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Popkultur

Zeitsprung: Am 21.1.1950 kommt Billy Ocean auf die Welt.

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Foto: Mark Westwood/Redferns/Getty images

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 21.1.1950.

von Tom Küppers und Christof Leim

Get Out Of My Dreams, Get Into My Car. Coole Songtitel hat er ja, der Popsänger Billy Ocean. Oder When The Going Gets Tough, The Tough Get Going hat schon Schwung. Und dann gibt’s da noch dicke Hits wie Carribean Queen: Wer in den Achtzigern mehr als fünf Minuten Radio gehört hat, kennt diese Songs alle. Doch der Sänger hat mehr erreicht, nicht nur im musikalischen Sinne. Wir gratulieren ihm zu seinem Geburtstag am 21. Januar und beantworten die Frage, was Mr. Ocean eigentlich nach seinem Welthit so gemacht hat.

Hier könnt ihr die größten Hits von Billy Ocean anhören:

In den Achtzigern gehört Billy Ocean zum Stammpersonal der internationalen Hitparaden. Geboren wurden der Sänger am 21. Januar 1950 im Inselstaat Trinidad und Tobago, als Kind wächst er in London auf. Schon als Teenager tritt er in Clubs auf, später darf er in seiner britischen Heimat und den USA bereits mehrere kleine Hits feiern. 

Dann gelingt dem von Soul-Größen wie Sam Cooke und Nat King Cole geprägten Sänger 1984 mit seinem fünften Album Suddenly und der dazugehörigen Single Caribbean Queen (No More Love On The Run) der globale Durchbruch. Um das kommerzielle Potential dieser Nummer richtig auszuschöpfen, nimmt Ocean gleich mehrere Versionen auf; so erfreuen wir uns hierzulande beispielsweise an einer European Queen, und eine African Queen gibt es auch.

Ein Jahr später wird er für diesen Titel mit dem Grammy ausgezeichnet und darf beim legendären Live-Aid-Konzert mitmischen, mit When The Going Gets Tough, The Tough Get Going und Get Outta My Dreams, Get Into My Car gelingen ihm in den kommenden Jahren zwei weitere Evergreens, doch 1989 zieht sich Ocean völlig überraschend und vergleichsweise lautlos aus dem Musikgeschäft zurück. 

Rückzug

Der Grund ist traurig, denn in diesem Jahr verstirbt Oceans Mutter an Krebs. Die Trauer veranlasst ihn, über sein eigenes Leben nachzudenken, wie er dreißig Jahre später verrät. „Trotz aller Nummer-eins-Hits fühlte es sich irgendwie nicht richtig an. Ich war nur selten zu Hause, meine Kinder wurden immer größer, und das eigentliche Leben zog an mir vorbei.“ Als sich dann auch noch der dritte Familienzuwachs ankündigt, steht seine Entscheidung fest: Fortan widmet sich Billy Ocean ausschliesslich der Familie. „Wir brauchen alle Geld zum Überleben, aber man kann die wichtigen Dinge im Leben nicht einfach ignorieren“, erklärt der Sänger später

 

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Family affair at Brentwood 2015

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Dank der von ihm mit-komponierten Welterfolge (und immer wieder erfolgreich auf den Markt geworfenen Greatest-Hits-Zusammenstellungen) muss sich Ocean um die Kohle zumindest keine Gedanken machen und genießt sein Leben als Privatier im Kreise seiner Liebsten. Doch so ganz lässt ihn die Musik dann doch nicht los. 2002 verleiht im die Universität von Westminster den Ehrendoktortitel der Musik, 2005 geht eine Wiederveröffentlichung zum zum Jubiläum von Caribbean Queen durch die Chart-Decke, ein Jahr später sich dann Black-Eyed-Peas-Mitglied Will.I.Am mit einem Remix vor Ocean. 

Rückkehr

Es überrascht also nicht, dass Billy Ocean 2007 zu einem umjubelten Comeback wieder auf die Bühne zurückkehrt.„Ich wollte nur mal sehen, ob ich es noch drauf habe“, gibt er hinterher grinsend zu Protokoll. Zwei Jahre später folgt tatsächlich ein neues Album namens Because I Love You. Im Juli 2011 erhält Ocean dann sozusagen den Pop-musikalischen Ritterschlag, als ihn Paul McCartney an das vom Ex-Beatle mitgegründete Liverpooler Institut für Darstellende Kunst beruft. 2020 wird Mr. Ocean dann in Anerkennung seiner künstlerischen Leistung noch der Order Of The British Empire verliehen. 

Dass Billy Ocean nichts von seinen Showbusiness-Skills eingebüßt hat, zeigen diverse kleine Anekdoten, etwa die hier: Als der amerikanische Rapper und Sänger Frank Ocean scherzhaft behauptet, das Billy sein Onkel sei, reagiert er im britischen Guardian cool und schlagfertig. „Es hätte auch schlimmer kommen können. Er hätte behaupten können, ich sei sein Vater.“ 

 Alles richtig gemacht

Die Entscheidung, seine Karriere zu unterbrechen, bewertet der Musiker im Rückblick als richtig: Er würde im Prinzip alles noch mal genau so machen, sagt er, und erzählt von sich schließenden Kreisen. So ist seine älteste Tochter heutzutage nicht nur als Background-Sängerin mit dem Vater unterwegs, seine jüngste wohnt genau in dem Haus, was Ocean seiner Mutter seinerzeit gekauft hatte, wie er anlässlich einer Australien-Tour 2019 berichtet. „Aber die Zeit arbeitet nun einmal gegen mich, und es gibt noch so viel, was ich tun will!“ Wir gratulieren zum Geburtstag, Herr Ocean!

Zeitsprung: Am 9.11.1973 erscheint „Piano Man“ von Billy Joel.

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