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Bauernhof-Auszeit mit Neil Young und Konzert-Streams von Guns N’ Roses: Das Corona-Update
Ob eine Take-That-Reunion oder ein hoffnungsvoller Song mit Fan-Video von Alice Cooper: Für das Allgemeinwohl legt sich die Musikwelt gerade ziemlich ins Zeug. Außerdem im Corona-Update: weitere Hilfsmaßnahmen für Crew-Mitglieder, Bauernhof-Auszeit mit Neil Young und Konzert-Streams von Guns N’ Roses.
von Victoria Schaffrath
Wir starten mit einem Remake und einem Revival in die guten Nachrichten dieser Woche. Lionel Richie, der nun schon seit einigen Jahren als Jurymitglied die Talentshow American Idol begleitet, möchte seinen Welthit We Are The World erneut aufnehmen. Der Song entstand 1985 in Koproduktion mit Michael Jackson; da sollte das Lied Spenden für USA For Africa sammeln. Zuletzt gab es 2010 eine Version zugunsten der Erdbebenopfer von Haiti. Richie dachte bereits im März dieses Jahres an eine Neu-Auflage, die er jetzt gemeinsam mit weiteren Juroren wie Katy Perry und ehemaligen Teilnehmer*innen der Sendung (unter anderem Jordin Sparks, Scotty McCreery) umsetzen will. Der Erlös soll dann Corona-Hilfsmaßnahmen unterstützen.
Remakes & Revivals
Deutlich konkreter geht es bei Take That zu: Robbie Williams und der Rest der Boyband wollen am 29. Mai zu einem virtuellen Konzert einladen, um der Initiative Crew Nation und damit von den Konzertausfällen betroffenen Crews unter die Arme zu greifen. Zwar tritt Williams seit 2010 immer mal wieder mit Gary Barlow, Mark Owen und Howard Donald auf, doch so eine Solo-Karriere will natürlich ebenfalls gepflegt werden. Über das digitale Konzert sagt er: „Ich freue mich wirklich darauf, wieder mit den Jungs zu spielen.“ Zuletzt hatte der Sänger im Lockdown seine Rüpel-Kollegen von Oasis gecovert.
Robbie Williams just sang Wonderwall live on Instagram pic.twitter.com/wQRv7xIu9U
— Oasis Mania Fanpage (@oasismania_uk) March 21, 2020
Auch Motörhead verschreiben sich der von Live Nation ins Leben gerufenen Aktion Crew Nation. Der Klassiker (We Are) The Road Crew kommt nun in neuem visuellem Gewand daher und fungiert heute besser denn je als Hommage an alle, die die sehnlich vermissten Konzerte hinter den Kulissen möglich machen. „Die Crew bildet das Rückgrat eines jeden Live-Events, und für Lemmy und Motörhead waren sie mehr als nur Angestellte; sie waren Familie“, heißt es in einem Statement. Zusätzlich zu eingehenden Spenden gehen die Streaming-Erlöse aus der Neu-Veröffentlichung an die Organisation.
Moralische und musikalische Hilfe
Unterstützung für alle Musikliebenden kommt von Alice Cooper. Mit seinem neuen Song Don’t Give Up will der Heavy-Metal-Fürst Mut machen und versammelt zu diesem Zwecke eine Menge Impressionen seiner Fans: Über 20.000 Clips schnitt man für das Video zusammen. Das Ergebnis zeigt der Pandemie den Cooper’schen Mittelfinger: „Ich weiß, dass wir es gerade alle schwer haben. Das ist wie eine neue Welt, die wir nicht kennen“, läutet der Rocker den Film ein. „Aber du hast sieben Milliarden Brüder und Schwestern, denen es genau so geht. Wir sind nicht zerbrechlich, und wir lassen uns sicher nicht unterkriegen.“
Wer sich sanft inmitten von gackernden Hühnern und grasenden Lamas besingen lassen möchte, sollte sich unbedingt die neuste Fireside Session von Neil Young ansehen. Mit der filmischen Unterstützung seiner Frau Daryl Hannah gibt „Old Shakey“ auf Ukulele und Gitarre Stücke wie Harvest, War Of Man und Everybody Knows This Is Nowhere zum Besten. Bonus-Moment: Badende Enten in Zeitlupe. Mehr Bauernhof-Feeling geht wirklich nicht.
Von Bauernhof bis Baseball-Stadion
Für all diejenigen, die sich lieber Stadion-Konzerte ins Wohnzimmer holen wollen, haben Guns N’ Roses vorgesorgt. Ähnlich der #MetallicaMondays lancieren nun auch GNR eine eigene Streaming-Reihe, die nicht enttäuschen dürfte. Unter dem Titel Not In This Lifetime Selects gibt es ab sofort Highlights der gleichnamigen und höchst erfolgreichen Tour. In der ersten Ausgabe aus Salt Lake City mit dabei: It’s So Easy, Double Talkin’ Jive und Chinese Democracy.
Aktuell sieht es jedoch schwer danach aus, dass Konzerte in abgewandelter Form in greifbare Nähe rücken. So kündigte Live Nation nun an, in Neuseeland Live-Events nach Social-Distancing-Regularien auf die Beine zu stellen. Bisher passiert dies nur vereinzelt, ein solches Konzept auf größerer Ebene zu testen könnte der angeschlagenen Event-Branche jedoch neue Perspektiven eröffnen. Zuversichtlich zeigen sich auch die Veranstalter des Reeperbahn Festivals: Man arbeite an Vorkehrungen, die das Stattfinden im September ermöglichen sollen. Reisewarnungen und Hygienemaßnahmen dürften Line-up und Angebot zu einer Herausforderung machen, der sich das Team jedoch gewachsen sieht.
Geplatzte Touren, neu gewonnene Möglichkeiten
Bis es jedoch so weit ist, regnet es weiter Absagen und Verschiebungen. Die Nine Inch Nails gaben beispielsweise bekannt, ihre eigentlich geplante Überraschungstour könne in diesem Sommer nicht stattfinden. Ohne lange Diskussion stellen Trent Reznor und Atticus Ross die extra angefertigten Shirts dennoch zum Verkauf; den Erlös wollen sie an städtische Tafeln und Essensausgaben spenden. Die freigewordene Zeit nutzt das Duo, wie so viele Musiktreibende, für die Erarbeitung von neuem Material. Wir prophezeien schon mal einen Release-starken Winter.
Nine Inch Nails veröffentlichen mit „Ghosts V“ und „Ghosts VI“ zwei neue Gratis-Alben

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Ace Frehley droht Paul Stanley und Gene Simmons: „Dann ist ihre Karriere ruiniert“
Ace Frehley ist mächtig sauer auf seinen ehemaligen KISS-Bandkollegen Paul Stanley — und droht, ein paar schmutzige Geheimnisse über Stanley und seinen Co-Chef Gene Simmons öffentlich zu machen.
von Markus Brandstetter
Der Grund für seinen Ärger: Eine Aussage Stanleys über den Grund, warum Frehley und Peter Criss bei der Feier zur Einführung der Band in die Rock and Roll Hall of Fame im Jahr 2014 nicht auf der Bühne standen. „Sie verlangten, ehrlich gesagt, dass wir mit den beiden Originalmitgliedern, Peter und Ace, spielen sollten, und zu diesem Zeitpunkt wäre das für die Band erniedrigend und hätte auch bei einigen Leuten Verwirrung gestiftet. Denn wenn man Leute auf der Bühne sieht, die wie KISS aussehen, aber so klingen, sollten wir vielleicht eher PISS heißen“, so Stanley in einem Interview. Das möchte Frehley nicht auf sich sitzen lassen.
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Ace Frehley: „Paul, wenn du nicht selbst zuhörst…“
In der Sirius-FM-Radioshow von Eddie Trunk richtete Frehley sein Wort direkt an Stanley und dessen Team: „Paul, wenn du gerade nicht selbst zuhörst, bin ich mir sicher, dass einer deiner Mitarbeiter zuhört“, so der Gitarrist. Frehley erwarte innerhalb von sieben Tagen eine Entschuldigung und einen Widerruf der Aussage von Stanley. Sollte das nicht passieren, gäbe es Konsequenzen: „Wenn ich das nicht innerhalb von sieben Tagen bekomme, komme ich zurück in Ed Trunks Show und erzähle ein paar schmutzige Dinge, die niemand über Paul und Gene weiß und die ich immer für mich behalten habe, weil ich die Art von Typ bin, der nicht darüber spricht. Ich spreche lieber über die positiven Dinge.”
Frehleys Drohung
Dann holt Frehley ordentlich aus — und behauptet, einiges gegen Stanley und Simmons in der Hinterhand zu haben. „Wenn es um Negativität geht, und wir alle haben im Laufe der Jahre Dinge getan, die wir bereuen – sie ist da. Ich habe ein 120-seitiges Manuskript, das ich geschrieben habe, nachdem ich mein Buch beendet hatte. Mein Anwalt hat es in einem Bankschließfach aufbewahrt. Gott bewahre, dass mir etwas zustößt. Mein Anwalt ist angewiesen, es freizugeben … So können sie mich nicht einschüchtern, indem sie versuchen, mich zu verletzen, oder sagen: Du sagst besser nichts über mich live im Radio‘. Denn dann sind sie völlig am Ende. Ihre Karriere wird ruiniert sein.“
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„Rock ist tot“: Das sagt Paul Stanley über Gene Simmons’ umstrittene Aussage
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Episch, hart, überlang: Metallica veröffentlichen furiosen Titeltrack aus „72 Seasons“!
Jetzt nehmen sie aber Fahrt auf: Soeben haben Metallica den über achtminütigen Titeltrack ihres kommenden Albums 72 Seasons veröffentlicht. Das Urteil: mit Abstand der beste der neuen Songs – und ein echter Banger!
von Björn Springorum
Metallica sind auch 40 Jahre nach Bandgründung gut für gewaltige Überraschungen. Zwei Wochen vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums 72 Seasons hauen sie den gewaltigen Titeltrack raus – und lassen damit erst mal reihenweise die Kinnladen klappen. Warum? Das erfahrt ihr genau hier:
Surreales Energielevel und Mörder-Riffs
Also, da weiß man ja erst mal gar nicht, was man sagen soll, oder? Mit knapp neun Minuten ist der Song eine kleine Reise für sich, eine Odyssee zu verschiedenen Stationen in der langen und ruhmreichen Karriere der größten Metal-Band der Welt. Mit einer Energie, die für eine derart altgediente Band einfach surreal ist, bringen sie das Beste als alt und neu, aus Master Of Puppets und Hardwired…To Self-Destruct an einem Tisch, um daraus eine explosive, aus vollen Rohren feuernde Allianz zu schmieden. Die Riffs, das Solo, der Refrain, Hetfields Gesang… Hier stimmt einfach alles.
72 Seasons ist somit locker der beste Song, den Metallica bislang vom neuen Album gezeigt hat. Und das heißt was: Schon Lux Æterna, Screaming Suicide und If Darkness Had A Son waren alles andere als kleinkalibrige Vorgeschmäcker auf dieses 77-minütige Monster, das da auf uns zurollt. Wer weiß also schon, was die anderen acht Songs zu bieten haben, die wir noch gar nicht kennen.
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Regie bei dem furiosen, futuristischen, dystopischen und sehr kunstvollen Clip führte wieder Tim Saccenti, der auch schon die letzten drei Clips aus 72 Seasons als Regisseur betreute. Da haben sich offensichtlich zwei gefunden. Und am Ende sind die noch lange nicht: Metallica haben zu jedem der zwölf Songs ein Video gedreht, die sie bei der offiziellen und weltweiten Kino-Vorpremiere des Albums am Donnerstag, den 13. April 2023, mit jeder Menge Bonusmaterial auf die große Leinwand bringen werden. 72 Seasons erscheint dann einen Tag später am 14. April 2023 – Metallica-Day!
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Underdogs: 10 Metallica-Songs, die viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen
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Warum die Rolling Stones Hollywoodstar Owen Wilson seinen All-Access-Pass wieder wegnahmen
Wie gewonnen, so zerronnen: Hollywoodstar Owen Wilson bekam von den Rolling Stones ein ganz besonderes Geschenk überreicht — einen Lifetime-All-Access-Pass. Wenig später nahm Mick Jaggers Security-Team Schauspieler den Pass aber wieder weg — aufgrund eines Fehlverhaltens.
von Markus Brandstetter
Wie das kam, erzählte Wilson in der Late Late Show with James Corden. „Ich habe mir die Rolling Stones in Argentinien angesehen — und ich war mit einigen Mitgliedern der Band befreundet, und ein Freund war mit Mick Jagger befreundet. Und wir bekamen diese speziellen Laminatpässe geschenkt, eine Art All-Access, die für den Rest deines Lebens gültig waren.“
Odyssee im Backstageraum
Für Wilson war das Anlass genug, mal auszutesten, wie weit er mit diesem Pass gehen konnte. Er rannte im gesamten Backstagebereich herum und testete, ob er abgewiesen würde. „Niemand wollte mich irgendwo aufhalten, und ich landete genau an dieser Stelle, von der aus ich Mick Jagger auf der Bühne sehen konnte, genau dort“, so Wilson.
So nahm das Unglück seinen Lauf
Anschließend nahm das Unglück seinen Lauf: „Dann ist [Jagger] plötzlich während Jumpin’ Jack Flash abgehauen und kam heruntergerannt, und es stellte sich heraus, dass die Stelle, an der ich mich befand, ein wenig Teil der Bühne war, also bin ich irgendwie erstarrt und habe versucht, unauffällig zu sein… Und dann kam jemand herübergerannt und [schrie]: ‚Raus hier! Weg da! Du hast hier nichts zu suchen!‘”
Am nächsten Tag habe Wilson einen Anruf von Jaggers Security-Team erhalten. „‚Hast du das Laminat?’ ‚Ja, ich habe es noch.‘ ‚Okay, wir kommen vorbei und holen es ab.‘” Wilson muss künftig für Rolling-Stones-Tickets also wieder selbst bezahlen — versteht die strenge Maßnahme aber auch: „Er hat eine hat eine Show zu absolvieren, er braucht nicht irgendeinen Idioten, der einfach herumfährt und ihn ablenkt.“
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