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Popkultur

Spielt uns das Lied vom Tod: Die 10 besten Gothic-Metal-Songs aller Zeiten

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Type O Negative
Foto: Mick Hutson/Redferns/Getty Images

Klagelieder und Trauermärsche in Moll: Rechtzeitig zu den kürzesten Tagen des Jahres kommen hier die zehn ultimativen Gothic-Metal-Klagemauern. Da verschwindet auch der letzte Sonnenstrahl hinter grauen Wolken.

von Björn Springorum

Der Herbst ist die perfekte Zeit für Gothic Metal. Wenn das Licht früh schwindet, welkes Laub durch die Straßen zieht und alles um uns herum nach Verfall duftet, hüllen wir uns am liebsten in schwere musikalische Grabreden, in morbide Lieder voller vergänglicher Schönheit. Auswahl gibt es viel, wir haben trotzdem unsere zehn persönlichen Gothic-Metal-Favoriten auserkoren. Licht aus, Leid an.

1. Celtic Frost – Rex Irae (Requiem)

Klar, Celtic Frost sind alles andere als klassischer Gothic Metal. Das, was Bands wie Paradise Lost wenige Jahre später daraus machen, hat aber ganz klar ihre Wurzeln in Platten wie Into The Pandemonium von 1987. Rex Irae (Requiem) zeigt mit unheilvoller Orchestrierung und gespenstischen Soundscapes, wohin die Reise gehen wird – charakteristischer Frauengesang inklusive.

2. Paradise Lost – Embers Fire 

Obwohl Paradise Lost dem Genre 1991 natürlich schon mit Gothic sowohl Namen als auch Insignien in die Wiege gelegt haben, erblüht die Mischung aus morbider Schwere und verhextem Drama erst auf Icon (1993) so richtig. Der Opener Embers Fire ist einer der Songs, die den Gothic Metal zu dem gemacht haben, was er ist: düster, dramatisch, hoffnungsfern, aggressiv und von sinistrer Melodik.

3. Type O Negative – Christian Woman 

Nach dem doomigen Anfängen des Genres, in denen auch die Death-Metal-Wurzeln unverkennbar im Hintergrund rumorten, wird der Gothic Metal im Verlauf der Neunziger zunehmend sinnlich, erotisch und obsessiv. Niemand ist in diesem Spiel besser als Type O Negative, die 1994 mit Bloody Kisses ein verführerisches, todessehnsüchtiges Werk vorlegen. Unter vielen Highlights sticht Christian Woman als morbides Manifest heraus.

4. Theatre Of Tragedy – Der Tanz der Schatten

1996 veröffentlichen die Norweger Theatre Of Tragedy mit Velvet Darkness They Fear ein Album, das auf so ziemlich alle Symphonic-Metal-Bands von Nightwish bis Epica einen großen Einfluss haben wird. Höhepunkt des Albums: das opernhafte Der Tanz der Schatten, ein düsterromantisches Paradebeispiel für gotische Stimmung.

5. My Dying Bride – Like Gods Of The Sun

Neben Paradise Lost zählen My Dying Bride zu den Death/Doom-Wegbereitern, die die Gotik in den Metal gebracht haben. 1996 kommt die englische Trauergemeinde mit Like Gods Of The Sun um die Ecke – und schon der Titeltrack hat alles, was ein Gothic-Manifest braucht: schleppendes Tempo, funebre Melodik, klagender Gesang und weltferne Stimmung.

6. The Gathering – Nighttime Birds

Von allen Metal-Genres spielt weiblicher Gesang im Gothic Metal die größte Rolle. Als Vorläufer der vielen female fronted Metal-Bands unserer Zeit zeigen The Gathering 1997 eindrucksvoll, wie man wunderschöne Oden an die Nacht schreibt. Der Titelsong von Nighttime Birds ist ein ergreifendes Nokturn, wie gemacht für die unvergleichliche Stimme von Anneke van Giersbergen.

7. Moonspell – Opium 

Auch wenn man Gothic Metal gemeinhin in kühleren Klimazonen verordnet, kommt eine der besten und wichtigsten Bands des Genres aus Portugal: Moonspell, erfolgreichster Metal-Export des Landes, legt 1997 mit Irreligious ein Referenzwerk zwischen sakraler Bedeutsamkeit und grollendem Metal hin. Opium, einer ihrer Trademark-Songs, fängt das Wechselspiel zwischen Erlösung und Verdammnis fabelhaft ein.

8. Tristania – Evenfall

Die Schöne und das Biest ist ja auch so ein Fixstern im Genre: Eine garstig fauchende Männerstimme wird von einer sirenenhaften Frauenstimme umtanzt, während bleierne Riffs und sinfonische Keyboards gefühlt ins Mittelalter versetzen. Es gibt wenig bessere Beispiele dafür als Evenfall.

9. Cradle Of Filth – Her Ghost In The Fog 

Cradle Of Filth sitzen zwischen diversen Stühlen. Black Metal und Gothic Metal sind aber von Anfang an wichtige Ankerpunkte in ihrem vampiresken Sound. Insbesondere die Platte Midian (2000) lehnt dann aber doch sehr stark in Richtung Gotik: Musikalische Schauermärchen, die wie die Vertonung eines Lord-Byron-Werkes klingen, können damals wenige besser als Dani Filth und Crew. Das unwiderstehliche Her Ghost In The Fog läuft damals sogar im Musikfernsehen.

10. Katatonia – Endtime

Lieder vom Ende der Welt, regennass und monochrom, gibt es auf Katatonias Brave Murder Day von 1996. Nach ihrem ruppigen Doom-Anfängen öffnen sich die Schweden hier einem sehr tragischen, melancholischen, dräuenden Sound, in dem es sich hervorragend versinken lässt. Der Album-Abschluss Endtime macht seinem Namen dann auch alle Ehre.

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