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Popkultur

Zeitsprung: Am 29.5.1995 erscheint das Livealbum „Pulse“ von Pink Floyd.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 29.5.1995.

von Timon Menge und Christof Leim

Nach der Veröffentlichung ihres 14. und vorletzten Albums The Division Bell (1994) gehen Pink Floyd noch einmal auf große Tour und schneiden Material für ein Livealbum mit. Pulse heißt die Scheibe — und geht später aus mindestens zwei Gründen in die Geschichtsbücher ein.

Hier könnt ihr euch Pulse anhören:

Als Pink Floyd am 30. März 1994 in den Tourbus steigen, haben Sänger und Gitarrist David Gilmour, Schlagzeuger Nick Mason und Keyboarder Richard Wright keine leichte Zeit hinter sich. Während der Aufnahmen zu The Division Bell kommt es zu Unstimmigkeiten, vor allem mit Wright, der zu jener Zeit kein offizielles Bandmitglied ist, sondern Angestellter. „Wir kamen nah an den Punkt, ab dem ich das Album nicht aufgenommen hätte“, gibt er später in einem Interview zu Protokoll. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir eine faire Einigung erzielt hatten.“ Fertig wird die Platte zum Glück trotzdem, am 28. März 1994 erscheint sie.

Blinkende CDs

Zwei Tage später beginnt die Gruppe eine ausgedehnte Konzertreise, auf der sie ein besonderes Schätzchen für ihre Fans aufnimmt: Pulse. Bis heute gilt das Livealbum unter den Fans als legendär. Das hat mindestens zwei Gründe: Zum einen enthält die Scheibe eine komplette Bühnenversion des Monumentalwerks The Dark Side Of The Moon. Zum anderen fällt die Platte durch eine coole Marketingkampagne auf — und die ist alles andere als „dark“. Als Pulse auf den Markt kommt, blinkt nämlich alles schön.

So werden die ersten Auflagen der CD mit leuchtenden LED-Lämpchen versehen, deren Batterien bis zu sechs Monate halten. „Wir hielt das für sehr unterhaltsam“, gibt Trommler Mason zu Protokoll. „Die Idee stammt von Storm Thorgerson und bezieht sich auf den Puls von The Dark Side Of The Moon. Und es ist ein Livealbum, also sollte die Box ‘leben’. Darüber hinaus könnte man ins Straucheln geraten, wenn man nach einem tieferen Sinn sucht.“

Das große Finale

Nach Pulse endet die Geschichte von Pink Floyd, eine weitere Tour gibt es nicht. Die Gruppe spielt bloß noch Einzelkonzerte, 2008 sogar noch einmal in der Originalbesetzung mit Roger Waters. 2014 erscheint mit The Endless River (2014) das allerletzte Album der Band, auf dem Pink Floyd unter anderem Material verwerten, das eigentlich für The Division Bell gedacht war. Pulse bleibt aber bis heute das aktuellste Livewerk der Briten.

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