Popkultur
Die musikalische DNA der Beastie Boys
Die Musikgeschichte ist voller Missverständnisse. Eines der größten lautet so: Die Beastie Boys wollten für euer Recht auf Party einstehen. Stimmt nicht so ganz! Denn obwohl der schnoddrig-rotzige Song (You Gotta) Fight For Your Right (To Party) den Durchbruch des New Yorker Trios bedeutete, handelte es sich dabei doch um eine knallharte Parodie von ähnlich gelagerten Spaßmachersongs. „Haufenweise Typen sangen zu Fight For Your Right mit und kapierten nicht, dass der Witz auf ihre Kosten ging”, sagte Mike D einst.
Hört euch hier die Hits der Beastie Boys an und lest weiter:
Tatsächlich zeichneten sich die Beastie Boys nicht allein mit ihrem politischen Engagement aus, sondern auch als fortschrittliche Künstler, die in Sachen Sampling und Vertriebswegen ihrer Zeit immer einen Schritt voraus waren. Ihr krawalliges Image, sagte Produzent und Def Jam-Mitgründer Rick Rubin vor einiger Zeit, „war von Pro-Wrestling beeinflusst.” Bei weitem nicht der einzige Einfluss, der das Auftreten und den Sound der Beastie Boys zu dem machte, wofür sie bis zum tragischen Tod von Adam „MCA” Yauch im Jahr 2012 einstanden. Schauen wir also mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit auf die musikalische DNA der Beastie Boys!
Jetzt in unserem Store erhältlich:
Bad Brains – Big Take Over
Vor den Beastie Boys waren die Young Aborigines mit Michael Diamond an den Vocals, John Berry an der Gitarre, Adam Yauch am Bass und Kate Schellenbach an den Drums. Der Sound? Hardcore-Punk! Das blieb auch dann noch so, als nach ein paar Songs auf der Compilation New York Thrash erschien. 1982 legten sie schließlich mit Polly Wog Stew ihr erstes eigenes Release vor, bis dann Adam „Ad-Rock” Horovitz letztlich Berry ersetzte. Wegbegleiter und Vorbilder dieser Zeit waren unter anderem die Bad Brains, die mit ihrem Reggae-lastigen Hardcore-Sound dem Genre bereits die Grenzen aufzeigten. Und zwar, jene Grenzen, die auch die Beastie Boys im Folgejahr mit ersten Hip Hop-Experimenten auf Cooky Puss übertreten sollten. Das Jahr 1982 aber stand noch im Zeichen von schnellen, rohem Hardcore, wie ihn Bad Brains auf ihrem selbstbetitelten Album perfektionierten. Den Song Big Take Over sampleten die Beasties noch auf ihrem dritten Album Check Your Head zehn Jahre später.
Run DMC – Sucker M.C.’s (Krush-Groove 1)
Wie aber kam es, dass die rotzigen Hardcore-Punks plötzlich ihren Stil wechselten? Run DMC, die im Laufe ihrer Karriere selbst einigen Crossover-Willen an den Tag legten, waren daran sicherlich nicht unschuldig. Sucker M.C.’s (Krush-Groove 1) erschien auf der B-Seite des Tapes It’s Like That, der ersten Single des New Yorker Trios. Der unscheinbare, minimalistische Bonus Beat entwickelte sich rasend schnell zu einem einflussreichen Instant Classic, die New School war geboren. »Er hat Hip-Hop komplett verändert«, schrieb der Musikhistoriker Peter Shapiro über den von Orange Krush gebastelten Beat, über den der – angeblich – erste auf Platte festgehaltene Diss-Track der Rap-Geschichte gespittet wurde. Ein mitreißender Track, den die Beastie natürlich auch in ihre eigene musikalische Sprache integrierten: Im Opener von ihrem Album Hello Nasty, Super Disco Breakin’, dürfen Run DMC für ein paar Sekunden gegen Sucker M.C.’s wettern.
AC/DC – Back In Black
Der Produzent hinter Sucker M.C.’s war zu jener Zeit kein Unbekannter mehr: Russell Simmons hatte sich in der Hip Hop-Szene bereits einen Namen gemacht und tat sich 1983 mit Rick Rubin zusammen, um der New School eine Heimat zu geben: Def Jam Records. Rubin selbst hatte eine ganz ähnliche Hintergrundgeschichte wie die Beasties, die 1986 mit Licensed To Ill auf Def Jam debütierten: Beispielsweise gründete er zu Schulzeiten eine Punk-Band, die nach zwei Songs von der Bühne des legendären CGBG’s heruntergebuht wurde – von Freunden der Band! Viel Aufwand, um ein bisschen Hype zu kreieren – geschafft hat er es allerdings nicht. Stattdessen wurde er einer der erfolgreichsten Produzenten aller Zeiten. Auf der ersten Beastie Boys-Single für Def Jam, Rock Hard, gingen die vier aber etwas zu weit: Die Band AC/DC war gar nicht damit einverstanden, dass ihr Song Back To Black darauf gesamplet wurde. Sie befürworteten eben kein Sampling, erzählte AC/DC-Mitglied Malcom Young Jahre später am Telefon Mike D. »Also antworteten wir, dass wir es nicht befürworten, wenn Leute Gitarre spielen!«, sagte Ad-Rock dazu.
Coldcut – Say Kids, What Time Is It?
À propos Sampling: Auch wenn die Beasties gerne selbst die Instrumente in die Hand nahmen, ihre Musik wäre ohne nicht denkbar gewesen. Ihr Album Paul’s Boutique etwa gilt nach wie vor als ein Meilenstein im Sample-basierten Hip Hop. Zwei Jahre vor dessen Veröffentlichung erschien eine Platte, welche den Maßstab für die schnellen Cuts und die grelle Soundästhetik des Albums setzen sollte: Say Kids, What Time Is It? war die erste Single des britischen Produzentenduos Coldcut, bestehend aus dem Computerexperten Matt Black und Jonathan More, welche später das Label Ninja Tune gründeten. Bei ihnen schauten sich auch die Dust Brothers, welche maßgeblich für den Sound von Paul’s Boutique verantwortlich waren, ein paar essentielle Kniffe ab. Zentral in Say Kids, What Time Is It? ist übrigens ein Schlagzeug-Break aus James Browns Funky Drummer, welcher auch auf Paul’s Boutique im Song Shadrach zu hören war und als eines der essentiellesten Hip Hop-Samples überhaupt gilt.
Sly & the Family Stone – Time For Livin’
Nicht nur James Brown, sondern auch dem revolutionären Sound von Sly & the Family Stone zollten die Beastie Boys Tribut: Auf Check Your Head coverten sie deren Time For Livin’ vom Album Small Talk als krachigen Hardcore-Song. Der klang so natürlich entschieden anders als der soulige Funk der Family, wichtig aber war vor allem die Referenz an sich. Denn die drei jüdischen Weißbrote zeigten nicht nur in politischer Hinsicht, dass sie die Ambitionen von Hip Hop und dessen Vorläufern Funk und Soul verinnerlicht hatten, sondern ihre musikalischen Wurzeln auch ehrten – obwohl sie die Sounds ihrer schwarzen Idole ganz anders interpretierten.
Madonna – Like A Virgin
Als im Mai 2012 der tragische Tod von Adam Yauch verkündet wurde, kondolierte die halbe Musikwelt. Nicht immer schienen die Verbindungen zwischen den Trauernden und der Band so offenkundig. Als Madonna etwa öffentlich ihr Beileid aussprach, dürfte sich so mancher gewundert haben: Was weiß die schon davon, welch »integraler Teil der musikalischen Revolution dieser Zeit« Yauch darstellte, wie sie sagte? Ganz einfach: Noch bevor die Beasties mit Licensed To Ill ihren endgültigen Durchbruch feierten, teilten sie sich nicht nur mit John Lydons Band Public Imagie Ltd. die Bühne, sondern waren auch mit Madonna auf Tour. Die feierte gerade mit ihrem Album Like A Virgin und der dazugehörigen Single einen Riesenerfolg, der nicht ohne Kontroverse daherkam: Madonna war schließlich selbst ein integraler Teil der musikalischen Revolution in den Mitt-Achtzigern. In Sachen Provokationslust konnten selbst die Beasties der Sängerin kaum das Wasser reichen.
Igor Stravinsky – Le Sacre du Printemps: Glorification de l’Élue
Die Kontroversen der Beasties und selbst Madonnas sind hingegen nichts gegen die tumultartigen Szenen, die sich am 02. April 1913 im Théâtre des Champs-Elysées abspielten: Der Konzertsaal war an diesem Abend brechend voll. Denn auf dem Programm stand Ballet – genauer gesagt die Premiere von Igor Stravinskys Le Sacre du Printemps. Schon nach den ersten Tönen wird es unruhig, nach wenigen Minuten fliegen Gegenstände durch den Saal und vierzig Menschen werden rausgeschmissen. Der Grund? Stravinskys avantgardistische Musik und die dazugehörige Tanzperformance schmecken den Konservativen mit Logenplatz nicht und dafür den Bohèmiens umso mehr – am Ende einigten sich beide Parteien aber darauf, das Orchester zu attackieren. Die krassen Fortissimi des Stücks werden gerne zum Spannungsaufbau herbeigesampelt. So auch im Video zu Intergalactic, mit dem die drei ihr Album Hello Nasty ankündigten.
Nas – N.Y. State of Mind
Natürlich kommt eigentlich kein New Yorker Rap-Projekt drumherum, sich an Nas’ Illmatic zu messen. Das bahnbrechende Album aus dem Jahre 1994 konkurrierte damals mit Ill Communication, das dank dem Überhit Sabotage allerdings mit Bravour gegen den jungen Rapper standhalten konnte. Der belebte das Genre nach Run DMC, den Beasties und anderen Helden der New School ein weiteres Mal und rief dementsprechend viele Nachahmer auf den Plan. Mit Too Many Rappers kollaborierten die Beasties erst 2009 mit Nas, der sich auf dem Track in Bestform zeigt und auch ein paar seiner legendären Zeilen aus N.Y. State Of Mind zitiert. Tolles Single-Material! Natürlich teaserten die Beasties mit dem Stück ihr neues Album Hot Sauce Committee an und performten es gemeinsam mit Nas auf den Boonaroo Music and Arts Festivals. Ein Karrierehighlight für beide, für die Beasties aber ein trauriges: Es sollte der letzte gemeinsame Live-Auftritt der Drei sein.
Even Worse – Illusion Won Again
Adam Yauch war nicht der einzige Beastie, der viel zu früh von uns ging. John Berry gehörte zwar seit 1982 nicht mehr den Beastie Boys an, ohne ihn aber hätte es das Trio so nie gegeben. Der Name geht angeblich auf den Gitarristen zurück, die erste Beastie-Show spielten sie in seinem Loft, wo die Band probte und damit Berrys Vater zur Weißglut brachte. »Will you turn off that fucking shit already!?«, soll dessen kritische Evaluation des Bandsounds gelautet haben. Bevor sein Sohn gemeinsam mit der Band die Polly Wog Stew-EP aufnahm, spielte er in einer Vielzahl von anderen Bands, von denen eine sogar gemeinsam mit den Beasties debütierte: Even Worse waren wie die Beasties auf der Kassetten-Compilation New York Thrash vertreten. Von den zwei Songs sticht vor allem Illusion Won Again hervor, wobei allerdings John Berry auf der Aufnahme schon nicht mehr zu hören war. Dafür aber auf dem Stück, auf welchem eine junge Band ihren neuen Namen ausbuchstabierte: »B. E. A. S. T. I. E.!« Als Berry im Mai 2016 starb, gab es die Band schon nicht mehr: Nach dem Tod Yauchs hatten sich Mike D und Ad-Rock entschlossen, den Beastie Boys aus Respekt ein Ende zu setzen.
At The Drive-In – Invalid Litter Dept.
Die Beasties machten Zeit ihrer Karriere immer wieder klar, dass sie trotz ihres Rufs als fortschrittliche Hip Hop-Kombo ihre Hardcore-Wurzeln nie vergessen haben. Das spiegelte sich ebenso im Roster ihres eigenen Labels Grand Royal wider, welches sie 1992 gegründet hatten und welches 2001 aus finanziellen Gründen die Tore schließen musste. Neben ihren eigenen Releases veröffentlichten die Beasties darüber auch Musik vom Berliner Digital Hardcore-Projekt Atari Teenage Riot und der texanischen Post-Hardcore-Band At The Drive-In, deren Relationship Of Command Geschichte schreiben sollte. Mit seinem surrealistischen Sprechgesang legte Frontmann seine eigenen Verbindungen zum Rap offen, während im energetischen Sound seiner Band der Hardcore-Spirit der achtziger Jahre widerhallte. Die politischen Ambitionen der Beasties dürfte etwa das Stück Invalid Litter Dept. angesprochen habe, ein markerschütternder Aufschrei gegen die Frauenmorde in der Grenzstadt Juárez. Das 2000 veröffentlichte Relationship Of Command gilt bis heute noch als eine der besten Hardcore-Platten aller Zeiten, welcher erst mit weit über 15 Jahren Verspätung ein weiteres Album folgen könnte: Nach langer Pause spielten At The Drive-In erst eine Reihe von Konzerten und kündigten in kryptischen Nachrichten neues Material an. Diesmal ohne den Support der Beastie Boys.

Popkultur
Zeitsprung: Am 28.9.1988 spielt Zakk Wylde zum ersten Mal auf einem Ozzy-Album.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 28.9.1988.
von Christof Leim
Auf Ozzy Osbournes fünftem Soloalbum No Rest For The Wicked gibt der junge Zakk Wylde 1988 seinen Einstand. Vorher kannte ihn niemand, heute gilt er als einer der besten Rockgitarristen der Welt. Wie endet ein 20-jähriger Flitzefinger aus New Jersey in der Band eines legendären englischen Sängers? Und was hat Kim Wilde damit zu tun?
Hört hier in No Rest For The Wicked rein:
Klickt auf „Listen“ für das ganze Album.
1987 braucht Ozzy Osbourne mal wieder einen neuen Gitarristen. Nach dem Unfalltod seines Gitarristen Randy Rhoads 1982 und dem Ausscheiden von Jake E. Lee nach der 1986er-Tour muss der ehemalige Black Sabbath-Sänger, damals 38 Jahre alt, einen fähigen Saitenkünstler für seine erfolgreiche Soloband finden. Zakk Wylde ist da erst 20 Jahre alt, spielt den ganzen Tag Gitarre und hat eine Band namens Zyris. Er gibt Unterricht und arbeitet an einer Tankstelle. Eine Platte hat er bisher noch nicht aufgenommen, er wohnt sogar noch zu Hause bei Mama und Papa, die ihn Jeffrey Wielandt nennen. Zu diesem Zeitpunkt sieht man sogar sein Kinn noch, was sich 2018 niemand mehr vorstellen kann. Wie endet ein 20-jähriger Shredder in einer der erfolgreichsten Rockbands der Welt? Mit viel Glück, dem richtigen Kontakt und viel, viel üben.
Damals hört Jeff Wielandt alias Zakk Wylde in der Radioshow von Howard Stern davon, dass Ozzy einen neuen Gitarristen sucht, doch er weiß nicht, wie er sich seinem großen Helden vorstellen kann. Ein paar Wochen später bietet ihm ein Bekannter namens Dave Feld an, ein Demotape an den Fotografen Mark Weiss weiterzugeben, der bereits mit Ozzy gearbeitet hatte. Natürlich könne er nichts versprechen, erklärt Feld, aber das reicht dem Gitarristen schon. Mit zwei Kassettenrekordern nimmt er ein Demo auf. Darauf spielt er neben ein paar eigenen Riffs, Soli und klassisch inspirierter Akustikgitarre die Leads der Ozzy-Klassiker Mr. Crowley und Flying High Again. Und tatsächlich löst Feld sein Versprechen ein und gibt das Demo weiter, das schlussendlich bei Team Ozzy landet.
So klingelt eines Tages das Telefon im Haus der Familie Wielandt in New Jersey: „Ich war damals noch gar nicht ausgezogen. Zuerst habe ich gedacht, einer meiner bescheuerten Freunde hätte sich einen Spaß erlaubt“, erzählt Zakk heute. „Aber dann ist mir die Zeitverzögerung aufgefallen, die früher bei Transatlantikgesprächen immer aufgetreten ist.“ Am anderen Ende meldet sich Sharon Osbourne, Ozzys Frau und Managerin. „Sie hat mir gesagt, dass sie mich für eine Audition mit der Band einfliegen würden. Ich konnte es echt nicht glauben. Aber kurz darauf kamen per Post die Tickets. Ich weiß noch, wie mich meine Eltern zum Flughafen gefahren haben, Barbaranne war auch dabei. Ich hatte meinen Koffer und meine Gitarre in den Händen, und ab ging es nach Los Angeles. Mein erstes Mal an der Westküste.“ (Mit jener Barbaranne ist Zakk heute verheiratet, die beiden haben vier Kinder: Hayley Rae, Hendrix, Jesse und Sabbath Page. Und ja, die heißen wirklich so.)
Aus über 400 Kandidaten wurde unser Mann zusammen mit einigen anderen ausgewählt. Die Finalisten steigen im Hyatt Hotel auf dem Sunset Boulevard ab: „Ich habe mitbekommen, dass manche sich nur für das Geld oder Prestige interessiert haben“, kommentiert Zakk seine Mitbewerber. „Sie waren nicht mal Black Sabbath- oder Ozzy-Fans, für sie war das einfach nur ein Job. Ich habe das ganz anders empfunden: Wenn man sein Leben lang auf Manchester United steht und plötzlich für das Team spielen darf – das ist eine heilige Sache.“ In einem Probestudio findet schließlich die Audition, das Vorspiel, statt. Dazu hat die hat die ganze Band ihr Equipment aufgebaut: Randy Castillo am Schlagzeug, Phil Soussan am Bass, John Sinclair an den Keyboards. Auch Ozzy höchstselbst ist am Start: „Der hat auf einem Sofa gesessen. Mir ging natürlich sofort durch den Kopf: ‚Oh, mein Gott! Ozzy!‘ Er hat mich freundlich begrüßt – und gefragt, ob wir uns schon mal getroffen haben. Bitte was? Wohl kaum, es sei denn, er hat mich und meine Kumpels zufällig bemerkt, wie wir auf der Bark At The Moon-Tour im Publikum ausgeflippt sind. Später stellte sich raus, dass ihm mein Foto aufgefallen ist. Sein Kommentar damals: ‚Der Junge muss echt auf Randy Rhoads stehen.‘ Das lag vor allem an meinen blonden Haaren. Ich hatte die gleiche Frisur wie Randy.“
Action und fette Riffs: Ozzy Osbourne und Zakk Wylde live in Chicago 1989. Credit: Paul Natkin/Getty Images
Nun liegt die Annahme nahe, dass sich ein 20-Jähriger angesichts dieser einmaligen Chance in Gegenwart seines Helden zu gut Deutsch ein wenig ins Beinkleid macht. Doch Zakk bleibt cool: „Ozzy hat dafür gesorgt, dass ich mich wohlfühle, Randy und Phil ebenso. Sie haben mich gefragt, welche Songs ich spielen will, und dann haben wir I Don’t Know, Bark At The Moon und Suicide Solution gejammt. Das war definitiv ziemlich cool und eigentlich stressfrei.“ Der junge Klampfenheld kommt in die engere Auswahl zusammen mit einem Gitarristen namens Jimi Bell, der schon mit Joan Jett gespielt hatte – und wird schließlich ausgewählt. Jeff Wielandt aus New Jersey ist der neue Gitarrist von Ozzy Osbourne. Jackpot!
Probleme damit, sein altes Leben einfach hinter sich zu lassen, gibt es keine: „Mich hat nichts zurückgehalten, kein Haus, keine eigene Wohnung, nichts.“ Auch seine Eltern haben keine Einwände und empfehlen ihm: „Tue, was dich glücklich macht!“ Schon bald wird die ganze Mannschaft nach England verschifft, um auf einer Farm in der Nähe von Brighton das neue Album zu schreiben. Der nächstgelegene Pub ist fußläufig zu erreichen, was Ozzy bei Bedarf ein „Flüssigfrühstück“ ermöglicht und abends zum Feierabendpils einlädt. Von dort geht es nach Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico, Phil Soussan darf aber nicht mit und wird durch Bob Daisley ersetzt, den Bassisten von Ozzys ersten drei Soloalben. Hier muss unser Mann natürlich abliefern – und Riffs schreiben, die Millionen Fans in aller Welt hören werden. Bange macht ihn das nicht: „Randy Rhoads stand ja vor der gleichen Situation, als er von den unbekannten Quiet Riot kam. Aber so darf man da nicht rangehen: Wenn man für Manchester United als Nachfolger von George Best spielen soll, dann darf man nicht gucken, ob das alles gut genug ist. Man muss sein Ding durchziehen. Das ist wie bei einem Archäologen, der nach Knochen gräbt. Wenn man ungefähr weiß, wo die sich befinden, dann gräbt man eben so lange, bis man sie gefunden hat. Und wenn man mal nichts findet, dann geht man nach Hause und gräbt am nächsten Tag weiter – bis man zufrieden ist. Wenn man zu viel darüber nachdenkt, wird alles nur schlimmer.“
Meistens jammen Zakk und Randy, bis Ozzy etwas gefällt. Mit seinen neuen Kollegen kommt er dabei generell gut klar. „Leute wollen oft wissen, ob ich diese ganzen Riffs schon vorher in petto hatte. Nein, ich habe die alle vor Ort geschrieben. Ozzy hat gefragt, ob es Ideen gibt, und ich habe losgelegt. Das allererste Riff war Miracle Man. Ich hatte gerade mit Foxey Lady von Jimi Hendrix rumgefummelt und das Ding einfach schneller gespielt. Der Fingersatz ist der gleiche.“ Schnell stellt sich heraus, dass die neuen Ozzy-Nummern fetter und heavier klingen als die letzten Werke Bark At The Moon (1983) und The Ultimate Sin (1986).
Aufnehmen soll das Ganze Roy Thomas Baker, der legendäre Queen-Produzent, doch das funktioniert überhaupt nicht. Ozzy zeigt sich unzufrieden, und als der Neuling auch noch fragt, ob er alle seine Gitarren bitte neu einspielen könne, gibt es Streit. Zur Rettung wird Keith Olsen engagiert, der Fleetwood Mac und den Millionenseller Whitesnake (auch bekannt als 1987) produziert hatte. Jetzt klickt es. „Keith war super!“, versichert Zakk.
No Rest For The Wicked erscheint am 28. September 1988 und macht Zakk auf einen Schlag in der Rockszene bekannt. In den ersten sechs Monaten verkauft sich die Scheibe eine Million Mal. Glücklicherweise hat er sich da schon einen neuen Namen zugelegt, wie er in der Zeitschrift Guitar World erzählt: „Zu Hause in New Jersey habe ich meinen Nachnamen immer Wylant geschrieben, weil keiner Wielandt vernünftig buchstabieren konnte. Barbaranne hat dann irgendwann erzählt, dass sie den Namen Zack für ein Kind gut fände. Den habe ich dann selber benutzt. Von Zack Wylant hielt Ozzy aber nichts. Als wir dann eines Abends einen gezischt haben, lief ein Song von Kim Wilde, dieser britischen Popsängerin. Also habe ich einfach Zakk Wylde vorgeschlagen. Ozzy fand es super. Und wenn man sich unsere frühen Fotos anguckt, habe ich sogar ihren Look geklaut!“
Als erste Single wird Miracle Man veröffentlicht, ein beißender Kommentar in Richtung des TV-Predigers Jimmy Swaggart, der vom hohen religiösen Ross herunter lange Jahre Osbourne als moralisch unerträglich kritisiert, aber dann selbst mit Prostituierten erwischt wird. Im Clip steht die Band in einer alten Kirche, in der Dutzende kleine Schweinchen herumlaufen. Das bringt die Botschaft zwar rüber, geht aber mit einer unerwarteten Sauerei einher: Als zum ersten Mal die Musik angeht, erschrecken sich die Ferkel – und „entleeren“ sich alle und zur gleichen Zeit.
Kurz nach seinem Einstieg hatte Zakk am 28. Juli 1987 seine erste Show als Sidekick von Ozzy Osbourne gespielt – in einem britischen Gefängnis. Auf große Arena-Tour geht es mit der Platte im Gepäck Ende 1988, Vorgruppe sind Anthrax. Dafür hat es einen erneuten Wechsel am Bass gegeben: Daisley ist raus, Geezer Butler ist drin.
Damit spielt der gerade mal 21-jährige Blondschopf mit der halben Besetzung von Black Sabbath zusammen. Doch dem fällt es nicht schwer, sich in eine Gruppe aus mittelalten Rocklegenden einzufügen: „Sie haben sich alle um mich gekümmert.“ Allerdings feiern Ozzy und Geezer zu diesen Zeiten noch ziemlich hart. Das färbt ab: „Wir hatten alle definitiv unseren Spaß. Ich habe trotzdem ständig geübt und immer noch genau das gemacht, was ich am liebsten tue. Das handhabt vielleicht jeder anders. Wir sind rausgegangen und haben einen gezischt, aber am nächsten Tag ging es wieder an die Arbeit.“ Heute lacht der mittlerweile abstinent lebende Gitarrist: „Der betrunkene, der verkaterte und der halbverkaterte Geezer sind allesamt großartige Geezer, und ich liebe jeden einzelnen davon.“
Als die Tour schließlich im August 1989 vor 100.000 Zuschauer beim Moscow Music Peace Festival endet, hat Zakk Wylde sich in der Band von Ozzy und der Welt der Rockgitarre etabliert. Der Sänger selbst scheint die Konzertreise nicht gänzlich unbeschadet überstanden zu haben, denn kurz darauf versucht er im Wahn, seine Frau Sharon umzubringen, aber das ist eine andere Geschichte (die hier steht).
Und wie sieht Zakk No Rest For The Wicked heute? „Ich bin stolz darauf, keine Frage. Wenn ich mir die Platte anhöre, den Sound und die Songs, dann muss ich sagen: Das hat funktioniert. Ich war erst 19 oder 20, als ich die Riffs geschrieben habe. Natürlich konnte ich dabei richtig viel lernen, denn vorher hatte ich noch nie ein Album aufgenommen. Und ich würde heute alles so lassen.“
Zakk Wylde heute: Meistergitarrist, Zottelbartträger und immer noch Ozzy-Fan. Credit: Chascar
Headerbild Credit: Paul Natkin/Getty Images
Zeitsprung: Am 28.9.1988 spielt Zakk Wylde zum ersten Mal auf einem Ozzy-Album.
Popkultur
Home is where your bunte M&Ms is: Die verrücktesten Backstage-Wünsche
Für ihre sogenannten „Hospitality Rider“ fallen Musikstars die verrücktesten Anforderungen ein. Ob bunte M&Ms, Haartrockner oder Würgeschlangen: Hinter der Bühne scheint einfach alles möglich zu sein. Die 15 verrücktesten und unterhaltsamsten Backstage-Wünsche haben wir für euch zusammengestellt.
von Timon Menge
Vorweg sei gesagt: Um kaum etwas Ranken sich so viele Mythen und Gerüchte wie um die Backstage-Wünsche der großen Rock- und Pop-Sternchen. Die folgende Liste sollte also keinesfalls zu ernst genommen werden. Allzu abwegig klingt vieles davon allerdings nicht …
15. Die Beatles und Elvis: bescheidene Rockstars
Beginnen wir mit den Pflegeleichtesten in unserer Liste. Laut New York Post verlangten die Beatles in ihren Backstage-Räumen bloß einen Schwarzweißfernseher und einige Flaschen Coca-Cola. Ganz schön genügsam für die größte Band aller Zeiten. Elvis wünschte sich hinter der Bühne angeblich nichts weiter als zehn Softdrinks und vier Gläser Wasser.
14. Slipknot futtern aus der Dose
Slipknot unterstreichen mit ihrem Hospitality Rider auf sympathische Art und Weise ihre proletarische Herkunft und legen Wert auf Dinge wie Dosenravioli, Kaubonbons, Feuchttücher und Socken aus der Dose. Ob die Lebensmittel und die Socken etwas miteinander zu tun haben, ist nicht überliefert.
13. Eminem liebt Taco Bell
In den USA zählt Taco Bell zu den berühmtesten Fast-Food-Ketten überhaupt. Jenseits der Landesgrenzen ist das mexikanisch beeinflusste Schnellrestaurant allerdings kaum anzutreffen. Genau deshalb steht in den Backstage-Anforderungen von Rapper Eminem explizit: „A selection of Taco Bell (Mexican-themed fast food) — imported from America“.
12. Die Beach Boys verlangen weiches Toilettenpapier
Wenn es um die Auswahl des richtigen Klopapiers geht, hatten die Beach Boys genaue Vorstellungen. „VERY SOFT“ sollte sich das Abputzen anfühlen. Außerdem legten die Musiker Wert auf Recycling-Mülleimer im Essensbereich. „Die Beach Boys und der Planet danken euch“, war an entsprechender Stelle im Hospitality Rider der Band zu lesen.
11. DJ Shadow gräbt gern nach Vinyl
Hip-Hop-Legende DJ Shadow verlangt bei jedem Konzert nach einer Liste aller lokalen Plattenläden, um in seiner Freizeit nach neuen LPs stöbern zu können. Wenn er in der Stadt ist, lohnt es sich also, die umliegenden Anlaufstellen für das schwarze Gold im Blick zu behalten. Vielleicht lauft ihr ihm ja über den Weg.
10. Lady Gaga mag keinen Stinkekäse
Nachvollziehbar: Lady Gaga möchte nicht, dass es in ihrem Backstage-Bereich nach Käsetheke im Sommer riecht. Folglich steht in ihrem Hospitality Rider, dass beim Catering unterschiedliche Käsesorten zur Verfügung stehen sollen, aber nur wenn sie „non-smelly“ und „non-sweaty“ sind.
9. Van Halen und die braunen M&Ms
Diese Geschichte haben wir fast alle schon einmal gehört, doch man kann sie unmöglich auslassen: Als Van Halen 1982 durch die USA touren, bestellen sie für ihren Backstage-Bereich unter anderem eine Schüssel M&Ms. Doch Vorsicht: „Absolutely no brown ones!“, heißt es im Rider der Band. Andernfalls droht der ersatzlose Konzertabbruch.
8. Adele mag keinen Bio-Honig
Während viele Pop-Stars hinter der Bühne Wert auf Bio-Lebensmittel legen, verlangt Adele in ihrem Rider explizit „non-organic honey“, also Nicht-Bio-Honig. Welche Beweggründe sie dafür hat, bleibt wohl ihr Geheimnis. Außerdem sagt man, dass sie keine Tomaten auf ihren Sandwiches mag.
7. James Brown hat die Haare schön
Soul-Legende James Brown hatte nicht nur eine beeindruckende Stimme, sondern auch stets schicke Haare. Damit das auch so blieb, verlangte der Sänger in seinem Backstage-Bereich nach einer Trockenhaube, wie man sie aus Friseursalons kennt. Außerdem auf seiner Liste: Champagner, ein Bügeleisen und ein Golfauto.
6. Amy Winehouse empfängt nur „große Jungs“
Zu den Hospitality-Anforderungen von Soul-Queen Amy Winehouse gehörten die unterschiedlichsten Dinge, von Whiskey über Pizza bis hin zu Camel Lights. Besonders lustig mutet aber ein Schild an, dass die Sängerin bei jeder ihrer Shows an der Tür ihres Zimmers anbringen ließ: „Only big boys can enter“, also „Zutritt nur für große Jungs“.
5. Rihanna hat es gern gemütlich
Rihanna legt in ihren Backstage-Räumlichkeiten Wert auf Duftkerzen. Aber nicht auf irgendwelche Duftkerzen, sondern die Sorte „Archipelago Black Forest“ muss es sein. Außerdem verlangt sie vor Auftritten nach einem Teppich mit Tierfellmuster, der unbedingt sauber sein muss, weil sie barfuß darüber läuft.
4. Kanye West steht auf Slushy-Cocktails
Rapper Kanye West scheint eine Vorliebe für Cocktails zu haben, vor allem für gefrorene. So lässt er sich für eine Tour eine Slushy-Maschine hinter die Bühne stellen, die zwei verschiedene Sorten enthält: Grey Goose (Wodka) mit Limo sowie Hennessy (Cognac) mit Coca-Cola. Prost!
3. Nikki Sixx wünscht sich eine Würgeschlange
Dass die Rider-Wünsche von Nikki Sixx wirklich ernst gemeint sind, kann man kaum glauben. Aber erfahrungsgemäß ist es ja so: verrückt, verrückter, Mötley Crüe. So verlangt der Bassist der Glam-Metaller zeitweise, dass er im Backstage-Bereich eine mindestens 4,5 Meter lange Boa Constrictor vorfindet. Warum auch immer.
2. Iggy Pop erwartet „sieben Zwerge“
Noch verrückter wird es in den Backstage-Anforderungen von Iggy Pop. „Pizza für die Obdachlosen“ liest sich fast noch harmlos, doch die Punk-Legende fordert auch „sieben Zwerge“ sowie Brokkoli, der bereits kleingeschnitten ist — damit man ihn besser entsorgen kann.
1. Madonna nimmt ihr ganzes Wohnzimmer mit
Madonna denkt das Wohlbefinden hinter der Bühne etwas größer und lässt bei jedem ihrer Konzerte ihr komplettes Wohnzimmer auf- und abbauen. Das klingt im ersten Moment großspurig. Wenn man sich in die Lage einer vielreisenden Künstlerin hineinversetzt, die fast nie zuhause ist, irgendwie aber auch nicht.
Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert!
Der kürzeste Song, die längste Tour: Diese 7 Bands haben Weltrekorde aufgestellt
Popkultur
blink-182: Alle Studioalben im Ranking
Fans freuen sich schon auf das kommende blink-182-Album One More Time, das im Oktober 2023 erscheinen wird. Kein Wunder: Endlich ist das Trio DeLonge/Hoppus/Barker wieder vereint! Grund genug, einmal einen Blick auf den bisherigen Studiooutput der kalifornischen Poppunker zu werfen und ihre Studioalben zu ranken.
von Markus Brandstetter
1. Enema Of The State (1999)
Mit Enema Of The State schufen blink-182 1999 eines der bekanntesten und beliebtesten Pop-Punkalben aller Zeiten. Songs wie What’s My Age Again und All The Small Things sind heute aus Setlists nicht mehr wegzudenken, mit Adam’s Song bewiesen die Fun-Punker, dass sie auch ernste und traurige Songs draufhaben. Keine Frage: Enema Of The State ist unverkennbar ein Kind der Endneunziger, zeigt sich aber auch 2023 gut gealtert und zeitgemäß. Mit dem Album inspirierten Hoppus, DeLonge und Barker Heerscharen an neuen Bands – und wurden selbst zu Megastars.
2. blink-182 (2003)
Man könnte dieses Werk auch das ambitionierte Album von blink-182 nennen. Nachdem das Trio bereits auf den beiden Vorgänger-Longplayern bewiesen hat, dass es auch mal ernst zugehen kann, stand hier der Spaßpunk fast gänzlich im Hintergrund. Egal, ob der fulminante Opener Feeling This, die Megaballade I Miss You oder Songs wie Violence, Obvious, Always oder Down: Das selbstbetitelte Album hält jede Menge Schätze (und ein Feature mit Cure-Sänger Robert Smith) parat. Nur der vertonte Brief ist dann doch ein wenig zu kitschig. Mit blink-182 fanden Tom, Mark und Travis ihren Höhepunkt – ehe die Band auf Eis gelegt wurde.
3. Take Off Your Pants And Jacket (2001)
Definitiv zu den Karrierehighlights zählt auch Take Off Your Pants And Jacket aus dem Jahr 2001. Mit Songs wie The Rock Show, First Date, Anthem Part Two oder dem düsteren Stay Together For The Kids gelang Blink-182 eine ausgezeichnete Mischung, die nicht nur für Hoppus einen Schritt nach Vorne von Enema Of The State darstellt. Blink waren hier bereits auf der ganzen Welt bekannt – und zementierten ihren Status nochmal ein (auch dank grandioser Musikvideos).
4. Dude Ranch (1997)
Dude Ranch ist das zweite Album der Band, dass am 5. August 1997 veröffentlicht wurde. Am Schlagzeug saß damals noch nicht Travis Barker, sondern Scott Raynor. Hier etablierten blink-182 ihren eigenständigen Sound – Songs wie Josie, Dammit oder Boring machen auch heute noch großen Spaß.
5. California (2016)
Zwischen Mark Hoppus/Travis Barker und Tom DeLonge war es freilich nicht immer einfach. Die erste Rückkehr wurde mit dem eher mittelmäßigen Neighbourhoods gefeiert, danach war wieder Schluss. blink-182 ersetzen DeLonge mit Matt Skiba (Alkaline Trio) und veröffentlichten 2016 das Album California. Musikalisch war das Album eine Rückkehr zu dem, was man vor Neighbourhoods und dem selbstbetitelten Album von blink-182 gewohnt war – also gut gelaunter, eingängiger Punkrock. Klar, ohne DeLonge war es nicht dasselbe, aber Skiba bewies sich als ausgezeichneter Ersatzmann, der die Band wohl auch zu einem guten Teil am Leben hielt.
6. Chestshire Cat (1995)
Platz sechs belegt das Debütalbum der Band. Klanglich ist dieses freilich noch etwas rau und unausgegoren, beinhaltet aber bereits tolle Songs wie Carousel, M+Ms und Wasting Time. Zunächst wurde das Album noch unter dem Bandnamen Blink veröffentlicht, da es aber eine andere Band mit den Namensrechten gab, entschied man sich für den Zusatz 182.
7. Nine (2019)
Platz sieben geht an das Album Nine – den zweiten Longplayer mit Matt Skiba. Für die Produktion zeichnete hier John Feldman (unter anderem Chef von Goldfinger) verantwortlich, auch etliche Co-Producer mischten mit. Mit Songs wie The First Time, Blame In On My Youth und On Some Emo Shit ist das Album durchaus solide, belegt aber wahrscheinlich nur in wenigen blink-182-Fanlisten die vorderen Plätze.
8. Neighbourhoods (2011)
Neighbourhoods war leider nicht die Reunion, die sich Fans nach dem indefinite hiatus nach dem unbetitelten Album erwartet hatten. Zwar fanden Tom DeLonge, Mark Hoppus und Travis Barker wieder als Band zusammen — aufgenommen wurde aber getrennt voneinander. Irgendwie merkt man Neighbourhoods einfach in jeder Sekunde an, dass zwischenmenschlich wie auch musikalisch einfach das fehlte, was blink-182 ausmacht. Immerhin: Die Reunion, die wir uns damals erhofften, bekommen wir wohl mit dem kommenden Album endlich serviert!
Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert!
-
Zeitsprung: Am 21.4.1959 kommt Robert Smith von The Cure zur Welt.
-
Herzschmerz, Todesfälle und der Wunsch nach Frieden: 20 Rockballaden für die Ewigkeit
-
„Bohemian Rhapsody“: Die Geschichte des Klassikers, für den Queen alle Regeln brachen
-
Ziemlich beste Freunde: 50 Jahre Elton John und Bernie Taupin in Bildern