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Popkultur

Zeitsprung: Am 16.1.1964 öffnet das „Whisky a Go Go“ auf dem Sunset Strip.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 16.1.1964.

von Christof Leim

Alle haben sie da schon gespielt, von den Doors über Mötley Crüe bis Guns N’ Roses. Das Whisky a Go Go in Los Angeles gehört zu den legendären Orten der Rock’n’Roll-Geschichte. Am 16. Januar 1954 ging es los mit Go-Go-Dancing und DJs in Deckenkäfigen, dann kamen die Rocker, die Punks, die Straßenunruhen – und natürlich jede Menge Hair Metal.

Auf dem Sunset Strip in West Hollywood findet man vermutlich mehr historisch wichtige Krachmusikläden auf einer Straße als anderswo: Hier befindet sich zum Beispiel das legendäre Rainbow, in Fußweite davon noch Key Club, Viper Room und Roxy. Los ging die Herrschaft des Rock’n’Roll auf diesem „Rock Block“ aber mit dem Whisky-A-Go-Go. Das steht seit jeher an der Adresse 8901 Sunset Boulevard an einer wenig glamourösen Ecke zur North Clark Street. Eröffnet wurde der Club am 16. Januar 1964 von einem ehemaligen Chicagoer Polizisten namens Elmer Valentine und drei Kompagnons.

Weil die städtischen Vorschriften damals nicht erlaubten, Vergnügungsetablissements nach Alkohol zu benennen, lassen sie einfach das „e“ in „Whiskey“ im Namen ihres neuen Ladens weg. Später müssen sie sogar zeitweilig „The Whisk“ über die Tür schreiben. Ursprünglich wird der Club zwar als Diskothek angepriesen, was Musik aus der Konserve impliziert, doch vom ersten Tag an finden Konzerte statt. Am Eröffnungsabend spielt Johnny Rivers, der über die Jahre mehrere Liveplatten im Whiskey aufzeichnet. Damit weitergefeiert werden kann, legen zwischen den Sets DJs auf. Weil es für die aber keinen Platz gibt, wird ihr Arbeitsplatz kurzerhand in eine Art gläserne Kanzel unter die Decke verlegt. Am Plattenteller steht in der Anfangszeit eine Dame namens Joanie Labine, die die Menge gleichzeitig durch angeregtes Tanzen unterhält. So wird die Idee der „Go-Go-Dancer“ geboren, für die sich ein Outfit aus kurzem Fransenrock und weißen Stiefeln etabliert. Dieser Trend breitet sich in kurzer Zeit über sämtliche Diskos und Nachtclubs der USA aus.



Das kommt an: Das Whisky ist durchgehend hervorragend gebucht, in abgetrennten Tischnischen amüsieren sich Stars wie Cary Grant, Johnny Carson und die Beatles. Das Hauptaugenmerk des Programms liegt weiter auf der Livemusik. Man könnte behaupten: Hier findet die Rock’n’Roll-Szene von Los Angeles ihren Anfang. Lou Adler, einer der Mitbegründer, erzählt später in Vanity Fair: „Als es im Whisky losging, passierte auch etwas auf dem Sunset Boulevard. Damit kam das Musikgeschäft in L.A. ins Rollen. Die ganze Sache ist explodiert.“

Die Sechziger: Counter Culture & Classic Rock

In der Tat spielt der Laden eine wichtige Rolle in der Entwicklung vieler Bands, insbesondere von Gruppen aus Südkalifornien wie Buffalo Springfield, Love und The Byrds. Daneben machen viele Touren Halt im Whisky, was die heißen Bands der Stunde auf den Strip bringt: Led Zeppelin, Cream, The Who und die Jimi Hendrix Experience zum Beispiel.

Die Doors finden in dem Laden sogar eine Art Heimat: Am 23. Mai 1966 spielen sie ihre erste Show und werden zur Hausband. Sie eröffnen für jeden durchreisenden Headliner, erspielen sich einen guten Namen und entwickeln dabei ihren eigenen Stil. Die Eskapaden der Musiker bei den Whiskey-Shows, insbesondere natürlich von Jim Morrison, werden dabei zum vieldiskutierten Thema in Fankreisen. Als der Sänger Ende August 1966 den „Ödipus-Part“ von The End improvisiert, werden die Doors gefeuert.



Der Szene kommt sehr zugute, dass Elmer Valentine grundsätzlich lokale Bands als Support auftreten lässt. So erhalten Frank Zappa und seine Mothers Of Invention ihren Plattenvertrag nach einem besonders gelungen Auftritt (und Zappa selbst heiratet später Gail Sloatman, eine Sekretärin des Clubs). Auch afroamerikanische Künstler vor allem aus dem R&B-Bereich gehören schon 1967 regelmäßig zum Programm, was in anderen Teilen des Landes keinesfalls die Regel ist.

Weil ein gut besuchtes Etablissement natürlich viel Getümmel und Verkehr vor der Tür bedeutet, kommt es 1966 zu den „Sunset Strip Police Riots“: Nach Beschwerden der Nachbarschaft setzen die Behörden eine strikte Sperrstunde von 1 Uhr morgens fest, was zu Protesten und Zusammenstößen zwischen Polizei und jungen Partygängern führt – ein erstes Auftauchen der so genannten „Counter Culture“ der Sixties.



Die Siebziger: Punks & Ladenschluss

Irgendwann verliert das Whisky a Go Go seinen Status als Dreh- und Angelpunkt für neue vielsprechende Musik, 1974 macht der Laden sogar für eine Weile dicht. Zwei Jahre später geht es  aber weiter: Jetzt tummeln sich die Punks auf dem Strip, im Kalender stehen Shows von The Go-Go’s, The Germs, X und The Screamers. 1980 hat sich sich die Punkszene allerdings auch wieder erledigt.

Die Achtziger: Metal & Haare

Am 27. März 1982 spielt eine kleine Kapelle namens Metallica ihr zweites Konzert im Whisky als Einheizer für die britischen Legenden Saxon, zum Set gehören schon drei eigene Songs namens Hit The Lights, Jump In The Fire und Metal Militia. Die Geschichte, dass Lars Ulrich und James Hetfield ihren zukünftigen Starbassisten Cliff Burton im Whisky a Go Go kennenlernen, stimmt allerdings nicht. (Sein Vorgänger Ron McGovney und Metallica-Intimus Brian Slagel nennen das nahegelegene Troubadour.)

1982 schließt der Club erneut seine Pforten und öffnet erst vier Jahre später, als Hard Rock und Hair Metal das Land regieren. MTV und Headbanger’s Ball sind das Gesetz der Stunde. Damit gehören testosterongetriebene Krachkapellen wie Guns N’ Roses, Mötley Crüe und Poison quasi zur Inneneinrichtung, Haarspray zur Standardausstattung und Party-Rock’n’Roll zum Pflichtprogramm. Die Chaoten von Mötley wohnen der Einfachheit halber nur ein paar Blocks entfernt in einem abgerockten Appartement. Als sie das Whisky dreimal hintereinander ausverkaufen, empfinden sie das als einen frühen Höhepunkt ihrer Karriere.



Natürlich kommen auch die Partys nicht zu kurz. Bassist Nikki Sixx wird auf der Website des Clubs zitiert mit folgender Erinnerung: „Habe ich euch erzählt, wie ich mal ein Mädel in der Toilette des Whisky mit Mick Mars’ Gitarrenkabel gefesselt habe und dann zu Tommy gelaufen bin, um mehr Koks zu schnorren? Ich habe die Frau komplett da drin vergessen!“ Goldene Zeiten also, deren sich die Band auch noch erinnert, als sie die Tour zum Nummer-eins-Album Dr. Feelgood am 5. Oktober 1989 mit einem Geheimkonzert im Whisky starten – unter dem wie immer geschmackssicheren Namen The Foreskins. Dabei entsteht das Video zum Kracher Kickstart My Heart.



Die Kollegen von Guns N’ Roses treten in ihren frühen Jahren ebenfalls regelmäßig im Whiskey auf, ihre Megahits Sweet Child O’ Mine und Mr. Brownstone erleben am 23. August 1986 hier ihre Livepremiere. Jahre später kehrt die Band für ein Überraschungskonzert zurück. Ab 1990 kommen natürlich auch die großen Grunge-Kapellen wie Alice In Chains immer wieder zu Besuch.

Die Lieder

Die Liste der Songs über das und Liveplatten aus dem Whisky a Go Go ist lang: So singen Status Quo 1978 in Long Legged Linda die Zeilen “Well, if you’re ever in Los Angeles and you’ve got time to spare / Take a stroll up Sunset Boulevard, you’ll find the Whisky there.“ Mötley Crüe blicken 2008 in Down At The Whisky auf die alten Zeiten zurück, Zappa behauptet in Bwana Dik „girls from all over the world flock to write my name on the toilet walls of the Whisky A-Go-Go“. Konzerte wurden im Laufe der Jahrzehnte unzählige mitgeschnitten, etwa von den Stooges, Soundgarden, Racer X, Stryper, Vince Neil, Sebastian Bach, The 69 Eyes, Otis Redding und Kansas.



Und heute?

Das Whisky a Go Go gibt es weiterhin, immer noch weht der Geist vor allem des Rock’n’Roll der Achtziger durch den 500 Gäste fassenden Club. 2006 wird das Club sogar als erste Konzerthalle in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen. Nur fliegende DJ-Käfige mit Go-Go-Tänzern gibt es nicht mehr.

Das Whisky a Go Go 2015 – Pic: Ken Lund/Wikimedia Commons

Zeitsprung: Am 16.4.1972 eröffnet das Rainbow Bar & Grill in Hollywood.

Popkultur

Zeitsprung: Am 27.3.1970 veröffentlicht Alice Cooper „Easy Action“.

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Alice Cooper Easy Action Cover

"Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 27.3.1970.

von Bolle Selke und Christof Leim

Die Rock’n’Roll-Welt steht nicht gerade in Flammen für die Alice Cooper Band, als sie am 27. März 1970 ihr zweites Album Easy Action veröffentlicht. Das könnte nicht zuletzt an der lustlosen Produktion liegen. Trotzdem bietet sich hier ein perfektes Zeitdokument einer sich entwickelnden Band, das man fast als Vorproduktion für den Meilenstein Love It To Death im folgenden Jahr ansehen könnte.

Hier könnt ihr euch Easy Action anhören:

Geneigte Fans und Hardrock-Aficionados wissen vermutlich, dass Alice Cooper für eine Band steht, die sich 1975 auflösen wird. Erst danach adaptiert deren Sänger Vincent Furnier den Namen und wird so zu einem hochgeschätzten Heavy-Metal-Entertainer und Gottvater des Shock Rock.

Psychedelische Scheißmusik

1970 allerdings stehen solche Superlative noch in weiter Ferne. Die Truppe schraubt an ihrem zweiten Album, das ebenso wie der Vorgänger Pretties For You bei Frank Zappas Plattenfirma Straight erscheinen soll. An den Reglern sitzt David Briggs, der heutzutage vor allem bekannt dafür ist, mehr als ein Dutzend Neil-Young-Alben produziert zu haben. Schlagzeuger Neal Smith sagt später über Briggs: „David hasste unsere Musik und uns. Ich erinnere mich, dass unsere Song für ihn ‚psychedelischer Scheiß‘ waren. Wenn man mich fragt, klang Easy Action zu trocken, eher wie eine TV- oder Radiowerbung. Er half in keiner Weise beim Arrangement der Lieder oder lieferte irgendwelchen positiven Input.“ Und so wird kein einziges der Stücke von Easy Action nach der Love It To Death-Tour jemals wieder live von Cooper aufgeführt.

Nichtsdestotrotz bezeichnen manche gerade diese Scheibe als das „große unentdeckte“ Cooper-Album. Während Pretties for You eine schwierige Platte ist und Love It to Death ein Klassiker, könnte man Easy Action als das perfekte Bild einer sich entwickelnden Band ansehen. Beim ersten Stück Mr. And Misdemeanor lässt sich zum Beispiel miterleben, wie Sänger Furnier seinen bösartig klingenden Gesangsstil definiert. Alice Cooper steht später für drei Minuten lange Hits mit eingängigen Melodien und negativen Themen, welche dann gegen Ende der Alben durch längere Stücke ergänzt werden. So gesehen liefern die Rocker mit Easy Action also fast eine Vorproduktion für Love It to Death, obwohl die Band auf ersterem mehr Erfindergeist zeigt.

Unisex, roh und gewalttätig

Hinter dem Albumtitel steckt eine Zeile aus einem Lieblingsfilm von Furnier und Bassist Dennis Dunaway, dem Musical West Side Story mit der Musik von Leonard Bernstein. Zitate daraus wie „got a rocket in your pocket“ und „when you’re a Jet, you’re a Jet all the way“ werden auch bei dem Song Still No Air verwendet. Das Motiv der halbstarken Gang aus West Side Story wird auch an anderen Stellen von Alice Copper aufgegriffen. Auf dem Cover wendet sich die Band von der Kamera ab, deren unbedeckte Rücken sind nur durch ihr langes Haar bedeckt. Eine Radiowerbung von 1970 pries die Band dann auch als „unisex, roh, miteinander und gewalttätig – genau wie ihr, amerikanische Mitbürger“.

Easy, Action!

Als ob die Band den fehlenden kommerziellen Erfolg von Easy Action geahnt hätte, beginnt der letzte Song, das psychedelisch abgedrehte Lay Down And Die, Goodbye, mit den Worten des Komikers Tom Smothers: „Ihr seid der einzige Zensor. Wenn euch das, was ich sage, nicht gefällt, habt ihr die Wahl: Ihr könnt mich ausschalten.“

Die Kritiker zerreißen das Album hauptsächlich. Robert Christgau bezeichnet es im Magazin The Village Voice als „unmelodisches Singen, unmelodisches Musizieren, unmelodische Melodien und pseudomusikalischen Beton“. Erst bei Love It To Death entdeckt die Band mithilfe von Produzent Bob Ezrin den Sound für den Alice Cooper heutzutage geliebt wird…

Zeitsprung: Am 5.6.1977 gibt es einen Todesfall bei Alice Cooper – wegen einer Ratte.

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Popkultur

Der Beginn einer Weltkarriere: Das ABBA-Debüt „Ring Ring“

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ABBA
Foto: David Ashdown/Keystone/Getty Images

Auch wenn es 150 Millionen verkaufte Alben später kaum noch vorstellbar ist: ABBA waren nicht immer so erfolgreich wie heute. So landete die Gruppe mit ihrem Debüt Ring Ring im Jahr 1973 noch keinen allzu großen Hit. Ein Jahr später klingelten allerdings tatsächlich die Telefone — und bescherten ABBA den Durchbruch.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Ring Ring von ABBA anhören:

Als ABBA zu Beginn der Siebziger zusammenfinden, haben die vier Mitglieder der Gruppe schon einiges an musikalischer Erfahrung auf dem Buckel. Benny Andersson konnte bereits große Erfolge mit The Hep Stars feiern, Björn Ulvaeus verdiente sich seine Sporen bei den Hootenanny Singers. Anni-Frid „Frida“ Lyngstad singt damals schwedische Schlager, ebenso wie Agnetha Fältskog. Doch durch die Irrungen und Wirrungen des Musikgeschäfts finden die vier Talente Stück für Stück zusammen, zunächst als Paare, dann als Pop-Quartett. Im April 1970 treten ABBA zum ersten Mal gemeinsam auf, und zwar ganz spontan am Strand von Zypern. Die Chemie stimmt. Deshalb dauert es auch nicht lange, bis die ersten gemeinsamen Songs entstehen.

Ring Ring: Wie ABBA ihre Identität fanden

Es sind vor allem Benny und Björn, die für ABBA komponieren. Dabei entstehen zunächst schwedische Stücke wie Hej, gamle man und Det kan ingen doktor hjälpa. Polar-Music-Chef Stig Anderson glaubt fest an das kreative Doppel und prophezeit: „Eines Tages werdet ihr einen Song schreiben, der zum weltweiten Hit wird.“ Vermutlich ahnt damals noch niemand, wie sehr er recht behalten wird. Bereits im März 1972 landen Benny und Björn mit She’s My Kind Of Girl überraschend einen Top-Ten-Hit in Japan; nur ein Vorbote auf die Erfolge der nächsten Jahrzehnte. Ab Mitte 1972 rücken ABBA ihre Frauenstimmen stärker in den Vordergrund. Im Juni erscheint die Single People Need Love — erstmals unter dem Namen Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid.

Mit der Single springen die Musiker*innen auf Platz 17 der schwedischen Charts und merken, dass sie zusammen funktionieren. In den USA landen sie immerhin auf Platz 114 und steigen zum ersten Mal in die Hitparade jenseits des großen Teichs ein. Nachdem sich Benny und Björn zuvor schon einmal beim schwedischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest beworben hatten, startet die Gruppe diesbezüglich einen neuen Versuch. 1973 reichen die Vier den Song Ring, Ring ein, in der Hoffnung, mit dem Stück für Schweden beim Wettbewerb antreten zu dürfen. Das klappt zwar noch nicht ganz, doch einmal mehr gelingt ABBA mit ihrer Musik ein voller Erfolg. Am 26. März 1973 erscheint ihr Debütalbum Ring Ring und legt viele wichtige Grundsteine.

Wie zahlreiche klingelnde Telefone ABBA zum Durchbruch verhalfen

Die ganz großen ABBA-Hits enthält Ring Ring noch nicht. Auch die Performance in den Charts und die Verkaufszahlen lösen noch keine Begeisterungsstürme aus. Zwar erreicht das Quartett in Schweden den zweiten Platz der Hitparade und in Norwegen einen soliden zehnten Platz, ebenso wie in Australien. Doch woanders auf der Welt interessiert man sich noch nicht so sehr für die vier Schwed*innen. Zu Unrecht: Mit dem Titeltrack, People Need Love und She’s My Kind Of Girl enthält das ABBA-Debüt einige echt starke Songs. Auch die unbekannteren Stücke Disillusion und Love Isn’t Easy (But It Sure Is Hard Enough) können sich mehr als nur hören lassen. Bis zum großen Erfolg von ABBA soll es trotzdem noch ein paar Monate dauern.


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Ab Oktober 1973 nimmt das schwedische Musikmärchen langsam Form an. Zum ersten Mal bezeichnet sich die Gruppe selbst als ABBA. Wenig später melden sich die Vier ein weiteres Mal zum schwedischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest an. Der Glam Rock erobert inzwischen die Welt und ABBA passen sich an. Mit der recht rockigen Nummer Waterloo können die Vier ihr Heimatland überzeugen. Am 6. April 1974 dürfen ABBA für Schweden antreten. Und nicht nur das: Sie gewinnen den Wettbewerb, weil die Telefone klingeln. „Ring, Ring“, quasi. Belgien, Dänemark, Großbritannien, Deutschland, Finnland, Irland, Niederlande, Südafrika, Schweiz: Überall landet Waterloo auf dem ersten Platz der Singlecharts. Doch das ist eine andere schwedische Erfolgsgeschichte.

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Eins der letzten großen Rockalben: „Meteora“ von Linkin Park

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Linkin Park
Foto: Christina Radish/Redferns/Getty Images

Geht man nach den Verkaufszahlen, sind Linkin Park die bisher letzte große Rockband der Musikgeschichte. Besonders von 2000 bis 2003 führte kaum ein Weg an den Kaliforniern vorbei. Am 25. März 2003 veröffentlichte die Band ihr zweites Album Meteora — und schlug dafür einen anderen Weg ein als zuvor.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Meteora von Linkin Park anhören:

Der blitzartige Raketenstart gelingt Linkin Park schon mit ihrem Debütalbum Hybrid Theory (2000). Mehr als 30 Millionen verkaufte Exemplare, Top-5-Platzierungen in den USA, Großbritannien und Deutschland sowie 12-faches Platin: Es wirkt damals fast, als hätte die globale Musikwelt bloß auf die kalifornische Gruppe und ihre einzigartige Rock-Hip-Hop-Mischung gewartet. Doch mit ihrem Einstand legen Linkin Park nur den Grundstein für eine jahrelange Erfolgsgeschichte. Das zweite Kapitel der Story: Meteora. Als die Platte am 25. März 2003 erscheint, brechen einmal mehr alle Dämme. Diesmal gelingt sowohl in den USA als auch in Großbritannien und Deutschland der erste Platz der Albumcharts. Entstanden ist der Nachfolger ein wenig anders als das Debüt.

Meteora von Linkin Park: Mehr Einfluss am Mischpult

Um das zweite Linkin-Park-Album zu verstehen, müssen wir zunächst einen kleinen Haken schlagen. Zwischen Hybrid Theory und Meteora bringen Linkin Park im Jahr 2002 nämlich noch die Remix-Platte Reanimation raus. Darauf verpasst die Gruppe den Songs von ihrem Debüt eine Frischzellenkur und interpretiert das Material von Hybrid Theory noch einmal völlig neu. Ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden Veröffentlichungen: Während das erste Linkin-Park-Album vollständig von Produzent Don Gilmore betreut wird, legt für die Remixe vor allem Linkin-Park-Rapper und Multi-Instrumentalist Mike Shinoda Hand an das Mischpult. Linkin Park stellen fest, dass ihnen das Produzieren liegt — und machen deshalb genau so weiter.

Zwar setzen die Kalifornier auch für ihr zweites Album auf die Dienste von Gilmore. Doch diesmal möchten Linkin Park stärker mitreden und mehr experimentelle Ideen in ihren Sound einfließen lassen. „Wir wussten was wir wollten, und bis zu einem gewissen Grad wussten wir auch, wie wir das umsetzen konnten“, verrät Linkin-Park-Frontmann Chester Bennington in einem Interview. „Wir haben einfach losgelegt.“ Die Songs von Meteora entstehen sowohl im Heimstudio von Shinoda als auch während der finalen Produktion. Die Band arbeitet damals paarweise; lediglich Shinoda weiß jederzeit über alles Bescheid. Im Dezember 2002 stellen Linkin Park ihr zweites Album schließlich fertig — und damit auch einige ihrer größten Hits.

Das zweite Album von Linkin Park: Die letzten großen Rock-Hits?

Ob Somewhere I Belong, Faint, Numb oder Breaking The Habit: Meteora strotzt nur so vor einigen der größten Linkin-Park-Songs, genau wie zuvor Hybrid Theory. Inhaltlich beschäftigen sich die Stücke auf Album zwei mit Themen wie Depressionen und Wut, aber auch mit Besserung und Hoffnung. „Wir sprechen in unseren Texten nicht über Situationen, sondern über die Gefühle hinter Situationen“, erklärt Sänger Bennington in einem Interview mit MTV. „Mike und ich sind zwei verschiedene Menschen und können deshalb nicht über dieselben Dinge singen, aber wir kennen beide Frustration und Wut und Einsamkeit und Liebe und Glück. Auf diesen Ebenen können wir uns aufeinander beziehen.“

Im Nachhinein muss man sagen: Mit Meteora legen Linkin Park im Jahr 2002 eins der bisher letzten großen Rockalben vor. Bloß American Idiot  (2004) von Green Day und A Rush Of Blood To The Head (2002) von Coldplay gehen ähnlich häufig über die Ladentheke; in ihrer eigenen Diskografie fahren Linkin Park nur mit ihrem Debüt Hybrid Theory noch größere Erfolge ein. Nicht nur das: Ihren Aufstieg verdanken Chester Bennington und Co. nicht zuletzt der Tatsache, dass sie eben keinen lupenreinen Rock spielen, sondern das Genre organisch mit den Hip-Hop-Sounds des 21. Jahrhunderts vermischen. Ob es noch einmal Alben dieser Größenordnung geben wird? Vermutlich schon. Ob es Rockalben sein werden, darf allerdings angezweifelt werden.

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Linkin Park: Verschollener Song aus „Meteora“-Phase aufgetaucht!

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