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Paul McCartney erläutert den gar nicht mal so harmlosen Text von „Sun King“

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Foto: Kevin Winter/Getty Images

Die Texte der Beatles zu entziffern, ist oft gar nicht so leicht. Vor allem in ihrer Spätphase umschwurbeln die „Fab Four“ ihre Hörerschaft gerne mit blumigen Worten, deren Bedeutung nicht immer auf der Hand liegt. Was Sun King von Abbey Road (1969) betrifft, bringt Paul McCartney nun ein wenig Licht ins Dunkel.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Abbey Road anhören:

Als John, Paul, George und Ringo an Sun King arbeiten, spielen sie mit allerlei Redensarten aus ihrer Jugend herum. Darunter befinden sich auch zwei Worte, die auf den ersten Blick keine Bedeutung haben: „Chicka Ferdy“. Laut John Lennon handelt es sich dabei um eine spielerische Beleidigung unter Jugendlichen, die vor allem auf der Straße Verwendung fand.

„Wir haben einfach herumgealbert und haben Sachen wie ‚quando para mucho‘ gesungen“, erklärt Lennon zeitnah nach der Veröffentlichung von Abbey Road mit dem ikonischen Zebrastreifen-Cover. „Wir haben einfach alle spanischen Wörter aufgereiht, die irgendwie nach irgendwas geklungen haben. Und ‚Chicka Ferdy‘ musste natürlich auch rein. Das ist ein Liverpooler Ausdruck. Das bedeutet eigentlich nicht mehr als ‚Na-na, na-na-na!‘ oder sowas.“ Paul McCartney sieht das ein wenig anders.

Insidersprüche als Geheimcode

„In Liverpool war es so, dass wir Kids nicht ‚Fuck Off‘, sondern ‚Chicka Ferdy‘ sagten“, gibt er in einem neuen Interview mit dem Mirror zu Protokoll. „Das kommt sogar im Beatles-Song Sun King vor. Damals haben wir uns einfach irgendwas ausgedacht und haben den Spaß alle mitgemacht. Wir dachten, dass uns keiner versteht und dass die meisten wohl denken würden, dass wir Spanisch sprechen. Wir haben ein paar freche Worte unterbringen können.“

Besonders großen Spaß habe es McCartney gemacht, sich Redewendungen auszudenken, die nur im Freundeskreis verstanden werden. „Es gab einige Wörter und Phrasen, die eine Art geheimer Code waren“, erzählt er. „Wir haben damals eine Menge Quatsch geredet.“

Alternative Schmuddeltexte

The-Who-Bassist John Entwistle erinnert sich in seiner leider nicht mehr ganz fertiggestellten Biografie daran, dass die Beatles auch durchaus mit sehr derben Worte um sich werfen konnten. Besonders ein Konzert erwähnt er. Damals hätten die Beatles festgestellt, dass man sie wegen der Lautstärke des Publikums gar nicht hören konnte und sich einen Spaß aus der Situation gemacht. „Wir haben geheult vor Lachen, weil nur wir hören konnten, was sie da gesungen haben“, schreibt Entwistle. „It’s been a hard day’s cock… I wanna hold your cunt…“ Ah ja.

5 Wahrheiten über „Abbey Road“

 

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