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Popkultur

Andy Summers von The Police: Große Kunst dank solidem Fundament

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Andy Summers
Foto: Paul Natkin/Getty Image

Neben einem charismatischen Frontmann wie Sting und einem Comedy-Talent wie Stewart Copeland zur Geltung zu kommen, ist ein Kunststück. Doch Andy Summers’ Talent an der Gitarre spricht für sich. Seit über 60 Jahren bewegt sich der Brite mit Bravour durch die Wirrungen der Pop- und Rockwelt. Ein Porträt.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch einige der größten Hits von The Police anhören:

„Wir versuchten immer, etwas anders zu machen als die anderen Bands“, erzählt Andy Summers im Interview mit uDiscover Music. Das ist The Police gelungen. Noch immer beeindruckt es, wie kompakt und voluminös die Briten klingen, obwohl auf den meisten Alben der Band bloß drei Musiker zu hören sind. Das liegt nicht zuletzt an Summers und seiner Fantasie an der Gitarre. „Ich habe angefangen, viele verschiedene Gitarreneffekte zu benutzen, weil ich das Gefühl hatte, dass das Teil meiner Persönlichkeit war“, berichtet er im Interview mit Gitarre & Bass. Lernen wir Summers ein bisschen besser kennen.

Andy Summers: Der The-Police-Gitarrist im Porträt

Das Licht der Welt erblickt Andrew James Summers am 31. Dezember 1942 in Poulton-le-Fylde, einer Kleinstadt in der Nähe der britischen Küstenmetropole Blackpool. Während seiner Kindheit siedelt seine Familie nach Bournemouth um, also an einen der südlichsten Orte Englands. Schon in jungen Jahren entdeckt Summers das Klavier für sich, später verliebt er sich in die Gitarre und die Jazzmusik von Größen wie Thelonious Monk und Dizzy Gillespie. Mit 16 tritt der junge Brite in lokalen Clubs auf, mit 19 zieht er mit seinem Kumpel Zoot Money nach London. Gemeinsam gründen die beiden Zoot Money’s Big Roll Band, aus der später die Acid-Rock-Gruppe Dantalian’s Chariot hervorgeht.

Band für Band spielt sich Summers durch die Londoner Musikszene. Mit Erfolg: Als Jimi Hendrix im September 1966 in Großbritannien landet, ist er der erste Gitarrist, der ihm begegnet. Zwischenzeitlich heuert Summers sogar bei Eric Burdon And The Animals an; auch mit Jon Lord, David Essex und Neil Sedaka arbeitet er zusammen. 1977 lernt Andy Summers zwei Herren kennen, die sein Leben komplett auf den Kopf stellen sollen: Gordon Matthew Thomas Sumner alias Sting und Stewart Armstrong Copeland. The Police existieren zu jener Zeit bereits, doch Sting und Copeland sind unzufrieden mit ihrem Gitarristen Henry Padovani — also holen sie stattdessen Andy Summers an Bord.

Eine kurze, aber heftige Karriere

Die Jahre danach sind Geschichte. The Police veröffentlichen überlebensgroße Hits wie Every Breath You Take, Roxanne und Message In A Bottle. Im Rahmen der Reggatta de Blanc-Tour 1980 bereist das Trio nicht nur klassische Ziele wie Paris, New York City und Sydney, sondern auch Orte, die seltener aufgesucht werden, wie Mumbai, Kairo und Hannover. Ihren gewaltigsten Erfolg landen die Briten 1983 mit ihrer finalen Platte Synchronicity, die sowohl in Großbritannien als auch in den USA den ersten Platz der Albumcharts stürmt; in Deutschland reicht es immerhin für Position vier. Am 4. März 1984 spielen The Police ihr vorerst letztes Konzert; am 7. Oktober 1986 erscheint ihre letzte Single.

„Man findet seinen Sound und Stil beziehungsweise hat damit tatsächlich Erfolg“, erklärt Summers die Police-Auflösung im Interview mit Gitarre & Bass, „nur um dann umso anfälliger für irgendwelchen Mist zu sein, den dir andere Leute einreden. Daran scheitern viele Bands – und wir gehörten leider dazu.“ Nach der Zeit mit The Police starten Sting und Stewart Copeland ihre eigenen Karrieren. Auch Andy Summers widmet sich den unterschiedlichsten Projekten von Soundtracks über Alben mit Robert Fripp von King Crimson bis hin zu einer Police-Tribute-Band. Zu einer sehr erfolgreichen The-Police-Reunion kommt es 2007 — doch sie ist leider nicht von langer Dauer.

Große Kunst dank solidem Fundament: Andy Summers’ Familie

Musikalisch aktiv ist Andy Summers bis heute. Außerdem  werden er und seine Frau Kate 2023 ihren 50. Hochzeitstag feiern, sofern sie die vier Jahre Pause zwischen ihrer Scheidung 1981 und ihrer erneuten Hochzeit in 1985 außen vor lassen. Gemeinsam haben sie drei Kinder, nämlich Tochter Layla Zoe (*1978) sowie die Zwillinge Maurice X und Anton Y (*1987). „Große Kunst wird häufig von Menschen gemacht, die ein solides Fundament besitzen und daraus die Kraft für ihre Rebellion schöpfen“, stellt Summers im Interview mit Galore fest. Wünschen wir ihm, dass ihm das solide Fundament noch lange erhalten bleibt. Mindestens seine Arbeit mit The Police bleibt ohnehin unsterblich.

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Andy Summers (The Police) im Interview: „Wir waren wirklich eine Einheit und haben aufeinander aufgepasst“

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