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Popkultur

Druckbuchstaben, New York und Helge Schneider: 5 Dinge, die ihr über Doro Pesch noch nicht wusstet

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Doro Pesch
Foto: Adam Berry/Redferns via Getty Images

Sie ist die „Queen Of Metal“, und zwar seit mehr als 40 Jahren. Mit Warlock hat sie Metal-Meilensteine veröffentlicht, seit Anfang der Neunziger kennt man sie einfach als Doro. Wir hatten also genug Zeit, die Sängerin kennenzulernen. Doch vielleicht sind da trotzdem noch fünf Dinge, die nicht alle wissen.

von Timon Menge

1. Doro ist gelernte Typografin.

Doro Pesch hat nicht nur eine druckvolle Stimme, sondern kennt sich auch mit Druckbuchstaben aus. „Solange ich denken kann, wollte ich Sängerin werden“, verrät die Düsseldorferin in einem Interview. „Gleichzeitig habe ich gerne gemalt und gezeichnet. Daraus entwickelte sich der Berufswunsch etwas Künstlerisches zu machen.“ Sie habe sich deshalb für den Job als Typografin entschieden und eine Lehre begonnen. Man habe sie dort sehr gut behandelt und auch ihre musikalischen Ambitionen unterstützt. Später habe ihr Chef sie sogar gefragt, ob sich Doro nicht mit ihm selbstständig machen möchte. „Dieses Angebot hat mich sehr geehrt“, erzählt die Sängerin, „doch fast gleichzeitig rief mein Manager an und fragte mich, ob ich mit der Heavy-Metal-Band Judas Priest und meiner damaligen Band Warlock auf Welttournee gehen wolle.“ Der Rest ist Geschichte.

2. Sie wohnt seit 1987 in New York.

Durch die Tour mit Judas Priest nehmen Doro und Warlock mächtig Fahrt auf. In Windeseile erobern sie mit ihrem Heavy Metal die Welt und feiern sogar in den USA Erfolge. Als Doro 1986 für eine Promo-Tour in die Staaten reist, sind eigentlich nur drei Tage Aufenthalt geplant. „Aber es war schon am zweiten Tag klar, dass ich komplett dort bleiben werde“, berichtet sie uns. Ihre Freunde halten Doros Plan, nach Übersee zu ziehen, für eine der neuesten Spinnereien der Sängerin. Doch sie meint es ernst, nutzt 1987 die erste Gelegenheit und beginnt ein neues Leben im Big Apple. „Obwohl wir schon überall waren, finde ich New York immer noch am allergeilsten“, schwärmt die Rheinländerin. Nachdem die Terroranschläge vom 11. September 2001 ihre erste Bleibe dort unbewohnbar gemacht haben, lebt Doro inzwischen auf Long Island.

3. Eigentlich wollte Doro gar keine Solokarriere starten.

Der große Erfolg von Doros Band Warlock bringt auch seine Schattenseiten mit sich, denn aus dem anfänglichen Spaß wird plötzlich ein Geschäft. Das merkt man vor allem im Umfeld der Gruppe. Als die Heavy-Metal-Held*innen Ende der Achtziger so richtig durchstarten, sichert sich ein besonders spitzfindiger Geldmacher aus dem Umfeld der Band die Rechte am Namen Warlock — und Doro und ihre Kollegen dürfen sich nicht mehr so nennen. „Wir hatten mit Force Majeure schon die nächste Platte in der Mache“, erinnert sich Doro an diese Zeit. „Und auf einmal gab es ein riesiges Theater mit Anwälten.“ Die Plattenfirma habe vorgeschlagen, die nächste Platte unter dem Namen Doro zu veröffentlichen, damit der Zusammenhang zu Warlock klar sei. Das kommt der Sängerin damals komisch vor, doch sie sagt zu. Später bleibt es dabei.

4. Mit Lemmy und Ronnie James Dio verband sie eine ganz besondere Freundschaft.

Für viele Rock- und Metal-Fans sind Motörhead-Frontmann Lemmy Kilmister und Dio-Sänger Ronnie James Dio absolute Legenden. Warum sollte es Doro anders gehen? Berufsbedingt hat sie sogar noch eine deutlich engere Bindung zu den beiden Musikern. „Für mich persönlich waren Ronnie James Dio und Lemmy meine engsten Freunde“, erzählt sie im Interview. „Sie waren Mentoren, Vertraute und auch Inspiration.“ Sie sei oft mit Dio getourt und er sei ein lieber Mensch und ein toller Künstler gewesen. Lemmy sieht Doro kurz vor seinem Tod noch einmal, und zwar im November 2015. „Ich hatte an diesem Abend das Gefühl, Lemmy dringend treffen zu müssen“, erklärt sie. Als sie Lemmy wenig später im Dezember 2015 eine SMS zum Geburtstag schickt, erhält sie keine Antwort — und ahnt Böses. Am 28. Dezember 2015 stirbt Lemmy im Alter von 70 Jahren.

5. Es gibt einen gemeinsamen Song von Doro und Helge Schneider. Wirklich!

Helge Schneider und Doro im selben Song? Es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt. Abwegig ist die Kooperation aber eigentlich nicht: Schneider ist nicht nur Katzeklo-Komiker, sondern auch ein talentierter Musiker, der viele unterschiedliche Instrumente beherrscht und eine große Leidenschaft für Jazz-Musik hegt. Er und Doro sprechen also die gleiche Sprache. Dahingehend kein Wunder, dass sie gleich ein gemeinsames Projekt ins Auge fassen, als sich die beiden im Juni 2017 in Mannheim kennenlernen. Ein Saxofon-Solo von Helge soll es sein und es ist ab Minute 2:20 im Song Backstage To Heaven zu hören. „Der erste Take saß sofort“, erzählt Doro von der Aufnahmesession. „Helge ist halt ein Vollblutmusiker — und richtig lustig war es natürlich auch mit ihm.“ Was Schneider selbst zu der Zusammenarbeit sagt, ist nicht überliefert. Wahrscheinlich was Genuscheltes.

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Zeitsprung: Am 5.9.1987 erscheint „Triumph And Agony“ von Warlock

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