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Popkultur

Zeitsprung: Am 18.11.1960 kommt Kim Wilde auf die Welt.

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Kim Wilde
Foto: FG/Bauer-Griffin/Getty Images

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 18.11.1960.

von Sina Buchwitz und Christof Leim

Vom Popstar zur Gärtnerin und zurück: Kim Wilde beherrscht die Charts der Achtziger, startet in eine gänzlich andere Karriere und macht dann wieder Musik. Ein Rückblick zum Geburtstag der britischen Sängerin.

Hört euch hier die größten Hits von Kim Wilde an:

Am 18. November 1960 kommt die Sängern als Kimberly Smith im Westlondoner Stadtteil Chiswick auf die Welt. Die Liebe zur Musik wird ihr von den Eltern in die Wiege gelegt: Kims Vater Reginald, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Marty Wilde, verdient seine Brötchen als Rock’n’Roll-Sänger mit Coverversionen amerikanischer Hits wie Endless Sleep von Jody Reynolds oder Donna von Ritchie Valens. Später macht er vor allem als Hitschreiber für Status Quo oder Lulu von sich reden. Mutter Joyce arbeitet ebenfalls als Sängerin; erst mit den Vernon Girls, später im Rahmen des Trios Wilde Three, das sie mit ihrem Ehemann und Justin Hayward zusammen gründete.

Familiengeschäft

So wird Kim Wildes Karriere von Beginn zur Familienangelegenheit: Mit 20 wird sie vom Produzenten Mickie Most entdeckt, als sie im Background für ihren Bruder Ricky singt. Kurz darauf unterschreibt sie einen Plattendeal mit RAK Records und nimmt ihre erste Single auf. Kids In America heißt die Synthie-Pop-Nummer, komponiert von Vater und Bruder, und sie schießt 1981 sofort auf Platz zwei der UK-Charts. Im Jahr darauf feiert Wilde auch in den USA mit dem Titel Erfolg.

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Die darauffolgenden Auskopplungen Chequered Love und Water On Glass aus ihrem Debütalbum Kim Wilde kommen beim Publikum ebenso gut an wie ihr Erscheinungsbild: Die engelsblonde Föhnmähne und die großen Rehaugen bilden einen interessanten Kontrast zu ihrem selbstbewussten Auftreten mit meist ernstem Blick. Letzterer ist auf Wildes Vorbild Lauren Bacall zurückzuführen. In einem Interview verrät Kim: „Als ich erstmals häufiger fotografiert wurde, sagten viele männliche Fotografen zu mir: ‚Komm schon Kim, gib uns ein Lächeln!‘ und das machte mich wahnsinnig.“

Kim Wilde

Eine Karriere wie eine Achterbahnfahrt  

Den Fans gefällt es: Insbesondere in Deutschland, der Schweiz und den skandinavischen Ländern kommt ihr zweites Album Select 1982 mit Titeln wie Cambodia und View From A Bridge gut an; beide Singles landen unter den ersten Zehn. Frau Wilde stellt sogar einen Rekord für die meisten Chartplatzierungen einer britischen Solokünstlerin ein. In ihrem Heimatland allerdings bleiben die Erfolge irgendwann aus, ihr drittes Album Catch As Catch Can belegt nur noch Platz 90 der UK-Charts. Auch ein Wechsel zum Plattenlabel MCA Records kann das Ruder nicht rumreißen. In Deutschland wird sie als „die Bardot der Popmusik“ weiterhin in ausverkauften Hallen gefeiert, während die Briten sie bereits abgeschrieben haben.

1986 schlägt die Sängerin dann zurück: Eine Coverversion des Supremes-Songs You Keep Me Hangin‘ On spült endlich auch wieder britische Pfund in die Kassen. Mehr noch: Der Titel erreicht sowohl in den USA als auch in Kanada und Australien die Spitz der Charts. Von nun an geht es steil bergauf für Kim Wilde. Ihr Album Close verweilt fast acht Monate in den UK-Albumcharts und sorgt für gleich vier Hits: Hey Mister Heartache, You Came, Never Trust A Stranger und Four Letter Word. Daraufhin darf sie im Vorprogramm von Michael Jackson und David Bowie auf Tour gehen.

Privates Glück – im Garten

Als der kommerzielle Erfolg in den Neunzigern wieder abnimmt, widmet sich die Sängerin dem Musical. 1996 tritt sie als Gaststar bei Tommy auf und verliebt sich in ihren Bühnenkollegen Hal Fowler. Die beiden heiraten noch im selben Jahr und werden Eltern von zwei Kindern.

Wilde empfindet das Leben im Musikbusiness als Kampf, der sich nur schwer zu gewinnen lässt: „Es hat mir große Angst gemacht, dass ich von der Realität so abgetrennt war.“ Sie lässt die Musik hinter sich und wendet sich einer anderen Leidenschaft zu: dem Gärtnern. Kim absolviert eine Ausbildung und startet eine zweite Karriere als TV-Moderatorin von Gartensendungen.

Kim Wilde

Immer noch ein Star: Kim Wilde 2011 (Foto: Nikolaj Georgiew/Sony)

In den folgenden Jahren macht sie häufiger Ausflüge zurück in die Musikwelt, mal mehr, mal weniger erfolgreich: 2003 bringt das Duett Anyplace, Anywhere, Anytime mit Nena der Engländerin zum Beispiel einen Überraschungshit ein; das 2018 erschienene Album Here Come The Aliens kann sich jedoch nur kurz in den Charts platzieren.


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