------------

Popkultur

Die musikalische DNA von Joss Stone

Published on

Warum wollen eigentlich so viele Teenies Popstars werden? Klar, auf den ersten Blick klingt das super: Ruhm, Bewunderung, Kohle. Aber fragt mal Joss Stone, wie einfach es wirklich ist, im zartesten Alter den Zenit zu erklimmen. Gerade 16 Jahre alt war die Britin, als ihr Debütalbum The Soul Sessions erschien und leicht fiel es ihr offenkundig nicht, mit ihrer Bekanntheit umzugehen. Dass sie die Schule für ihre Karriere sausen ließ – na gut, sie hat’s offenkundig überlebt. Aber der ständige Klatsch und Tratsch, die Paparazzi und der ihr entgegen schlagende Neid wünschen wir nun wirklich niemandem auf den Hals. Erst recht keinen pubertären Kids!


Hört euch hier die musikalische DNA von Joss Stone in einer Playlist an und lest weiter:


Stone hat sich allerdings auch ein paar polarisierende Auftritte geleistet. Beispiel gefällig? Im Jahr ließ sie 2007 bei den BRIT Awards geschmacklose Kommentare gegenüber Russell Brand fallen. Keineswegs grundlos allerdings. Der hatte vorher nämlich ein paar gehässige Kommentare über Robbie Williams‘ angekündigten Reha-Aufenthalt vom Band gelassen. Die Art und Weise ist diskutabel, die Anekdote beweist aber, dass Stone die Dinge nicht einfach so auf sich sitzen lassen will. Auch, als sie nach derselben Moderation für ihre amerikanischen Akzent bekrittelt wurde, feuerte sie just zurück: „Ich gebe einen Scheiß drauf, wenn die Leute ein Problem damit haben“, sagte sie. Immerhin arbeite sie doch in den USA, seitdem sie 14 Jahre alt war, so Stone weiter. Klingt einleuchtend, oder?


Joss-Stone


Das ist aber nur ein Grund, warum die in der Grafschaft Devon geborene Sängerin mittlerweile eher nach New York als nach London klingt. Ihre ausgeprägte Leidenschaft für US-amerikanische Soul-Musik ist schließlich bestens dokumentiert. Werfen wir also einen Blick auf die musikalische DNA und schauen wir uns an, was sie neben dem Akzent noch so alles von ihren Idolen übernommen hat!


1. Aretha Franklin – (You Make Me Feel Like) A Natural Woman

À propos New York: Dorthin verschlug es Joss Stone Anfang 2002 für ein Vorsingen. Eingeladen hatte sie der Gründer und CEO vom Label S-Curve, Steve Greenberg. Die 14-jährige konnte ihn mit ihrer Interpretation von drei Evergreens für sich überzeugen: Otis Reddings (Sittin’ On) The Dock Of The Bay, Gladys Knight & The Pips’ Midnight Train To George und (You Make Me Feel Like) A Natural Woman von der unsterblichen Aretha Franklin. Deren Greatest Hits hatte sie erst wenige Jahre vorher im Fernsehen entdeckt. „Ich sah diesen Werbespot mit kurzen Clips von ihren Songs“, erinnerte sie sich. „Ich hatte keine Ahnung, wer das ist – ich war 10 oder so. Ich dachte, ‚Oh yeah, das sieht echt gut aus‘, schrieb es auf und fragte meine Mutter: ‚Krieg ich die zu Weihnachten?‘“ Es sollte ihre erste CD überhaupt werden und Franklin hat seitdem das Repertoire ihres weltberühmten Fans nie verlassen. Denn mit der Soul Queen kam die Musik in ihr Leben, auf der sie ihre eigene Karriere aufbauen sollte. „Ich konnte mit Soul so viel mehr anfangen als mit allem zuvor“, gestand sie in einem Interview. „Du musst tolle Vocals haben, um den Soul zu singen.“ Und kaum jemand hatte bessere Vocals als Aretha Franklin!


2. Jackie Wilson – Reet Petite

Aber Moment, wie hatten eigentlich die beiden Londoner Produzenten von der Schülerin aus Devon gehört? Alles begann an Stones alter Schule mit dem erschlagenden Titel Uffculme Comprehensive School, wo die kleine Joss ihren ersten Auftritt feierte während dem sie Jackie Wilsons Rock-Klassiker Reet Petite sang. Dem sollten schon bald weitere: Im Alter von 13 Jahren sang sie bei der BBC-Show Star For A Night vor und gewann den Wettbewerb mit fliegenden Fahnen. Von da aus ging es weiter zur Show Steps To The Stars und schließlich zu einem Benefizkonzert, wo sie von Andy Dean und Ben Wolfe entdeckt wurde. Was die bei Stones Auftritt dort wohl dachten, das hatte Jackie Wilson schon 1957 in seinem Hit gesungen: „Well, she’s so fine, fine, fine, she’s so fine, f-fine / She’s so fi-yi-yi-yi-yi-ne, she’s so fine, fine, fine / She’s really sweet, the finest girl you ever wanna meet”. Was taten die beiden darauf? Sie riefen Steve Greenberg ein und erzählten aufgeregt, dass sie „die beste Sängerin gehört hatten, die dieses Land jemals hervorgebracht hat“. Ob wir also jemals von Joss Stone erfahren hätten, wenn ihre Schule nicht eines schönen Tagen zu einem Fifties-Themenabend geladen hätte? Vielleicht nicht.


3. Donna Summer – On The Radio

Der erste Song, mit dem Stone übrigens im Fernsehen zu hören war, hieß ironischer Weise On The Radio. Den großen Donna Summer-Klassiker wählte sie für ihren Siegesauftritt bei Star For A Night aus. Damit betonte sie von Anfang an, dass ihr eigener Stil nicht nur von der Gospel-inspirierten Seite der Soul-Musik, sondern auch deren tanzbarem Gegenpart inspiriert wurde. Denn natürlich war die 1979 veröffentlichte Single der der 2012 verstorbenen Disco-Legende wie so viele ihrer Stücke auch im Club gut aufgehoben. Stone selbst übrigens stand nur wenige Jahre nach ihrem allerersten Fernsehauftritte mit Summer auf derselben Bühne, um 2005 gemeinsam mit ihr in New York bei Save The Music: A Concert To Benefit The VH1 Save The Music Foundation gemeinsam die Nummer eines berühmten Kollegen zu aingwn. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon weltberühmt und ihre Musik lief nicht nur On The Radio auf und ab.


4. Otis Redding – Try A Little Tenderness

Ihr fragt euch, wessen Song die große Diva und die britische Soul-Liebhaberin wohl gemeinsam gesungen haben werden? Natürlich einen Soul-Klassiker aus dem Stax-Universum! Try A Little Tenderness ist allerdings schon viel älter als die Version, welche Otis Redding im Jahr 1966 bekannt gemacht hat. Zuerst aufgenommen wurde das Stück schon ganze 34 Jahre zuvor vom britischen Ray Noble Orchestra, am Mikro stand damals noch Val Rosing. Ein schöner transatlantischer Austausch, der sich mit dem Duett von Summer und Stone weiter führte. Nachdem die Britin bereits Steve Greenberg beim ersten Treffen der beiden ein anderes Stück von Redding – (Sittin’ On) The Dock Of The Bay –gesungen hatte, blieb es natürlich nicht dabei. In den Linernotes von Introducing Joss Stone, laut der Künstlerin übrigens ihr eigentliches Debütalbum, findet sich der Name des musikalischen Tausendsassas ebenso wieder. Eine im Grunde doppelte Anspielung auf gleich zwei Idole, denn der Song Headturner zollt ebenso Aretha Franklin wie Redding seinen Tribut. Redding nämlich hatte Respect geschrieben, Franklins Signature-Tune, auf den Stone mit ihrer modernen Empowerment-Hymne anspielte.


5. The White Stripes – Fell In Love With A Girl

Stone verdreht aber nicht nur gerne Köpfe, sie stellt auch gerne die Dinge auf den Kopf. Ihr Debütalbum The Soul Sessions wartete mit einer überraschenden Single auf: Denn was haben The White Stripes außer ihrem Herkunftsort, der Motor City Detroit, eigentlich mit Soul am Hut? Mehr, als manche denken würden, wie Stones Coverversion bewies. Aus Fell In Love With A Girl wurde bei ihr allerdings – so viel Gerechtigkeit muss schließlich sein – Fell In Love With A Boy und aus einem rohen Garage Rock-Song mit unter zwei Minuten Spielzeit ein funkiges Soul-Stück, das ohne Umwege direkt in die Hüfte ging. Ob das aber dem Duo mit dem Faible für Rot-Weiß-Gestreiftes gefiel? Und ob! In einem Interview mit dem Q Magazin verriet Stone sogar, dass Jack White ihr Cover mehr als nur gefallen hatte. „Er sagte mir, dass er es lieben würde und dass er live lieber meine Version spielen würde als seine eigene! Wenn das mal keine Zustimmung bedeutet! Supertyp, dieser Jack White!“ Wir schließen uns da absolut an.


6. Band Aid – Do They Know It’s Christmas?

Joss Stone weiß aber nicht nur andere Musiker von ihrem Können zu überzeugen, sie hat sich auch schon früh mit ihrer Musik sozial engagiert. Wen wundert’s, schließlich wurde sie bei einem Benefizkonzert entdeckt! Nachdem Stone im April 2004 noch bei Divas Live 2004 gemeinsam mit Ashanti, Cyndi Lauper, Gladys Knight, Jessica Simpson und Patti LaBelle Geld für die Save The Music Foundation sammelte, ging sie Mitte November desselben Jahres mit Band Aid 20 ins Studio. Mit dabei waren unter anderem Chris Martin von Coldplay, Bono von U2 sowie natürlich Midge Ure und Bob Geldorf, die Initiatoren des Projekts. Diesmal sollte mit einer Neuaufnahme von Do They Know It’s Christmas Geld für die Darfur-Region im Sudan eingetrieben werden. Stone, die noch nicht auf der Welt war, als Band Aid das erste Mal zusammenkam und die zum Zeitpunkt der Aufnahmen erst 17 Jahre alt war, soll sich dem TV-Produzenten Malcolm Gerrie zufolge angeblich darauf gefreut haben, „Bob Gandalf“ zu treffen. Die Häme, welche der Teenagerin darauf hin entgegen schlug, hat sie allerdings nicht von ihrem Weg abgehalten. Nach Band Aid 20 kollaborierte sie etwa mit Bryan Adams für die Hear The World-Initiative, trat bei den Live Earth-Konzerten auf und nahm mit Annie Lennox den Song Sing auf, der am Welt-AIDS-Tag veröffentlicht wurde und auf die Krankheit aufmerksam machen sollte. Wer Bob Geldorf ist, weiß sie heute ganz sicher und steht ihm obendrein in Sachen Engagement in nichts nach.


7. Janis Joplin – Cry Baby

Nein, Joss Stone hat sich von allen Sticheleien nicht unterkriegen lassen. Wenn sie eins nicht ist, dann ein Cry Baby. Was wiederum ebenso nicht heißen sollte, dass Stone nicht gekonnt auf der Klaviatur der ganz großen Gefühle spielen kann. 2005 betrat sie während der Grammy-Verleihung die Bühne, um Janis Joplins Song Cry Baby zu performen, bevor Melissa Etheridge eine berührende Interpretation von deren Hit Piece Of My Heart zum Besten gab. Ein Medley, das in die Geschichte des prestigeträchtigen Musikpreises eingehen sollte. Für Stone war es ein ganz besonderer Moment, denn die Musik der 1970 an einer Überdosis verstorbenen Joplin begleitet sie schon ihr Leben lang. „Als Kind habe ich Janis Joplin gehört, weil ich so sehr von ihrem Akzent beeindruckt war“, erinnerte sie sich in einem Interview. „Ich gab ordentlich Druck auf die Stimme und brachte mir so ohne es zu merken bei, in dieser souligen Art zu singen.“ Wie das klingt, bewies Stone ohne Zweifel nicht allein an diesem Abend.


8. Coldplay – Yellow

Eher zweifelhaft ist dagegen die Auszeichnung, die Joss Stone im selben Jahr erhalten sollte: Die Organisation peta2 kürte sie zu sexiesten lebenden Vegetarierin. O… kay? Naja, immerhin war sie mit diesem Titel nicht in der allerschlechtesten Gesellschaft. Der – laut peta2 zumindest – betörendste Mann, der lieber auf den Frühstücksspeck verzichtete, war in jenem Jahr nämlich Chris Martin von der Band Coldplay. Mit dem hatte sie schon 2004 bei Band Aid 20 zu tun gehabt. Erst 2016 sammelten die beiden erneut zusammen Geld bei einem von Prince Harry organisierten Benefizkonzert. Zwei Kinder, auf welche eine bestimmte englische Grafschaft Devon mit Recht stolz sein kann – wie Stone nämlich wuchs Martin in Devon auf. Ob sie nebenbei noch Rezepte für fleischfreie Rezepte ausgetauscht haben, ist zwar nicht überliefert. Fest aber steht, dass Stone in ihrer musikalischen Bildung wohl kaum um Coldplay herum gekommen sein wird. Umso schöner eigentlich, in Martin einen politisch ähnlich engagierten Kollegen gefunden zu haben. Der auch noch sexy ist. Sagen jedenfalls die von peta2.


9. Berrington Levy – Here I Come

Vom Stadion-Pop Coldplays über den Rock-Sound von Janis Joplin oder den White Stripes hin zum Soul in allen seinen Facetten ging es bisher. Haben wir noch etwas vergessen? Na klar, den Reggae natürlich! Als Joss Stone 2012 ankündigte, an einem Reggae-Album zu arbeiten, blieb vielen die Spucke weg. Würde das gut gehen? Die kritischen Stimmen verstummten aber sobald Stone nachrückte, mit wem sie ins Studio gehen würde: Damian Marley nämlich, der – wie es der Nachname bereits verrät – in Sachen Reggae einiges an Fachkenntnis mit brachte. Tatsächlich war es überhaupt der Sohn des großen Bob Marleys, der Stone zu dem Versuch überredete. Als Water For Your Soul im Sommer 2015 endlich erschien, überraschte Stone damit allerdings nicht nur mit frischen Riddims, sondern auch deutlichen Hip Hop-Einschlägen und – dank Produzent A. R. Rahman – dezenten Anklängen an indische Musik oder sogar keltische Töne. Eine stilistische Wundertüte! Reggae bildete aber dennoch das Fundament des Sounds von Water For Your Soul, was sich allein schon an der Wahl der Samples leicht nachvollziehen lässt. Der Song Harry’s Symphony etwa zitiert den Berrington Levy-Klassiker Here I Come. Experiment geglückt, würden wir behaupten!


10. Jeff Beck – I Put A Spell On You (feat. Joss Stone)

Ihre gesamte Karriere über hat Joss Stone immer wieder alten Klassikern einen neuen Anstrich verpasst und somit das Interesse von vielen ihrer eigenen Idole auf sich gelenkt. Auch der ehemalige Yardbirds-Gitarrist Jeff Beck wurde auf die junge Sängerin aufmerksam und holte sie im November 2007 auf die Bühne, um gemeinsam mit ihm im Duett People Get Ready von den Impressions zu singen. Damit noch nicht genug sollte sie ihn etwas später für die Aufnahmen seiner LP Emotion And Commotion im Studio besuchen. Neben dem Song There’s No Other Me aus der Feder von Jason Rebello war es vor allem die gemeinsame Neuinterpretation des Rock-Klassikers I Put A Spell On You, die für Begeisterung sorgte. Beck und Stone wurden sogar für den Grammy nominiert! Der über 40 Jahre ältere Gitarrist scheint die Sängerin mehr als zu schätzen: Auch diese überaus erfolgreiche Kollaboration sollte nicht die letzte bleiben, folgte doch 2014 mit einer modernisierten Interpretation des Eric Bogle-Klassikers No Man’s Land (Green Fields of France) schon das nächste gemeinsame Stück. Bogle selbst allerdings war mit der Aufnahme, die einige Zeilen ausließ und dem Stück einen deutlichen Rock-Flavour verpasste, so gar nicht einverstanden. Stone polarisiert eben. Kein Wunder also, dass sie selbst einen Jeff Beck inspiriert!


Das könnte dich auch interessieren:

5 Wahrheiten Katy Perry

10 Songs, die die Rockmusik verändert haben – Teil 2

5 Wahrheiten über The Killers

Popkultur

Home is where your bunte M&Ms is: Die verrücktesten Backstage-Wünsche

Published on

Backstage Header
Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Für ihre sogenannten „Hospitality Rider“ fallen Musikstars die verrücktesten Anforderungen ein. Ob bunte M&Ms, Haartrockner oder Würgeschlangen: Hinter der Bühne scheint einfach alles möglich zu sein. Die 15 verrücktesten und unterhaltsamsten Backstage-Wünsche haben wir für euch zusammengestellt.

von Timon Menge

Vorweg sei gesagt: Um kaum etwas Ranken sich so viele Mythen und Gerüchte wie um die Backstage-Wünsche der großen Rock- und Pop-Sternchen. Die folgende Liste sollte also keinesfalls zu ernst genommen werden. Allzu abwegig klingt vieles davon allerdings nicht …

15. Die Beatles und Elvis: bescheidene Rockstars

Beginnen wir mit den Pflegeleichtesten in unserer Liste. Laut New York Post verlangten die Beatles in ihren Backstage-Räumen bloß einen Schwarzweißfernseher und einige Flaschen Coca-Cola. Ganz schön genügsam für die größte Band aller Zeiten. Elvis wünschte sich hinter der Bühne angeblich nichts weiter als zehn Softdrinks und vier Gläser Wasser.

14. Slipknot futtern aus der Dose

Slipknot unterstreichen mit ihrem Hospitality Rider auf sympathische Art und Weise ihre proletarische Herkunft und legen Wert auf Dinge wie Dosenravioli, Kaubonbons, Feuchttücher und Socken aus der Dose. Ob die Lebensmittel und die Socken etwas miteinander zu tun haben, ist nicht überliefert.

13. Eminem liebt Taco Bell

In den USA zählt Taco Bell zu den berühmtesten Fast-Food-Ketten überhaupt. Jenseits der Landesgrenzen ist das mexikanisch beeinflusste Schnellrestaurant allerdings kaum anzutreffen. Genau deshalb steht in den Backstage-Anforderungen von Rapper Eminem explizit: „A selection of Taco Bell (Mexican-themed fast food) — imported from America“.

12. Die Beach Boys verlangen weiches Toilettenpapier

Wenn es um die Auswahl des richtigen Klopapiers geht, hatten die Beach Boys genaue Vorstellungen. „VERY SOFT“ sollte sich das Abputzen anfühlen. Außerdem legten die Musiker Wert auf Recycling-Mülleimer im Essensbereich. „Die Beach Boys und der Planet danken euch“, war an entsprechender Stelle im Hospitality Rider der Band zu lesen.

11. DJ Shadow gräbt gern nach Vinyl

Hip-Hop-Legende DJ Shadow verlangt bei jedem Konzert nach einer Liste aller lokalen Plattenläden, um in seiner Freizeit nach neuen LPs stöbern zu können. Wenn er in der Stadt ist, lohnt es sich also, die umliegenden Anlaufstellen für das schwarze Gold im Blick zu behalten. Vielleicht lauft ihr ihm ja über den Weg.

10. Lady Gaga mag keinen Stinkekäse

Nachvollziehbar: Lady Gaga möchte nicht, dass es in ihrem Backstage-Bereich nach Käsetheke im Sommer riecht. Folglich steht in ihrem Hospitality Rider, dass beim Catering unterschiedliche Käsesorten zur Verfügung stehen sollen, aber nur wenn sie „non-smelly“ und „non-sweaty“ sind.

9. Van Halen und die braunen M&Ms

Diese Geschichte haben wir fast alle schon einmal gehört, doch man kann sie unmöglich auslassen: Als Van Halen 1982 durch die USA touren, bestellen sie für ihren Backstage-Bereich unter anderem eine Schüssel M&Ms. Doch Vorsicht: „Absolutely no brown ones!“, heißt es im Rider der Band. Andernfalls droht der ersatzlose Konzertabbruch.

8. Adele mag keinen Bio-Honig

Während viele Pop-Stars hinter der Bühne Wert auf Bio-Lebensmittel legen, verlangt Adele in ihrem Rider explizit „non-organic honey“, also Nicht-Bio-Honig. Welche Beweggründe sie dafür hat, bleibt wohl ihr Geheimnis. Außerdem sagt man, dass sie keine Tomaten auf ihren Sandwiches mag.

7. James Brown hat die Haare schön

Soul-Legende James Brown hatte nicht nur eine beeindruckende Stimme, sondern auch stets schicke Haare. Damit das auch so blieb, verlangte der Sänger in seinem Backstage-Bereich nach einer Trockenhaube, wie man sie aus Friseursalons kennt. Außerdem auf seiner Liste: Champagner, ein Bügeleisen und ein Golfauto.

6. Amy Winehouse empfängt nur „große Jungs“

Zu den Hospitality-Anforderungen von Soul-Queen Amy Winehouse gehörten die unterschiedlichsten Dinge, von Whiskey über Pizza bis hin zu Camel Lights. Besonders lustig mutet aber ein Schild an, dass die Sängerin bei jeder ihrer Shows an der Tür ihres Zimmers anbringen ließ: „Only big boys can enter“, also „Zutritt nur für große Jungs“.

5. Rihanna hat es gern gemütlich

Rihanna legt in ihren Backstage-Räumlichkeiten Wert auf Duftkerzen. Aber nicht auf irgendwelche Duftkerzen, sondern die Sorte „Archipelago Black Forest“ muss es sein. Außerdem verlangt sie vor Auftritten nach einem Teppich mit Tierfellmuster, der unbedingt sauber sein muss, weil sie barfuß darüber läuft.

4. Kanye West steht auf Slushy-Cocktails

Rapper Kanye West scheint eine Vorliebe für Cocktails zu haben, vor allem für gefrorene. So lässt er sich für eine Tour eine Slushy-Maschine hinter die Bühne stellen, die zwei verschiedene Sorten enthält: Grey Goose (Wodka) mit Limo sowie Hennessy (Cognac) mit Coca-Cola. Prost!

3. Nikki Sixx wünscht sich eine Würgeschlange

Dass die Rider-Wünsche von Nikki Sixx wirklich ernst gemeint sind, kann man kaum glauben. Aber erfahrungsgemäß ist es ja so: verrückt, verrückter, Mötley Crüe. So verlangt der Bassist der Glam-Metaller zeitweise, dass er im Backstage-Bereich eine mindestens 4,5 Meter lange Boa Constrictor vorfindet. Warum auch immer.

2. Iggy Pop erwartet „sieben Zwerge“

Noch verrückter wird es in den Backstage-Anforderungen von Iggy Pop. „Pizza für die Obdachlosen“ liest sich fast noch harmlos, doch die Punk-Legende fordert auch „sieben Zwerge“ sowie Brokkoli, der bereits kleingeschnitten ist — damit man ihn besser entsorgen kann.

1. Madonna nimmt ihr ganzes Wohnzimmer mit

Madonna denkt das Wohlbefinden hinter der Bühne etwas größer und lässt bei jedem ihrer Konzerte ihr komplettes Wohnzimmer auf- und abbauen. Das klingt im ersten Moment  großspurig. Wenn man sich in die Lage einer vielreisenden Künstlerin hineinversetzt, die fast nie zuhause ist, irgendwie aber auch nicht.

Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert!

Der kürzeste Song, die längste Tour: Diese 7 Bands haben Weltrekorde aufgestellt

Continue Reading

Popkultur

blink-182: Alle Studioalben im Ranking

Published on

blink-182 HEADER
Foto: Estevan Oriol/Getty Images

Fans freuen sich schon auf das kommende blink-182-Album One More Time, das im Oktober 2023 erscheinen wird. Kein Wunder: Endlich ist das Trio DeLonge/Hoppus/Barker wieder vereint! Grund genug, einmal einen Blick auf den bisherigen Studiooutput der kalifornischen Poppunker zu werfen und ihre Studioalben zu ranken.

von Markus Brandstetter

1. Enema Of The State (1999)

 Mit Enema Of The State schufen blink-182 1999 eines der bekanntesten und beliebtesten Pop-Punkalben aller Zeiten. Songs wie What’s My Age Again und All The Small Things sind heute aus Setlists nicht mehr wegzudenken, mit Adam’s Song bewiesen die Fun-Punker, dass sie auch ernste und traurige Songs draufhaben. Keine Frage: Enema Of The State ist unverkennbar ein Kind der Endneunziger, zeigt sich aber auch 2023 gut gealtert und zeitgemäß. Mit dem Album inspirierten Hoppus, DeLonge und Barker Heerscharen an neuen Bands – und wurden selbst zu Megastars.

 2. blink-182 (2003)

 Man könnte dieses Werk auch das ambitionierte Album von blink-182 nennen. Nachdem das Trio bereits auf den beiden Vorgänger-Longplayern bewiesen hat, dass es auch mal ernst zugehen kann, stand hier der Spaßpunk fast gänzlich im Hintergrund. Egal, ob der fulminante Opener Feeling This, die Megaballade I Miss You oder Songs wie Violence, Obvious, Always oder Down: Das selbstbetitelte Album hält jede Menge Schätze (und ein Feature mit Cure-Sänger Robert Smith) parat. Nur der vertonte Brief ist dann doch ein wenig zu kitschig. Mit blink-182 fanden Tom, Mark und Travis ihren Höhepunkt – ehe die Band auf Eis gelegt wurde.

 3. Take Off Your Pants And Jacket (2001)

 Definitiv zu den Karrierehighlights zählt auch Take Off Your Pants And Jacket aus dem Jahr 2001. Mit Songs wie The Rock Show, First Date, Anthem Part Two oder dem düsteren Stay Together For The Kids gelang Blink-182 eine ausgezeichnete Mischung, die nicht nur für Hoppus einen Schritt nach Vorne von Enema Of The State darstellt. Blink waren hier bereits auf der ganzen Welt bekannt – und zementierten ihren Status nochmal ein (auch dank grandioser Musikvideos).

 4. Dude Ranch (1997)

 Dude Ranch ist das zweite Album der Band, dass am 5. August 1997 veröffentlicht wurde. Am Schlagzeug saß damals noch nicht Travis Barker, sondern Scott Raynor. Hier etablierten blink-182 ihren eigenständigen Sound – Songs wie Josie, Dammit oder Boring machen auch heute noch großen Spaß.

 5. California (2016)

Zwischen Mark Hoppus/Travis Barker und Tom DeLonge war es freilich nicht immer einfach. Die erste Rückkehr wurde mit dem eher mittelmäßigen Neighbourhoods gefeiert, danach war wieder Schluss. blink-182 ersetzen DeLonge mit  Matt Skiba (Alkaline Trio) und veröffentlichten 2016 das Album California. Musikalisch war das Album eine Rückkehr zu dem, was man vor Neighbourhoods und dem selbstbetitelten Album von blink-182 gewohnt war – also gut gelaunter, eingängiger Punkrock. Klar, ohne DeLonge war es nicht dasselbe, aber Skiba bewies sich als ausgezeichneter Ersatzmann, der die Band wohl auch zu einem guten Teil am Leben hielt.

 6. Chestshire Cat (1995)

 Platz sechs belegt das Debütalbum der Band. Klanglich ist dieses freilich noch etwas rau und unausgegoren, beinhaltet aber bereits tolle Songs wie Carousel, M+Ms und Wasting Time. Zunächst wurde das Album noch unter dem Bandnamen Blink veröffentlicht, da es aber eine andere Band mit den Namensrechten gab, entschied man sich für den Zusatz 182.

 7. Nine (2019)

 Platz sieben geht an das Album Nine – den zweiten Longplayer mit Matt Skiba. Für die Produktion zeichnete hier John Feldman (unter anderem Chef von Goldfinger) verantwortlich, auch etliche Co-Producer mischten mit. Mit Songs wie The First Time, Blame In On My Youth und On Some Emo Shit ist das Album durchaus solide, belegt aber wahrscheinlich nur in wenigen blink-182-Fanlisten die vorderen Plätze.

 8. Neighbourhoods (2011)

Neighbourhoods war leider nicht die Reunion, die sich Fans nach dem indefinite hiatus nach dem unbetitelten Album erwartet hatten. Zwar fanden Tom DeLonge, Mark Hoppus und Travis Barker wieder als Band zusammen — aufgenommen wurde aber getrennt voneinander. Irgendwie merkt man Neighbourhoods einfach in jeder Sekunde an, dass zwischenmenschlich wie auch musikalisch einfach das fehlte, was blink-182 ausmacht. Immerhin: Die Reunion, die wir uns damals erhofften, bekommen wir wohl mit dem kommenden Album endlich serviert!

Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert!

Continue Reading

Popkultur

Zeitsprung: Am 27.9.2013 erscheint der Metallica-Film „Through The Never“.

Published on

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 27.9.2013.

von Christof Leim

Fette Konzertaufnahmen, eine ebenso surreale wie brutale Rahmenhandlung, und beides auf mysteriöse Weise verbunden: Was Metallica in ihrem 3D-Film Through The Never veranstalten, fällt aus dem Rahmen. Am 27. September 2013 erschien der Streifen.


Hört hier in den Soundtrack zu Through The Never rein:

Klickt auf „Listen“ für das ganze Album.

Musikfilm? Fantasythriller? So genau kann man es gar nicht sagen. Metallica: Through the Never, wie der Film mit vollem Titel heißt, kann beides – und verzahnt die Welten. Im Mittelpunkt steht eine Show der Metal-Giganten, bei der in Sachen Produktion alle Register gezogen werden: Licht, Pyros, Krawall, die Bühne steht in der Mitte der Halle, darauf tauchen immer wieder überdimensional Elemente aus den Metallica-Artworks auf, etwa die Statue von …And Justice For All, das Klo von Metal Up Your Ass oder die Kreuze von Master Of Puppets. Es gibt viel zu gucken, die Band ist gut drauf, die Setlist kann sich hören lassen – und dank der 3D-Technik kommt der Zuschauer richtig nah ran, als wäre er an den beiden Abenden 2012 in Vancouver und Edmonton dabei gewesen.

Dem gegenüber steht eine Rahmenhandlung wie eine Mischung aus Mad Max und urbanem Endzeit-Thriller, gleichermaßen surreal wie actionreich inszeniert und packend gefilmt. Dabei sehen wir den Roadie Trip, der für die Band etwas besorgen soll und sich in einer Stadt voller Aufstände, Explosionen und mörderischen Reitern wiederfindet. Auch hier scheppert es gewaltig.



Mehr Trailer gibt es hier und hier.

Musik und Geschichte laufen im Wechsel, überlappen sich gelegentlich, und scheinen nur auf den ersten Blick unverbunden. Mal mehr, mal weniger deutlich nimmt die Handlung Bezug auf die Texte, die Hetfield gerade singt. Umgekehrt wirkt sich das Geschehen draußen subtil auf die Show aus. So versagt Hetfields Mikro kurz, als Trip auf seinem, äh, Trip zu scheitern droht. Hier hat sich also jemand etwas gedacht…



Nur wird nicht ganz klar, was das denn sein soll: Erklärt wird nichts, weder die sondersame Synchronizität noch die Apokalypse auf den Straßen. Das Abenteuer des Roadies endet damit, dass er es durch Feuer und Flammen schafft, eine Ledertasche zurück in die Konzerthalle zu bringen. Die steht dann neben den vier Musikern, als sie zum Abschluss in der leeren Halle das epische Instrumental Orion spielen. Was drin ist, bleibt offen, und auch die Bandmitglieder halten sich später bedeckt. Filmfreak Lars Ulrich wird zitiert mit „Es ist schön, einen Cliffhanger zu haben“. Trivia-Freaks weisen darauf hin, dass es sich bei Orion um eines der schönsten Vermächtnisse des verstorbenen Bassisten Cliff Burton handelt und der Streifen an seinem Todestag in die Kinos kommt. Enthält die Tasche also quasi „den Geist von Cliff“? Das zumindest reimen sich einige der fantasievolleren Anhänger im Netz zusammen. Womöglich gibt es hier aber viel weniger Hintergrundgeschichte, denn vor allem sprechen Fans nach dem Film weltweit darüber, was denn nun verdammt nochmal in dem blöden Ding drinsteckt. Das bleibt im Gedächtnis, und damit ist ja auch ein Ziel erreicht.



Taugt das alles denn? Gute Frage. Die Konzertszenen können einiges, sprechen aber eigentlich nur Metallica-Fans an. Die unerklärte Rahmenhandlung hingegen wirkt trotz ihres hohen Unterhaltungswertes latent unbefriedigend. Die Kritiken für Through The Never fallen größtenteils gut aus, und auch der Soundtrack – de facto ein neues Livealbum, ausnahmsweise ohne (!) Seek & Destroy – wird gelobt. Rein geschäftlich wird das Unterfangen aber zum Flop. Die Band, die die Produktion selbst verantwortet, verliert etliche Millionen Dollar. Sie werden es verschmerzen können. Lars Ulrich sagt in einem Interview, der Film sei „nicht wie irgendein anderer“, und damit hat er Recht. Gefragt nach der Motivation, dieses Projekt anzugehen, erklärt Hetfield einfach „Warum nicht?“ – und fasst so Attitüde von Metallica gegenüber neuen Herausforderungen prägnant zusammen. Sagen wir es so: Through The Never ist sehenswert. Aber vielleicht nur einmal.


Auf ihren Kanälen haben Metallica etliche Trailer, Ausschnitte und Making-ofs veröffentlicht und in dieser sehenswerten Playlist zusammengefasst:

Zeitsprung: Am 6.6.2004 spielen Metallica das einzige Mal ohne Lars.

Continue Reading

Don't Miss