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Country-Legende Kenny Rogers mit 81 Jahren gestorben
Rauchige Stimme, schimmernd graues Haar, Welthits im dreistelligen Bereich: Kenny Rogers gehörte zu den ganz Großen der Musikwelt. Seine größten Erfolge feierte er im Country, fühlte sich zeitweise aber auch in anderen Genres zu Hause. Am 20. März 2020 starb Rogers eines natürlichen Todes. Werfen wir einen Blick auf sein erfülltes Leben.
von Timon Menge
Hier könnt ihr euch die Greatest Hits von Kenny Rogers anhören:
Los geht es in Houston, Texas, wo Kenneth Ray Rogers am 21. August 1938 als viertes von acht Kindern zur Welt kommt. Schon in jungen Jahren bekommt er mit, wie seine Mutter beim Bügeln Country-Musik hört. Später wird ihn das Genre mehrere Dekaden lang begleiten, er wird 65 Alben aufnehmen, weltweit mehr als 160 Millionen Platten verkaufen und drei Grammys einsacken. Während seiner Karriere stellt er allerdings nicht nur seine Liebe zum Country unter Beweis, sondern auch seinen Facettenreichtum.
Als Rogers in den Fünfzigern loslegt, widmet er sich zunächst dem Rock’n’Roll. Diese neue musikalische Welt verändert damals die Jugend, er ist ein Teil davon. Gegen Ende des Jahrzehnts entdeckt Rogers den Jazz und schließt sich der Gruppe The Bobby Doyle Three an. Als die Sechziger erneut für einen Umschwung sorgen, kann er sich auch für den Psychedelic Rock jener Zeit begeistern. Er gründet die Band The First Edition und landet die ersten Hits. Darunter befindet sich nicht nur der Klassiker Ruby, Don’t Take Your Love To Town, sondern auch Just Dropped In (To See What Condition My Condition Was In). Letzterer erlangt spätestens dank der Verwendung für den Soundtrack des Filmklassikers The Big Lebowski weltweite Berühmtheit.
Erholung dank Hausziege
Ab 1976 schlägt Rogers den Weg als Solomusiker ein. Gemeinsam mit seinem Produzenten Larry Butler komponiert und veröffentlicht er weitere Hits, 1977 folgt der große Knall: Die Single Lucille landet in zwölf Ländern auf Platz eins der Charts, geht mehr als fünf Millionen Mal über die Ladentheken und verhilft ihm an die Spitze. Und das ist nur der Anfang: Sein nächstes Album The Gambler kassiert mehrfaches Platin, das Folgewerk Kenny verkauft sich nur unwesentlich schlechter. Die Erfolge gelingen, obwohl Rogers durchaus schwierige Themen besingt, wie zum Beispiel Vergewaltigung in Coward Of The County.
Anschließend bleibt er ein fester Bestandteil der Musikwelt, veröffentlicht mehrere Alben mit Country-Star Dottie West, arbeitet mit Lionel Richie, Barry Gibb von den Bee Gees, Dolly Parton und Beatles-Produzent George Martin. 1985 gehört er zu den 45 Künstler*innen, die das Stück We Are The World einsingen. Jahrzehntelang singt er Hit um Hit um Hit, spielt Filmen und Serien mit, fotografiert, produziert und kassiert einen Preis nach dem anderen, ob Grammy, American Music Award, Country Music Award oder Country Music Hall Of Fame. Dazu kommen hunderte Konzerte. Erholung findet er zu Hause in Colbert, Georgia, wo er sich ab 2008 eine Ziege namens Smitty hält, die laut eigener Aussage „seine Mitte“ ist.
„Ich war immer an zwei Arten von Songs interessiert.“
Rogers heiratet insgesamt fünf Mal, und jede Ehe dauert länger als die vorherige. Seine letzte Ehefrau Wanda Miller ehelicht er am 1. Juni 1997 und bleibt bis zu seinem Tod am 20. März 2020 mit ihr verheiratet. Das Paar hatte Zwillingssöhne, insgesamt war Rogers fünffacher Vater. Er stirbt unter natürlichen Umständen, seine Beisetzung wird aufgrund der COVID-19-Krise zunächst im kleinen Rahmen stattfinden. Eine große Verabschiedungsfeier soll später folgen.
„Ich war immer an zwei Arten von Songs interessiert“, hat Rogers einmal erklärt. „Balladen, die all das enthalten, was Männer sagen möchten und was Frauen hören wollen — und gesellschaftlich relevante Stücke.“ Diese Herangehensweise verhilft ihm in die Liga der Großen. Und dort wird er auch über seinen Tod hinaus bleiben. Rest in Peace, Kenny!
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Blaze Bayley: „Iron Maiden sind die wichtigste Heavy-Metal-Band der Welt“
Da hat jemand aber ein gutes Bild von seinem ehemaligen Arbeitgeber: Für Blaze Bayley gibt es nur eine Metal-Band auf dieser Welt – und zwar die, die ihn vor die Tür gesetzt hat. Das nennen wir mal Loyalität.
von Björn Springorum
Es gibt ja gern mal böses Blut zwischen einer Band und einem geschassten Mitglied. Wir wollen hier natürlich nicht immer Dave Mustaine erwähnen, kommen aber irgendwie auch nicht drumherum. Ganz anders sieht das aber bei Blaze Bayley aus: Der ehemalige Iron-Maiden-Sänger hat nichts als Lob für seinen alten Arbeitgeber übrig.
In einem neuen Podcast-Interview von SoundMojo hat er sich zumindest ausführlich über die NWOBHM-Titanen unterhalten. „Bevor ich zu Iron Maiden kam, war ich ein Iron-Maiden-Fan und ich wusste, was mit den Sängern von Iron Maiden, KISS oder anderen Bands passiert. Du wirst immer mit dieser berühmten Band in Verbindung gebracht werden“, so Bayley. „Wenn du mit Ozzy Osbourne oder was auch immer gespielt hast, wirst du immer mit diesen Typen in Verbindung gebracht werden. Daher war ich darauf vorbereitet.“
„Ich bin immer noch mit den Jungs befreundet“
Blaze Bayley hat offensichtlich bis heute ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Maiden. „Ich bin immer noch mit den Jungs befreundet“, fährt er fort. „Ich treffe mich mit Steve Harris, wenn er mit British Lion unterwegs ist. […] Ich habe also unglaubliches Glück, dass den besten Job der Welt machen durfte. Ich bin der Sänger der, wie ich finde, wichtigsten Heavy-Metal-Band der Welt. Ich bin sehr glücklich, dass ich das hatte, dass ich fünf Jahre und zwei Alben mit Iron Maiden runtergerissen habe.“
Bayley (heute 60) war von 1994 bis 1999 Frontmann von Iron Maiden. Und auch wenn er stolz ist auf sein Erbe: Die beiden Maiden-Platten mit ihm, The X Factor und Virtual XI, verkauften sich deutlich schlechter als die vorherigen Veröffentlichungen der Band und waren in Großbritannien die am schlechtesten verkauften Titel seit Killers von 1981.
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Ehemaliger Iron-Maiden-Sänger Blaze Bayley nach Herzinfarkt wieder fit und auf Tour
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Keith Richards meint, John Lennon und George Harrison hätten gut in die Stones gepasst
Die ehemaligen Beatles John Lennon und George Harrison hätten auch bei den Rolling Stones eine gute Figur gemacht. Darüber hat Keith Richards jetzt zumindest in einem neuen Interview gesprochen.
von Björn Springorum
Die Rolling Stones bereiten sich auf die Veröffentlichung ihres neuen Albums Hackney Diamonds vor und geben deswegen auch wieder vermehrt Interviews. Die sind ja immer sehr lesenswert, insbesondere die mit Keith Richards. Der hat gegenüber dem Telegraph jetzt über die Beatles gesprochen – und erklärt: „Ich glaube nicht, dass John Lennon oder George Harrison große Probleme bei den Rolling Stones gehabt hätten.“
Durchaus eine interessante Vorstellung. Und auch nicht ganz unbegründet: „Wir waren dieselbe Generation und liebten alle die gleiche Musik. Als wir zum ersten Mal die Beatles hörten, waren wir erleichtert, dass es in England eine andere Band gab, die auf der gleichen Schiene unterwegs war wie wir. Und innerhalb von ein paar Monaten war diese Schiene die wichtigste von allen.“
„Wir konnten Paul nicht fernhalten“
Spannend ist nur, dass er sich Lennon und Harrison bei den Stones vorstellen kann – und nicht etwa Paul McCartney, der ja tatsächlich auf Hackney Diamonds zu hören ist. „Paul war zufällig in der Stadt… und wir konnten ihn nicht fernhalten“, so Richards trockener Kommentar über Maccas Bass-Gastspiel in der Nummer Bite My Head Off. Natürlich nur ein Scherz, wie er gleich versichert: „Hey, wenn man einen der Beatles für seinen Track gewinnen kann, dann tut man das. Paul ist ein sehr liebenswerter Kerl, mit dem man spielen kann; wir sind seit Ewigkeiten gute Freunde.“
Noch besonderer dürfte aber natürlich die Nummer Live By The Sword werden, in der neben dem verstorbenen Charlie Watts auch Basser Bill Wyman zu hören ist, der 1993 ausgestiegen ist.
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Paul Simon: Art Garfunkel ist nicht Schuld an Trennung
Ganz neue Töne von Paul Simon: In einem neuen Interview betonte der Musiker, dass es nicht Art Garfunkels Schuld war, dass sich das legendäre Duo aufgelöst hat.
von Björn Springorum
Simon & Garfunkel sind auf ewig ein unsterbliches Duo, das uns unsterbliche Musik geschenkt hat. Doch so sehr ihre Songs voller Harmonie sind – die beiden waren es schon lange nicht mehr. In seinem ersten Auftritt bei der Howard Stern Show schlägt Paul Simon jetzt aber versöhnliche Töne an, als er über seinen früheren Kollegen spricht. „Es war nicht Arties Schuld“, erklärte Simon und erinnerte daran, wie äußere Einflüsse das Duo zu belasten begannen.
„Duos bleiben nicht zusammen“
Alles begann laut Simon 1970, als sie beide im Film Catch-22 von Mike Nichols mitspielen sollten. „Wir waren aber damals gerade dabei, Bridge Over Troubled Water aufzunehmen. Damals befanden sich Simon & Garfunkel auf ihrem Höhepunkt. Vom Soundtrack für Die Reifeprüfung bis zu Bridge Over Troubled Water waren wir wahrscheinlich so groß wie die Beatles.“ Im Studio wurde alles mehr und mehr zu einem Tauziehen zwischen den beiden Musikern. „Wir sind befreundet, seit wir 12 Jahre alt waren, aber unsere musikalischen Neigungen sind recht unterschiedlich. Es kam zu Meinungsverschiedenheiten, und diese Meinungsverschiedenheiten konnten handfeste Streits sein, die eine Session völlig zerstörten.“
Als Simon dann um mehrere erfährt, dass Garfunkel noch für einen weiteren Film namens Carnal Knowledge zugesagt hat, anstatt sich auf die Fertigstellung des Albums zu konzentrieren, reicht es ihm. „Ich dachte nur, ich muss hier raus.“ Lange machte er Art Garfunkel für die Trennung verantwortlich. Doch mit dem Alter wird auch Paul Simon milder. Heute sieht er es eher pragmatisch: „Wir hätten uns eh getrennt. Duos bleiben nicht zusammen.“
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