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Popkultur

Zeitsprung: Am 28.5.2007 gehen The Police zum ersten Mal seit 23 Jahren auf Tour.

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The Police

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 28.5.2007.

von Timon Menge und Christof Leim

The Police hatten immer wieder mit Reibereien zu kämpfen, vor allem zwischen Frontmann Sting und Gitarrist Andy Summers. 1984 nimmt der Streit Überhand, im März des Jahres spielt die Gruppe ihr letztes Konzert. Erst im Frühling 2007, also ganze 23 Jahre später, stehen die Musiker wieder gemeinsam auf der Bühne.

Hier könnt ihr euch das Livealbum der Tour anhören:

Mitte der Achtziger befinden sich The Police auf ihrem kommerziellen Zenit. Die Gruppe spielt erfolgreich in aller Welt, es hagelt Platinauszeichnungen und Grammys. Doch hinter den Kulissen steht es gar nicht gut um die New-Wave-Helden. Vor allem Frontmann Sting und Gitarrist Andy Summers bekommen sich ständig in die Haare. Mit der Zeit werden die Streitigkeiten immer übler, bis sie während der Aufnahmen zu Synchronicity (1983) ihren Höhepunkt erreichen. Anschließend folgt zwar noch eine Tour, doch die Show am 4. März 1984 in Melbourne markiert das vorläufige Ende der Bühnenkarriere von The Police). Im Sommer 1986 bäumen sich die Musiker noch einmal auf und möchten ein neues Album aufnehmen. Doch erneut stellen sich Konflikte in den Weg. Lediglich die Single Don’t Stand So Close To Me ’86 geht aus den Sessions hervor, danach ist Schluss — vorerst.

Am 24. Januar 2007, mehr als 20 Jahre später, verkündet der kanadische Radiosender Rock101, dass sich The Police in Vancouver aufhalten und für eine anstehende Tour proben. Nur wenige Wochen später spielt die Gruppe bei der 49. Grammy-Verleihung in Los Angeles. Es folgt ein Pressegig im legendären Whisky-A-Go-Go, bei dem Sting und Co. offiziell bekanntgeben, dass sie tatsächlich eine gemeinsame Konzertreise planen. Die Tickets erweisen sich als ganz heiße Ware, teilweise sind die angekündigten Shows innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Vor allem in Großbritannien, wo man die Gruppe noch länger nicht gesehen hat, schlagen die Fans zu.

Kritik von Copeland

Am 27. Mai spielen The Police in Vancouver zunächst eine Show für 4.000 Mitglieder ihres Fanclubs; einen Tag später folgt der offizielle Tourstart, ebenfalls in der kanadischen Metropole. Die Presse zeigt sich begeistert, doch Schlagzeuger Stewart Copeland erwartet mehr von sich und seinen zwei Kollegen. So nennt er Sting ein „launisches Weichei“ und vermutet, dass sich Gitarrist Summers „in Idaho“ aufgehalten habe, als es ihm und Sting nicht gelungen sei, im Takt zu bleiben. Es ist kein Geheimnis, dass Copeland als Quatschkopf der Gruppe gilt und seine Worte manchmal äußerst ungewöhnlich wählt. Tatsächlich erklärt er später: „Das war ernstgemeinte Kritik. Wenn man sich die Aussagen im Kontext anschaut, sind sie gar nicht so giftig.“

Bis zum 7. August 2008 bleiben The Police „on the road“ und schließen mit einer fulminanten Show in New York City ab. Mit mehr als 360 Millionen US-Dollar Umsatz zählt die Tour zu den erfolgreichsten aller Zeiten — eine Resonanz, mit der auch die Musiker in diesem Umfang nicht rechnen konnten. Etwa drei Monate später folgt das Livealbum Certifiable: Live In Buenos Aires. Eine neue Studioplatte bleibt bis heute außer Sicht…

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Zeitsprung: Am 2.11.1978 veröffentlichen The Police ihr Debüt „Outlandos d’Amour”.

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