Liste über die großen Stimmen des 20. Jahrhunderts ohne diese Grande Dame der Gesangswelt. Sie forderte R-E-S-P-E-C-T ein, sang in einer Stimme, die gleichzeitig von Freude und Schmerz künden konnte, die Gospel, Soul und Jazz so tief verankert hatte, dass das Studium ihrer Gesangstechnik eigentlich an Universitäten gelehrt werden sollte. So kathartisch ihre Musik, so beispiellos ihre Drei-Oktaven-Stimme; kein Wunder, dass sie gemeinhin als „Stimme Amerikas“ bezeichnet wird.
10. Ray Charles
Er besaß eine Stimme, die man sofort erkannte und auf ewig erkennen wird: Ray Charles, der blinde Soul-Pionier, der so ziemlich jedem Genre der US-amerikanischen Musik Starthilfe gegeben hat. Er singt, er schreit, er ruft, er brüllt, er spricht, alles wunderbar kontrolliert und dennoch unzähmbar und wild: Songtexte sind bei dieser Stimme vollkommen überflüssig. Man spürt auch so, worum es geht.
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Art Garfunkel macht sich Sorgen, ob seine Stimme überhaupt taugt – nach 60 Jahren?

Popkultur
blink-182: Alle Studioalben im Ranking
Fans freuen sich schon auf das kommende blink-182-Album One More Time, das im Oktober 2023 erscheinen wird. Kein Wunder: Endlich ist das Trio DeLonge/Hoppus/Barker wieder vereint! Grund genug, einmal einen Blick auf den bisherigen Studiooutput der kalifornischen Poppunker zu werfen und ihre Studioalben zu ranken.
von Markus Brandstetter
1. Enema Of The State (1999)
Mit Enema Of The State schufen blink-182 1999 eines der bekanntesten und beliebtesten Pop-Punkalben aller Zeiten. Songs wie What’s My Age Again und All The Small Things sind heute aus Setlists nicht mehr wegzudenken, mit Adam’s Song bewiesen die Fun-Punker, dass sie auch ernste und traurige Songs draufhaben. Keine Frage: Enema Of The State ist unverkennbar ein Kind der Endneunziger, zeigt sich aber auch 2023 gut gealtert und zeitgemäß. Mit dem Album inspirierten Hoppus, DeLonge und Barker Heerscharen an neuen Bands – und wurden selbst zu Megastars.
2. blink-182 (2003)
Man könnte dieses Werk auch das ambitionierte Album von blink-182 nennen. Nachdem das Trio bereits auf den beiden Vorgänger-Longplayern bewiesen hat, dass es auch mal ernst zugehen kann, stand hier der Spaßpunk fast gänzlich im Hintergrund. Egal, ob der fulminante Opener Feeling This, die Megaballade I Miss You oder Songs wie Violence, Obvious, Always oder Down: Das selbstbetitelte Album hält jede Menge Schätze (und ein Feature mit Cure-Sänger Robert Smith) parat. Nur der vertonte Brief ist dann doch ein wenig zu kitschig. Mit blink-182 fanden Tom, Mark und Travis ihren Höhepunkt – ehe die Band auf Eis gelegt wurde.
3. Take Off Your Pants And Jacket (2001)
Definitiv zu den Karrierehighlights zählt auch Take Off Your Pants And Jacket aus dem Jahr 2001. Mit Songs wie The Rock Show, First Date, Anthem Part Two oder dem düsteren Stay Together For The Kids gelang Blink-182 eine ausgezeichnete Mischung, die nicht nur für Hoppus einen Schritt nach Vorne von Enema Of The State darstellt. Blink waren hier bereits auf der ganzen Welt bekannt – und zementierten ihren Status nochmal ein (auch dank grandioser Musikvideos).
4. Dude Ranch (1997)
Dude Ranch ist das zweite Album der Band, dass am 5. August 1997 veröffentlicht wurde. Am Schlagzeug saß damals noch nicht Travis Barker, sondern Scott Raynor. Hier etablierten blink-182 ihren eigenständigen Sound – Songs wie Josie, Dammit oder Boring machen auch heute noch großen Spaß.
5. California (2016)
Zwischen Mark Hoppus/Travis Barker und Tom DeLonge war es freilich nicht immer einfach. Die erste Rückkehr wurde mit dem eher mittelmäßigen Neighbourhoods gefeiert, danach war wieder Schluss. blink-182 ersetzen DeLonge mit Matt Skiba (Alkaline Trio) und veröffentlichten 2016 das Album California. Musikalisch war das Album eine Rückkehr zu dem, was man vor Neighbourhoods und dem selbstbetitelten Album von blink-182 gewohnt war – also gut gelaunter, eingängiger Punkrock. Klar, ohne DeLonge war es nicht dasselbe, aber Skiba bewies sich als ausgezeichneter Ersatzmann, der die Band wohl auch zu einem guten Teil am Leben hielt.
6. Chestshire Cat (1995)
Platz sechs belegt das Debütalbum der Band. Klanglich ist dieses freilich noch etwas rau und unausgegoren, beinhaltet aber bereits tolle Songs wie Carousel, M+Ms und Wasting Time. Zunächst wurde das Album noch unter dem Bandnamen Blink veröffentlicht, da es aber eine andere Band mit den Namensrechten gab, entschied man sich für den Zusatz 182.
7. Nine (2019)
Platz sieben geht an das Album Nine – den zweiten Longplayer mit Matt Skiba. Für die Produktion zeichnete hier John Feldman (unter anderem Chef von Goldfinger) verantwortlich, auch etliche Co-Producer mischten mit. Mit Songs wie The First Time, Blame In On My Youth und On Some Emo Shit ist das Album durchaus solide, belegt aber wahrscheinlich nur in wenigen blink-182-Fanlisten die vorderen Plätze.
8. Neighbourhoods (2011)
Neighbourhoods war leider nicht die Reunion, die sich Fans nach dem indefinite hiatus nach dem unbetitelten Album erwartet hatten. Zwar fanden Tom DeLonge, Mark Hoppus und Travis Barker wieder als Band zusammen — aufgenommen wurde aber getrennt voneinander. Irgendwie merkt man Neighbourhoods einfach in jeder Sekunde an, dass zwischenmenschlich wie auch musikalisch einfach das fehlte, was blink-182 ausmacht. Immerhin: Die Reunion, die wir uns damals erhofften, bekommen wir wohl mit dem kommenden Album endlich serviert!
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Popkultur
Zeitsprung: Am 27.9.2013 erscheint der Metallica-Film „Through The Never“.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 27.9.2013.
von Christof Leim
Fette Konzertaufnahmen, eine ebenso surreale wie brutale Rahmenhandlung, und beides auf mysteriöse Weise verbunden: Was Metallica in ihrem 3D-Film Through The Never veranstalten, fällt aus dem Rahmen. Am 27. September 2013 erschien der Streifen.
Hört hier in den Soundtrack zu Through The Never rein:
Klickt auf „Listen“ für das ganze Album.
Musikfilm? Fantasythriller? So genau kann man es gar nicht sagen. Metallica: Through the Never, wie der Film mit vollem Titel heißt, kann beides – und verzahnt die Welten. Im Mittelpunkt steht eine Show der Metal-Giganten, bei der in Sachen Produktion alle Register gezogen werden: Licht, Pyros, Krawall, die Bühne steht in der Mitte der Halle, darauf tauchen immer wieder überdimensional Elemente aus den Metallica-Artworks auf, etwa die Statue von …And Justice For All, das Klo von Metal Up Your Ass oder die Kreuze von Master Of Puppets. Es gibt viel zu gucken, die Band ist gut drauf, die Setlist kann sich hören lassen – und dank der 3D-Technik kommt der Zuschauer richtig nah ran, als wäre er an den beiden Abenden 2012 in Vancouver und Edmonton dabei gewesen.
Dem gegenüber steht eine Rahmenhandlung wie eine Mischung aus Mad Max und urbanem Endzeit-Thriller, gleichermaßen surreal wie actionreich inszeniert und packend gefilmt. Dabei sehen wir den Roadie Trip, der für die Band etwas besorgen soll und sich in einer Stadt voller Aufstände, Explosionen und mörderischen Reitern wiederfindet. Auch hier scheppert es gewaltig.
Mehr Trailer gibt es hier und hier.
Musik und Geschichte laufen im Wechsel, überlappen sich gelegentlich, und scheinen nur auf den ersten Blick unverbunden. Mal mehr, mal weniger deutlich nimmt die Handlung Bezug auf die Texte, die Hetfield gerade singt. Umgekehrt wirkt sich das Geschehen draußen subtil auf die Show aus. So versagt Hetfields Mikro kurz, als Trip auf seinem, äh, Trip zu scheitern droht. Hier hat sich also jemand etwas gedacht…
Nur wird nicht ganz klar, was das denn sein soll: Erklärt wird nichts, weder die sondersame Synchronizität noch die Apokalypse auf den Straßen. Das Abenteuer des Roadies endet damit, dass er es durch Feuer und Flammen schafft, eine Ledertasche zurück in die Konzerthalle zu bringen. Die steht dann neben den vier Musikern, als sie zum Abschluss in der leeren Halle das epische Instrumental Orion spielen. Was drin ist, bleibt offen, und auch die Bandmitglieder halten sich später bedeckt. Filmfreak Lars Ulrich wird zitiert mit „Es ist schön, einen Cliffhanger zu haben“. Trivia-Freaks weisen darauf hin, dass es sich bei Orion um eines der schönsten Vermächtnisse des verstorbenen Bassisten Cliff Burton handelt und der Streifen an seinem Todestag in die Kinos kommt. Enthält die Tasche also quasi „den Geist von Cliff“? Das zumindest reimen sich einige der fantasievolleren Anhänger im Netz zusammen. Womöglich gibt es hier aber viel weniger Hintergrundgeschichte, denn vor allem sprechen Fans nach dem Film weltweit darüber, was denn nun verdammt nochmal in dem blöden Ding drinsteckt. Das bleibt im Gedächtnis, und damit ist ja auch ein Ziel erreicht.
Taugt das alles denn? Gute Frage. Die Konzertszenen können einiges, sprechen aber eigentlich nur Metallica-Fans an. Die unerklärte Rahmenhandlung hingegen wirkt trotz ihres hohen Unterhaltungswertes latent unbefriedigend. Die Kritiken für Through The Never fallen größtenteils gut aus, und auch der Soundtrack – de facto ein neues Livealbum, ausnahmsweise ohne (!) Seek & Destroy – wird gelobt. Rein geschäftlich wird das Unterfangen aber zum Flop. Die Band, die die Produktion selbst verantwortet, verliert etliche Millionen Dollar. Sie werden es verschmerzen können. Lars Ulrich sagt in einem Interview, der Film sei „nicht wie irgendein anderer“, und damit hat er Recht. Gefragt nach der Motivation, dieses Projekt anzugehen, erklärt Hetfield einfach „Warum nicht?“ – und fasst so Attitüde von Metallica gegenüber neuen Herausforderungen prägnant zusammen. Sagen wir es so: Through The Never ist sehenswert. Aber vielleicht nur einmal.
Auf ihren Kanälen haben Metallica etliche Trailer, Ausschnitte und Making-ofs veröffentlicht und in dieser sehenswerten Playlist zusammengefasst:
Zeitsprung: Am 6.6.2004 spielen Metallica das einzige Mal ohne Lars.
Popkultur
„Shout At The Devil“: Mötley Crüe und ihr großer Durchbruch
Das Verhalten überlebensgroßer Rockstars legen Mötley Crüe im Jahr 1983 bereits an den Tag. Doch eigentlich steht ihr Durchbruch erst noch bevor. Zu einer wichtigen Kletterhilfe auf den Rockolymp wird ihr zweites Album Shout At The Devil — obwohl die Band alles unternimmt, um sich selbst zu sabotieren.
von Timon Menge
Hier könnt ihr euch Shout At The Devil von Mötley Crüe anhören:
Eine Duftmarke können die jungen Glam-Metaller Mötley Crüe schon mit ihrem Debütalbum Too Fast For Love (1981) setzen. So steigen die Nachwuchs-Rockstars mit ihrer ersten Platte immerhin auf Platz 77 der US-Billboard-Charts ein und kassieren im weiteren Verlauf ihrer Karriere sogar Platin für die Scheibe. Doch zu den alles überstrahlenden Bühnenlegenden, die Mötley Crüe noch werden sollen, macht das erste Album die vier Herren noch nicht. Knapp zwei Jahre später legen die Kalifornier ihr zweites Werk Shout At The Devil nach — und werden quasi über Nacht zu Superstars.
Shout At The Devil: die Platte, die Mötley Crüe an die Spitze katapultierte
Als Mötley Crüe mit den Aufnahmen von Shout At The Devil beginnen, haben sie gerade einen Rauswurf hinter sich. Eigentlich hätten die jungen Wilden nämlich Kiss auf deren Creatures Of The Night-Tour supporten sollen, doch die Schminkemonster haben Mötley Crüe nach Hause geschickt. Die Begründung: das schlechte Benehmen der Newcomer. Autsch. Umso mehr Zeit haben Mötley Crüe nun, sich um ihr neues Album zu kümmern. Das sollte man zumindest meinen. Doch statt bloß Hits wie Shout At The Devil und Looks That Kill zu komponieren, machen die Jungs natürlich auch wieder reichlich Unfug.
Während einer der Aufnahme-Sessions klaut Bassist Nikki Sixx zum Beispiel betrunken den Porsche eines Freundes und unternimmt damit eine kleine Spritztour durch Los Angeles. Das kann nicht gut gehen und es kommt, wie es kommen muss: Er baut einen Unfall und verletzt sich an der Schulter. Schon damals ist seine Freundin Demi Moore der Meinung, dass Sixx die Anonymen Alkoholiker aufsuchen sollte, doch davon möchte Sixx nichts wissen. Auch indirekt sorgt der Autounfall für große Probleme: Durch die Medikamente wird Sixx heroinabhängig. Doch das ist eine andere Geschichte.
Shout At The Devil: Düsteres Artwork, erhellende Verkaufszahlen
Für eine Kontroverse sorgt das Artwork von Shout At The Devil, denn das Cover der Platte zeigt ein riesiges schwarzes Pentagramm. Klar, dass da die komplette Christenheit Sturm läuft und den Rockern Satanismus vorwirft. Auf die Idee für das Artwork kommt Nikki Sixx, und zwar aufgrund seiner alten Band Sister. Schon dort hatte er mit okkulten Symbolen gespielt, gemeinsam mit dem späteren W.A.S.P.-Frontmann Blackie Lawless. Der wiederum hat kein Problem damit, dass Sixx die Sister-Einflüsse für Mötley Crüe recycelt. Den Verkaufszahlen tun die Satanismusvorwürfe wie erwartet keinen Abbruch.
Mehr als 200.000 Mal geht Shout At The Devil über die Ladentheke — in den ersten zwei Wochen. Gleich viermal Platin kassieren Mötley Crüe für das Album, obwohl sich viele Musikjournalist*innen alles andere als begeistert zeigen. In den Charts gelingt den Kaliforniern zum ersten Mal der Sprung in die Top 20. Man könnte also sagen: Mit Shout At The Devil beginnt die Erfolgsgeschichte von Mötley Crüe. Die Tour zu der Platte absolviert die Band mit dem „Prince Of Darkness“ Ozzy Osbourne. Der schickt die Jungs auch nicht wegen schlechten Benehmens nach Hause. Ganz im Gegenteil …
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Autoklau mit Ozzy Osbourne und fünf weitere legendäre Vince-Neil-Anekdoten
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Zeitsprung: Am 21.4.1959 kommt Robert Smith von The Cure zur Welt.
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Herzschmerz, Todesfälle und der Wunsch nach Frieden: 20 Rockballaden für die Ewigkeit
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„Bohemian Rhapsody“: Die Geschichte des Klassikers, für den Queen alle Regeln brachen
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